Martell dankt und ehrt

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Für einen Tag Bundeshauptstadt Schweizer Regierung tagt in Müstair und trifft sich mit der Bündner Bevölkerung. MÜSTAIR - Er hätte am 12. Oktober eigentlich zu seinem letzten Arbeitstag als Kammerabgeordneter nach Rom fahren sollen, doch Albrecht Plangger zog es vor, an diesem Tag als Mitglied der „Jagdhornbläsergruppe Hirschruf Graun“ in Müstair mit dabei zu sein. Der Grund war mehr als gebührend, denn am 12. Oktober war nicht Bern die Schweizer Bundeshauptstadt, sondern das kleine Val Müstair in Graubünden. Dass es ein besonderer Tag für Müstair und das ganze Tal werden würde, war schon am Morgen zu hören, als kurz nach 7.30 Uhr drei Helikopter im „Gänseflug“ eintrafen und nicht unweit des Kloster St. Johann landeten. Ausgestiegen sind der Bundespräsident Ignazio Cassis und die weiteren Mitglieder des insgesamt 7-köpfigen Schweizer Bundesrates. Die Schweizer Regierung hatte schon im Sommer 2010 begonnen, Sitzungen außerhalb des Bundeshauses in Bern abzuhalten, um mit den politischen Vertretern und mit der Bevölkerung der Kantone zusammenzukommen. Als Ort für die 17. Sitzung „extra muros“ hatte der Bundespräsident Ignazio Cassis den Kanton Graubünden ausgewählt. Er hatte für sein Präsidialjahr das Motto „Innovation und Vielfalt“ ausgewählt. Im Anschluss an die Sitzung im Kloster St. Johann und an eine Aussprache mit dem

Auf dem Plaz Grond mischten sich die Mitglieder des insgesamt 7-köpfigen Schweizer Bundesrates unter die Bevölkerung.

Regierungspräsidenten des Kantons Graubünden, Marcus Caduff, mit Bündner Regierungsräten sowie mit der Gemeindepräsidentin Gabriella Binkert Becchetti wurden die Politikerinnen und Politiker von der Schuljugend mit Glockengeläut, wie man es vom Frühlingsbrauch „Chalandamarz“ her kennt, zu einem öffentlicher Apéro zum Plaz Grond begleitet. „Wir sind eine Gemeinde mit nur rund 1.400 Einwohnern, aber was die Vielfalt in den verschiedenen Bereichen betrifft, so können wir schon ein bisschen stolz sein,“

Angestoßen hat der Bundespräsident auch mit Roselinde Gunsch (rechts), der Bürgermeisterin von Taufers im Münstertal.

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DER VINSCHGER 19/22

sagte Gabriella Binkert Becchetti in ihren Grußworten. Sie nannte etwa die Vielfalt der Sprachen, die Biosfera Val Müstair, das Klosters St. Johann als UNESCOWelterbe, den Schweizerischen Nationalpark oder auch besondere Persönlichkeiten wie den ehemaligen Skilangläufer Dario Cologna. Aber auch Herausforderungen und Probleme, mit denen sich die Berggemeinde konfrontiert sieht, ließ die Gemeindepräsidentin nicht unerwähnt. Konkret nannte sie u.a. die Naturgewalten und die

Abwanderung. Einen „Zaubertrank“ für die Lösung dieser und weiterer Anliegen gebe es zwar nicht, wohl aber kenne sie einige „Zutaten“ bzw. „Ingredienzien“ für diesen Trank. Wie Binkert Becchetti dem der Vinschger bestätigte, erhoffe man sich für mehrere Anliegen die Unterstützung der Bundes- bzw. Kantonsregierung. Unterstützung brauche es etwa im Bemühen, die Grenzwache in Müstair weiterhin zu erhalten. Wichtig seien auch die Projekte „La SASSA“ (Feriendorf ) und eine Ganzjahres-Ka-

Gemeindepräsidentin Gabriella Binkert Becchetti, Bundespräsident Ignazio Cassis und der Bündner Regierungspräsident Marcus Caduff (v.l.)


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