VINSCHGER GESELLSCHAFT
„Umwelt muss stärker Mitwelt werden“ LAAS - Wenn Wolfgang Platter, Herbert Raffeiner, Franz Waldner und Othmar Thaler zur Feder greifen, ist mindestens zweierlei sicher: es kommt etwas Fundiertes heraus und eine Lektüre lohnt sich auf jeden Fall. Und wenn dieses Quartett noch dazu versucht, positive und weniger positive Entwicklungen des vergangenen halben Jahrhunderts im Gemeindegebiet von Laas nachzuzeichnen, liegt es auf der Hand, dass einiges an Text zusammenkommt. Die Vorgabe, die Textlängen einigermaßen im Rahmen zu halten, damit die Fotos nicht zu viele Quadratzentimeter verlieren, haben die 4 Autoren des 39. Kalenders der Raffeisenkasse Laas, der den Titel „Entwicklungen“ trägt, dennoch erfüllt. „Der Kalender 2023 ist ein besonderes Dokument, das seinen Wert weit über 2023 hinaus behalten wird,“ gab sich Raika-Obmann Johann Spechtenhauser am 14. Dezember bei der gutbesuchten KalenderVorstellung überzeugt. Als TitelBild haben die „Kalendermacher“ als Hommage an Franz Grassl, der am 26. September 2017 im Alter
Bei der Kalender-Vorstellung (v.l.): der künftige Raika-Direktor Philipp Ladurner, Autor Wolfgang Platter, Raika-Obmann Johann Spechtenhauser, Bürgermeisterin Verena Tröger und die Autoren Othmar Thaler, Herbert Raffeiner und Franz Waldner.
von nur 58 Jahren gestorben ist, ein Foto ausgewählt, das Franz Grassl im Juni 2015 von seinem Heimatdorf Laas gemacht hat. Als „Einleitung“ in die 12 bebilderten „Entwicklungen“ dient das Gedicht „marmor“ mit dem Untertitel „den laasern“, das Norbert C. Kaser 1968 verfasst hat. Auf den Kalenderblättern beschreiben Wolfgang Platter, Herbert Raffeiner, Franz Waldner und Othmar Thaler in Wort und Bild die Entwicklungsgeschichte einiger Bereiche in Laas und zum Teil auch in den Fraktionen. Die Veränderung des Lebensstandards in den vergan-
genen rund 5 Jahrzehnten wird ebenso dargestellt, wie die Entwicklungen im Siedlungsbau, in der gewerblichen Wirtschaft, in der Landwirtschaft und in der Mobilität. Aber auch die Folgen des menschengemachten Klimawandels werden den Leserinnen und Lesern vor Augen geführt, so etwa der Gletscherschwund, die zunehmende Wasserknappheit, der Verlust von Biodiversität, die Zunahme von Extremereignissen oder die massive Ausbreitung des Borkenkäfers. „Fehlentwicklungen haben ihren Preis, auch im Ökologischen“, geben sich die
Dieses Foto von Franz Grassl schmückt die Titelseite des neuen Kalenders.
Autoren im Vorwort überzeugt. „Wir müssen als Menschheit eine neue Einstellung und Beziehung zu unserem Planten Erde finden, im globalen Großen und im lokalen Kleinen unserer Wohn- und Arbeitswelt. Umwelt muss stärker Mitwelt werden. Es gibt keinen Planeten B.“ Aufgeschriebenes Wissen sei bewahrtes Wissen und „bewahrtes Wissen schafft und schärft Bewusstsein.“ Detail am Rande: Zumal die 4 Autoren auf ein Honorar verzichtet haben, wird die Raika den entsprechenden Betrag für einen guten Zweck SEPP spenden.
RATGEBER WIRTSCHAFT
Geplante Neuauflage der „Verschrottung“ von Steuerzahlkarten Im Entwurf zum Haushaltsgesetz 2023 ist eine Neuauflage der „Verschrottung“ von Steuerzahlkarten vorgesehen, sowie eine Annullierung von überfälligen Schuldbeträgen bis zu 1.000 Euro. Die Regierung plant im neuen Haushaltsgesetz mehrere neue Maßnahmen mit der Bezeichnung „Frieden mit dem Fiskus“. So ist eine automatische Annullierung zum Datum 31. Jänner 2023 aller offener Schuldbeträge bis zu einem Betrag in Höhe von 1.000 Euro vorgesehen. Diese gilt für Steuerrollen, welche der Steuereinhebungsstelle im Zeitraum 2000 bis 2015 übertragen wurden. Des Weiteren ist eine vierte Neuauflage der „Verschrottung“ von bestehenden Steuerzahlkarten vorgesehen, dies gilt für Steuerrollen, welche der Steuereinhebungsstelle im Zeitraum 01. Jänner 2000 bis 30. Juni 2022 übertragen wurden. Dabei ist es möglich, die Schuldbeträge ohne Strafen, Zinsen und Verzugszinsen zu bezahlen, somit die reine ursprüngliche Steuerschuld. Die Zahlung kann in bis zu 18 Raten erfolgen, wobei die ersten beiden Raten je 10% der Steuerschuld betragen, und am 31. Juli 2023 und 30. November 2023 fällig sind. Die verbleibende Schuld wird auf 16 gleich hohe Raten aufgeteilt und ab 2024 eingehoben, mit folgenden Stichtagen: 28. Februar, 31. Mai, 31. Juli, 30. November. Um von dieser Möglichkeit
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Gebrauch zu machen, ist innerhalb 30. April 2023 ein eigener Antrag bei der Steuereinhebungsstelle einzureichen. Bis 30. Juni 2023 stellt die Steuereinhebungsstelle dem Steuerschuldner eine Übersicht der zu zahlenden Beträge und einen eventuellen Ratenplan zur Verfügung. Weitere Friedensangebote beziehen sich z.B. auf die Berichtigung von Formfehlern, welche keinen Einfluss auf die Steuerhöhe haben. Diese können mit einer pauschalen Verwaltungsstrafe in Höhe von 200 Euro pro Jahr saniert werden. Die Fehler oder Unterlassungen müssen jedoch berichtigt werden. Automatisierte Kontrollen betreffend Steuererklärungen der Steuerperioden 2019, 2020 und 2021 können mit einer begünstigten Strafe von 3% abgefunden werden. Für Festsetzungsbescheide wird eine erleichterte Abfindung mit reduzierter Strafe von 5% vorgesehen. Laufende Steuerstreitverfahren können ebenfalls begünstigt abgefunden werden. Der Abfindungsbetrag hängt davon ab, in welcher Phase sich das Steuerstreitverfahren befindet und wer bis jetzt vom Steuergericht Recht bekommen hat. Bis zur endgültigen Verabschiedung des neuen Haushaltsgesetzes können sich jedoch noch Änderungen ergeben. Insgesamt bieten sich interessante Möglichkeiten zur Abfindung von offenen Posten mit dem Fiskus. MARTIN EDER
Martin Eder martin.eder@gspeo.com Kanzlei Gasser Springer Perathoner Eder & Oliva Naturns - Lana - Bozen