VINSCHGER GESELLSCHAFT
Projekt Bienenweide (fast) abgeschlossen
Am 18. Juni fand die Abschlussveranstaltung des Pilotprojektes „Bienenweide Latscher Sonnenberg“ statt. LATSCH - Insgesamt rund 4.000 Bäumchen von 22 verschiedenen Baum- und Straucharten wurden in den vergangenen 3 Jahren an den Böschungen der neuen Steinschlagschutzdämme oberhalb des Waalweges am Fuße des Latscher Sonnenberges gepflanzt. Am 18. Juni wurde das Gemeinschaftsprojekt „Bienenweide Latscher Sonnenberg“ mit einem kleinen Baumfest abgeschlossen. Es waren der Verband der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse (VIP), das Forstinspektorat Schlanders, der Imkerverein Latsch, die Fraktion Latsch und das Land, die das Pilotprojekt vor 3 Jahren in Angriff genommen hatten. Im ersten Jahr führten die Förster vor allem Gestaltungsarbeiten auf dem ca. 10.000 Quadratmeter großen Areal durch. Sie säten trockenresistente und bienenfreundliche Bodenpflanzen und bepflanzten einen Teil der Dämme mit rund 1.400 Bäumchen und Sträuchern. 2021 kamen weitere 2.000 Bäumchen und Sträucher dazu und im Frühjahr 2022 noch einmal 600 Stück. Um das Anwachsen zu erleichtern, wurden die Pflanzen und Sträucher während der ersten zwei Jahren bewässert. „Das langfristige Ziel
ist es, die Bienenweide jetzt möglichst der Natur zu überlassen“, sagte Georg Pircher, der Amtsdirektor des Fortinspektorates, bei der Abschlussveranstaltung am 18. Juni. Das heiße aber nicht, „dass wir jetzt nicht mehr hinschauen. Wir werden die neu bepflanzten Flächen auch in den nächsten Jahren im Auge behalten.“ Dass ein Teil der Pflanzen nicht überlebe, liege in der Natur der Dinge: „Wir haben es mit einem extremen Trockengebiet zu tun und der Wildverbiss kommt dazu.“ VIPObmann Thomas Oberhofer wertete das Projekt als konkrete Maßnahme des Bienenschutzes und als Zeichen der Zusammenarbeit zwischen den Imkern und Obstbauern: „Die Bauern sind darauf angewiesen, dass die Bienenvölker ihre Obstanlagen bestäuben und für die Bienen sind Apfelblüten im Frühling eine wichtige Nahrungsquelle. VIP und die Imker arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen.“ Thomas Oberhofer erinnerte u.a. an die Bienenwanderung und die Bienenköniginnen-Zucht. „Wir kommen nur miteinander weiter“, so Oberhofer. Von außen lasse man sich dabei nicht stören. Auch im Bereich der Biodiversität und Ökologisierung des Lebensraumes
sei man aktiv. Peter Tscholl, der Obmann des Imkervereins Latsch, sieht in der Bienenweide einen Beitrag für den Schutz und Erhalt der Biene. Laut Thomas Oberhofer ist das gemeinsame Pilotprojekt nicht die letzte Initiative: „Wir haben vor rund einem Jahr als VIP eine Gruppe gegründet, der Obstbauern und Imker angehören.“ Ziel sei es, die Zusammenarbeit weiter zu verbessern. Der Imker Norbert Jung aus Latsch begrüßte zwar die Schaffung der Bienenweide als super Projekt, gab aber zu be-
denken, „dass nur rund 20% der gepflanzten Bäume und Sträucher überlebt haben. Der Großteil ist vertrocknet.“ Jung regte daher eine dauerhafte Beregnung an, wofür bestehendes Überwasser genutzt werden könnte. Seitens der Förster wurde argumentiert, dass man gezielt trockenresistente Pflanzen ausgewählt habe. Dass einige absterben, sei natürlich. Viele werden sich aber im Laufe der Jahre festigen und dem trockenen Ambiente anpassen. Die Natur brauche eben ihre Zeit. SEPP
Geöffnet bis Ende Oktober von 12 bis 14 Uhr und 19 bis 21 Uhr auf Vorbestellung - Mittwoch Ruhetag Themenwochen im Herbst Stilfs, Dorfstraße 10 · Tel. 0473 611 740 info@hotel-stilfserhof.com · www.hotel-stilfserhof.com DER VINSCHGER 12/22
41