VINSCHGER GESELLSCHAFT
Ein Latscher Stein in der Schweiz LATSCH - Der Latscher Menhir, der 1992 in der Bichlkirche bei der Restaurierung von Turm und Kirche entdeckt worden war, zählt zu den bedeutendsten archäologischen Fundstücken in der Gemeinde Latsch. Das Monument wurde im späten vierten bis frühen dritten Jahrtausend v. Chr. geschaffen, wie festgestellt werden konnte. Der Menhir diente offensichtlich als Altarplatte. Am 19. August wurde dieser bekannte zirka 250 Kilogramm schwere Latscher Stein von der Nikolauskirche wegtransportiert und nach Zürich ins Nationalmuseum gebracht. Dort findet von September bis Jänner eine Ausstellung zu Menhiren statt. Der Stein musste aus einem Kubus aus Eisen und Glas geschnitten werden, in dem er seit 2017 aufbewahrt und zur Schau gestellt wurde. Die Naturnser Schlosserei Hell, die den vom Latscher Architekten Klaus Marsoner entworfenen Kubus damals gebaut hatte, kümmerte sich darum. Anschließend wurde der Menhir von einer Transportfirma in die Schweiz gebracht. Die unter anderem für Kultur zuständige Gemeindereferentin Maria Kuppelwieser betonte: „Die Schweizer wollten unbedingt unseren Menhir. Das freut uns“. Es sei ein Kompliment für Latsch, die Gemeinde werde so
Hier war der Menhir noch in der Nikolauskirche.
„Befreiten“ den Stein aus dem Kubus (v.l.): Clemens Agneli, Daniel Wilhalm und Dietmar Hell.
Eine Firma aus Mestre brachte den Stein in die Schweiz.
weitum bekannt gemacht. Neben Referentin Maria Kuppelwieser wohnten auch Bürgermeister
Mauro Dalla Barba und Heimat- weist einige Besonderheiten auf. pfleger Hannes Gamper dem Ab- Unter anderem trägt er auf seiner transport bei. Der Latscher Stein Rückseite ein spannendes Motiv. Ein Bogenschütze scheint auf eine andere Person zu zielen. Dies könnte eine Mordszene darstellen, so manch einer stellt hierbei einen Zusammenhang mit Ötzi her. Der Mann aus dem Eis war zwar einige Hundert Jahre vorher gestorben, doch Geschichten und Ereignisse wurden anno dazumal mündlich über Jahrhunderte weitergegeben. So könnte dieses Ereignis nicht ganz verborgen geblieben sein und einen Steinmetz geraume Zeit später dazu bewogen haben, die Szene festzuhalten, lautet etwa Bürgermeister Mauro Dalla Barba, Heimatpfleger Hannes Gamper, eine Hypothese des Ötzi-ExperGemeindereferentin Maria Kuppelwieser und Hubert Steiner ten und Archäologen Prof. Walter Leitner. AM vom Amt für Archäologie vor der Nikolauskirche.
Soul, Jazz und mehr mit Tracy Merano SCHLANDERS - Im einmaligen Ambiente des Innenhofes der Schlandersburg gab Tracy Merano am 17. August ein besonderes Konzert. Tracy Merano aus Meran, die mit bürgerlichem Namen Theresa Gutweniger heißt, gab nicht nur eigene Songs aus ihrem Album „Save Your Soul“ zum Besten, sondern sang auch Lieder der britischen Soul- und Jazz-Sängerin Amy Winehouse und anderer Musiker und Musikerinnen. Das zahlreich erschienene Publikum zollte der jungen Meranerin, die mit ihrer außergewöhnlichen Soulstimme alle in ihren Bann zog, viel Applaus. Begleitet wurde Tracy Merano von ihrem Bruder Thomas (Gi- Tracy Merano
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DER VINSCHGER 27-28/21
Patrick Strobl
tarre) und von Manuel De Vito (Schlagzeug). Noch einmal gesteigert wurde die Stimmung, als Tracy den Mainfelt-Frontmann Patrick Strobl aus Schlanders auf die Bühne bat, um gemeinsam einige Songs vorzutragen. Mit Patrick Strobl hat Tracy Merano schon öfters musikalisch zusammengearbeitet. Das Konzert vom 17. August gehörte zu den Höhepunkten der Schlanderser Sommerabende 2021. Raimund Rechenmacher, der Leiter der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg, gab sich mit dem Verlauf der heurigen Sommerabende trotz der Covid-19-Sicherheitsvorgaben insgesamt zufrieden. SEPP