Kompatscher redet Tacheles

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Foto: archeoParc Schnalstal, Peter Santer

VINSCHGER GESELLSCHAFT

Am 6. Juli begleitete der Extremkletterer Thomas Huber einen Exklusivtermin der wöchentlich stattfindenden Ötzi Glacier Tour.

„Man kann scheitern, … … aber man muss immer wieder aufstehen.“ SCHNALSTAL/NATURNS - Er war 13, als er

mit dem Bergsteigen anfing „und die erste Hochtour habe ich mit 14 Jahren unternommen, als ich mit meinem Bruder Alexander auf den Similaun stieg. Den Grundstein als Bergsteiger habe ich also hier im Schnalstal gelegt,“ blickte Thomas Huber am 5. Juli im Haus der Gemeinschaft in Unser Frau auf seine Jugendjahre zurück. Sein mehrtätiger Aufenthalt im Schnalstal und in Naturns war daher ein bisschen wie eine Rückkehr zu seinen bergsteigerischen Wurzeln. „Und ich freue mich schon jetzt, morgen an der Ötzi Glacier Tour teilzunehmen und zur Fundstelle des Ötzi aufzusteigen“, so Thomas, der ältere der zwei weltbekannten „Huberbuam“ aus Berchtesgaden. Bekannt und berühmt geworden sind Thomas und Alexander vor allem als Extrembergsteiger und Speedkletterer. Beim Speedklettern geht es darum, in möglichst kurzer Zeit eine Route zu klettern. Wie es den „Huberbuam“ erging, als sie seinerzeit versuchten, die ca. 1.000 Meter hohe Route „The Nose“ am Granitfelsen „El Capitan“ im YosemiteNationalpark in Kalifornien in einer neuen Rekordzeit zu klettern, hat Pepe Danquart 2006 und 2007 im Dokumentarfilm „Am Limit“ festgehalten. „Das ist ein sehr ehrlicher Film, denn er handelt von ‚gescheiterten Helden’“, hatte Thomas Huber vor der Aufführung des Films vorausgeschickt. Man könne scheitern, „aber man muss immer wieder aufstehen. Das ist mein Appell an alle, vor allem an die Jugend.“ Die SpeedClimber Yūji Hirayama und Hans Florine hatten die Wand 2002 in einer Zeit von 6

DER VINSCHGER 22-23/21

sich Thomas Huber überzeugt. Keinen Hehl machte der 54-Jährige auch daraus, „dass wir oft wahnsinnig viel Glück gehabt haben. Damals gab es außerdem noch viel Platz für neue Rekorde. Da hat es die heutige Jugend viel schwerer. Auch im Alpinismus ist der Leistungsdruck stark gestiegen.“ „Aus Corona das Beste gemacht“ Die Corona-Zeit sei auch für ihn „megahart“ gewesen, doch er habe versucht, das Beste daraus zu machen. Zumal Vorträge, Filmabende und andere öffentliche Veranstaltungen nicht möglich waren, griff Thomas Huber zur Feder. Er schreibt noch Thomas Huber: „Wir hatten oft derzeit an seinen Memoiren. Außerdem hat er während der Corona-Phase den wahnsinnig viel Glück.“ Jagdschein gemacht. Trotz aller negativen 2:48:55 durchstiegen. „Am Limit“ zeigt den Folgen und Begleiterscheinungen der PanVersuch der „Huberbuam“, diesen Rekord demie darf laut Thomas nicht vergessen zu brechen, was zunächst nicht gelang. werden, „dass es uns trotz allem noch Erst am 4. Oktober 2007 verbesserten sie wahnsinnig gut geht.“ Nur Jammern sei den Rekord um 15 Sekunden. 4 Tage später daher nicht angebracht. Am 6. Juli war durchstiegen sie die Wand in 2:45:45. Im Thomas Huber zu Gast in Naturns, wo er Jahr 2008 haben Hans Florine und Yūji das Publikum mit einem MultivisionsvorHirayama diese Zeit mit 2:43:33 unterboten. trag begeisterte. Die Veranstaltungen und 2018 schafften es Alex Honnold und sein die Tour waren vom archeoParc Schnals Kletterpartner Tommy Caldwell, die Route mit den Bergführern der Ötzi Glacier Tour, in unter 2 Stunden zu durchsteigen und den der Alpenvereins-Ortsstelle Schnals, den Rekord auf 1:58:07 zu senken. Tourismusgenossenschaften Naturns und Schnalstal und der Alpin Arena Schnals Kein Rekord hält ewig organisiert worden. Zum Abend in Unser Frau hatte Manfred Waldner, der Ge„Auch diese Zeit wird unterboten worden, schäftsführer des Tourismusvereins, den denn kein Rekord ist für die Ewigkeit“, gab berühmten Extremkletterer begrüßt. SEPP


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