VINSCHGER THEMA
Im Bild (v.l.): VI.P-Vizeobmann Alois Alber, der scheidende Direktor Sepp Wielander, Obmann Thomas Oberhofer und der neue Direktor Martin Pinzger.
Bewährtes weiterführen und Neues wagen Zusammenarbeit der Vinschger Obstwirtschaft weiter stärken. An Herausforderungen fehlt es nicht. LATSCH - 43 Jahre lang hat Sepp
Wielander die Vinschger Obstwirtschaft in führender Position mitgeprägt und maßgeblich an Entscheidungen mitgewirkt. „Und das immer mit Engagement und Weitblick“, wie es Thomas Oberhofer, der Obmann des Verbandes der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse (VI.P), am 4. Februar auf einer Pressekonferenz am Sitz der VI.P in Latsch auf den Punkt brachte. Der Direktorenwechsel, der formell Ende März vollzogen wird, stand im Mittelpunkt der Pressekonferenz. Nachfolger von Sepp Wielander wird Martin Pinzger aus Vetzan, Jahrgang 1969. Die VI.P stehe laut Oberhofer seit ihrer Gründung im Jahr 1990 für Anpassungsfähigkeit und Fortschritt auf der einen und für Konstanz auf der anderen Seite. „Und diese zwei Punkte waren auch das maßgebliche Kriterium für die Auswahl des neuen Direktors“, so der Obmann. Martin Pinzger soll demnach „Bewährtes weiterführen und zugleich offen für Neues sein.“ Als Verband mit
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DER VINSCHGER 04/19
7 Mitgliedsgenossenschaften und rund 1.700 Mitgliedsbauern müsse die Führungsperson zudem die Eigenheiten des Genossenschaftswesens kennen und mit ihnen umzugehen wissen. Martin Pinzger, der von 1995 bis 1996 Produktionsleiter der Genossenschaft Mivo war, diese von 1996 bis 2007 als Geschäftsführer führte und seit 2007 bis jetzt als Geschäftsführer der MIVOR wirkte sowie auch als Geschäftsfeldleiter für den VI.P-Lebensmittelhandel Italien, sei ein Insider „und bringt alle Voraussetzungen mit sich, um die VI.P in eine erfolgreiche Zukunft zu führen“, so der Obmann weiter. Außerdem sei Pinzger selbst Obstbauer. Die Kernziele der VI.P Als Kernziele der VI.P nannte Oberhofer die Produktion eines gesunden Produktes für die Konsumenten, die Sicherung der insgesamt über 700 Arbeitsplätze in den Mitgliedsgenossenschaften und im Verband sowie den Erhalt der Wertschöpfung
aus der Obstwirtschaft für die Mitgliedsbauern. Als Meilenstein in der Entwicklung der VI.P bezeichnete der Obmann das zentrale Vermarktungskonzept, das 2007 eingeführt wurde. Auch Sepp Wielander erinnerte in seinem Rückblick auf seine Zeit als VI.P-Direktor - zuvor war er von 1976 bis 1996 Geschäftsführer der Mivo gewesen – an den Aufbau der gemeinsamen Vermarktungsstrategie und an viele weitere positive und erfolgreiche Änderungen und Entwicklungen. Wie schon der Obmann verwies auch Wielander auf die Vorreiterrolle, welche die Vinschger Obstwirtschaft sowohl im Integrierten Anbau als auch im Bio-Anbau schon vor Jahren eingenommen hat und immer noch innehat. Derzeit handle es sich bei rund 20 Prozent der Ernte um Bio-Ware. Über den Kirchturm hinweg Während seiner Amtszeit sei viel Überzeugungsarbeit zu leisten gewesen. Wielander: „Es
galt, über den eigenen Kirchturm hinweg die Kräfte zu bündeln, mit einer gemeinsamen Verkaufsstrategie aufzutreten und eine zentrale Vermarktung umzusetzen.“ Von seinerzeit 11 Ansprechpartnern bzw. Angeboten im Vinschgau „gab und gibt es seit 2007 nur mehr 1 Angebot für das ganze Tal.“ Das habe die Vermarktung gestärkt. Notwendig geworden sei die Überwindung des Kirchturmdenkens und der gegenseitigen Konkurrenz vor allem auch Hand in Hand mit dem Entstehen der großen Supermarktketten. Als weiteren Arbeitsschwerpunk seiner Amtszeit nannte der scheidende Direktor die Nutzung der EU-Fördermittel für den Verband, um Investitionen zu ermöglichen und den Mut zum fortschrittlichen Handeln im Produktions- sowie im Verarbeitungsprozess zu fördern. Zudem galt es, bei der Sortenerneuerung Schritt zu halten und den biologischen Anbau durch einige Pioniere im Vinschgau zu unterstützen. „Nach so langer Zeit verlasse ich