Nach Brand neu aufgebaut

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

„Einstimmig“ durch den Abend Einhelligkeit im Gemeinderat von Kastelbell-Tschars KASTELBELL-TSCHARS - Eine Art Premiere gab es bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates von Kastelbell-Tschars. Neu war nicht so sehr die Dauer der Sitzung die Ratsmitglieder saßen rund 4 Stunden zusammen - sondern die Tatsache, dass sämtliche Beschlüsse einstimmig gefasst wurden und dass zwischen den Vertretern der SVP und der Ratsfraktion „Freies Bündnis Kastelbell-Tschars“ durchaus konstruktiv und sachlich diskutiert wurde. Einhellig zugestimmt wurde etwa der neuerlichen Ausschreibung der Gemeindesekretariatsstelle, nachdem die erste Ausschreibung leer ausgegangen war. Wie Bürgermeister Gustav Tappeiner informierte, ist die bisherige Gemeindesekretärin Karmen Götsch, die Ende Jänner in Pension gegangen ist, bereit, vorerst bis Ende 2022 als amtsführende Gemeindesekretärin tätig zu bleiben. Die Frist für die Bewerbungen läuft bis zum 1. August. Bis dahin können auch Bewerbungen für die Besetzung drei weiterer vakanter Stellen eingereicht werden. Mit der Neubesetzung der Sekretariatsstelle ist - sofern Bewerbungen eingehen und die Prüfung bestanden wird im Herbst zu rechnen.

Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates von Kastelbell-Tschars wurden alle Beschlüsse einstimmig gefasst.

soll z.B. das Parkdeck in Kastelbell Kastelbell hat der Rat einhellig gebührenpflichtig werden, und genehmigt. Der Bürgermeister zwar an Werktagen von Montag hatte vorausgeschickt, dass der bis Freitag von 8.00 Uhr bis 18.00 Plan im Vorfeld sowohl von der Uhr und am Samstag von 8.00 Uhr Gemeindekommission für Raum bis 12.00 Uhr mit einer Gebühr und Landschaft als auch vom von 50 Cent pro Stunde, wobei für Gestaltungsbeirat jeweils mit Aufersten 20 Minuten nichts zu zahlen lagen positiv begutachtet worden ist. Ins Auge gefasst werden eigene war. Der Bauherr habe die AufPark-Ermächtigungen für Arbeit- lagen berücksichtigt. Einwände nehmer und Arbeitgeber, wobei die sind während des Zeitrahmens diesbezüglichen Voraussetzungen der Veröffentlichung keine eingenoch im Detail zu definieren sind. gangen. Eine der Vorlagen bezog Ebenso einhellig zugestimmt hat sich auf die Grünfläche. Laut dem der Gemeinderat der Vereinba- überarbeiteten Plan dürfen demrung zwischen den Gemeinden nach nicht 90, sondern höchstens Graun, Mals, Glurns, Taufers im 85% der Baufläche verbaut bzw. Münstertal, Schluderns, Prad, versiegelt werden. In der Zone Stilfs, Laas, Schlanders, Martell, soll ein 4-Sterne-Hotel mit 13 Latsch, Kastelbell-Tschars, Schnals, Suiten und einer Gesamtkapazität Naturns und Plaus betreffend den von maximal 30 Betten, aufgeteilt gemeindeübergreifenden Orts- auf 3 Geschosse, entstehen. Auch polizeidienst. Ob es zur Schaffung ein Wellness- und SPA-Bereich eines Bezirkskommandos kommt, sowie eine Tiefgarage sind vorwird laut Gustav Tappeiner erst in gesehen. Die neue Zone wird im Zukunft entschieden. Fest stehe, Norden durch eine bereits im Bau Parkplatzbewirtschaftung dass die Weisungsbefugnis beim befindliche Wohnanlage begrenzt. Einstimmung genehmigt hat der Bürgermeister bzw. dem zustän- Auf die Frage von Benjamin PixGemeinderat das von der „Arbeits- digen Ausschussmitglied bleibt. ner, wie sie als Anrainerin zur gruppe Mobilität“ in ZusammenZone stehe, sagte die Referentin arbeit mit dem Ausschuss und dem Tourismuszone „Marein“ Monika Pichler Rechenmacher, Kommandanten des übergemeinddass sie im Vorhaben eine Auflichen Polizeidienstes, Christian Auch Durchführungsplan wertung für die ganze Gemeinde Carli, ausgearbeitete Konzept für der Tourismuszone „Marein“ in sehe. Das Projekt könnte mögdie Parkplatzbewirtschaftung. Das Konzept soll laut dem Vizebürgermeister Manfred Prantl dazu dienen, die teils katastrophalen Parksituationen im Gemeindegebiet zu regeln und in geordnete Bahnen zu bringen. Das Konzept, das im Zuge von Verordnungen schrittweise umgesetzt werden soll, sei nicht in Stein gemeißelt, sondern könne bei Bedarf abgeändert werden. Während für viele Parkflächen keine Das neue 4-Sterne-Hotel wird gegenüber der Wohnanlage „Marein“ errichtet, Regelungen eingeführt werden, deren Bau bereits weit fortgeschritten ist (siehe Bild). 26

DER VINSCHGER 12/22

licherweise auch ein Anreiz für andere Betriebe sein, sich zu entwickeln. Natürlich gehe ein Stück Grün verloren, „aber das ist halt so.“ Zu achten sein werde auf den Verkehr. Auch der Referent Thomas Plack sowie weitere Vertreter der SVP und auch des „Freien Bündnisses“ begrüßten das Vorhaben. Verordnung für Beiträge vertagt Nach eingehender Diskussion einhellig vertagt wurde eine Beschlussvorlage von Benjamin Pixner, Benjamin Zwick und Michael Niedermair (alle „Freies Bündnis“) zur Einführung einer Verordnung, wonach Beiträge für die Eröffnung von Handels-, Handwerks- und Gastbetrieben sowie Dienstleistungsunternehmen und Büros von Freiberuflern in der Gemeinde gewährt werden können. Laut Pixner, Zwick und Niedermair sei eine Unterstützung dieser Art angesichts der sich häufenden Betriebsschließungen angebracht. Sie erinnerten u.a. an zwei kürzlich erfolgte Schließungen am Dorfplatz in Kastelbell. Ähnliche Verordnungen haben bereits mehrere Gemeinden erlassen, zum Beispiel Latsch und Mals. Viele Ratsmitglieder der SVP zeigten sich mit der Beschlussvorlage und der Idee, Neuansiedlungen zu unterstützen, grundsätzlich für einverstanden, schlugen aber eine Vertiefung der Thematik vor. Die Anregung von Matthias Tappeiner (SVP), eine gemeinsame Arbeitsgruppe einzusetzen, stieß auf breiten Zuspruch. Nun wird sich das „Freie Bündnis Kastelbell-Tschars“ mit 5 SVP-Ratsmitgliedern zu-