VINSCHGER GESELLSCHAFT
„Bedeutung der Ferienregion Obervinschgau gesteigert“ Positive Statistik und überraschender Wahlausgang BURGEIS/FÜRSTENBURG - Die Jah-
resversammlung der Ferienregion Obervinschgau wurde mit der Verlesung der geänderten Satzungen durch den Bozner Notar Carlo Longi eröffnet. Überraschend viele Touristiker der Gemeinden Mals, Schluderns, Taufers i. M. und Glurns nahmen zur Kenntnis, dass nun auch die Kaufleute und das Skigebiet bzw. die Skischule im Vorstand vertreten sein werden. Der HGV Vertreter werde ernannt, habe aber kein Stimmrecht im Vorstand. Beibehalten wurde die Regelung, dass jede Gemeinde vertreten sein muss, wobei Mals 3 Vertreter entsenden kann. Die Begrüßung zur ordentlichen Vollversammlung nahm Präsident Lukas Gerstl zum Anlass, für seine motivierte und einsatzbereite Frauschaft im Tourismusbüro einen großen Applaus zu fordern. Mehr Gäste halten sich länger auf Gerstl betonte die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt und meinte: „Wir haben die Bedeutung der Ferienregion gesteigert.“ Als Pluspunkte nannte er den 360Grad Wanderweg, die Vielfalt der Landschaft und der Angebote und das kleine, aber feine Skigebiet. Das Projekt Wanderweg 360° sei sehr gut angekommen bei Gästen und Einheimischen, betonte Geschäftsführerin Lea Stecher. Dazu habe es Werbekooperationen mit IDM Südtirol und Alpenverein ge-
Lukas Gerstl ehrte Aufsichtsratsmitglied Oskar Steck für seine 35 Jahre im Ausschuss.
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DER VINSCHGER 15/19
Satzungsänderungen mit Doris Bayer, Andreas Hauser, Herta Steiner, Andreas Pobitzr, Joachim Theiner, Georg Steiner, Klaus Pobitzer, Roland Lechthaler, Carlo Longi, Lea Stecher und Lukas Gerstl (v.l.)
geben. Sonderbeilagen in verschiedenen Magazinen seien erschienen und neues Bildmaterial stehe allen Mitgliedern kostenlos zur Verfügung. Präsident Gerstl ergänzte und berichtete von 17 neu angelegten Wanderkilometern, wofür er dem Vorsitzenden des AVS Mals, Kassian Winkler, dankte. 40 km seien aufgelassen worden, 300 km Wanderwege seien zu erhalten und zu pflegen, so Gerstl. Zur Nächtigungsstatistik durfte Lea Stecher überaus positive Zahlen nennen. Von 467.647 Nächtigungen 2017 sei man bei 487.663 im Jahre 2018 angelangt. Dies bedeute einen Zuwachs von 4,28 % gegenüber den 2,74 % auf ganz Südtirol bezogen. Mit Ausnahme von Taufers hätte es in allen Gemeinden Zuwächse gegeben. In der Vorschau kündigte Stecher die Ausarbeitung eines Mountainbike-Konzeptes an. Es gehe dabei nicht um neue Radwege, sondern um festzustellen, wie sich die Region Obervinschgau im Bereich Mountainbike positionieren
könne. Geplant seien weiters der Abschluss des 360°-Wanderweges und die Standortsuche mit Umbau des Tourismusbüros in Glurns. Mehr zahlen, um mehr zu bekommen Eine gewisse Unruhe rief dann der Aufruf hervor, zum Mitgliedsbeitrag nochmals 30 Cent pro Übernachtung draufzulegen. Dies sei nötig, um die Eigenfinanzierungsquote zu erreichen und Anrecht auf die Landesbeiträge zu wahren, erklärte die Geschäftsführerin. Der Schlüssel wurde mit 2 Gegenstimmen und 12 Enthaltungen mehrheitlich genehmigt. Die Bilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung trug als neuer Steuerberater Roland Lechthaler vor. Aufsichtsratsvorsitzende Norma Waldner empfahl, die Kosten im Auge zu behalten und die Mittel im Sinn der Tourismustreibenden auszugeben. Besucher meldeten sich zu Wort und erkundigten sich über das Schicksal
Blumen gab es für die Mitarbeiterinnen Lea Stecher (nicht im Bild), Valentina Steck, Silvia Tumler, Franziska Frank und Nadja Anstein (v.l.)
des „Watles“. Man wollte wissen, ob es für den 360°-Wanderweg Landesbeiträge gibt. Nach den Einstufungskriterien für Urlaub auf dem Bauernhof wurde gefragt und auch der Nächtigungsbeitrag wurde wieder angesprochen. Gewisse Unsicherheiten zeigten sich auch bei den Vorstandswahlen. Es waren 9 Kandidaten vorgeschlagen, aber nur 8 kamen in den Vorstand, weil ja der HGV Kandidat nicht gewählt wurde. Am Ende wurden Lukas Gerstl (Mals), Andreas Pobitzer (Mals), Andreas Hauser (Schluderns), Herta Steiner (Taufers im Münstertal), Doris Bayer (Glurns) bestätigt. Neu in den Vorstand kamen Josef Patscheider aus Schlinig und Johann Ziernheld aus Burgeis für die Kaufleute. Joachim Theiner darf in Zukunft das Skigebiet vertreten. Damit war der wahltaktische Hintergrund für die Anwesenheit kleinerer Betriebe geklärt. Bürgermeister Ulrich Veith ging seinerseits auf das Schicksal des Skigebietes Watles ein. Man werde im Gemeinderat darüber sprechen, ob man der Touristik und Freizeit AG (Tufag) die Last der Hallenbadführung wieder abnehmen könne. Als Tufag-Vorsitzender beruhigte Günther Bernhart. Es habe kaum negativen Folgen aus dem Zusammenschluss der Skigebiete im Oberland gegeben, stellte er fest. Der Watles spiele als familienfreundliches Gebiet eine erfolgreiche „Nischenrolle“. GÜNTHER SCHÖPF