VINSCHGER THEMA kontrollen durchführen. Es darf nicht länger sein, dass man den Motorradlärm sogar auf dem Ortler-Gipfel hört und manche Biker regelrecht um die Wette fahren. Bei der letzten Ratssitzung 2021 (siehe Bericht auf Seite 24, Anmerkung der Redaktion) haben Sie angekündigt, dass über den Nationalpark 800.000 Euro für die energetische Sanierung des Zivilschutzgebäudes in Sulden fließen werden und weitere 600.000 Euro für das Aufräumen von Schadholz in den Nationalparkgemeinden. Wie gelang Ihnen dieser „Glücksgriff“.
Wirtschaft ist, haben auch wir die negativen Folgen zum Teil arg zu spüren bekommen. Besonders schlimm wirken sich die derWir als Gemeinde haben ein großes Inte- zeitigen Corona-Reisebestimmungen in resse daran, dass es der Seilbahnen Sulden Deutschland aus. Vor allem Familien mit GmbH gelingt, die Hintergratbahn als Kindern haben Buchungen storniert. letztes Teilstück des Skikarussells zu bauen. Das Projekt wurde leider angefochten und Zum Schluss noch zwei persönliche eine Entscheidung des Staatsrates in Rom Fragen: sind Sie immer noch Weißsteht bis dato aus. Viel Zuspruch bei Ein- Kreuzler mit Leib und Seele und wie heimischen und Gästen findet indessen die geht es mit Ihrer Disco „Apres Club Sulden“ weiter? neue Kanzel-10er-Kabinenbahn. Am Weißen Kreuz Sulden hänge ich wie Von Sulden nach Gomagoi: Ist das seit eh und je. Im Frühjahr wird ein neuer Projekt „Festung Gomagoi“ völlig von Sektions-Ausschuss gewählt. Wie es ausder Bildfläche verschwunden? sieht, will man mich als Sektionsleiter nicht Es gab bereits Pläne und auch die Finan- gehen lassen. Auch als Freiwilliger bin ich zierung war gesichert. Aufgrund der Coro- nach wie vor im Einsatz und rund um die na-Krise lief aber alles den Bach hinunter. Uhr in Bereitschaft. Die Disco möchte ich Nun müssen wir wieder von vorne beginnen. - sobald es Corona zulässt - noch einmal öffnen, zu einer gehörigen Abschiedsfeier Wie stark hat die Pandemie der Tou- einladen und sie dann verpachten. Das Skikarussell „Ortler Ronda“ ist noch immer nicht vollständig. Wie sieht es derzeit aus?
Das ist relativ einfach gesagt: seit ich Vizepräsident des Südtiroler Nationalpark-Führungsausschusses bin, habe ich viel mehr Einblick in den Park und das ganze Geschehen. Ehrlich gesagt, hatten wir vorher von dieser Fördermöglichkeit nichts gewusst. Als ich davon erfuhr, legte rismuswirtschaft in Ihrer Gemeinde ich mich zusammen mit meinem Stellver- zugesetzt? treter Armin Angerer sofort ins Zeug und Wie in allen anderen Gemeinden, in denen der Tourismus eine tragende Säule der reichte die Ansuchen ein.
