VINSCHGER GESELLSCHAFT
Naturns sagt Danke NATURNS - Am 23. September, dem Tag der Bildungsausschüsse, wurde eine vom Bildungsausschuss Naturns ins Leben gerufene Kampagne vorgestellt. „Es geht darum, einfach mal Danke zu sagen“, erklärte Astrid Pichler, die Vorsitzende des Bildungsausschusses Naturns. Die Wertschätzungskampagne „Do schau her, das ist Naturns“ besteht aus 13 Fotomotiven. „Personen aus verschiedenen Bereichen stehen stellvertretend für all jene, bei denen wir uns bedanken
Zwei von 13 Motiven. wollen“, erklärte Pichler. Die Idee sei im März entstanden, mit den Fotoshootings habe man im Juni begonnen. „Es wird sich noch einiges tun“, sagte Pichler mit Blick auf die Zukunft. Vorerst sollen Plakate mit den Motiven im ganzen Dorf angebracht werden, in den kommenden Wochen und Monaten wolle man dann weitere Initiativen damit planen. Fotografin Maria Gapp war für die Bilder verantwortlich, Selma Mahlknecht für den Slogan. „Zwei kreative Naturnser Köpfe“, lobte Pichler. - Die Bilder, die bei der Vorstellung auf den Rathausturm projiziert wurden, richten sich an Rettungskräfte, an das Gesundheitssystem, an die Nahversorgung, an Landschaftspflege, Kultur, Ehrenamt, Jugend und viele weitere Bereiche. „Dies zeigt, wie attraktiv unsere Dorfgemeinschaft ist. Naturns ist lebens- und liebenswert. Das macht die Kampagne eindrucksvoll sichtbar“, betonte Bürgermeister Zeno Christanell und lobte die gelungeAM ne Umsetzung.
8
DER VINSCHGER 17/22
Essen und Trinken bei Demenz Auch für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. SCHLANDERS - Essen und Trinken sind ein sinnliches Erleben und Teil eines sozialen Miteinanders. Dies betonte kürzlich Karin Pörnbacher, langjährige Mitarbeiterin in der Memory Clinic in Bozen, beim „Gedächtnisstübele“ in der Bibliothek Schlandersburg. Die Treffen zu verschiedenen Themen zur Demenz werden vom Netzwerk „Demenzfreundlicher Vinschgau“ organisiert, eine im Jahr 2018 entstandene Initiative des KVW Vinschgau mit der ASAA (Alzheimer Südtirol Alto Adige), der Bezirksgemeinschaft Vinschgau mit dem Gesundheitsbezirk Meran und den fünf Vinschger Seniorenwohnheimen als Partner. Koordinator ist Robert Peer, ehemaliger Pflegedirektor im Gesundheitsbezirk Meran.
Menschen mit Demenz können vergessen zu essen und zu trinken Sie erinnern sich nicht mehr, wann sie was und wie viel zuletzt gegessen haben. Das führt dazu, dass sie entweder ohne Pause essen oder behaupten, schon gegessen zu haben. Es kann auch vorkommen, dass Speisen nicht mehr erkannt werden oder dass der Umgang mit dem Besteck sowie Tischsitten vergessen werden. Das sei für alle Beteiligten nicht einfach, erläuterte Karin Pörnbacher. Sie zeigte anschaulich auf, wie man das Verhalten und die Probleme der Menschen mit Demenz bei der Aufnahme von Nahrung richtig deuten und verstehen kann. Aspekte, die das Essen und Trinken erschweren, können Kau- und Schluckstörungen, die Angst sich zu verschlucken, Probleme im Mundbereich oder Husten bis hin zum Verlust von Fertigkeiten und Kompe-
Im Bild (v.l.): Bibliotheksleiter Raimund Rechenmacher, KVW-Bezirksobmann Heinrich Fliri, Referentin Karin Pörnbacher und Koordinator Robert Peer.
tenzen und das Vergessen des Handlungsablaufes sein. Lieber süß als sauer
ihnen anvertrauten Menschen mit Demenz kennen.
Regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit Ablenkbarkeit durch Außenrei- zum Thema Demenz ze oder ein veränderter GeruchsIn der Diskussion kam die Fraund Geschmackssinn können ebenfalls die Nahrungsaufnahme ge nach einer Selbsthilfegruppe erschweren. Auffallend sei, dass im Vinschgau auf. Da es noch Menschen, die von Demenz be- keine gebe, werde das Netzwerk troffen sind, saure, scharfe Sa- „Demenzfreundlicher Vinschgau“ chen nicht gerne essen, während immer wieder aktiv, so Robert sie süße Speisen lieben. Ein Ziel Peer. „Wir wollen die Lebensmüsse es sein, dass Menschen bedingungen für Menschen mit mit Demenz möglichst regel- Demenz verbessern, indem wir mäßig und angemessen und so durch regelmäßige Öffentlichlange wie möglich selbständig keitsarbeit, Bildungsangebote essen und trinken. Sogar mit der und Sensibilisierungskampagnen Hand in den Mund zu essen sei das Thema Demenz zugänglich besser als das Einschöpfen. Es machen. Dadurch können wir brauche beim Essen eine ent- gemeinsam mit Experten Fragen spannte Atmosphäre sowie Kon- von Angehörigen und interessiertraste bei der Tischgestaltung, da ten Personen beantworten, Ängsdie Tiefenwahrnehmung fehlt. te und Vorurteile abbauen und Appetitfördernd können sensori- gezielte Informationen geben. Es sche Reize, Lieblingsgerichte von ist unser Ziel, dass im Vinschgau früher oder kleine Häppchen auf Menschen mit Demenz verstärkt den Tag verteilt sein. Unbedingt am öffentlichen Leben teilhaben, notwendig sei es, ausreichend zu und wir wollen Demenz thematrinken. Dabei können ein ständig tisieren, denn Demenz kann jegefülltes Glas und das Zuprosten den von uns treffen. Demenz ist hilfreich sein. Externe Betreu- eine gesellschaftliche Herausungspersonen sollten die Bio- forderung, der wir gemeinsam grafie und Essgewohnheiten der begegnen wollen!“ INGE