VINSCHGER GESELLSCHAFT
Maria und Josef SCHLANDERS - Nicht auf die „Heilige Familie“ mit dem Jesuskind bezieht sich der Titel dieses Artikels, sondern auf die häufigsten Vornamen in der Gemeinde Schlanders. Mit 72 ist Maria der mit Abstand häufigste weibliche Vorname, gefolgt von Elisabeth (48), Anna (42), Johanna (37) und Monika (36). Bei den männlichen Vornamen dominiert Josef (68) knapp vor Martin (66), Andreas (63), Thomas (58) und Michael (50). Die Liste der am häufigsten gewählten Vornamen ist nur ein kleines Detail von Daten und Fakten, die in der Jahresstatistik 2021 der Gemeinde Schlanders zu finden sind. Dass die Gemeinde weiterhin stetig wächst, zeigt ein Blick auf die Bevölkerungsentwicklung. Die Einwohnerzahl stieg 2021 um 74 und belief sich zum Jahresende auf 6.371. In den Jahren 2020, 2019 und 2018 war die Zahl um 35, 47 und 34 gestiegen. Einen besonders großen Zuwachs hatte es 2017 gegeben (128). Geburten wurden im Vorjahr 75 verzeichnet: 43 Buben und 32 Mädchen. Auf 55 belief sich im Vorjahr die Zahl der Sterbefälle. 2020 waren es 60 gewesen und in den drei Jahren zuvor jeweils knapp 50. Zuwanderungen wurden im Vorjahr 228 gezählt, Abwanderungen gab es 174. Mit einem Geburtensaldo von plus 20 und einem Wanderungssaldo von plus 54 stieg die Einwohnerzahl um 74. Unterschiedlich ist die Entwicklung der Einwohnerzahl
Die Einwohnerzahl der Gemeinde Schlanders (im Bild ein Blick auf den Hauptort) ist 2021 auf 6.371 angewachsen.
im Hauptort und in den Fraktionen. Lebten im Hauptort im Jahr 2017 insgesamt 3.731 Personen, so waren es im Vorjahr 3.845. In Kortsch stieg die Zahl im selben Zeitraum von 1.157 auf 1.219, in Vetzan von 457 auf 488. Am Nördersberg blieb die Einwohnerzahl von 2017 bis 2021 unverändert (153), am Sonnenberg sank sie von 103 auf 98 und in Göflan von 580 auf 568. Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass die 55- bis 59-Jährigen mit 497 den größten Anteil im Gemeindegebiet stellen, gefolgt von den 50- bis 54-Jährigen (484) und den 35- bis 39-Jährigen (424). 151 Männer und 231 Frauen waren zum Jahresende über 80 Jahre alt. Was die
Bevölkerungsentwicklung nach Geschlecht angeht, so hatten die Frauen mit 3.206 gegenüber den Männern (3.165) die Oberhand. Weiter zugenommen hat die Zahl der Haushalte im Gemeindegebiet. Zum Jahresende wurden 895 Einzelhaushalte (34,1%) gezählt, gefolgt von 665 Zwei-, 462 Dreiund 414 Vier-Personen-Haushalten. 24 Paare haben im Vorjahr zivil und 5 kirchlich geheiratet. Um 39 auf 598 angewachsen ist 2021 die Zahl der Ansässigen ohne italienische Staatsbürgerschaft. Das entspricht 9,39% der gesamten Bevölkerung. Bei 223 Personen handelt es sich um EU-Bürger, bei 375 um Nicht-EU-Bürger. Die meisten ausländischen Personen
stammen aus Deutschland (76), Marokko (51), aus dem Kosovo (50), Nigeria (46), aus Albanien und der Slowakei (jeweils 45) und aus vielen weiteren Ländern. Die Jahresstatistik ist noch mit vielen weiteren Angaben ausgestattet. So wurden im Vorjahr zum Beispiel 122 Baugenehmigungen ausgestellt. Das Mitarbeiterteam des Gemeindebauhofs leistete fast 30.500 Arbeitsstunden: Stromversorgung und öffentliche Beleuchtung, Abfallentsorgung (Müll und Wertstoffhof ), Straßennetz und viele weitere Bereiche. Die Gesamtzahl der Gemeindebediensteten belief sich zum Jahresende auf 68: 59 in Stammrolle und 9 als provisorisch Angestellte. SEPP
AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (81)
Hilfe per Knopfdruck Jubiläen sind ein guter Grund, auf vergangene Ereignisse zu blicken. 2022 hat auch für Südtirol einiges zu bieten: 100 Jahre Marsch auf Bozen, 50 Jahre 2. Autonomiestatut, 30 Jahre Streitbeilegungserklärung. Aber vielleicht ist es auch ganz interessant, eben gerade nicht auf das wichtigste und bekannteste Ereignis in einem Gedenkjahr zu schauen. Nicht auf das zu sehen, worüber viel zu lesen sein wird, sondern auf das, was damals auch geschehen ist, ohne dass man sich heute sofort daran erinnert. Also im Fall des Jahres 1992 nicht die Streitbeilegung zwischen Österreich und Italien, sondern die Einrichtung des Hausnotrufdienstes. Zwischen beiden Ereignissen liegen nur wenige Wochen. Das damals verabschiedete Landesgesetz Nr. 26 ermöglichte es der Landesregierung, einen Notrufdienst einzurichten, um gebrechlichen und hilfsbedürftigen Menschen den Aufenthalt zu Hause risikoärmer zu gestalten. Menschen im fortgeschrittenen Alter oder mit einer schweren Behinderung sollte dabei der Vorrang eingeräumt
werden. Dazu wurden Notrufzentralen eingerichtet, die einen ununterbrochenen Dienst garantieren. Dass die Zentrale identifizieren kann, wer sich über den Notrufsender meldet, ermöglicht eine schnelle Hilfe. Dieses Dienstleistungssystem kann, so das Gesetz, durch die Landesverwaltung unmittelbar oder auch über Vereinigungen und einschlägig tätige Unternehmen angeboten werden, wie beispielsweise durch den Landesrettungsverein „Weißes Kreuz“. Der Notrufsender ermöglicht es, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr per Knopfdruck Hilfe herbeizuholen. Mittlerweile gibt es auch ein Mobilnotrufsystem, das außerhalb des Hauses oder beim Wandern eingesetzt werden kann. Ein wichtiger Dienst, der schon viele Menschenleben gerettet hat – und Z das seit 30 Jahren.
DER VINSCHGER 03/22
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