Tag der Vinschger Berglandwirtschaft

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

„Es war und ist alles rechtens“ BM Dieter Pinggera: „Wer keine Verantwortung trägt, hat leicht schwafeln“ SCHLANDERS - Die Verfügung zum Abriss zweier Gebäuderiegel im Kasernen-Areal war und ist rechtens und auch die Vorgehensweise war richtig, „wenngleich es keine leichte Entscheidung war.“ Punkt für Punkt nahm Bürgermeister Dieter Pinggera bei der Gemeinderatssitzung am 17. November zur famosen „Abriss-Aktion“ vom 5. Oktober Stellung und räumte auch mit einigen Unwahrheiten und medialen Falschmeldungen auf. Schon 2010 war im Zuge der Übertragung des Areals vom Staat auf das Land festgestellt worden, „dass es nichts Schützenswertes gibt.“ 2014 kaufte die Gemeinde das Areal ohne Denkmalschutzbindung. Es sei sogar die vertragsrechtliche Auflage des Landes festgeschrieben worden, „alle bestehenden Gebäude abzureißen und zu entsorgen.“ Der Bürgermeister erinnerte an den Bürgerbeteiligungsprozess für die Nachnutzung des Areals, an die entsprechende Machbarkeitsstudie, die Errichtung der BASIS in der ehemaligen „Palazzina Servizi“, die mit über 3,5 Mio. Euro saniert und eingerichtet wurde, sowie an einhellige Beschlüsse des Gemeinderates und des Landes. Die Abbruchverfügung für 2 der 4 Gebäuderiegel habe er nach einhelligem Dafürhalten des gesamten Ausschusses aus nachgewiesenen Sicherheitsgründen unterzeichnet: „Es drangen immer wieder Leute in die Gebäude ein, auch nicht gemeldete Apfelpflücker. Die Sicherheitszäune wurden ständig aufgebrochen, Strom wurde ‚schwarz’ vom Netz abgezapft und sogar Feuer wurde entzündet.“ Der Generalsekretär Georg Sagmeister habe als gesetzlicher Verwahrer

gegen eine solche Schutzbindung wehren werden.“ Fast 100 Prozent der Bevölkerung seien gegen eine Bindung. Laut Georg Sagmeister habe die Landeskonservatorin Karin Dalla Torre nichts eingestellt, wie dies mehrfach falsch berichtet worden sei: „Es war der Bürgermeister, der die Aussetzung der Arbeiten angeordnet hat. Die „Wer keine Verantwortung trägt, hat leicht reden und schwafeln“, stimmten Abbruchverfügung ist immer noch Georg Sagmeister (links) und Dieter Pinggera (rechts) überein. aktiv.“ Auch von irgendwelchen Anzeigen wisse man im Rathaus des Areals mehrfach auf die un- damals keine Asbest-Elemente offiziell nichts: „Es liegen bis dato tragbaren Zustände hingewiesen. festgestellt worden: „Erst beim keine gerichtlichen Mitteilungen „Es war nicht mehr möglich, das Abriss wurde ein einziges ein- vor. Und wenn überhaupt: Anzeige Areal unter Kontrolle zu halten“, gemauertes Rohr, das mit Asbest wegen was?“ so der Bürgermeister: „Und wenn belastet ist, gefunden.“ Für die etwas passiert, sind der Bürger- fachgerechte Entsorgung sei be- Kritik an Dalla Torre meister und der gesetzliche Ver- reits eine Spezialfirma beauftragt wahrer die ‚Ansprechpartner’ und worden. Kritik an Dalla Torre übte auch nicht die BASIS. Wer keine Verantdie Gemeindereferentin Dunja wortung trägt, hat leicht schwafeln.“ „Anzeige wegen was?“ Tassiello: „Ich bin entsetzt über Auch die Vorgehensweise sei richihr Verhalten.“ Die Landeskonsertig gewesen und bewusst gewählt Bei der Diskussion beanstande- vatorin müsste sich als Landesbeworden: „Um 4 Uhr kontrollierten te das Franz Winkler, dass es den amtin neutral verhalten: „Bis jetzt Gemeindepolizisten die betroffe- einfachen Ratsmitgliedern gegen- wurden im Land alle Kasernen nen Gebäude und um 5.30 Uhr über nicht loyal gewesen sei, „uns abgerissen.“ Enttäuscht zeigte sie wurde mit den Arbeiten begonnen.“ im Vorfeld nicht zu informieren. sich auch von der BASIS: „Nach Bei einer Vorankündigung wäre Wir standen wie die Deppen vor mehreren Millionen Euro, die in es zu einem „Riesenzinnober“ ge- den Leuten und wurden beleidigt.“ die BASIS investiert wurden, und kommen, „wie wir ihn ja zum Teil Peter Raffeiner teilte die Kritik von nach jährlichen Führungsbeiträschon wenige Stunden nach dem Winkler. Laut Pinggera habe man gen ist das der ‚Dank’, den die GeBeginn der Arbeiten erlebt haben.“ bewusst vermeiden wollen, dass meinde bekommt.“ Zu Aussagen der Abriss im Vorfeld bekannt von Julia Pircher, wonach im Zuwird. Eine Benachrichtigung der sammenhang mit der Verbauung „Mikroproblem“ Asbest Räte am frühen Morgen wäre aber des Areals schon Entscheidungen Nichts vorzuwerfen hat sich die vielleicht dennoch angebracht gefallen seien und wonach nicht Gemeindeverwaltung laut dem gewesen. Julia Pircher sagte, dass alles verkauft werden sollte, stellBürgermeister auch bezüglich die Vorgehensweise der Gemeinde te der Bürgermeister klar „dass des medial hochgeschaukelten nach außen den Eindruck geweckt bis jetzt noch nichts formell entThemas von Asbest-Vorkommen: habe, „wonach die Gemeinde eine schieden wurde.“ Es sei noch alles „Schon 2016 wurde eine Analyse Denkmalschutzbindung befürch- offen und man befinde sich erst am aller möglichen Gefahrstoffe vor- tet.“ Dieter Pinggera präzisierte, Beginn der Meinungsfindung. Fest genommen, auch mit Probeboh- dass das Land in Sachen Denk- stehe, „dass wir leistbares, soziales rungen.“ In den zwei Riegeln, die malschutz primäre Zuständigkeit Wohnen zu bestmöglichen Kondiabgerissen werden sollen, seien hat „und dass wir uns vehement tionen ermöglichen wollen.“ SEPP

Advent am Bauernhof SCHNALS - Gleich vier Südtiroler „Schule am Bauernhof-Betriebe“ öffnen ihre Tore und laden zum Advent am Bauernhof ein. Im Vinschgau ist es der Oberniede-

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DER VINSCHGER 21/22

rhof in Unser Frau, der am Sonntag, 27. November von 11 bis 17 Uhr Kinder und interessierte Besucher in eine bäuerliche, adventliche Stimmung eintauchen lässt. Es

werden Hofführungen angeboten, Weihnachtsgeschichten vorgelesen, gebastelt und Krippelen angeschaut. Zur Stärkung bietet die Familie Tappeiner Kuchen, Kekse,

Kaffee, Tee und Glühwein sowie eine warme Speise aus hofeigenem Fleisch. Infos unter Südtiroler Bäuerinnenorganisation „Advent am Bauernhof“. INGE


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