Im Rhythmus der Esel

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

So sieht es derzeit in einer Garage von Daniela Licata Punt aus.

„Wir wollen vollen Schadenersatz … … und eine endgültige Lösung des Problems“ ST. VALENTIN A.D.H. - Schon seit Ende Juli sind die Eigentümer mehrerer Gebäude in St. Valentin, unter denen sich auch Beherbergungsbetriebe und Geschäfte befinden, argen Belastungen ausgesetzt. „Dass das Wasser aus dem Druckstollen stammt, der unter dem Dorf durchführt, steht mittlerweile fest“, sagte am Samstag Benno Licata, einer der Betroffenen. Er hat selbst entsprechende Messungen durchführen lassen. „Die Messungen haben ergeben, dass das Wasser im Reschenstausee dasselbe ist wie jenes, das seit Wochen austritt“, so Licata. Selbst Vertreter der Alperia, die den Stausee betreibt, hätten dies bei einem Treffen eingeräumt. War es zu Beginn der Wasseraustritte noch die Freiwillige Feuerwehr von St. Valentin, die tagelang rund um die Uhr überflutete Keller und Räume auspumpte, so wurden später mit schwerem Gerät mehrere „Ziggl“ geschlagen, aus denen laufend ca. 150 Sekundenliter abgepumpt werden. „Was es für uns als Ferienort bedeutet, wenn Mitte August Bagger auffahren und an vielen Stellen gegraben wird, kann sich jeder vorstellen“, ärgern sich Licata und seine Schwester Daniela verheiratete Punt (Geschäft Puko Sport). Zu den weiteren unmittelbar Betroffenen gehören die Residence Ledi (Fam. Hofer), das Camping am See (Alfred Waldner) und die Handlung

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DER VINSCHGER 27-28/21

Diese historische Aufnahme zeigt den Bau des Stollens in St. Valentin; rechts ist das Hotel Ortlerspitz zu sehen, links die Finanzkaserne.

Anna (Anna Stecher). Die Forderungen der Betroffenen an die Adresse der Alperia sind klar: „Es sind sämtliche Schäden zu ersetzen, zu denen es gekommen ist, und zwar im vollen Ausmaß.“ Nur mit ein paar „Pinselstrichen“ sei es nicht getan, „denn es entstanden zum Teil Schäden an der Bausubstanz bzw. den Fundamenten, die sich mit reinen Entfeuchtungsarbeiten nicht beheben lassen.“ Sogar statische

Probleme sind aufgetaucht. Zusätzlich zu den Bauschäden seien auch erlittene Ausfälle zu ersetzen und nicht zuletzt auch moralische Schäden, „denn es ist nicht gerade einfach, wochenlang mit derartigen Beeinträchtigungen und auch Ängsten zu leben“, bringt Benno Licata die Situation auf den Punkt. Nach dem Wasseraustritt unterhalb des Sitzes der Raiffeisenkasse im Vorjahr und dem jetzigen Störfall sei es höchst an der Zeit „dass Alperia dieses Problem endgültig löst, damit wir in Zukunft in Ruhe arbeiten und leben können.“ Die andauernden Wasseraustritte bescheren nicht nur dem Urlaubsort St. Valentin einen Imageschaden und große Schäden für die direkt Betroffenen, „sondern wir haben es mit einem Problem für das Oberland und den gesamten Vinschgau zu tun.“ Es könne nicht sein, „dass Einheimische und auch Gäste in Angst leben müssen.“ Als konkrete Lösung können sich Licata und weitere Betroffene vorstellen, dass das durch das Dorf führende Stollen-Teilstück gesichert wird, „indem man Stahlrohre durch den 3 Meter dicken, mittlerweile rund 70 Jahre alten Betonstollen zieht.“ Solche oder andere Maßnahmen, die das Problem einund für allemal beheben, seien seitens der Alperia ebenso unerlässlich wie der volle Schadenersatz.


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