Am Limit, aber voll engagiert

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

GRAUN - „Der böse Weg. Die europäische Verkehrsader über den Reschen und die Bahnprojekte in der Terra Raetica“ heißt der Titel der Wanderausstellung, die am 23. April im Museum Vinschger Oberland in Graun eröffnet wurde. Die Ausstellung wurde im Euregio-Museumsjahr 2021 unter dem Motto „Transport - Transit Mobilität“ im Auftrag von RegioL (Regionalmanagement Landeck) und der Arge Alp gemeinsam mit der Abteilung Mobilitätsplanung des Landes Tirol konzipiert und war bereits in Landeck, Altfinstermünz und Imst zu sehen. Zur Eröffnung in Graun, die auf dem Alfred-Rieper-Platz vor dem Museum stattfand, sind ca. 40 Personen gekommen. Wolfgang Thöni konnte im Namen des Bildungsausschusses und des Museumsvereins viele Vertreter aus Kultur, Politik und Tourismus sowie zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Der Nordtiroler Wirtschaftslandesrat Anton Mattle und der Kammerabgeordnete und frühere Grauner Bürgermeister Albrecht Plangger erzählten von den gemeinsamen Treffen und Bemühungen zum Austausch diesseits und jenseits des Reschenpasses, als beide noch Bürgermeister waren. Sie hoben die Bedeutung des Passes für die Wirtschaft und den Tourismus hervor und sprachen über die Vision einer Reschenbahn. Gabriele Juen berichtete von den Tätigkeiten von RegioL und vom Zustandekommen der Ausstel-

Foto: Wolfgang Thöni

„Der böse Weg“

Im Bild (v.l.): Albrecht Plangger, Sylvia Mader, Anton Mattle, die Gemeindereferentinnen Andrea Maas, Hannah Waldner und Manuela Wallnöfer sowie Bürgermeister Franz Prieth

lung. Sabine Schuchter, die Museumsdirektorin des Museums im Ballhaus Imst, „übergab“ die Ausstellung an Peter Pircher vom Museum Vinschger Oberland. Die Kuratorin Sylvia Mader wartete mit „Blicken in die Ausstellung“ auf. Diese zeigt, wie Belastungen durch stark befahrene Straßen und dürftige Straßenzustände bereits vor Jahrhunderten die Öffentlichkeit beschäftigten. So bezeichnete der Innsbrucker Hofbaumeister Jörg Kölderer im Jahr 1524 die Reschenstraße anlässlich einer Inspektion als „den bösen Weg“. Quasi als Nachfolgerin der antiken Via Claudia Augusta besteht diese Straße mit einigen Abänderungen bis heute. Parallel dazu gibt es seit dem 19. Jahrhundert Bahnprojekte, die nie realisiert wurden. Zu sehen gibt es im Museum Vinschger Oberland u.a. historische Plä-

ne der Finstermünzbahn (1891) und der Vinschgaubahn, Pläne von der Reschenscheideckbahn (1918), Fotos vom Bahnbau sowie Modelle von der „Vinschgerbahn“. Wie Syliva Mader ausführte, verbreitete sich entlang der Verkehrsader auch die Pest: „Grassierte die Pandemie im Juni noch in Trient, berichtete Prior Goswin im September 1348 schon vom Sterben der Mönche in Marienberg.“ Anders als die heutigen FFP2-Masken waren die spitzschnabeligen Masken der Pestärzte mit wohlriechenden Kräutern gefüllt. Der in Ried im Oberinntal beheimatete Künstler Christoph Mathoy verwendete eine Pestmaske aus dem 17. Jahrhundert als Vorlage für sein Gemälde „Pandemic Selfie“, das u.a. die Isolation des Menschen in Zeiten von Pest und Covid-19 veranschaulicht. Die Straße bot

laut Mader aber auch Möglichkeiten zur Kommunikation: „Ideen nahmen ihren Weg von Süd nach Nord und umgekehrt. Künstler aus Deutschland ließen sich in Italien nieder. Manch einer gründete eine Werkstatt und blieb, wie Hans Schnatterpeck, in Meran.“ - Ein Dankeschön gebührt Sylvia Mader, ihrem Mann Wolfgang, den Mitarbeitern der Gemeinde Imst sowie Valentin Paulmichl vom Museum in Graun. Sie haben die Ausstellung von Imst nach Graun transportiert und im Museum in die Dauerausstellung zur Geschichte der Seestauung eingefügt. „Der böse Weg“ kann noch bis 21. Mai jeden Freitag und Samstag von 16 bis 18 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung (Tel. 348 0609560) besichtigt werden. Auch Schulklassen sind zu einem Besuch eingeladen. RED

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