Zum Nachahmen empfohlen

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Um die Klimakrise zu bewältigen, braucht es tiefgreifende Veränderungen in allen Bereichen. „Auch die Ernährungsgewohnheiten müssen wir ändern“, sagte Helga Kromp-Kolb. Das Bild links zeigt, was eine Familie in Tschad in einer Woche konsumiert; rechts der Wochen-Konsum einer Familie in Deutschland.

„Es geht um das Überleben der Zivilisation“ Klimakrise und nachhaltige Mobilität im Fokus. Kritik gegen großräumige Umfahrung. VINSCHGAU - „Wir haben uns selbst in diese außergewöhnliche Situation gebracht und wir müssen alle das Unsere dazutun, um aus dieser Lage wieder herauszukommen. Wir müssen möglichst rasch handeln, denn was auf dem Spiel steht, ist das Überleben der Zivilisation.“ So umriss die österreichische Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, emeritierte Professorin am Institut für Meteorologie und Klimatologie an der Universität für Bodenkultur in Wien, die Problematik der globalen Erderwärmung. „Die jungen Menschen haben Recht, wenn sie auf die Straße gehen und sagen, dass man ihnen die Zukunft stiehlt“, so Helga Kromp-Kolb, die am 3. Dezember bei einer OnlineVeranstaltung der Umweltschutzgruppe Vinschgau über die derzeit wohl größte Herausforderung der Menschheit referierte. Das auf der Klimakonferenz in Glasgow diskutierte Klimaziel, den menschengemachten globalen Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, geht laut Kromp-Kolb nicht weit genug: „Vor allem die Industrienationen müssen die Ambitionen in die Höhe fahren. Es muss schneller gehen. Entscheidend ist, welche Maßnahmen im laufenden Jahrzehnt gesetzt werden.“ Handle man jetzt zu langsam, „könnten die 1,5 Grad in den frühen 2030er Jahren überschritten werden“, warnte die Klimaforscherin. Dies könnte im schlimmsten Fall sinngemäß dazu führen, dass die Situation infolge der Treibhausgas-Emissionen völlig entgleitet und der

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schied zu nehmen. Derzeit sei es so, dass ca. 73% der Kleidung im Müll lande. Große Chancen sieht Kromp-Kolb in der Kreislaufwirtschaft. Zurzeit sei es leider noch so, dass nur rund 10% des Materialflusses wiederverwertet werden. Es sei in diesem Sinn eine „Volltransformation unserer Art des Wirtschaftens“ notwendig. Auch mit einer „optimistischen Vision 2050“ wartete die Klimaforscherin auf: „Das Leben wird sich völlig verändert haben. Die Arbeit macht wieder Freude, weil Qualität das Harald Frey und Helga Kromp-Kolb Ziel ist, und nicht Masse. Die Natur erholt sich.“ Man werde sich auch fragen: „Wieso Mensch zur mehr machtlos zusehen kann haben wir die Klimakrise gebraucht, um und die Folgen der Erderwärmung erleiden diese Veränderungen herbeizuführen?“ Die und ertragen muss. Als möglicherweise Voraussetzungen für tiefgreifende Verändeähnlich dringend bezeichnete Kromp-Kolb rungen sind laut Kromp-Kolb besser denn die Biodiversitätsfrage. je: „Die Politik gibt ambitionierte Ziele vor, die Wirtschaft erkennt ernste Absichten, das Bewusstsein in der Bevölkerung ist Änderungen in allen Bereichen ungebrochen, die Jugend ist auf dem VorUm das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, seien marsch.“ Die Coronakrise soll als Chance tiefgreifende Veränderungen in allen Be- gesehen werden: „Die Politik handelt rasch reichen und auf allen Ebenen notwendig, und tiefgreifend. Die Wirtschaft kann sich in der Energie-, Land- und Forstwirtschaft jetzt neu erfinden. Viele Menschen haben ebenso, wie in der Industrie, im Verkehrs- sich besonnen.“ und Gebäudesektor. Veränderungen zum Besseren seien möglich, „müssen aber auch „Strukturen prägen unser Verhalten“ tatsächlich gemacht werden.“ Dringend zu verbessern sei etwa die Nutzung der Einer der größten Verursacher der CO2Flächen. Die Ernährungsgewohnheiten Emissionen ist der Verkehr. „In Südtirol seien umzustellen, besonders in wirtschaft- stammen über 40% der Emissionen vom lich hoch entwickelten Ländern, und vom Verkehr“, schickte Eva Prantl, die VorsitModell der Wegwerf-Kleidung sei Ab- zende der Umweltschutzgruppe, voraus,


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