„Die Impfung ist ein Segen“

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Viele kleine und große Baustellen LATSCH - Dass es zusätzlich zur Corona-Thematik noch viele weitere Arbeitsfelder für die Gemeindeverwaltung gibt, zeigten die kurzen Tätigkeitsberichte der Referent*innen. Gerda Gunsch informierte u.a. über weitere Planungsarbeiten für die Wohnbauzone „Schuster“ in Tarsch und Irmgard Gamper über die Revision der Seilbahn St. Martin, die bevorstehende Überdachung der Bergstation und den Planungsstand zur Sanierung des Vereinshauses Goldrain. Maria Kuppelwieser berichtete über die geplante Sanierung des historischen Schießstandes Latsch. Dass über 60 Kinder für die Sommerbetreuung angemeldet wurden, zeige, „dass diese Betreuung notwendig und gewünscht ist.“ Vizebürgermeister Christian Stricker berichtete u.a. über die außerordentliche Herausforderung der Schneeräumung. In Kürze entscheiden werde sich die Frage, ob man bei der Sanierung der Kleinkläranlage in St. Martin im Kofel festhält oder ob eine Abwasserleitung bis ins Tal gebaut wird.

Sanierung des Schießstandes beginnt heuer Manuel Platzgummer informierte u.a. über die Sanierung des Landesschießstandes in Goldrain, die heuer anlaufen soll. Das Projekt sieht Gesamtkosten von ca. 600.000 Euro vor. Der Bau eines Schutzdammes für den Schießstand, wie er nach den Unwettern 2019 ins Auge gefasst worden war,

Bis zu 70 Personen verfolgten die jüngste Online-Sitzung des Latscher Gemeinderates über den YouTube-Kanal der Gemeinde mit.

ist nicht mehr notwendig, weil es gelungen ist, mit Amtsdirektor Peter Egger (Wildbach- und Lawinenverbauung West) zu vereinbaren, im Zuge der bereits 2019 angelaufenen Hochwasserschutzmaßnahmen entlang des Fallerbachs das Teilstück im Bereich des Schießstandes vorzuziehen. Die Errichtung des Damms hätte über 100.000 Euro gekostet.

Die Marketing-Gruppe hat nicht nur den Hauptort, sondern auch die Fraktionen im Auge. Auch über die Erarbeitung eines Grobkonzeptes für den Aufbau einer Marketingstruktur in Latsch wurde informiert. Mit ins Boot geholt wurde u.a. auch Martin Stricker, der Viva:Latsch-Geschäftsführer.

Marketingstruktur im Visier

„Um die Politik in die Stuben der Bevölkerung zu bringen“, hat Platzgummer einen Vorschlag erarbeiten lassen, damit die Ratssitzungen auch in der Nach-Corona-Zeit live vom Ratssaal aus übertragen werden können. Die jüngste Sitzung wurde von bis zu 70 Personen über YouTube mitverfolgt. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht laut dem Bürgermeister die Erstellung des

Mit Initiativen im Bereich Marketing befasst sich die eigens eingesetzte Marketing-Arbeitsgruppe. Laut Irmgard Gamper und Manuel Platzgummer ist man u.a. dabei, einen Bauernmarkt auf die Beine zu stellen, der in Zukunft den Wochenmarkt in Latsch bereichern soll. Einige Direktvermarkter wurden bereits kontaktiert.

Politik in die Stuben bringen

Gefahrenzonenplanes. Ein Teil der dafür nötigen Unterlagen sei bereits bei den zuständigen Ämtern in Bozen. Wieder „normale“ Post-Öffnungszeiten Ausdrücklich gedankt hat der Bürgermeister dem Kammerabgeordneten Albrecht Plangger: „Dank seines Einsatzes ist es uns gelungen, dass das Postamt in Latsch wieder an 6 Tagen geöffnet bleibt.“ Er hoffe sehr, „dass der Bevölkerung wieder ein vollwertiger Dienst angeboten werden kann.“ Die Zustände der vergangenen Monate seien nicht mehr tragbar gewesen. Auch in Prad, Laas, Graun und Schluderns sollen die Öffnungszeiten der Postämter Schritt für Schritt auf 6 Tage hochgefahren werden. SEPP

AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (61)

Von Andreas zu Leopold Die heurigen Andreas-Hofer-Gedenkfeiern am 20. Februar konnten nicht wie üblich in größerem Rahmen abgehalten werden. Es soll in dieser „Ausgrabung“ auch nicht um den Tiroler Freiheitskämpfer selber gehen, sondern um seine Nachkommen. Im Mai 1809 hatte Kaiser Franz I. Hofer in den österreichischen Adelsstand erhoben. Ob dieser davon Kenntnis hatte, ist zweifelhaft, da wegen der Kriegsereignisse das Dokument nicht nach Tirol befördert werden konnte. Immerhin durfte sich sein einziger Sohn Johann, der sich als Tabakhauptverleger betätigte, ab 1818 Hofer Edler von Passeyr nennen. Nach dem Tod seines Vaters war Johann nach Wien gekommen und unter dem besonderen Schutz des Kaisers gestanden. Seiner Ehe mit Clara Weikmann entstammten insgesamt 15 Kinder. Dabei waren die Nachkommen des Tiroler Helden vielseitig: Gutsbesitzer, Kaiserjäger-Offiziere, Notare, Infanterie-Oberleutnants, Reichsbeamte und Vieles mehr. Mit Johanns Enkel Leopold Hofer Edler von Passeyr, Herr und Landmann von Tirol erlosch jedoch die Linie des Freiheitskämpfers im

Mannesstamm. Da sein Vater k.k. Montanbeamter in Salzburg war, kam Leopold in der Mozartstadt auf die Welt, lebte später aber in Wien und arbeitete als Beamter der städtischen Gaswerke. Obwohl zwei Mal verheiratet, blieben die Ehen kinderlos, was zum 100-jährigen Jubiläum der Ereignisse von 1809 bereits eine Zeitungsmeldung wert war. Leopold starb 1921 mit 59 Jahren in einem Wiener Ambulatorium in der Sandwirtsgasse – Andreas Hofer hatte hier 1809 bei seinem Besuch in Wien gewohnt. Zu Leopolds Begräbnis reiste eine Abordnung aus der ursprünglichen Heimat an und die in Wien lebenden Tiroler erschienen in Passeirer Tracht. Die „eindrucksvolle Feier“, so die lokale Presse, galt dem Verstorbenen ebenso wie seinem Urgroßvater. Leopold wurde am 2. März 1921 – genau vor 100 Jahren – in Wien auf Z dem Grinzinger Friedhof beerdigt.

DER VINSCHGER 07-08/21

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