VINSCHGER GESELLSCHAFT
Was denkbar ist, kann machbar werden … Die Juvi-Verantworlichen gegen die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht auf. SCHLANDERS - Auf später verschieben, absagen, nicht aufgeben, hoffen, alles hinschmeißen, positiv bleiben, planen, abwarten, trotz allem an die Zukunft glauben: Es ist ein wahres Wechselbad der Gefühle, in dem viele Vereine seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vor rund einem Jahr schwimmen. Auch die Verantwortlichen des Jugendtheaters Vinschgau (Juvi) und die jungen Vereinsmitglieder haben ein schweres Jahr hinter sich. Zu den derzeit größten Sorgen der Obfrau Nadja Senoner und des künstlerischen Leiters Daniel Trafoier gehört die Tatsache, dass man auch ein Jahr nach dem Beginn der Krise noch immer nichts sicher planen kann.
Der alte und zugleich neue Juvi-Ausschuss; das Foto stammt aus der Zeit vor Corona (2019)
Zusammen mit unseren Tutoren haben wir verschiedene Aktionen erarbeitet, die wir jetzt nach und der Vinschger: Auf der Home- nach versuchen umzusetzen. Wie page des Jugendtheaters gesagt, was denkbar ist, kann Vinschgau (Juvi) steht der machbar werden… Deshalb könSatz: „Was DENKbar ist, kann nen alle gespannt sein.
MACHbar werden“. Was war seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vor einem Jahr bis jetzt überhaupt machbar und was ist zum derzeitigen Zeitpunkt denkbar? NADJA SENONER: Zu Beginn der
Corona-Zeit waren wir der Meinung, dass vieles denkbar, und dadurch auch machbar wäre. Leider haben wir im Laufe der Zeit erleben müssen, dass dem nicht so ist. Wir waren immer wieder mit Absagen der Aufführungen konfrontiert, was auf Dauer natürlich nicht motivierend ist. Zumindest zeitweise konnten wir proben, was auch schon wichtig ist, und so langsam lichtet sich vielleicht auch der Weg ins Machbare wieder. DANIEL TRAFOIER: Ja, leider war sehr wenig machbar. Seit März dürfen wir zwar, je nach Öffnungen, proben, jedoch haben wir es nie zu Aufführungen geschafft. Wir versuchen deshalb unser heuriges Programm mehr in Richtung Film, Foto und Gesang zu lenken. 24
DER VINSCHGER 09-10/21
Wie war die Stimmung bei der Juvi-Vollversammlung, die kürzlich online stattfand? DANIEL TRAFOIER: Die Stimmung
war sehr gut. Mit über 40 Jugendlichen und unseren Ehrengästen konnten wir auf das besondere Jahr 2020 zurückblicken. Die zahlreiche Teilnahme hat uns dazu einmal mehr gezeigt, dass wir mit Juvi alles richtig gemacht haben. NADJA SENONER: Es war ein neues Erlebnis, denn bisher hatten wir noch keine Vollversammlung in dieser Form. Ich muss aber wirklich sagen, dass die Anwesenden gut drauf waren, alles perfekt ablief, sogar die Wahlen durchgeführt werden konnten, dies auch dank der technischen Vorbereitung von Dani, dem ich dafür herzlich danke.
gen Menschen bei der Stange zu halten? NADJA SENONER: Insgesamt kann
man feststellen, dass die Zahl von der Gründung bis jetzt relativ konstant ist. Wir haben ca. 40 Jugendliche im Verein, was eine erfreuliche Zahl ist. Wir sind bemüht, an uns zu arbeiten und uns zu einem Stück immer wieder neu zu erfinden, um die jungen Leute stets erneut anzusprechen. DANIEL TRAFOIER: Aufgrund der Tatsache, dass wir mit Jugendlichen arbeiten, ist es ein stetiges Kommen und Gehen, was sich in unseren Mitgliederzahlen auch niederschlägt. Einige Mitglieder verlassen den Verein, weil sie was Anderes, Neues probieren möchten, andere kommen aber wieder dazu. Unsere Jugendlichen zu motivieren, mit ihnen zusammen an Zielen zu arbeiten und sie daran wachsen zu lassen, das ist zurzeit sicherlich die Herausforderung. Wenn ein Verein, der Live-Entertainment bietet, dieses nicht mehr bieten kann, dann wird es schwierig. Trotzdem haben wir für 2021 sehr viele Wege gefunden.
Ist die Mitgliederzahl seit dem Ausbruch der Krise zu- Gibt es zum derzeitigen Zeitrückgegangen? Was wird punkt konkrete Pläne für unternommen, um die jun- Aufführungen und Projekte?
DANIEL TRAFOIER: Pläne haben wir sehr viele, ob wir sie auch umsetzen können, steht noch in den Sternen. Wir hoffen jedoch, dass sich die Situation rund um COVID-19 so beruhigt, dass wir, wenn auch mit Einschränkungen, wieder Theater spielen können. Stücke würden genügend in der Schublande warten bzw. in den Köpfen schlummern. NADJA SENONER: Auch ich glaube, dass wir jederzeit wieder bereit wären. Wir sind als Verein bemüht, ständig in Bewegung zu bleiben und haben vor allem letzthin auch wieder begonnen zu planen, wenngleich momentan mit unsicherem Ausgang. Wie sehr fehlt den Jugendlichen der direkte Kontakt untereinander und der Kontakt zum Publikum? NADJA SENONER: Die Jugend-
lichen brauchen den direkten Kontakt. Wir pflegen im Verein unsere Kontakte, den gegenseitigen Austausch, der mit dem direkten Aufeinandertreffen sicherlich inniger und persönlicher ist. Daher sind die Jugendlichen schon getroffen. Auch die Aufführungen fehlen sehr, denn sie sind letztendlich für die hart Probenden und Schaffenden die Krönung und Bestätigung ihrer Mühen. DANIEL TRAFOIER: Wie bei allen Gruppen, lebt auch Juvi vom Miteinander. Für uns stehen deshalb auch die Proben an erster Stelle, weil diese unsere Hauptaufgabe sind. Sie bringen uns zusammen, lassen uns miteinander an Zielen arbeiten und an Herausforderungen wachsen. Der direkte Kontakt zum Publikum fehlt dabei natürlich sehr. Wir geben alles für unser Publikum, bekommen aber noch viel mehr zurück. Hoffen wir, dass wir das schon bald wieder erleben dürfen.
Das Jugendtheater Vinschgau setzt auf die 4