VINSCHGER GESELLSCHAFT
Wasser aus Sulden für Prad 5,7 Mio. Euro-Projekt vorgestellt. „Betreutes Wohnen plus“ auf der Zielgeraden. PRAD - Trotz der Corona-Krise und der damit verbundenen neuen Herausforderungen ist es der Gemeindeverwaltung von Prad, die seit einem Jahr im Amt ist, gelungen, neben etlichen kleineren Projekten auch große Vorhaben anzugehen bzw. fortzuführen. Auf der Zielgeraden befindet sich mittlerweile das Projekt „Betreutes Wohnen plus“. „Aufbauend auf die Vorarbeiten der Vorgängerverwaltung konnte nun der Grundstein für die Umsetzung dieses Vorhabens gelegt werden“, sagte Bürgermeister Rafael Alber bei einer Bürgerversammlung am 13. September. Die Versammlung fand in Präsenz im Nationalparkhaus „aquaprad“ statt und konnte zugleich über YouTube mitverfolgt werden. Alber erinnerte daran, dass die Landesregierung das Pilotprojekt „Betreutes Wohnen plus“ im Juli auf Vorschlag der Landesrätin Waltraud Deeg gutgeheißen hat. Im Vorfeld hatte es mehrere Treffen und Aussprachen gegeben, u.a. auch mit Vertretern der Gemeinden Schluderns und Stilfs sowie mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und seiner Stellvertreterin Waltraud Deeg. Für den 30. September kündigte der Bürgermeister eine Pressekonferenz an, bei der in der Wohngemeinschaft St. Antonius in Prad im Beisein der Landesrätin Deeg und von Vertretern der Gemeinden Prad, Stilfs und Schluderns sowie der Bezirksgemeinschaft eine gemeinsame programmatische Er-
Die Seniorenstruktur St. Antonius in Prad soll quantitativ und qualitativ erweitert werden.
den zwei Obergeschossen des geplanten Zubaus 16 Zimmer dazukommen. „Zusammen mit den bestehenden 13 Wohnungen werden wir somit insgesamt 29 Wohnplätze anbieten können. 22 davon sind für betreutes Wohnen Seniorenstruktur wird erweitert bestimmt,“ führte Platzer aus. Mit Details zum Lösungsmo- Die Kindertagesstätte, die derzeit dell „Betreutes Wohnen plus“ als Übergangslösung in der Mit- „Genug Wasser für Generationen“ wartete die Vizebürgermeiste- telschule (Ex-Hausmeisterwohrin Michaela Platzer auf. Das nung) untergebracht ist, soll laut Eine endgültige und dauerhafte Modell sei notwendig, um dem Rafael Alber im Erdgeschoss des Lösung zeichnet sich in Prad beBedarf und auch der Nachfrage Zubaus eine neue Bleibe finden. züglich des Dauerbrenners Trinknach Betreuung und Pflege gewasser ab. Dieses Thema hatte die recht werden zu können. Das Für sanfte Übergänge Gemüter in der Vergangenheit „Betreute Wohnen plus“ sehe eine oft hochgehen lassen. Um die 24-stündige häusliche Betreuung Das Modell „Betreutes Woh- Vorfeld-Emotionen dieses Mal an 365 Tagen im Jahr vor. Geplant nen plus“ ist laut Platzer für Men- in Schach zu halten, wurde laut sei eine Nachtpräsenz nach 17 schen gedacht, die einen hohen dem Bürgermeister ganz bewusst Uhr sowie auch eine Präsenz an Grad an Selbstständigkeit haben. hinter den öffentlichen KulisWochenenden. Die derzeitige Der Fokus werde auf sanfte Über- sen gearbeitet. Nicht, um etwas Seniorenstruktur St. Antonius gänge gelegt, „um die Menschen zu verheimlichen, sondern um soll quantitativ und qualitativ nicht aus ihrem gewohnten Kon- emotionsfrei zu einer Lösung zu erweitert werden. So sollen in text zu reißen, sondern stufen- kommen. Am 13. September ließ Rafael Alber die Katze erstmals öffentlich aus dem Sack. Schon kurze Zeit nach den Gemeinderatswahlen habe er beim Stilfser Bürgermeister Franz Heinisch in Sachen Trinkwasser vorgefühlt und sei sofort auf ein offenes Ohr gestoßen. Der Vorschlag, einen Teil des Wassers der RosimQuellen in Sulden nach Prad zu leiten, wurde vertieft und überprüft. Auch der Ausschuss der Gemeinde Stilfs und der WasserIm Bild (v.l.): Moderatorin Daria Habicher, Greta Brenner (Liste „Für Prad“), Referent Adrian Alin Gamper, wart wurden involviert. GleichVizebürgermeisterin Michaela Platzer, Bürgermeister Rafael Alber, die Referenten Alois Lechner, zeitig ließ die Gemeinde Prad Roman Stecher und Kurt Agethle sowie Alfred Theiner (Freies Bündnis Prad) 16
DER VINSCHGER 31-32/21
klärung bezüglich des Projektes „Neubau Seniorenwohnheim in Schluderns“ und des Pilotprojektes „Betreutes Wohnen plus in Prad“ unterzeichnet werden soll.
weise intensiver zu betreuen: begleitetes Wohnen, betreutes Wohnen und betreutes Wohnen plus. Ausdrücklich bedankt hat sich die Vizebürgermeisterin bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe: Karin Tschurtschenthaler, Walburg Wielander, Sibille Tschenett, Karl Bernhart und Reinhard Mahlknecht. Bei der Diskussion warf eine Bürgerin ein, dass ihr der Erweiterungsbau wie eine „Kasernierung“ vorkomme. Der Bürgermeister und seine Stellvertreterin sagten, dass neben den Zimmern auch Gemeinschaftsund Freiräume vorgesehen sind und die konkrete Planung erst erfolgen müsse. Karl Bernhart und Udo Thoma erinnerten an die 5-jährigen Vorarbeiten für das Pilotprojekt. „Es mussten sowohl der politische Bezirk als auch die Vinschger Seniorenwohnheime überzeugt bzw. miteinbezogen werden“, so Bernhart.