VINSCHGER GESELLSCHAFT
Diese Bilder sprechen NATURNS - „Ich werde ihn als großartigen und vielseitigen Künstler in Erinnerung behalten. Und wie er einst so schön sagte, ‚wenn Worte fehlen, sprechen Bilder‘. Seine Bilder sprechen definitiv“, sagt Nicole Abler, Kuratorin der beiden Kunstausstellungen „In memorian Walter P. Auer“. Die beiden Ausstellungen „Malen als Lebensspur“ in der Rathausgalerie und „Ein Leben in Farbe“ in der Bibliothek Naturns zeigen eine große Bandbreite des am 19. Juni 2021 im Alter von 64 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorbenen Naturnser Künstlers. Die Werke stammen aus den 1980er, 1990er und 2000er Jahren, auch werden einige aktuelle Werke präsentiert, die kurz vor dem frühzeitigen Tod des Künstlers entstanden sind. Unter anderem sind nie ausgestellte Arbeiten zu sehen, von klein- und großformatigen Malereien bis hin zu Skulpturen aus verschiedensten Materialien. In der Kunst von Walter P. Auer sei es unter anderem um die Welt und die Menschen gegangen, um aktuelle Themen. Seinen Stil fasste der Künstler in einem Begriff zusammen: Kreativprozess. Für Walter P. Auer sei
Vor einem Werk von Walter P. Auer in der Rathausgalerie (v.l.): Kulturreferent Michael Ganthaler, Kuratorin Nicole Abler, Tanja Flarer (Kultur Naturns) und Bürgermeister Zeno Christanell.
Kunst visuelle Kunst gewesen. „Er wollte etwas sichtbar machen und es sollte tastbar sein. Kunst sollte dabei barrierefrei sein, ein psychoanalytisches Instrumentarium, das die Welt verändern kann“, weiß die Kuratorin. Walter P. Auer habe hinter die Kulissen geblickt, geforscht und sich nicht mit dem Evidenten zufrieden gegeben. Viel Anerkennung gibt es auch von Bürgermeister Zeno Christanell. „Walter war eine Persönlichkeit, die in Naturns jeder kannte. Er war nicht nur ein Künstler, sondern vor allem auch ein Lebenskünstler“, so Christanell bei der Vernissage zur Ausstellung „Malen als Lebens-
Bibliotheksleiterin Gabi Hofer und die Kinder von Walter P. Auer, Eva Maria und Christoph
spur“ am 13. Mai in der Rathausgalerie. Walter P. Auer sei ein fixer Bestandteil der Kunstaustellungen in der Bibliothek im Rahmen der jährlichen Veranstaltung art & bibliothek gewesen. „Er war sozusagen der ‚Haus-und-Hof-Künstler‘ in der Bibliothek unserer Gemeinde“. Die Idee eine Ausstellung in Gedenken an den verstorbenen Künstler zu organisieren, kam von Kulturreferent Michael Ganthaler und Bibliotheksleiterin Gabi Hofer, als sich herausstellte, welch riesige Fülle von Werken der Künstler hinterlassen habe. Die Kinder von Walter P. Auer, Eva Maria und Christoph, seien sofort begeistert
von der Idee einer Ausstellung gewesen und stellten den Nachlass zur Verfügung. Aufgrund der zahlreichen Werke entschieden sich die Initiatoren für zwei Ausstellungen an zwei Orten. Die zweite Ausstellung, „Ein Leben in Farbe“, wurde am vergangenen Freitag, 20. Mai, feierlich in der Bibliothek Naturns eröffnet und ist dort noch bis 10. Juni (während der Öffnungszeiten der Bibliothek oder nach Vereinbarung) zugänglich. Die Ausstellung in der Rathausgalerie ist bis kommenden Freitag, 27. Mai, zu sehen. MICHAEL ANDRES
Eröffnungs-Treffen am Stilfser Joch STILFSER JOCH - Seit dem 20. Mai
sind alle drei Passstraßen, über die man auf das Stilfser Joch gelangt, wieder geöffnet. Vom Vinschgau aus erreicht man den 2.757 Meter hohen Pass ebenso wie von Bormio und der Schweiz aus. Am Tag der Öffnung gab es heuer erstmals ein freundschaftliches Treffen mit Vertretern aus den verschiedenen Regionen. Für die Lombardei waren u.a. der lombardische Assessor Massimo Sertori, die Bürgermeisterin von Bormio, Silvia Cavazzi, der Direktor des lombardischen Nationalpark-Anteils, Andrea Zaccone, und dessen Vorgänger Alessandro Nardo auf das Joch gefahren. Die Delegation aus dem Vinschgau bestand aus dem Stilfser Bürgermeister Franz Heinisch, dem Gemeindereferenten Samuel Marseiler, dem Amtsdirektor Stephan Bauer als Chef 12
DER VINSCHGER 10/22
Im Bild (v.l.): Andrea Zaccone, Adrian Gamper, Samuel Marseiler, Franz Heinisch, Silvia Cavazzi und Alessandro Nardo.
des Straßendienstes Vinschgau, sowie aus Roland Brenner, dem Präsidenten der erst kürzlich gegründeten Gesellschaft „Stilfser Joch GmbH - Passo Stelvio s.r.l.“, und aus Adrian Gamper, dem Direktor der Ferienregion Ortlergebiet. Vorgestellt wurden im Rahmen des Treffens auch die zwei neuen Seilbahnkabinen, mit denen man von der Talstation am Joch bis zur Mittelstation (Trincerone)
Franz Heinisch und Sivia Cavazzi entpackten eine der zwei neuen Seilbahnkabinen.
gelangt. Umberto Capitani vom Unternehmen „Sifas“ kündigte weitere Arbeiten im Sommerskigebiet an. So soll die Talstation am Joch heuer im Sommer und im Frühjahr 2023 erneuert werden. Im wahrsten Sinne des Wortes entpackt wurde eine der zwei neuen Kabinen von Silvia Cavazzi und Franz Heinisch. Roland Brenner wünscht sich, dass es in Zukunft regelmäßig zu schlichten Eröff-
nungs-Treffen am Joch kommt: „Ideal wäre es, wenn man sich hierfür auf einen mehr oder weniger fixen Termin verständigen könnte, denn es wäre nicht zuletzt im Sinne der Tourismusbranche, wenn man von einem möglichst festen Eröffnungstermin ausgehen könne, vorausgesetzt natürlich, dass die Wetterbedingungen passen und eine rechtzeitige Räumung der Passstraßen möglich ist.“ SEPP