VINSCHGER GESELLSCHAFT
„hier und da“ zum Zweiten MALS/SCHLUDERNS - Nach der ersten, durchaus erfolgreichen Ausgabe im Vorjahr erlebt das Festival „hier und da – Gut leben im ländlichen Raum“ heuer seine zweite Auflage. Vom 11. bis zum 14. April gibt es in Mals, Schluderns und Umgebung Referate, Gespräche, Diskussionsrunden, Wanderungen, Begehungen, Kulinarik und Musik. „Der Fokus des Festivals richtet sich auf die nachhaltige Regionalentwicklung“, sagt Armin Bernhard, der Vorsitzende der Bürgergenossenschaft Obervinschgau „da“. Beim Festival soll demnach aufgezeigt werden, wie es gelingen kann, den Obervinschgau nachhaltig zu entwickeln. Bernhard: „Das Potential hierfür ist da. Es gibt genug Möglichkeiten, es zu nutzen, ohne dabei der Natur und Landschaft zu schaden.“ Das Festival soll auch als Anstoß dafür
abend am 11. April die Alternative Nobelpreisträgerin Vandana Shiva zu gewinnen. Sie setzt sich für die Selbständigkeit, die Vielfalt und die Menschen in einer kleinstrukturierten Landwirtschaft ein. Der Titel ihres Referates, das um 19 Uhr in der Aula Magna des Oberschulzentrums beginnt, heißt: „Die Bedeutung der Volksabstimmung in Mals und die Zukunft globaler Landwirtschaft“. Der Eintritt ist frei. Am 12. April geht es im Kulturhaus Schluderns mit interessanten Impulsreferaten aus Theorie Bei der Auflage 2018 und Praxis der nachhaltigen Entdes Festivals „hier und da“ wicklung des ländlichen Raumes dienen, dass die Bevölkerung vor weiter. Erwartet werden ReferenOrt den Mut fasst, die Zukunt des ten aus dem Vinschgau sowie aus Obervinschgaus ein Stück weit Bayern und den Niederlanden. selbst in die Hand zu nehmen und Auch Musikeinlagen sind geplant. aktiv mitzugestalten. Besonders Unter dem Motto „7 x 7“ erhalten erfreut sind die Veranstalter, dass engagierte Personen, Initiativen es gelungen ist, für den Eröffnungs- und Unternehmen des ländlichen
Raums aus dem Vinschgau, der Schweiz und anderen Ländern eine Bühne, um sich vorzustellen und einzubringen. Am 13. April gibt es - immer im Kulturhaus Schluderns -eine weitere Auflage von „7 x 7“. Das dicht geballte Programm umfasst zudem Konzerte, Kulinarik mit regionaler Küche, Kulturwanderungen, Landbegehungen, Exkursionen und vieles mehr. Weitere Infos gibt es im Internet (www.da.bz.it). Das Ziel der Bürgergenossenschaft „da“ ist eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Entwicklung des Obervinschgaus. Die Genossenschaft wird von Personen, Initiativen und Unternehmen unterstützt, die auf die vielfältigen Potentiale und Ressourcen des Tals setzen. Zur Stärkung der regionalen Kreisläufe und der lokalen Wertschöpfung. SEPP
Naturnser „Schinterverein“ spendet NATURNS - Im Jänner hat der „Schinterverein Naturns“ zum „Tumer Kirchtig“ mitsamt Preiswatten ins Naturnser Bürgerhaus geladen. Das Ziel: Eine Veranstaltung für den guten Zweck über die Bühne zu bringen. So sollte der Reinerlös Bedürftigen aus der näheren Umgebung zugutekommen. Nun konnte eine Spende von rund 4.500 Euro für „soziale Notfälle innerhalb der „Schinter“ übergeben an Bürgermeister Andreas Heidegger (3. v.l.) die Spende.
Gemeinde“ übergeben werden. Der Scheck wurde an die Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Andreas Heidegger überreicht. Dieser bedankte sich für die gelungene Organisation. Der „Schinterverein“ bedankt sich bei allen Gönnern und Unterstützern und zeigte sich auch bereits motiviert, eine weitere Benefiz-Veranstaltung im kommenden Jahr zu organisieren. AM
AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (21)
Möchtegern-Entzappler für Zappelphilippe Manchmal braucht man nicht besonders tief zu graben, um auf Dinge zu stoßen, an die sich kaum mehr jemand erinnert. Es ist nicht einmal zwei Jahre her, dass die heimischen Kinderzimmer von einem Spielzeug in Beschlag genommen wurden, das sich innerhalb kürzester Zeit weltweit verbreitet hatte. Es ist etwa handtellergroß, besteht aus einem mittig platzierten Kugellager, besitzt meist drei Flügel, wurde in vielen Farben und Varianten hergestellt und war 2017 überall dort anzutreffen, wo sich Kinder und Jugendliche aufhielten. Mehr als 5 Euro musste man für ein Grundmodell nicht ausgeben. Zum Teil artete es in einer richtigen Plage aus, weshalb sich einige Schulen sogar gezwungen sahen, das Spielzeug in Klassenzimmer und Pausenhof zu verbieten. Wie war noch einmal gleich der Name? Richtig: Fidget Spinner. Der Handkreisel für Zappelphilippe – im Englischen fidgets – sollte Nervosität abbauen und sogar einen therapeutischen Nutzen bei diagnostizierter ADHS haben. Doch konnte keiner der von den Herstellern behaupteten Effekte bis heute wissenschaftlich nachgewiesen werden. Der Fidget Spinner
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DER VINSCHGER 11/19
wurde zwischen Daumen und Zeige- oder Mittelfinger gehalten und mit einem anderen in Drehung versetzt. Nun konnte man naheliegenderweise zusehen, wie lange sich der Kreisel drehte oder einfache Tricks ausprobieren, zum Beispiel das Balancieren auf Knie, Nase oder anderen ungeeigneten Körperteilen. Erfunden wurde das Spielzeug übrigens bereits in den 90er Jahren von einer Amerikanerin, die kein Geld hatte, um ihr Patent darauf zu verlängern, und deshalb an den Millionen verkauften Handkreiseln keinen einzigen Cent verdiente. Der Rummel um die Fidget Spinners ist zwar mit jenem um Rubiks Zauberwürfel 40 Jahre zuvor vergleichbar, doch aus dem Hype wurde kein Trend. Dafür hätte der Kreisel mehr können müssen, als sich nur zu drehen. So wurde er zu einem der kurzlebigsten Besteller der Spielzeuggeschichte. Z