Bergbauern-Leben

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Fuhr so langsam, dass …

Niemand fürchtet sich… …vor alten Tanten!

SCHLANDERS - Was ma-

chen Sie, wenn Sie mit einem Fahrzeug unterwegs sind und bemerken, dass vor Ihnen Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden? Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass Sie bremsen. Genau das hat der Fahrer eines Lastkraftwagens getan, als er am Nachmittag des 31. Jänner 2019 in der Gemeinde Schlanders die Staatsstraße entlangfuhr. Vielleicht hat er sich auch gedacht: „Glück gehabt.“ Dass dem aber nicht so war, erkannte er erst später, als er „Post“ von der Ortspolizei bekam. Ausgestellt wurde ihm aber nicht ein Strafbescheid wegen zu hoher Geschwindigkeit, sondern weil er zu langsam unterwegs war. Nach Ansicht des Fahrzeuglenkers ein „Unsinn.“ Wie es im Strafbescheid wörtlich heißt, „fuhr er so langsam, dass er ein Hindernis oder eine Gefahr für den normalen Verkehrsfluss bildete.“ Der Lenker „bremste plötzlich ab, um zu sehen, wo das Geschwindigkeitsmessgerät steht.“ Als Grund für die nicht sofort erfolgte Vorhaltung wird angeführt, dass das nicht möglich war, „weil der feststellende Beamte mit einer Geschwindigkeitskontrolle beschäftigt war.“ Die Strafsumme wurde mit insgesamt 44,56 Euro angegeben. Dass es in Schlanders einen sehr „fleißigen“ Gemeindepolizisten gibt, ist kein Geheimnis. „Zu Ehren“ kam er kürzlich auch bei der Faschingsrevue des MGV Schlanders. Rein rechtlich gesehen mag die oben geschilderte Übertretungs-Vorhaltung zwar in Ordnung sein, und der Lenker kann dagegen natürlich auch rekurrieren, aber die Frage, ob da nicht über das Ziel hinausgeschossen wird, darf erlaubt sein. „Schlanders erlangt so langsam ‚Berühmheit’ im ganzen Land“, wurde dem der Vinschger unlängst bestätigt. Dass alle Gemeindepolizisten im Vinschgau in einen Topf geworfen werden, gehe natürlich auch nicht an. SEPP

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DER VINSCHGER 08/19

SCHLANDERS - Der Einladung der

„Schrägen Bühne Schlanders“ zum Faschingsstück „Wer fürchtet sich vor alten Tanten?“ waren zahlreiche Besucher in die Aula Magna der WFO gefolgt. Unter der bewährten Regie von Günther Vanzo haben zehn Damen und drei Herren dieses teils witzig amüsante, teils bitterböse Stück über die Frauen als verletzte, enttäuschte Geliebte, eingeschüchtertes Mauerblümchen oder technisch völlig inkompetentes Wesen einstudiert. Erst im Laufe des abwechslungsreichen Spiels zeigte sich die wahre Durchschlagskraft der Frauen, ihr Selbstbewusstsein,

ihre Reife und Fülle an Lebenserfahrungen. Andererseits mussten die Männer ihr Macho-Gehabe und ihre Balztänze ordentlich zurückstecken. Zu guter Letzt war es dann doch wieder die Begegnung mit einem Mann, die zum Happy End führte. Die Rahmenhandlung war eine Talkshow über Frauenschicksale im Fernsehen, moderiert von Misa, sehr überzeugend dargestellt von Rebecca Lechthaler. Ein spannender Wechsel zwischen Fernsehstudio und Spielszenen sorgte für Kurzweil und gute Unterhaltung. Die Spielerinnen und Spieler spielten mutig und frech, schlüpften in

Im Bild (v.l.): Moderatorin Misa beim Fernsehinterview mit den Damen Gray (Antonia Federico), deren Psychologin (Brigitte Kirchlechner) und Bianca (Sonia Corti)

„Ich will keine Schokolade!“ sang die kleine Trudi, hervorragend dargestellt von Steffi Polin.

verschiedene Rollen und sorgten mit ihren Gesten, Kostümen und lässigen Sprüchen für gar einige Lachanfälle. Musikalisch unterlegt wurde das szenische Spiel mit „Musik-Clips“, in denen einige mutige Darsteller zur Gitarrenmusik von Mario Caddeddù ihr Gesangstalent bewiesen. „Dürfen Frauen überhaupt älter werden?“ warf jemand die Frage in den Raum. „Wenn es nach den Männern ginge nicht!“ war die Antwort. Ich aber sage ja! Wenn sie so liebenswert und leicht verrückt, so mutig und selbstbewusst sind, wie Günther Vanzo sie darstellen INGE ließ in diesem Stück!

Ein Duett von Bianca und ihrem Schutzengel.

Frau Professor Weiß (Isolde Vill) gab eine wissenschaftliche Erklärung über das Sexualverhalten der Urmenschen ab (Hubert Platzgummer und Martin Pedross, rechts).


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