VINSCHGER THEMA
Genpool für Pflanzen und Tiere Bedeutung der Bergwiesen im Fokus. Landschaftliches Erbe in seiner ökologischen und naturgeschichtlichen Vielfalt erhalten
Der intensiven Bewirtschaftung liegen extensiven Magerwiesen gegenüber.
Thomas Wilhalm zeigt einen Berg-Drachenkopf; rechts Hanspeter Staffler
Anwesenden das Ziel der Stiftung, das von Natur und Mensch geschaffene landschaftliche Erbe Südtirols in seiner ökologischen und naturgeschichtlichen Vielfalt zu erhalten und nachhaltig zu sichern. Auf der orografisch linken Talseite im Planeiltal liegen intensiv bewirtschaftete Fettwiesen; an der Sonnenseite, wo die 1,3 ha großen angekauften Parzellen liegen, haben sich noch großflächige Magerwiesen erhalten. Durch die starke Hangneigung wird eine maschinelle Bearbeitung der Flächen erschwert. Dadurch blieben dort die Ursprünglichkeit der Landschaft und ein besonderes, floristisches Erbe mit ästhetisch ansprechenden, seltenen Blumen wie dem Berg-Drachenkopf, der Kugelorchis, das
Heilglöckchen u.a.m. erhalten, erklärte der Biologe Thomas Wilhalm. Auf eine Blütenpflanze kommen 10 Insektenarten Es war der Biologe Joachim Winkler, der die Stiftung auf die Gefahr der Verbuschung und Verstrauchung dieser Magerwiesen und die damit verbundene Bedrohung der besonderen Flora und Fauna aufmerksam gemacht hatte. „Es ist höchste Zeit diesen Standort wieder zu mähen“, bestätigte auch Thomas Wilhalm. Es genüge, alle zwei bis drei Jahre im August zu mähen, um die weitere Verbuschung zu stoppen und das Ausreifen der Gräser und Blumen zu geFoto: Joachim Winkler
PLANEIL - „Genpool Bergwiesen“ war das diesjährige Motto des „Tages der Landschaft 2022“, zu dem die Stiftung „Landschaft Südtirol“ Anfang Juli ins Planeiltal geladen hatte. „In Jahrhunderten durch Handarbeit geschaffen, sind unsere Bergwiesen heute vor allem Lebensräume mit hoher Biodiversität in einer ökologisch verarmten Kulturlandschaft“, stand in der Einladung der Stiftung Landschaft, der ungefähr 30 Personen aus ganz Südtirol gefolgt waren. Ziel der Exkursion war ein „Lokalaugenschein“ bei zwei besonders artenreichen Bergwiesen, die die Stiftung im vergangenen Jahr von den zwei Bauern Hans Blaas und Reinhard Höchenberger aus Planeil gekauft hat. Angeführt wurde die Wanderung zum „Tag der Landschaft“ von der Stiftungspräsidentin Sigrid Pernthaler, dem Vizepräsidenten und Landtagsabgeordneten Hanspeter Staffler sowie den Mitgliedern Lucia Attina` und dem Biologen Thomas Wilhalm. Mit dabei waren u.a. auch der Parlamentsabgeordnete Filippo Maturi, Kurt Kusstatscher von Sortengarten Südtirol, Georg Pircher vom Forstinspektorat Schlanders, Leo Hilpold vom Amt für Natur, die Biologen Udo Thoma und Joachim Winkler, Franz Fliri, Bezirksobmann des Heimatpflegeverbands sowie einige Stifterinnen und Stifter. Hanspeter Staffler erläuterte den
Schatzinsel Planeil mit Blick auf Prämajur
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DER VINSCHGER 13/22
Die Kugelorchis