Neuer Anlauf

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Tiny FOP MOB: Auf Graun und Prad folgt Mals

Willkommen im „jungen Dorf“ Gemeinde Prad erhält das Label „Junges Dorf“. Jugendarbeit im Fokus.

GRAUN/PRAD/MALS - Nach Schlanders und Latsch hat das „Tiny FOP MOB“ seine temporären Standplätze vor der idyllischen Kulisse des Reschensees in Graun sowie am Hauptplatz in Prad gefunden. Wie auch schon bei den vorangegangenen Veranstaltungen bestand großes Interesse der Bevölkerung, Politik und Wirtschaft. Kompetente Vortragende ließen mit Kritik und Lob am Stand der Wende zu mehr Nachhaltigkeit aufhorchen. Am 2. September nahm Harald Pechlaner vom Center for Advanced Studies von Eurac Research kein Blatt vor den Mund, als er zum Thema „Die Wirtschaft im Wandel“ über Fluch und Segen des Kapitalismus in der heutigen westlichen Form referierte. Klein(st)unternehmende müssten ihre Kompetenzen in Kooperationen zusammenlegen. Land, Staat und EU seien gefordert, eine Hinwendung zum globalen Denken und lokalen Handeln zu unterstützen. Ein fundamentaler Wandel sei vonnöten, Qualität statt Quantität und ein generelles Mit- und Füreinander anstatt eins Gegeneinanders unumgänglich. Dieser Meinung war auch Andreas Koch, Leiter der Arbeitsgruppe für Sozialgeographie an der Universität Salzburg, der am 16. September in Prad zum Thema „Wohnen als Gesellschaftsprojekt“ sprach. Flexible und neue Wohnformen und eine gemeinschaftliche Nutzung von Dingen, wie etwa Autos, Gärten oder Küchen seinen vonnöten, um eine positive Wechselwirkung zu erzeugen. Das Tiny FOP MOB könne beitragen, diese umzusetzen, so Andreas Koch. Wer das Tiny FOP MOB noch nicht gesehen hat, kann die Chance in Mals ergreifen. Dort wird es vom 30. September bis zum 13. Oktober zu sehen sein. Bei der Eröffnungsveranstaltung am Peter-Glückh-Platz stehen am 30. September um 16.30 Uhr mögliche Auswege aus der Konsumgesellschaft im Mittelpunkt. RED

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DER VINSCHGER 31-32/21

PRAD - „Mehr als eine Auszeichnung ist es eine Verpflichtung. Eine Verpflichtung, sich in einen Prozess zu begeben. Eine Verpflichtung, weiter in die Jugend zu investieren“, brachte es Landesrat Philipp Achammer bei der feierlichen Übergabe des Labels „Junges Dorf“ am 11. September in Prad am Stilfserjoch auf den Punkt. Das Label ist ein Qualitätssiegel für Gemeinden, die sich durch ihr Engagement für junge Menschen auszeichnen und wurde erstmals in Südtirol vergeben. „Die Arbeit beginnt aber erst jetzt“, betonte die Prader Vizebürgermeisterin und Jugendreferentin Michaela Platzer. Das Label gelte für den Zeitraum von 2021 bis 2024. In dieser Zeit müsse die Gemeinde so einiges für die Jugend tun: Räume für die Jugend schaffen, Angebote im Freizeitbereich ermöglichen und vieles mehr. Die Gemeinde Prad habe sich als eine von zwei Vinschger Gemeinden dafür beworben und konnte punkten. Konkrete Maßnahmen seien etwa die Schaffung von Coworking-Spaces und dergleichen. Vizebürgermeisterin Platzer hatte gemeinsam mit der Landesjugendbeirätin Sarah Gritsch und mit Jugendlichen aus dem Dorf die Bewerbung hierfür ausgearbeitet.

Es braucht attraktive Angebote

Freuen sich über das Label (v.l.): Philipp Achammer, Tamara Zueck, Michaela Platzer, Sarah Renner, Sarah Gritsch und Tobias Stecher.

mal im Jahr dem Jugendforum ein Update geben, was bisher getan wurde und was noch ansteht. „Es ist ein laufender Prozess. Der Start erfolgt heute“, erklärte Stecher. Bereits im kommenden Jahr solle das Label landesweit vergeben werden.

Weitere geplante Maßnahmen in Prad sind zudem ein neuer Jugendtreff, mehr Mitspracherechte für Jugendliche, Veranstaltungen und vieles mehr.

„Wir sind die Zukunft“

„Wir sind stolz, dass wir als erste Gemeinde dieses Label erhalten. Ich sehe dieses Qualitätssiegel vor allem in Zeiten wie diesen als große Chance“, so Vizebürgermeisterin Platzer. Nun brauche es die Mithilfe und Zusammenarbeit aller, der ganzen Dorfgemeinschaft, des ganzen Dorfes. Auch die verschiedenen Vereine sollen involviert werden. Im Rahmen der Label-Verleihung fand in der Prader Countrystadt „Sacramento City“ auch ein Fest statt – unter Einhaltung der Coronavirus-Maßnahmen versteht sich. Dabei bedankten sich die Organisatoren für die Unterstützung des Tourismusvereins und des lokalen Hockeyvereins. DJ’s vom Jugendtreff JuP! sorgten für gute Unterhaltung.

„Wir, die Jugend, sind die Zukunft. Es schadet nicht, wenn in uns investiert wird“, sagte auch Tamara Zueck vom Jugendforum. Die Gemeinde Prad habe in ihren Bewerbungsunterlagen mit verschiedenen Ansätzen überzeugen können. „Es sind viele Ideen vorhanden, wie eben die CoworkingPlätze“, sagte Zueck. Nun gelte es diese Ideen umzusetzen. Zur Erinnerung: Coworking bedeutet die Zusammenarbeit sowie flexible Nutzung von offenen Arbeitsflächen. Selbstständige, Freiberufler und Interessierte haben beim Coworking die Möglichkeit, die offenen Räume zu nutzen. Ein Beispiel hierfür ist etwa die Drususkaserne in Schlanders, wo CoworkingMöglichkeiten angeboten werden.

Initiiert wurde das Label unter anderem vom Jugenddienst und vom Jugendforum. „Die Jugend ist unsere Zukunft“, sagte Tobias Stecher vom Jugenddienst Obervinschgau. Es sei wichtig, nachhaltige Projekte auf die Beine zu stellen und der Jugend, die heute so mobil wie noch nie ist, ein attraktives Angebot in den Dörfern zu bieten. Vor allem in ländlichen Gegenden wie dem Vinschgau spiele dies eine große Rolle. „Das Label ist eine Verantwortung“, erklärte Präsentieren stolz das Label: Philipp Stecher. Die Gemeinde müsse ein- Achammer (l.) und Michaela Platzer.

Das ganze Dorf

MICHAEL ANDRES

Stellten die Initiative vor: Tobias Stecher und Tamara Zueck.


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