Nach Brand neu aufgebaut

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Im Bild (v.l.): Georg Altstätter (BM von Martell und Präsident des Nationalpark-Führungsausschusses), Samuel Marseiler (Gemeindereferent Stilfs), Rafael Alber (BM von Prad), Maria Herzl (SVP-Ortsobfrau Stilfs und Gemeindereferentin), Fabian Wunderer (SVP-Ortsobmann Sulden), Roman Zischg (SVP-Ortsobmann Gomagoi, Trafoi und Stilfser Brücke), Franz Heinisch (BM von Stilfs), LH Arno Kompatscher, Alois Lechner (SVP-Ortsobmann Prad und Gemeindereferent) sowie Albrecht Plangger (SVP-Bezirksobmann und Kammerabgeordneter).

Tabuloser Austausch unterm Ortler Info- und Diskussionsabend mit LH Arno Kompatscher in Sulden SULDEN - Einiges wurde erreicht, bei so

manchen Vorhaben und Projekten aber gibt es Schwierigkeiten und nur ein langsames Weiterkommen, wie etwa bei der längst überfälligen Genehmigung des Nationalparkplans. Es waren viele Themen, die am 27. Juni bei einem tabulosen Informations- und Diskussionsabend mit Landeshauptmann Arno Kompatscher in der Turnhalle der Grundschule Sulden aufs Tapet gebracht wurden. Über spezifische Anliegen der Gemeinde Stilfs wurde ebenso offen diskutiert, wie über Probleme, die das ganze Land betreffen. Willkommen geheißen wurde Kompatscher vom Suldner SVP-Ortsobmann Fabian Wunderer im Namen der SVPOrtsgruppen der Gemeinden Stilfs und Prad. Kompatscher informierte einleitend über die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes und die

großen Herausforderungen, denen sich die Politik, die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt zu stellen haben, „um schrittweise dorthin zu kommen, wo wir sein wollen.“ Beim Nullpunkt anfangen müsse Südtirol zwar nicht, aber zu tun gebe es noch sehr viel. Spitzenreiter im negativen Sinn sei das Land etwa beim Verkehr: „In Südtirol verursacht der Verkehr 44 Prozent der KohlendioxidEmissionen.“ Noch großen Nachholbedarf gebe es zum Beispiel im Bereich der Radmobilität. Der Klimaplan wird derzeit von einer unabhängigen Expertenkommission überarbeitet. Der Klimaschutz ist aber nur ein Teil der Nachhaltigkeitsziele, die so gut wie alle Bereiche betreffen, die Wirtschaft ebenso, wie die soziale Gerechtigkeit, die Landwirtschaft, das Gesundheitswesen, den Tourismus, die Energie oder die Mobilität.

Die Radaufstiegsroute von Prad bis Stilfser Brücke soll im Frühjahr 2023 eröffnet werden, auf einen möglichst raschen Weiterbau bis Gomagoi (im Bild) hoffen alle.

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DER VINSCHGER 12/22

„Wir Südtiroler sind nicht die ‚Bestigsten’, haben aber gute Chancen, vorne mitzuspielen“, fasste der Landeshauptmann zusammen. Jetzt gehe es darum, „voll loszulegen und die Nachhaltigkeit bei allem, was wir planen oder tun, mitzudenken.“ Tourismusbranche in Sorge Breiten Raum nahm bei der Diskussion das Thema Tourismus ein, speziell das viel und kontrovers diskutierte Landesentwicklungskonzept für den Tourismus. Im landesweiten Vergleich seien im Vinschgau in den vergangenen 25 Jahren nur 340 Gästebetten dazugekommen, „was de facto einem Stillstand gleichkommt“, sagte ein Hotelier. Es gehe nicht an, alle Gebiete über einen Kamm zu scheren „und Kleinbetrieben und jungen Leuten die Perspektiven zu nehmen.“ Kompatscher holte weit aus, erinnerte an Fehlentwicklungen in der Vergangenheit, gab sich überzeugt, dass es an der Zeit sei, bestimmte Grenzen zu setzen und sicherte zu „dass niemand Angst davor zu haben braucht, dass es im Vinschgau in Zukunft keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr geben wird.“ Akuter und größer sei derzeit das Problem des Personalmangels, wie er auch in der Tourismusbranche grassiere. Zur Kritik, wonach die Passstraße auf das Stilfser Joch immer häufiger aufgrund von Radrennen ohne rechtzeitige Vorabinformation gesperrt werde, meinte Kompatscher, dass das eines der Anliegen sei, um die sich die neue Gesellschaft „Stilfser Joch GmbH“ kümmern werde. Zur Absicht des Landes, die derzeit