Blick auf die Almen

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

VINSCHGAU/BOZEN/TRENS - Ganz nach dem Motto „Die Zukunft ist weiblich“ statteten kürzlich viele Frauen im Handwerk aus dem Bezirk Vinschgau dem Reinigungsunternehmen Markas in Bozen einen Besuch ab. Markas ist bekannt für seine familien- und frauenfreundliche Einstellung. Vor allem während der CoronaPandamie wurden viele Initiativen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Zusammenhang ins Leben gerufen. Dazu zählen eine Kindertagesstätte, ein Babysitter-Dienst, Smart Working sowie ein Solidaritätsurlaub zur Unterstützung von Kindern und Eltern mit besonderen Bedürf-

Foto: lvh.apa

„Die Zukunft ist weiblich“

Die Teilnehmerinnen beim Besuch des Unternehmens Markas in Bozen

nissen. Für die Handwerkerfrauen ist das Unternehmen unter der Führung von Evelyn Kirchmaier ein Vorzeigebetrieb. „Wir waren begeistert, mit wieviel Teamgeist und Innovationsdenken die Unternehmerin die Firma leitet. Man sieht und spürt das Bestreben, die

Arbeits- und Familienwelt stärker miteinander zu verbinden“, sagt Rita Egger, die Obfrau der lvhFrauen im Bezirk Untervinschgau. Die Delegation nutzte auch die Gelegenheit, den neuen Firmensitz kennenzulernen. Robert Mantinger - er hat übrigens Latscher

Wurzeln - stellte das inzwischen realisierte und innovative Bauprojekt vor. Besonders beeindruckt zeigten sich die Frauen von der Ausstrahlung und der Motivationsfähigkeit der Markas-Führung. Der zweite Stopp der Unternehmensbesichtigungen führte die Frauen nach Maria Trens, wo die Vorsitzende der Vereinigung Südtiroler Gastwirtinnen im HGV, Helene Benedikter, mit einem Empfang und einer Führung der Wallfahrtskapelle aufwartete. Auch in Sterzing wurde Halt gemacht. Das einhellige Resümee der Teilnehmerinnen: „Es war eine rundum gelungene Exkursion, von Frauen für Frauen.“ RED

„Das Leben geht weiter, als man denkt“ SCHLANDERS - So hat Samuel Koch natürlich nicht gedacht, als er, 23-jährig, mit Thomas Gottschalk wettete, 5 Autos mit besonderen Sprungstiefeln im Vorwärtssalto zu überspringen. Beim 4. Wagen stürzte er und blieb regungslos liegen. Nach der Erstbehandlung im Universitätsklinikum Düsseldorf wurde er in ein Schweizer Paraplegiker

Zentrum verlegt. Gottschalk stieg aus der Sendung „Wetten, dass…“ aus. So geschehen am 4. Dezember 2010. Seither hat der querschnittgelähmte junge Mann die Schauspielprüfung abgelegt, ist festes Ensemblemitglied des Staatstheaters Darmstadt geworden, hat geheiratet und Bücher geschrieben, darunter „Steh auf Mensch! Was

macht uns stark?“ und „Rolle vorwärts – Das Leben geht weiter, als man denkt“. Es geht für ihn am Samstag, 15. Oktober nach Südtirol zum 7. Wertetag. Schlanders erlebt eine Premiere mit Samuel Koch beim Vortrag „Über die Kraft des Mutmachens“ und im Interview mit dem Musiker Alfred E. Mair. Der Vortrag S beginnt um 19 Uhr.

„Herbstgeschichte(n)“ in der Bibliothek SCHLANDERS - „Lebendige Bibliotheken“ nennt sich das Format, mit dem sich öffentliche Bibliotheken in ganz Südtirol mit dem Thema „50 Jahre Zweites Autonomiestatut“ befassen. Diesem Thema ist am 18. Oktober mit Beginn um 20 Uhr der erste Abend gewidmet, mit dem die Mittelpunktbibliothek Schlandersburg ihre Reihe „Herbstgeschichte(n) in der Bibliothek Schlandersburg“ eröffnet. Mit dem Format „Lebendige Bibliotheken“ ist es möglich, viele Sichtweisen miteinzubeziehen. Die Frage „Was hat die Autonomie für uns, die jetzt und hier in Südtirol leben, gebracht, und was nehmen wir von den letzten 50 Jahren mit?“ soll sich wie ein roter Faden durch den Abend ziehen. Der Blick soll

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DER VINSCHGER 18/22

nicht nur in der Vergangenheit haften bleiben, sondern in die Zukunft gerichtet werden. Als Expertin konnte für den 18. Oktober die ehemalige Landesrätin und Historikerin Martha Stocker gewonnen werden. Auch Zeitzeugen aus unterschiedlichen Bereichen (Franz Bauer, Robert Kaserer, Bruno Pileggi, Armin Pinggera und Pietro Zanolin) werden zu Wort kommen. Die Moderation übernimmt Patrick Rina. Gespannt sein darf man auch auf den Filmabend, der am 25. Oktober stattfindet und bei dem um 20 Uhr der Film „Heimat – Die andere Erzählung“ gezeigt wird. Es handelt sich um einen Film von Karl Prossliner über den Historiker Leopold Steurer. Im Anschluss an die Filmvorführung wird das Buch

am Pöderhof in Allitz geborenen Widerständlers Johann Pircher, der 2002 in Vetzan gestorben ist. Den dritten und letzten Abend im Rahmen der „Herbstgeschichte(n)“ bestreitet am 28. Oktober um 19 Uhr Sabine Peer mit der Vorstellung ihres Buchs „Dienstmädel in Bella Italia - Südtirolerinnen erzählen“, erschienen bei Auch ein Film von Karl Prossliner Athesia. Peer lässt die Erinnerunüber den Historiker Leopold Steurer gen von 5 Frauen lebendig werden, (im Bild) wird im Rahmen der die in den 1950er und 1960er „Herbstgeschichte(n)“ in der Bibliothek Jahren aus der armen Bergregion Schlandersburg gezeigt. Südtirol in reiche italienische Familien geholt wurden, um dort „Der Fall des Partisanen Pircher“ als Hausangestellte zu arbeiten. vorgestellt, das Leopold Steurer Im Anschluss an die Buchvorzusammen mit Carlo Romeo im stellung findet die Verlosung der Verlag „Alpha & Beta“ heraus- Gewinner und Gewinnerinnen gegeben hat. Das Buch schildert des Sommerleserpreises für Erdie Lebensgeschichte des 1924 wachsene statt. SEPP


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