VINSCHGER GESELLSCHAFT
Ein Dank an die Mitarbeiter*innen der Vinschger Jugendarbeit VINSCHGAU - Vor einem Jahr gab es
die ersten Meldungen einer möglichen neuen Epidemie in China. „Damals konnte noch niemand vorhersagen, dass wir uns seit nunmehr einem Jahr weltweit in einer Ausnahmesituation befinden. Die Erfahrungen der letzten Monate und der Lichtblick durch die Impfungen lassen uns heute zwar anders mit der Pandemie umgehen. Dennoch zehren die Schließungen, Einschränkungen und wiederholten Unsicherheiten an unserem Energiehaushalt“, heißt es in einer Aussendung der Jugenddienste Mittelvinschgau und Obervinschgau. Die Mitarbeiter*innen der Vinschger Jugendarbeit hätten in dieser Zeit Großartiges geleistet. Dabei steht die Jugendarbeit für Flexibilität und Kreativität, aber auch dafür, die Lebenswelt junger Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. 65 Tage geschlossene Tü-
Beim Betriebsausflug 2019
ren im Frühjahr, 43 zusätzliche im Winter. Social Media statt Nähe: Aufreibend war der Versuch die Beziehung bestmöglich zu halten, nicht die Freude an der Arbeit zu verlieren, wissentlich, dass viele Jugendliche gerade jetzt Beziehung, Kontakt und Sicherheit brauchen. Auch in Zeiten der Öffnung musste auf wesentliche Aspekte der Arbeit
verzichtet werden: der persönliche Austausch, das Realisieren von Aktionen oder das gemeinsame Essen. Es ist schwer, das Gemeinschaftsgefühl von zuvor wieder aufblühen zu lassen. Die Jugendarbeiter*innen waren trotz des hohen eigenen Anspruchs erfolgreich in ihrem Bemühen um Flexibilität und Kreativität, im
Aushalten von eigenen Emotionen und jenen der Jugendlichen. Sie waren bereit, neue Wege zu gehen. um Interaktion zu ermöglichen. Gestärkt durch die Teamarbeit haben sie diese Herausforderungen bewältigt. Das Vertrauen und die Selbstorganisation, die während der letzten Jahre im Team gewachsen sind, machten diese Herangehensweise erst möglich. Die beiden Geschäftsführer und Vorstände der Jugenddienste Mittelvinschgau und Obervinschgau möchten den Mitarbeiter*innen für ihre Freude, Einsatz und Positivität danken: „Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit. Dadurch gelingt es tagtäglich, junge Menschen mit ihren Lebensherausforderungen zu begleiten und zu unterstützen und ihnen in dieser von Unsicherheiten geprägten Zeit Entwicklungsperspektiven zu geben. Einen herzlichen Dank RED dafür.“
LESERBRIEFE
Sonderurlaub für Quarantäne-Eltern
die Verlängerung der Hilfsmaßnahmen zur Folge haben. Der Sonderurlaub für Eltern muss Egal in welcher Farbe sich die zur Gänze vergütet werden, Südtirol-Coronaflagge zeigt, damit Geringverdiener*nnen Fakt ist, dass wir uns immer nicht in die Armut abrutschen. noch im Ausnahmezustand be- Unsere Politik ist aufgefordert, finden und derzeit kein Ende in sich für die schwächsten GlieSicht ist. Gerade in den Schulen der der Gesellschaft, und das und Kindergärten tauchen im- sind die Familien, besonders mer mehr Coronafälle auf, die die Alleinerziehenden mit ihren betroffenen Schulklassen und Kindern, besser und gezielter Kindergartengruppen werden einzusetzen! fallbedingt und unvorhergesehen in Quarantäne gestellt. JOSEFA ROMY BRUGGER, PRÄSIDENTIN DER Eltern sind verpflichtet, auf ihre SÜDTIROLER PLATTFORM FÜR ALLEINERZIEKinder zu schauen und dürfen HENDE, 28.01.2021 die Ressourcen wie Fremdbetreuung, Babysitter, Großeltern nicht nutzen. Es bleibt nur mehr, „Fußball darf nicht den Jahresurlaub anzuzapfen, länger Stiefkind sein!“ denn mit 31.12.2020 ist der Sonderurlaub für Eltern ausgelaufen. Während Handball und Hockey Wir sind gerade erst mal im Jän- derzeit erlaubt sind, herrscht ner! Die Perspektiven sind be- für den Fußball sowohl in geängstigend, viele Betroffene ge- schlossenen Räumen als auch im raten in eine Zwickmühle, denn Freien seit Monaten absolutes sie haben hier nicht mal die Trainingsverbot. Die FreiheitliWahl zwischen Job und Kinder. che Vize-Obfrau Sabine Zoderer Die Verlängerung des Ausnah- prangert die Schlechterbehandmezustandes muss gleichzeitig lung des Fußballs im Vergleich
zu anderen Mannschafts- und Kontaktsportarten im Rahmen der Corona-Maßnahmen an und fordert eine umgehende Anpassung der Regelungen auf Landesebene. „Wie rechtfertig die Landesregierung, dass Tausende Kinder und Jugendliche nicht unter freiem Himmel trainieren dürfen, zeitgleich aber Eishockey, Handball und Schwimmen in der Halle erlaubt sind?“, fragt sich Sabine Zoderer. „Wie in so vielen Bereichen der Pandemiebekämpfung vonseiten der Landesregierung sucht man auch bei den Regelungen zum Amateursport vergebens nach einer nachvollziehbaren Logik. Tausenden begeisterten Kindern und Jugendlichen untersagt die Landesregierung seit drei Monaten das Fußballspielen, obwohl im restlichen Staatsgebiet das Individualtraining durchgehend erlaubt war“, so Zoderer. „Sport und körperliche Aktivität sind nicht nur für die Stärkung und Erhaltung des Immunsys-
tems wichtig, sondern stärken auch die psychische Gesundheit unserer Kinder. Besonders in Zeiten von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen ist Sport als Ausgleich von großer Bedeutung“, so die Freiheitliche. „Wie groß das Unbehagen bei den betroffenen Sportlern ist, beweist ein offener Brief an die Landesregierung, der von 23 Ober- und Landesligisten unterzeichnet wurde und eine schnellstmögliche Aufhebung des totalen Fußballverbotes fordert. Diese Forderung tragen wir Freiheitliche vollends mit“, so Zoderer. „Unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln muss den Mannschaften das Training erlaubt sein. Die Ansteckungsgefahr im Freien ist äußerst gering, was die Beispiele aus anderen Regionen belegen. Die Landesregierung ist dazu aufgerufen, hier umgehend nachzubessern“, so die Vize-Obfrau abschließend. DIE FREIHEITLICHEN, 29.01.2021
DER VINSCHGER 03-04/21
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