INTERVIEW: SEPP LANER
Vetzan: neuer SVP-Ausschuss legt sich ins Zeug VETZAN - Welcher Zukunft geht
das Dorf Vetzan entgegen? Was sind die Anliegen der Bevölkerung? Wo gibt es Probleme? Wie lässt sich angesichts der Tatsache, dass sich in absehbarer Zeit mehrere Dutzend neue Familien im 500-Seelen-Dorf ansiedeln werden, eine lebendige und kompakte Dorfgemeinschaft entwickeln? Diese und weitere Themen standen im Mittelpunkt der ersten Sitzung des neu gewählten SVP-Ortsausschusses am 10. Jänner im Widum in Vetzan. „Wir wollen den direkten Kontakt und die Kommunikation mit der Gemeindeverwaltung pflegen und der Bevölkerung als Ansprechpartner dienen.“ So fasste der Ortsobmann Peter Tapfer das wichtigste Arbeitsziel des Ortsausschusses zusammen. Auch Bürgermeister Dieter Pinggera, die Gemeindereferentin Christine Kaaserer, die für die allgemeinen Anliegen der Fraktion Vetzan zuständig ist, der SVP-Delegierte und langjährige Funktionär der SVP Vetzan, Manfred Pinzger, sowie Bezirksobmann Albrecht Plangger waren eingeladen worden. Pinggera sagte, dass sich die meisten Vorhaben, die im Wahlprogramm 2020 für Vetzan festgeschrieben worden waren, in 6
DER VINSCHGER 01/22
Im Hintergrund (v.l.): Christine Kaaserer, Maria Gufler Raich, Günther Tragust (er war 15 Jahre Ortsauschussmitglied), Peter Tapfer, Dieter Pinggera, Albrecht Plangger und Daniel Donner; vorne (v.l.): Norbert Ratschiller, Matthias Tschenett, Florian Schuster und Manfred Pinzger.
der Umsetzungsphase befinden. Für den 1. März kündigte er den Baubeginn der neuen Feuerwehrhalle an. Bereits in die Bauleitpläne der Gemeinden Schlanders und Latsch eingetragen ist die Radweganbindung von Vetzan. Die Trasse führt in Richtung Sportplatz, den Fallerbach entlang, über den Tunnel, durch den die Staatsstraße führt, und weiter über die Etsch bis zum Vinschger Radweg. Der größte Kostenpunkt ist die Brücke über die Etsch. In absehbarer Zeit fertigstellt werden soll das Fernwärme- und Glasfasernetz. Bezüglich der Nachnutzung des alten Feuerwehrhalle kündigten Pinggera und Kaaserer die Bildung einer eigenen Arbeitsgruppe an. Einer der Vorschläge, die im
Raum stehen, ist die Errichtung eines kombinierten Handels- und Gastronomiebetriebes. Wie die Ergebnisse einer Umfrage zeigen, gibt es bezüglich des Standortes bei der alten Feuerwehrhalle aber auch Bedenken. Als viel attraktiver wird etwa der Standort „Vetzanerhof“ eingestuft. Wie bei der Versammlung zu hören war, steht der „Vetzanerhof“ zum Verkauf. Bei der Diskussion wurden noch viele weitere Themen aufs Tapet gebracht, die der Vetzaner Bevölkerung zum Teil schon seit vielen Jahren unter den Nägeln brennen. Noch nicht vollständig gebannt seien etwa die Lärm-Emissionen des Großbetriebes Recla in der Gewerbezone. Auch „Altlasten“ gebe es, Stichwort Schotterabbau. Das Dorf sei
in mehrfacher Hinsicht belastet. „Die Schmerzgrenze ist erreicht“, brachte es Manfred Pinzger auf den Punkt. Was er in der Zone vermisse, seien innovative Arbeitsplätze. Mit dem früheren Ortsobmann Matthias Tschenett und mit Albrecht Plangger stimmte er darin überein, dass eine möglichst gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung wesentlich sei, um Vetzan als Dorf aufzuwerten. Nicht aus den Augen verlieren darf man laut Peter Tapfer den Aspekt der Dorfgemeinschaft. „Wir als Ortsausschuss wollen uns einbringen. Wir wollen mitreden und mitgestalten,“ sagte Tapfer. Dem neuen Ausschuss gehören neben dem neuen Ortsobmann auch Norbert Ratschiller (Vize-Ortsobmann), Daniel Donner, Florian Schuster, Maria Gufler Raich und Matthias Tschenett an. Den bisherigen Auss c h u s s m i tgliedern Günther Tragust (15 Jahre) und Juliane Kaserer (5 Jahre, im Bild) wurde für ihre Tätigkeit mit einem kleinen Anerkennungsgeschenk gedankt. SEPP