VINSCHGER GESELLSCHAFT
40 Jahre Psychosoziale Beratung: Jubiläumsabend SCHLANDERS - 4 Jahrzehnte im Dienst an Menschen mit Abhängigkeitsproblemen und ihren Angehörigen: Anlässlich dieses Jubiläums lädt die Psychosoziale Beratung der Caritas alle Weggefährten, Betreuten und Interessierten am 14. Oktober zu einem gemeinsamen Abend in Schlanders ein. In 4 Jahrzehnten hat sich die Psychosoziale Beratung zu einer fixen Institution im Vinschgau entwickelt. Jedes Jahr finden in der von der Caritas in Konvention mit dem Land und dem Sanitätsbetrieb geführten Fachstelle rund 300 Menschen professionelle Beratung und Begleitung bei Abhängigkeiten von Alkohol und Medikamenten, aber auch bei Spielsucht, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen und Krisen. In Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und einigen Betrieben im Tal setzt sich der Dienst auch in der Suchtprävention ein. Im Mittelpunkt der Tätigkeit der Psychosozialen Beratung im Vinschgau steht aber bis heute die Beratung und Begleitung von Menschen mit Alkoholproblemen und deren Angehörige. Entsprechend ist der Jubiläumsabend diesem Thema gewidmet. Unter dem Titel „Lösungsmittel Alkohol“ beschreibt der Leiter des Therapiezentrums Bad Bachgart, Martin Fronthaler, welchen Stellenwert Alkohol in unserer Gesellschaft hat, wie er gegen allerhand Beschwerden als Nothelfer eingesetzt wird und wie eine solche vermeintliche Hilfe manchmal zum Problem werden kann. - Der Jubiläumsabend findet am 14. Oktober ab 19.30 Uhr im Sparkassensaal des Kulturhauses von Schlanders statt. Alle Weggefährten des Caritas-Dienstes, die Betreuten und ihre Angehörigen, wie auch alle Interessierten sind zum Vortrag und zum geselligen Beisammensein eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen erteilen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Psychosozialen Beratung in Schlanders (Hauptstraße 131, Tel. 0473 621 237, psb@ RED caritas.bz.it).
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DER VINSCHGER 18/22
„Man kann viel sparen“ Naturnser Verwalter bekennen sich zum Motto der Landesregierung „Everyday for future“ NATURNS - Die Naturnser Verwalter denken zwar nicht „everyday“, alle Tage, an „die Zukunft“, aber sie haben die Weichen gestellt und sind nicht erst seit der letzten Gemeinderatssitzung am 26. September das Thema „Energie sparen in öffentlichen Gebäuden“ angegangen. Der Aufruf der obersten Vertreter des Klima- und Energieteams, Bürgermeister Zeno Christanell und Referent Florian Gruber, Beauftragter für Nachhaltigkeit, war an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verwaltungsgebäuden, Schulen, Kindergärten und -tagesstätten, Bibliothek, Pflegeheim, Feuerwehr- und Fahrzeughallen, Werkstätten und Bauhof gerichtet. Es waren Auflagen mit konkreten Richtwerten im Bereich Heizen und Stromverbrauch sowie Tipps zum Energiesparen. Naturnser Beamtinnen und Beamte, das Lehrer- und Erzieherpersonal werden sich etwas wärmer anziehen müssen, um sich an die vorgeschriebene Raumtemperatur von 20 Grad Celsius zu gewöhnen. der Vinschger sprach mit Bürgermeister Zeno Christanell.
dass wir heute schon rund ein Viertel der nötigen Energie aus erneuerbaren Quellen abdecken. Das ist vor allem auf die Stromerzeugung aus den PhotovoltaikAnlagen zurückzuführen, zum Teil auch auf die erzeugte Wärme aus Holz und Strom. Wenn der Hackschnitzelofen wieder in Betrieb ist, werden wir auf fast 90% erneuerbarer Energie kommen. Bürgermeister Zeno Christanell als „Stoßlüfter“ in seinem Büro.
Wir haben die Energieverbräuche und Kosten seit 2018 exakt vorliegen. Die Energiefachfrau Christine Romen stellt uns den 181 Seiten umfassenden standardisierten Energiesteckbrief – den so genannten EBO (Energiebericht Online) – zu allen öffentlichen Gebäuden für Wärme-, Strom-, Wasser- und zum Treibstoff-Verbrauch der Fahrzeuge aus. Eine knappe Zusammenfassung habe ich bei der letzten Ratssitzung präsentiert. Derzeit produzieren wir Wärme großteils mit Gas, da unser Fernheizwerk mit Gas betrieben wird. Das ist ein Rückschritt. Früher haben der Vinschger: Kann man ab- wir es mit Hackschnitzel betrieschätzen, wie viel durch das ben. Als aber vor rund 5 Jahren Einhalten der Richtwerte der 1997 errichtete Brennofen und Maßnahmen konkret ausgefallen ist, wurde er leider gespart werden kann und nicht mehr saniert. Der Gaswie möchte die Gemeinde Betrieb war damals verlockend darüber hinaus noch „grü- günstig. Aktuell ist ein Techniker ner“ werden? beauftragt, das AusführungsproZENO CHRISTANELL: Es gibt eine jekt für den Wieder-Umstieg auf empirische Erhebung, dass es Hackschnitzel zu erstellen. Die 6% mehr Primärenergie kostet, Ausschreibung der Arbeiten wird will man die Raumtemperatur noch in diesem Jahr erfolgen. um 1 Grad Celsius erhöhen, aber es bestehen zu viele Variablen, Da kommt eine große Inum dann ganz genau zu sagen, vestition auf euch zu. was unterm Strich herauskommt. Der Umstieg auf Hackschnitzel Tatsache ist, dass man viel sparen wird uns rund 450.000 Euro koskann. ten. Der Gemeinderat hat bereits grünes Licht für die grüne Energie Liegen in Naturns konkrete gegeben. Weitere Maßnahmen Werte über Kosten durch werden wir bei der Stromprodukdie Heizung der öffentlichen tion setzen. Den aktuell vorliegenGebäude auf? den Zahlen kann man entnehmen,
Wie kommt ihr zur Initiative, die Solltemperaturen in den öffentlichen Gebäuden festzulegen? Ist das eine allgemeine Anregung durch den Gemeindenverband oder der Landesregierung?
Energiesparen ist sicher das Gebot der Stunde. Es bestehen dazu auch staatliche Richtlinien. Unsere Initiative reicht aber einige Jahre zurück. Seit dem Jahr 2002 hat die Gemeindeverwaltung einen jährlichen Energiebericht für die öffentlichen Infrastrukturen erstellen lassen, um nachhaltig wirtschaften zu können. Als ich noch Energie-Referent war, haben wir erstmals den Hauswarten die Solltemperaturen in den Räumen vorgelegt. Wir haben deshalb die Schulen, sowie weitere öffentliche Gebäude mit Einzelraumregelungen ausgestattet, um die Raumtemperaturen genau steuern und damit die Energie optimal nutzen zu können. Dabei wäre uns recht, dass gewisse Raumtemperaturen eingehalten werden. Aber natürlich wird nicht gedroht, sondern um eine aktive Mitarbeit aller gebeten. In unserem letzten Rundschreiben sagen wir ja: „Soweit für euch noch angenehm.“ Es ist uns auch klar, dass gewisse Sachen nicht so leicht einzuhalten sind, weil die Regelsysteme manchmal nicht gut funktionieren. Aber mit gesundem Hausverstand und vor allem Verantwortungsbewusstsein können wir alle viel Energie und damit schlussendlich auch Geld sparen. GÜNTHER SCHÖPF