Hoffen auf Normalität

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

„TriOlè & Susi“ spielen für die Kriegsopfer PLAWENN - Groß war die Freude von Konrad Meßner, als er am 26. März in der „vollen Stube“ im Ansitz Plawenn, dem Sitz des Kulturvereins arcus raetiae, die Gruppe „TriOlè & Susi“ begrüßen konnte. Stefan Geier Akkordeon), dessen Tochter Susi (Gesang), sowie Markus Olsacher (Sologitarre), Hanspeter Nocker (Gitarre) und Ulrich Seppi (E-Gitarre) waren zusammen mit dem aus der Ukraine stammenden Maturanten Taras Arefiev nach Plawenn gekommen, um honorarfrei für die Kriegsopfer in der Ukraine aufzutreten. Der Krieg in der Ukraine hat eine große Betroffenheit und Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst „und auch wir als TriOlè möchten einen kleinen Beitrag leisten“, schickte Stefan Geier voraus. Die Spenden des Konzertes sowie auch der Erlös des anschließenden Essens, das Konrad Meßner zubereitet hatte, waren zu 100% für das Ukraine-Spendenkonto des Weißen Kreuzes bestimmt. Im Gespräch zwischen Markus Olsacher, dem Sportlehrer von Taras Arefiev in Bruneck, erfuhr das Publikum aus erster Hand, wie der 20-Jährige den Krieg aus der „Ferne“ und zugleich aus der Nähe miterlebt. Aus der Nähe deshalb, weil ein Teil seiner engen Verwandten in seinem Heimatdorf im Westen

Vor „voller Stube“ traten „TriOlè & Susi“ im Ansitz Plawenn auf.

der Ukraine lebt. Das Dorf liegt in Es habe ihn gefreut, „dass auch hatte Konrad Meßner in den einer Bergregion und ist rund 130 ich mithelfen und etwas ma- Nachmittag eingeführt, „sonKilometer von Lemberg (Lwiw) chen konnte.“ Taras berichtete dern darum, zur Kenntnis zu entfernt. Taras lebt seit 5 Jahren auch von Freunden, die in Kiew nehmen, dass wir alles in uns in Bruneck, wo er zusammen mit studierten, und nach dem Aus- tragen.“ Dieser Gedanke kann Freunden und vielen Freiwilligen, bruch des Krieges flohen. Allein auch als Leitsatz des Projektes darunter auch Markus Olsacher, in seinem Heimatdorf, wo rund. „ab und zu-STAND - ab und zu federführend eine Sammelaktion 3000 Menschen leben, seien über brauchen wir einen Abstand zum von Hilfsgütern angestoßen hat. 600 Flüchtlinge aufgenommen Zustand“ gesehen werden, das „Es dauerte nicht lange, bis zwei worden, u.a. in Schulen. „Nicht heuer im Ansitz Plawenn läuft. Lastkraftwagen mit Hilfsgütern um Feindbilder, Aggression und Jeden Sonntag wir aus Werken gefüllt waren“, sagte Olsacher. dergleichen soll es heute gehen“, von Klassikern vorgelesen. Am 27. März z.B. waren es Werke von Italo Calvino. „TriOlè & Susi“ begeisterten das Publikum mit wunderbaren Melodien, feurigen und virtuosen Improvisationen, mit Eigenkompositionen und besonderen Arrangements. Unter dem Publikum aus nah und fern befanden sich u.a. auch die ehemaligen Bürgermeister Hermann „Ab und zu brauchen wir einen Abstand Klapeer (Nauders) und Gerhard Taras Arefiev (links) und zum Zustand“, sagt Konrad Meßner. SEPP Markus Olsacher. Witting (Pfunds).

Aufträge für das Handwerk GLURNS - Zukünftige Bauvor-

haben sowie das Gemeindeentwicklungsprogramm standen im Mittelpunkt eines Treffens zwischen Vertretern des lvh und der Gemeinde Glurns. Die Beteiligung der kleinen und mittleren Handwerksbetriebe an öffentlichen Aufträgen hat in Glurns hohe Priorität. Die Aufteilung in Lose und Gewerke ist die beste Möglichkeit, die lokalen Unternehmen bei der Auftragsvergabe zu berücksichtigen. Dies sei auch für zukünftige Bauprojekte geplant, bestätigte Bürgermeister Erich Wallnöfer bei einer Aussprache mit lvh-Ortsobmann Fritz Oskar Wielander, lvh-Bezirksobmann im Obervinschgau, 16

DER VINSCHGER 06/22

Im Bild (v.l.): Günther Platter, Fritz Oskar Wielander, Erich Wallnöfer und Walter Pöhl

Günther Platter, lvh-Vizedirektor Walter Pöhl und mit der Koordinatorin des Kompetenzzentrums Bau und Installation im lvh, Zoia Reiterer. Realisiert werden soll demnächst der Umbau des Widums für die Unterbringung von

Seniorenstrukturen. „Es freut uns sehr, dass die Spielräume für die Beteiligung der kleinen und mittleren Unternehmen an den öffentlichen Ausschreibungen in Glurns genutzt werden. Dies stärkt die lokalen Kreisläufe und sichert

gleichzeitig Arbeits- und Ausbildungsplätze“, betonte Pöhl. Was das Gemeindeentwicklungsprogramm betrifft, so sei man noch in der Ausarbeitungsphase. Konkret sollen noch die Finanzierung und Auswahl der ausführenden Planer geklärt werden. Gespräche für eine Zusammenarbeit im Hinblick auf das Programm gebe es auch mit der Bezirksgemeinschaft. „Das lokale Handwerk wird bei der Ausarbeitung eingebunden und entsprechend Vertreter der lvh-Ortsgruppe zu den Arbeitsgruppensitzungen eingeladen“, bekräftigte der Bürgermeister. Günther Platter bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit RED dem Handwerk vor Ort.