VINSCHGER GESELLSCHAFT
Wieder Spaß auf dem Eis
Mehrkosten in Millionenhöhe „De facto kein Investitionshaushalt 2023“
SCHLANDERS - Seit dem 19. November kommen alle kleinen und großen Eislaufbegeisterten auf dem beliebten Eislaufplatz beim Kulturhaus in Schlanders wieder voll auf ihren Kosten. Der Eislaufplatz bleibt bis zum 22. Jänner 2023 geöffnet. Es können auch wieder Schlittschuhe in allen Größen ausgeliehen werden. Wie der Vizebürgermeister Manuel Trojer bei der Gemeinderatssitzung am 17. November angekündigt hatte, habe man im Ausschuss entschieden, den Eislaufplatz trotz der Mehrkosten zu aktivieren, „weil er eine Bereicherung für alle und ein sehr beliebtes Angebot ist.“ In puncto Weihnachtsbeleuchtung kündigte er an, dass die Fußgängerzone wie bisher beleuchtet wird, während in Seitenstraßen heuer auf eine Weihnachtsbeleuchtung verzichtet werde. Ramona Kuen, die Leiterin von Schlanders Marketing, blickte bei der Gemeinderatssitzung auf die vielfältigen Tätigkeiten und Veranstaltungen im heurigen Jahr zurück und informierte über die Schwerpunkte des Programms 2023. Auch Ramona Kuen freute sich, dass es gelungen ist, den Eislaufplatz wieder zu aktivieren. Zu den Höhepunkten im neuen Jahr gehören unter anderem 4 Sommerabende, eine Neuauflage des Dorffestes, Filmabende in geänderter Form und viele weitere Veranstaltungen und Events. Das Büro von Schlanders Marketing ist seit Kurzem nicht mehr im Rathaus, sondern im ersten Stock des Kulturhauses zu finden. Die Kulturreferentin Monika Wielander dankte Ramona Kuen im Namen der Verwaltung für ihren vorbildhaften Einsatz und ihre ausgezeichnete Arbeit, die SEPP nicht immer leicht sei.
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DER VINSCHGER 21/22
SCHLANDERS - Die Mehrkosten, welche die Gemeinde Schlanders infolge der Preissteigerungen bei Projekten zu stemmen hat, belaufen sich bisher auf über 3 Millionen Euro. „Wir werden daher de facto keinen Investitionshaushalt 2023 haben“, brachte Bürgermeister Dieter Pinggera die derzeitige Haushalts-Situation bei der jüngsten Ratssitzung auf den Punkt. Zu den „Opfern“ gehört die Umgestaltung der Grüblstraße. Die Kosten sind von 750.000 auch über 1,3 Millionen Euro gestiegen, „sodass es unmöglich ist, diese Geldmittel im Haushalt 2023 vorzusehen.“ Wie der Gemeindereferent Thomas Oberegelsbacher mitteilte, bleiben die Betonboller in der Grüblstraße weiterhin stehen, um auch während des Winters, also in Zeiten der Schneeräumung, die Praxis der „Wohn- und Spielstraße“ zu simulieren.
Angespannte Situation im Krankenhaus
Genehmigt hat der Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung auch die Verordnung für die Audio- und Videoaufnahmen der Ratssitzungen mittels „Live Streaming“ (Direktübertragung).
sein Stellvertreter Manuel Trojer sagten, dass für die Schaffung zentrumsnaher Parkplätze eine „gute, realisierbare Alternative“ ins Auge gefasst werde. Sie bezogen sich auf das Areal beim Parkplatz des Krankenhauses und eine angrenzende Obstwiese. Gedacht werde an den Bau einer großen Tiefgarage als Teil eines Gemeinschaftsprojektes mehrerer Partner (Grundbesitzer, Land, Sanitätsbetrieb, Gemeinde). „Bei über 80% der Wirtschaftstreibenden stößt diese Alternative auf Zustimmung“, sagte Trojer. Wenn nun auf Betreiben des HGV im Dorf Unterschriften für eine Tiefgarage im Kapuzinernaher gesammelt würden, so könne er das nicht nachvollziehen. Außerdem hätten sich beim Workshop zur Nachnutzung des Kapuzinerangers ca. 90% der Teilnehmenden gegen eine Tiefgarage im Anger ausgesprochen.
Im Zusammenhang mit der geplanten Deaktivierung von Betten im Krankenhaus in Schlanders teilte der Bürgermeister mit, dass es sich um keine strategischen Maßnahmen handle, sondern um vorübergehende Zusammenlegungen, zu denen sich der Sanitätsbetrieb aufgrund des akuten Fachkräftemangels, vor allem im Pflegebereich, gezwungen sehe. Man habe es daher mit einem Krisenmanagement zu tun, „und nicht mit Einsparungen oder „Können Wärmetarif halten“ dem Abbau von Diensten.“ Im Gegenteil: das Krankenhaus soll Trotz der Energiepreissteimittelfristig weiter gestärkt und gerung kann das Fernheizwerk Schlanders den derzeitigen Wäraufgewertet werden. metarif vorerst noch halten. Möglich ist das laut Dieter Pinggera, Debatte um Tiefgarage seines Zeichens auch Präsident Eine Bürgerbefragung zum des Fernheizwerks, „weil wir in Thema Tiefgarage im Kapuzine- der Anlage auch Strom produranger regte Christian Tappei- zieren und die Erlöse aus dem ner an. Der Bürgermeister und Stromverkauf ebenfalls gestiegen
sind.“ Zum Einsatz kommen im Heizwerk Biomasse sowie auch Erdgas (ca. 35%). Kostete der Gaseinkauf vor 2 Jahren noch rund 600.000 Euro, so sind heuer bei der gleichen Menge über 7 Millionen Euro zu berappen. Insgesamt gesehen steht das Heizwerk mittlerweile auf soliden finanziellen Beinen. Der Großteil des einstigen Schuldenberges von ca. 25 Mio. Euro wurde abgebaut. Um den Wirkungsgrad der Anlage um ca. 10% zu erhöhen, soll im nächsten Jahr mit Ausgaben von rund 1,5 Mio. Euro eine Rauchgas-Wärmerückgewinnungsanlage aktiviert werden. Vereinssitz für das Rote Kreuz Im Gebäude, wo früher das Weiße Kreuz Schlanders seinen Sitz hatte und das über mehrere Jahre hinweg als CAS-Einrichtung für Flüchtlinge diente, bekommt die Sektion Vinschgau des Rotes Kreuzes seinen Vereinssitz. Dies bestätigte die Gemeindereferentin Dunja Tassiello. Die CAS-Einrichtung war u.a. vom Roten Kreuz geführt worden. Von der Absicht, im landeseigenen Gebäude eine fixe Impfstruktur einzurichten, war das Land aus Kostengründen abgerückt. Das Rote Kreuz wäre mit diesem Vorhaben einverstanden gewesen. SEPP