Hoffen auf Normalität

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

„Um wieder das Vertrauen zu gewinnen“ SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger: „Die Situation ist wieder einmal nicht gut.“ VINSCHGAU - Die SAD-Affäre und die im Buch „Freunde im Edelweiß“ veröffentlichten Abhörprotokolle sorgen in der Basis der SVP für Unmut, Kritik und Kopfschütteln. Das Vertrauen der Wähler in die Sammelpartei scheint stark angeschlagen zu sein. Wir sprachen mit Albrecht Plangger, dem Bezirksobmann der SVP Vinschgau.

ich am Telefon einen „unflätigen“ Kommentar abgegeben. Jegliche Spekulation mit Telefonabhörungen privater Gespräche, noch dazu mittels QR-Code, ist nach meinem Rechtsempfinden völlig abzulehnen. Aber mit Heimtücke, Undank und übler Nachrede muss man in der Politik leben. Da braucht es schon einen „steifen Buckel“.

der Vinschger: Herr Plangger, sind Sie überhaupt gewillt, zur dieser „Geschichte“ öffentlich Stellung zu nehmen? ALBRECHT PLANGGER: Ich tue mir

Was raten Sie jetzt den Ortsobleuten in Ihrem Bezirk?

persönlich in dieser Phase sicher nichts Gutes, wenn ich als fast Unbeteiligter zu den aktuellen Zuständen rund um die Partei Stellung beziehe, aber ich bin den ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionären und ‚Parteifreunden’ vielleicht doch etwas schuldig. Das Buch ist da und Albrecht Plangger: „Jetzt haben wir schon wieder die nächsten Probleme, dieses Mal parteiintern. Es hört leider nie auf ...“ man muss sich damit befassen. Wie ist die Lage?

Die Situation ist wieder einmal nicht gut. Haben wir doch zuletzt unter den Corona-Beschränkungen oder den oft - aus unserer Sicht - falschen Entscheidungen in Bozen oder Rom gelitten, so haben wir jetzt schon wieder die nächsten Probleme, dieses Mal parteiintern. Es hört leider nie auf ...

Neben dem amtierenden Umlauf zu bringen, oder welche Landeshauptmann Arno politische Strategie damit und Kompatscher und weite- mit dem Buch verfolgt werden ren Mitgliedern der Landes- könnte, sind für mich neu. Neu regierung kommen auch ist auch die Parteispenderliste im Bezirksobleute im Buch Zusammenhang mit den letzten vor. Wie bewerten Sie das Landtagswahlen. Verunglimpft „Mitmischen“ des früheren werden in diesem Buch aber auch Landeshauptmannes Luis viele SVP-Leute, die eigentlich Durnwalder? unbeteiligt sind. Ich habe den

Eindruck, dass hier teilweise nicht im öffentlichen Interesse JourHatten auch Sie persönlich nalismus betrieben wird, sonmit der SAD-Geschichte zu dern nur um die Verkaufszahlen tun? zu steigern. Ich hoffe, dass sich Für mich war diese Geschichte die betroffenen Leute „wehren“, abgeschlossen. Der SAD-Hauptdamit diese Art von Journalisaktionär hat für seinen Hochmut mus im Land nicht Überhand und seine unpassenden Umgewinnt. Ich selbst war als Begangsformen „bezahlt“ und fast Glauben Sie an die These, zirksobmann zwei Mal in polialles verloren. Bis 2024 bleibt dass hinter der Veröffent- tischer Mission beim SAD-Präihm noch die Vinschgerbahn, lichung der Abhörprotokolle sidenten, zum Glück persönlich. alle anderen Konzessionen im eine Strategie steckt? Hätte ich telefoniert, hätte man öffentlichen Nahverkehr gingen Die Fragen, wer Interesse haben sicher auch mir einen „Strick gean seine direkten Konkurrenten. könnte, diese Abhörprotokolle in dreht“, denn vielleicht hätte auch 10

DER VINSCHGER 06/22

Luis Durnwalder hat keine aktiven Parteimandate mehr und sein „Mitmischen“ in der Politik wurde ihm bisher immer wohlwollend verziehen. Vielleicht hätte es in der SAD-Geschichte von allen direkt Beteiligten aber etwas mehr Zurückhaltung gebraucht.

Ich ersuche sie, die notwendige Ruhe und Objektivität zu bewahren und jetzt nicht alles schlecht zu machen, was diese Partei oder deren Exponenten gerade tun oder getan haben. Mit bestimmten Urteilen sollten wir noch abwarten. Die parteiinterne Kommission zur Aufarbeitung der Geschehnisse ist ernannt und arbeitet. Es gibt auch einen Untersuchungsausschuss des Landtages. Dieser wird noch mehr Licht in die Sache bringen kann. Auch der „Ehrenkodex“ kann eine gute Antwort auf diese Krise sein. Konzentrieren wir uns weiter auf unseren politischen Auftrag, suchen wir weiter nach Lösungen für die Probleme und sind als kleiner SVP Bezirk stolz, dass wir Vinschger an diesen Machtspielen, VerschwörungsStrategien und an der Situation der Gesamtpartei keinen Anteil haben. Hat Ihre Partei noch Zukunft?

Es gibt keine Alternative zu einer mehrheitsfähigen Sammelpartei, daher müssen wir intern die Lösungen finden für das, was gerade in der Partei falsch läuft. Es geht darum, wieder das Vertrauen der Bürger zu gewinnen. INTERVIEW: SEPP LANER


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