„Aufbruch“ in Schlanders

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VINSCHGER GESELLSCHAFT lange mit der Politik verheiratet wie mit seiner Frau Rosi“, so Ganthaler. Der neue Ehrenbürger zeichne sich vor allem durch seine gesellschaftspolitische Weitsichtigkeit aus. Soziale Themen und der Bereich Umweltschutz seien ihm immer schon am Herzen gelegen. Andreas Heidegger habe gesellschaftliche Entwicklungen frühzeitig erkannt und immer wieder versucht, politische Antworten darauf zu geben. Es sei ihm immer wieder gelungen, kritische Mitbürgerinnen und Mitbürger miteinzubinden, Brücken zu bauen und den Menschen in Bürgerbeteiligungsprozessen eine Stimme zu geben. Außerdem habe er es geschafft, „unsere Gemeinde in ihrer schwierigen finanziellen Situation zu konsolidieren.“ Auch als nervenstarker Politiker habe er immer wieder den richtigen Ton getroffen. Ausgestattet mit Visionen und Optimismus sei es ihm auch gelungen, „uns ‚junge’ Politiker zu motivieren.“ Vor vielen Jahren aus Aschbach zugereist, „hast du in Naturns Heimat gefunden und Heimat geprägt.“ Für eine besondere Einlage sorgte die Chronistin, Mundartdichterin und Heimatpflegerin

Maria Fliri Gerstgrasser (im Bild), die Ganthaler als „reifste“ Poetry-Slammerin Südtirols vorgestellt hatte. Die „Höfler Moidl“, die im August die Verdienstmedaille des Landes Tirol erhalten hatte, wartete mit eigens verfassten Gedichten und Texten über die vier geehrten Persönlichkeiten auf. Im Namen der Landesregierung, aber auch als ehemaliger Bürgermeister der Nachbargemeinde Plaus bedankte sich Landesrat Arnold Schuler bei den Geehrten. Bei einem Gespräch auf der Bühne beantworteten Andreas Heidegger, Marianna Holzeisen Bauer und Helmuth Pircher Fragen, die ihnen Michale Ganthaler stellte. „Nichts gegen die Personen, aber …“ Den Beschluss, die vier Persönlichkeiten zu ehren, hatte der Naturnser Gemeinderat am 30. August im Rahmen einer außer-

planmäßigen Sitzung gefasst. Dem entsprechenden Vorschlag des Ausschusses hatten 10 Ratsmitglieder zugestimmt. Evi Prader (Zukunft Naturns) war dagegen. Ihr Nein habe nichts mit den vier Personen und deren Verdiensten zu tun, die sie voll anerkenne, sondern richte sich ausschließlich gegen die Vorgehensweise der Verwaltung. Der Gemeinderat hätte schon im Vorfeld miteinbezogen werden sollen. Außerdem wäre es angebracht gewesen, die Verordnung bezüglich der Ehrungen, die aus dem Jahr 1987 stammt, im Rat zu überarbeiten bzw. dem Zeitgeist anzupassen. Der Bürgermeister, die Partnerschafts-Beauftragte Astrid Pichler und weitere Räte und Referenten verteidigten den Vorschlag des Ausschusses sowie auch die Entscheidung, die Ehrungen im Rahmen der Besiegelung der Partnerschaft vorzunehmen, „und zwar einmal aufgrund der Covid-19-Situation und einmal auch aus Kostengründen“, wie SEPP der Bürgermeister ausführte.

„Partnerschaft im europäischen Geist“ NATURNS - Die offizielle Besiegelung der Städtepartnerstadt zwischen den Gemeinden Naturns und der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock in Nordrhein-Westfalens in der Emssandebene war neben den Ehrungen 4 verdienter Naturnser Persönlichkeiten der zweite Höhepunkt der Festveranstaltung am 11. September in Naturns. Bereits beim Empfang auf dem Platz vor dem Bürgerund Rathaus ließen die Partnerschafts-Beauftragten Astrid Pichler (Naturns) und Hans Schäfer Die Partnerschaft ist besiegelt (v.l.): die Partnerschafts-Beauftragte (Schloß Holte-Stukenbrock), der Astrid Pichler sowie die Bürgermeister Hubert Erichlandwehr erst kürzlich mit dem Bundes- (Schloß Holte-Stukenbrock) und Zeno Christanell

verdienstkreuz ausgezeichnet worden war, die Entstehung der Partnerschaft Revue passieren. Die Städtepartnerstadt fußt auf einer seit 55 Jahren bestehenden Fußballpartnerschaft zwischen dem SSV Naturns Raiffeisen und dem FC Stukenbrock. Gründervater der 1966 ins Leben gerufenen Fußballpartnerschaft ist der mittlerweile 86 Jahre alte Theo Peters, dem sich auch beim späteren Festakt alle Redner ausdrücklich bedankten. Detail am Rande: die Partnerschaftsfeier war für Peters der 40. Aufenthalt in Naturns. Insgesamt waren rund

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