VINSCHGER THEMA
sei der Auffassung, „dass sich dieser Kontinent selbst auf den Weg machen muss.“ Holzeisen hält es für wichtig, die Ursachen und Gründe zu erheben, warum welche Menschen von wo wegziehen wollen. Von China bis Forza Italia Zu Sprache gebracht wurden u.a. auch die Themen Wirtschaftsmacht China, die Initiative „Neue Seidenstraße“, der Stellenwert der Regionen innerhalb der EU, die politischen Zusammenschlüsse im EU-Parlament, die Situation in Katalionien sowie auch das Wahlbündnis der SVP mit Forza Italia. Holzeisen und Lantschner kritisierten dieses Bündnis, während Dorfmann meinte: „Ich kandidiere nicht auch der Liste von Forza Italia, sondern die SVP tritt mit einer eigenen Minderheitenliste an.“ Die SVP und Forza Italia gehören beide der Europäischen Volkspartei (EVP) an, „deren Werte ich vertrete.“ Dass einige Leute, die für Forza Italia kandidieren, nicht seine Freunde seien, sei ein anderes Kapitel. Was das Bündnis betrifft, so werde es Forza Italia sein, „die uns Listenstimmen geben muss und nicht umgekehrt.“
Im Bildhintergrund (v.l.): Zeno Chritanell, Renate Holzeisen, Herbert Dorfmann, Jana Unterholzner und Norbert Lantschner
lichkeit sein, ohne Ausgrenzung und emanzipiert gegenüber den USA.“ Laut Dorfmann werden sich die EU und die USA darauf einstellen müssen, in Zukunft nicht mehr der Nabel der Welt zu sein: „Ich wünsche mir, dass Europa im neuen Spiel der Mächte stark bleibt.“ Die Vision von Holzeisen ist die Schaffung der „Vereingten Die Visionen Staaten Europas.“ Eine besondere Note verGeht es nach Norbert Lantschner, soll die liehen dem Abend im JuZe die „ZwischenEU in 20 Jahren ein „Europa der Mensch- rufe“ des Journalisten Ulrich Ladurner, den
Zeno Christanell eingeladen hatte, seine Ansichten und Meinungen aus der Sicht eines neutralen Beobachters darzulegen. Wovor sich laut Ladurner alle hüten sollten, sind Vereinfachungen. Die Situationen und Themen seien in der Regel viel komplexer und vielschichtiger als sie oft dargestellt werden. Was der EU derzeit fehle, seien „befreiende Botschaften. Es gibt weniger Freiheiten und das macht die Populisten stark.“ SEPP
„Südtirol braucht Europa“ SVP Vinschgau stimmt auf EU-Wahl ein. „Nicht nur kritisieren, sondern mitgestalten.“ LATSCH - „Wir Vinschger sind überzeugte
Europäer“. Mit diesem Slogan eröffnete der SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger am 8. Mai im CulturForum in Latsch die Wahlveranstaltung der Vinschger SVP im Hinblick auf die Neuwahl des Europäischen Parlaments am 26. Mai. Es gehe jetzt darum, „Flagge zu zeigen für Europa.“ Das gelte ganz besonders auch für den Vinschgau, der ein Grenzgebiet ist. Der Bezirksobmann erinnerte u.a. an die Öffnung der Reschen-Grenze am 1. April 1998, die viel Gutes für den Vinschgau und ganz Südtirol gebracht habe. Für die Wahlveranstaltung in Latsch hatten sich der Bezirksobmann und sein Stellvertreter Helmut Fischer etwas Besonderes einfallen lassen. Neben dem amtierenden Europaparlamentarier und
SVP-Spitzenkandidat Herbert Dorfmann sowie dem früheren Landeshauptmann Luis Durnwalder saßen auch Vertreter der Jugend und der Wirtschaft am Podium, um ihre Ansichten zu Europa darzulegen und mit dem Publikum zu diskutieren. „Nicht alles perfekt“ Durnwalder räumte einleitend ein, „dass in der EU sicher nicht alles perfekt ist, dass Fehler gemacht wurden und dass es einiges zu verbessern gibt.“ Völlig falsch aber wäre es, die EU nur zu kritisieren oder ihr gleichgültig gegenüberzustehen: „EU-Politik wird trotzdem gemacht, aber eben ohne uns.“ Als Minderheit in einem der Mitgliedstaaten sei es für Südtirol besonders wichtig, im
EU-Parlament vertreten zu sein. Die Nationalstaaten hätten in der Vergangenheit viel Unheil gebracht. Dem Land Südtirol komme vor allem als Grenzgebiet eine große Bedeutung zu. Entsprechend wichtig seien die Einbettung Südtirols in die Europaregion, die Arge Alp und weitere grenzüberschreitende Organisationen. Was Durnwalder an der EU bemängelt, ist die Tatsache, dass das EU-Parlament viel zu wenig zu sagen habe. Was EU-weit fehle, seien starke Führungspersönlichkeiten. Vertrauen ist gesunken Das Vertrauen in die EU-Institutionen sei gesunken. Mehr Aufmerksamkeit sei darauf zu legen, die riesigen Unterschiede innerDER VINSCHGER 18/19
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