Brennpunkt

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Teure Entsorgung von Rattengift MALS - Es war im Juli 2019, als die Carabinieri in Mals rund 11 Tonnen Rattengift beschlagnahmten und zwei Männer wegen nicht ordnungsgemäßer Abfallentsorgung anzeigten. Die große Menge an Rattengift lagert seither in einem unterirdischen, abgesicherten Raum beim gemeindeeigenen Hallenbad. Nachdem die Gemeindeverwaltung bisher vergeblich versucht hat, das Rattengift loszuwerden, sieht sie sich nun gezwungen, die Entsorgung selbst in Auftrag zu geben und auch die Kosten zu übernehmen.

Und die sind nicht unerheblich, wie sich bei der Gemeinderatssitzung am 29. November zeigte. 25.000 Euro wurden im Zuge einer Haushaltsabänderung für

die Beseitigung des beschlagnahmten Rattengiftes vorgesehen. Laut Bürgermeister Josef Thurner kann das Gift nur außerhalb von Südtirol fachgerecht entsorgt

werden. Die Rechnung sei rasch gemacht, denn es seien 2 Euro pro Kilogramm zu zahlen. Die Rücksprache bei öffentlichen Behörden hat zwar ergeben, dass die Möglichkeit besteht, die Entsorgungskosten bei den privaten „Verantwortlichen“ einzufordern, ob das aber zu einem erfolgreichen Ergebnis führen würde, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Das Rattengift war von den zwei Männern aus der Konkursmasse eines Unternehmens in Tschechien gekauft worden. SEPP

Gemeinde Mals ehrt Raffaela Stocker MALS - Viele Jahre lang hat Raffaela Stocker aus Mals als Amts- und Gemeindeärztin in Mals tätig. Heuer im Sommer ging sie in Pension. Um ihr für die wertvolle Arbeit zu danken, überreichte ihr Bürgermeister Josef Thurner im Anschluss an die jüngste Gemeinderatssitzung im Namen der Gemeinde sowie aller Bürgerinnen und Bürger ein Bild des Malser Künstlers Erich Stecher. Das Werk zeigt die Malser Haide. Die Vizebürgermeisterin Marion Januth überraschte die Neo-Rentnerin mit Blumen. Raffaela Stocker hat 1982 promoviert. Nach zweijähriger Tätigkeit in den Krankenhäusern von Bozen und Meran nahm sie 1984 ihre langjährige ärztliche Tätigkeit in Sulden auf. Von 2011 bis zur Pensionierung im heurigen Sommer arbeitete

Bürgermeister Josef Thurner überreichte der pensionierten Gemeinde- und Amtsärztin Raffaela Stocker ein Bild von Erich Stecher.

sie in Mals. In der neuen, geräu- heim in Mals haben übrigens am migen und bestens ausgestatteten 14. November die Ärzte Christian Gemeinschaftspraxis im Martins- Hofer und Giovanni Braglia ihren

Dienst aufgenommen. „Und am 1. Dezember kommt mit Joachim Ruepp ein dritter Arzt dazu“, kündigte der Bürgermeister am 29. November an. Von den Räumen und der Ausstattung her können 4 oder noch mehr Ärzte in der neuen Gemeinschaftspraxis arbeiten. Als Amtsarzt fungiert in Mals jetzt der Gemeindearzt Stocker Josef. Im Rahmen eines Umtrunks im Anschluss an die schlichte Ehrung von Raffaela Stocker wurden auch Erinnerungen aufgefrischt, wobei auch der Name Michael Jackson fiel. Der US-amerikanische Popstar hatte sich im März 2001 in Sulden aufgehalten und Raffaela Stocker musste ihn wegen einer Knöchelverletzung behandeln. Michael Jackson war ihr berühmtester Patient. SEPP

„Drei Bürgermeister sind daran gescheitert“ PLANEIL/MALS - Wie berichtet (der Vinschger Nr. 20/2022), hat das Verwaltungsgericht Bozen kürzlich einen Rekurs privater Grundeigentümer gegen die Umwidmung des Weges unterhalb von Planeil in Gemeindestraße angenommen. „Diese Entscheidung ist für die Gemeindeverwaltung und für mich als Bürgermeister wenig erfreulich“, sagte Josef Thurner bei der Gemeinderatssitzung am

29. November. Nun seien bereits 3 Bürgermeister mit dem Vorhaben dieser Bauleitplanänderung gescheitert. „Wir nehmen das Urteil zur Kenntnis und werden keine weiteren rechtlichen Schritte unternehmen“, so der Bürgermeister. Dennoch wies er darauf hin, dass die Umwandlung in Gemeindestraße eine „sinnvolle Sache“ gewesen wäre. Selbst die Landeskommission für Raum und Landschaft hatte

das Vorhaben einstimmig gutgeheißen. Unverständlich sei die Begründung, mit welcher der Rekurs angenommen wurde. Das Gericht hat nämlich das Fehlen einer strategischen Umweltverträglichkeitsprüfung beanstandet, obwohl laut Josef Thurner keinerlei bauliche Maßnahmen geplant waren. Nun wolle sich die Gemeindeverwaltung dennoch bemühen, in Absprache mit der Fraktionsverwaltung nach

Lösungen zu suchen, speziell was die Waldbewirtschaftung betrifft. Die „Streitsache Gemeinde Mals/ Winkler“ war deshalb auf die Tagesordnung gekommen, weil der Gemeinderat die „außeretatmäßigen Verbindlichkeiten“ in Bezug auf das Urteil anzuerkennen hatte, was er auch einstimmig tat. Demnach müssen die Gemeinde und das Land jeweils etwa mehr als 3.000 Euro an Gerichtsspesen berappen. SEPP DER VINSCHGER 22/22

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