VINSCHGER GESELLSCHAFT
Ja zum Polizeikonzept, Nein zur Diskriminierung Eine optimistische Marketing-Fachfrau, die neue Polizei und mehr. Der Schlanderser Gemeinderat tagte. SCHLANDERS - Man sei optimis-
tisch, was das Jahr 2022 anbelangt, betonte Ramona Kuen von Schlanders Marketing. Im Rahmen der Gemeinderatssitzung am 17. Februar stellte sie den Tätigkeitsbericht der gemeindeeigenen Einrichtung vor, blickte zurück und nach vorne. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie sei es freilich ein schwieriges Jahr gewesen, die vielen immer wieder neuen Dekrete sorgten oft für Unsicherheiten. „Wir haben viele Sachen geplant, vieles abgesagt, und vieles neu geplant“, berichtete sie. Für das laufende Jahr habe man sich so einiges vorgenommen. So sei eine Reihe von Veranstaltungen in Schlanders geplant. Die Bücherwelten Ende März sowie der Pflanzenmarkt am 7. Mai sind einige davon. Sehr aktiv werde man dann im Sommer. Neben „Movie Nights“ sind Sommerabende und mehr geplant. Auch ein Motorradtreffen soll Ende August stattfinden. Hier kommt die „Bezirkspolizei“ Mit viel Spannung erwartet worden war auch die Vorstellung der neuen übergemeindlichen „Bezirkspolizei“. Bereits vor einigen Wochen hatten sich die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen der betroffenen Gemein-
Ramona Kuen, Leiterin von Schlanders Marketing
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DER VINSCHGER 04/22
Schon seit Monaten säumen schwere Betonklötze die Grüblstraße in Schlanders. Es sind insgesamt 19 an der Zahl. Ziel ist es, speziell die Autofahrer auf die Umgestaltung der Straße in eine Wohn- und Spielstraße vorzubereiten. So manche Autolenker, vor allem rückwärts Ausparkende, haben die Klötze „übersehen“ und die „Eingewöhnungsphase“ mit Schäden an ihren Fahrzeugen bezahlt.
den (jene der 13 Gemeinden der Bezirksgemeinschaft Vinschgau sowie Naturns und Plaus) grundsätzlich dafür ausgesprochen, die ersten Konzeptphasen in Angriff zu nehmen. Christian Carli, der in den vergangenen Monaten im Vinschgau tätig war, um dieses Konzept zu erarbeiten, stellte es vor. Es handle sich um eine Optimierung des bestehenden Ortspolizeidienstes und eine Vereinheitlichung. Das Konzept sei auch nötig, da nicht jede Gemeinde über einen eigenen Ortspolizisten verfügt und im Vinschgau - gemessen an die Einwohnerzahl -generell wenig Ortspolizisten tätig seien. Man wolle kein Polizeistaat sein, sondern die Dienste für die Bürger verbessern, stellte der Polizist klar.
Die Beamten der Ortspolizei sollen somit künftig in die Bezirksgemeinschaft eingegliedert werden, die Dienste können damit effizienter gestaltet werden. Die Weisungsbefugnis der jeweiligen Bürgermeister und Bürgermeisterinnen im jeweiligen Gemeindegebiet bleibe erhalten. Der Schlanderser Gemeinderat stimmte dem Punkt „Genehmigung des Abschlusses einer Vereinbarung über die Bezirksgemeinschaft Vinschgau betreffend den übergemeindlichen Gemeindepolizeidienst“ schließlich zu. Umgesetzt werden solle das Konzept in vier Phasen. Bereits einige Tage davor war das Konzept auch in Graun vorgestellt und genehmigt worden (siehe Seite 19).
Der Gemeinderat von Schlanders stimmte dem Konzept zur Weiterentwicklung der Ortspolizei im Vinschgau zu.
Gegen sexuelle Diskriminierung Auch einige weitere Punkte standen bei der Ratssitzung auf dem Programm. So wurde etwa der „Beitritt zum nationalen Netz der öffentlichen Verwaltungen RE.A.DY gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität“ einstimmig beschlossen. Es sei undenkbar, „dass wir in unserer modernen Gesellschaft immer noch Formen von Gewalt und sexueller Diskriminierung erleben, die den Verfassungsgrundsätzen der Freiheit und der Menschenwürde, auf denen unsere eigene Verfassung beruht, abträglich sind“, erklärte Bürgermeister Dieter Pinggera. Einstimmig genehmigt wurde auch das Dreijahresprogramm für die Ausführung von öffentlichen Bauvorhaben (2022-2024) sowie das Zweijahresprogramms für die Ausführung öffentlicher Dienstleistungen und Lieferungen 2022-2023. Dabei falle die Straßenraumgestaltung Grüblstraße an (siehe der Vinschger Nr. 33-34/2021), wobei sich der genehmigte Betrag bzw. die Kostenschätzung auf knapp 700.000 Euro beläuft. MICHAEL ANDRES