VINSCHGER GESELLSCHAFT
Durchblick mit Ausblick Der Künstler Leonhard Schlögel hat vor dem Gartencafe Margronda in Mals einen „Weltberg“ aufgestellt. MALS - Er sucht typisches Roh-
material aus der Umgebung, schafft daraus eine Skulptur und fügt diese dann an ausgewählten Orten wieder in die Umgebung ein. Dass der aus Bayern stammende Künstler und Bildhauer Leonhard Schlögel sein Kunstschaffen in Südtirol „incastro project“ nennt, kommt daher nicht von ungefähr. Im wahrsten Sinne des Wortes eingefügt hat Schlögel kürzlich eine ca. 2,5 Meter hohe Marmorskulptur, und zwar nicht nur in einen Findling aus dem Plimabach, sondern auch in das besondere Ambiente des Gartencafes Margronda oberhalb von Mals sowie in die gesamte Umgebung. „Weltberg Ortler“ hat Schlögel sein Kunstprojekt getauft. „Weltberg“ deshalb, „weil sich das Projekt mit der Beziehung zwischen einer Umgebung und dem bestimmenden Berg dieser Umgebung auseinandersetzt.“ Der bestimmende Berg im Obervinschgau sei der Ortler. Durch eine kleine Öffnung am oberen Ende der Skulptur, die aus Laaser Marmor geschaffen wurde, kann der Betrachter den Gipfel des Ortlers und die Bergspitzen
Der Künstler Leonhard Schlögel und Lydia Thanei, die Pächterin des Gartencafes Margronda, bei der Marmorskulptur.
im Umkreis des Gipfels beobachten. Den Standort für das Projekt „Weltberg Ortler“ auf dem Gelände des Gartencafes Margronda bezeichnet der Künstler als einen idealen Platz. Für Lydia Thanei aus Prämajur, die das Gartencafe seit dem Frühjahr 2017 als Pächterin führt, ist der ehemalige Forstpflanzgarten auch ein Ort der Ruhe und der Kraft. Für die Besucher, die das Gartencafe nach einer kurzen Wanderung von Mals aus zu Fuß erreichen, wartet Lydia mit Säften, hausgemachten Kuchen, Suppen und anderen kleinen Gerichten
Ein durch und durch „herzlicher“ Ausblick auf den Ortler.
auf. Ihr Motto lautet: regional, biologisch und saisonal. Die Kräuter und das Gemüse, die in der Küche verwendet werden, stammen aus dem Garten im Umkreis des Cafes. Lydias Wunsch ist es, auf Margronda zunehmend auch eine offene Plattform für Künstlerinnen und Künstler zu schaffen. Das Gelände und die unmittelbare Umgebung des Cafes seien für „Kunst im Garten“ geradezu prädestiniert. Das Kunstprojekt von Leonhard Schlögel könne als gelungener Auftakt gesehen werden. Im Gartencafe, das Lydia Thanei übrigens
selbst eingerichtet hat, konnten bereits mehrere Kunstausstellungen besichtigt werden. Auch derzeit läuft eine Ausstellung. Zu sehen sind Werke von Hartmut Pircher. Wer den Ortler durch die Marmorskulptur betrachten will, muss sich entsprechend positionieren. Und wer hinauf auf Margronda will, kann den Sonnensteig (Nr. 17) nehmen oder den Oberwaalweg. Weiter Auskünfte zum Projekt von Leonhard Schlögel gibt es im Internet (www.leonhard-schloegel. com). SEPP
Tunnel angestochen
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DER VINSCHGER 21/19
sei ein Jahrhundertprojekt, das sich in Bezug auf Mobilität und Lebensqualität positiv auf die Dörfer auswirken werde und das auch für den Vinschgau unverzichtbar sei. Auch Techniker, Planer und Firmenvertreter waren beim Anstich mit dabei. Im Tunnel werden je 4 Fluchtstollen und Pannenbuchten sowie ein modernes Belüftungssystem errichtet. Der Bau der Umfahrung kostet rund 75 Millionen Euro. Die Bauarbeiten werden von der Bietergemeinschaft E.MA.PRI. CE AG aus Possagno (Treviso) die Bewohner von Kastelbell und auf die neuen Entwicklungsmög- und der Passeirerbau GmbH (St. Galsaun mehr Lebensqualität er- lichkeiten, die sich für die Dörfer Martin in Passeier) ausgehführt. reichen“, sagte Alfreider. Bürger- Kastelbell und Galsaun in Kürze Dekan Rudolf Hilpold hat die meister Gustav Tappeiner verwies bieten würden. Die Umfahrung Baustelle gesegnet. LPA/SEPP Foto: LPA/Ingo Dejaco
GALSAUN- Am 31. Mai erfolgte in Galsaun der Anstich des Tunnels, der das Kernstück der insgesamt 3,36 Kilometer langen Umfahrung von Kastelbell und Galsaun bilden wird. Der Tunnel selbst wird mit 2.495 Metern nach jenem von Leifers (2.856 Meter) der zweitlängste des Landes werden. Die erste Sprengladung für den Vortrieb zündete Tiefbauund Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Der Tunnel soll in rund 15 Monaten fertig gebaut sein. Vorgetrieben wird er zunächst von Osten her und in ein paar Monaten auch vom Westen ausgehend. „Mit der Umfahrung wollen wir nicht nur die Straße sicherer machen, sondern vor allem für