Gemeines Blutströpfchen
Foto: Peter Buchner
Foto: Achim Winkler
VINSCHGER GESELLSCHAFT
Jordanita subsolana
Im Bild (v.l.): Roland Peer, Obmann des Heimatpflegevereins der Gemeinde Mals, Gerhard Tarmann und der Initiator der Studie, Biologe Joachim Winkler.
Fliegende Messgeräte Schmetterlingsstudie in Mals präsentiert: Forscher Gerhard Tarmann seit 1966 im Vinschgau den Widderchen auf der Spur. MALS - Sie haben leuchtend rote Punkte auf ihren Flügelchen oder schimmern grün und blau; zarte Namen schmücken die Widderchen, diese tagaktiven Nachtfalter: Sonnenröschen-Grünwidderchen oder Hornklee-Widderchen sind nur einige davon. Ihr Gift kann gefährlich sein, ihre Sensibiliät ist enorm: Auf Luftkontaminationen reagieren die Zygänen, eine Familie der Schmetterlinge, äußerst empfindlich. Kurz: Wo es sie zahl- und artenreich gibt, ist die Luft noch in Ordnung.
Gemeinde Mals – ist es Gerhard Tarmann, Schmetterlingsforscher, Gründer und ehemaliger Leiter des Forschungszentrums für Schmetterlinge im Alpenraum am Ferdinandeum/Innsbruck, gelungen, eine in Europa einzigartige Studie zu präsentieren. Denn der Zoologe konnte auf wissenschaftliche Daten zurückgreifen, die das Vorkommen der Widderchen, aber auch des europaweit stark gefährdeten Felsenfalters (Chazara briseis) im Vinschgau seit 1972 dokumentieren.
Daten und Fakten aus fast 50 Jahren zusammengeführt
Artenreichtum in Mals
Mit der Erforschung dieser hochsensiblen Bioindikatoren im Gemeindegebiet Mals – im Auftrag des Heimatpflegevereins der
143 Standorte hatte der Forscher im Laufe der letzten vier Jahre überprüfen können. Wovon andere Gebiete nur träumen, ist in der Gemeinde Mals noch Tatsache: Die
Dr. Kallos Gyöngyike Wir wunschen allen Patienten ein schones Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr.
Schlanders · Holzbruggweg 17/A · 331 8210408 · dr.kallos@gmail.com
24
DER VINSCHGER 44/18
Größe der Felsenfalter-Population an den Vinschger Berghängen ist europaweit einzigartig: für die im Graubündner Val Müstair exisitierenden Falter ist übrigens die Vinschger Population überlebensnotwendig. „Und auch die ansonsten in weiten Teilen Mitteleuropas stark zurückgegangen Arten der Widderchen, wie beispielsweise das Mann‘sche Grünwidderchen, das Esparsetten-Widderchen oder das Kupferglanz-Grünwidderchen“, so Tarmann, „kommen alle in Mals noch vor“. Dieser Reichtum von insgesamt 16 Arten mache Mals zu einem der bedeutendsten Schmetterlingszentren des Alpenraumes, erklärte der Zoologe.
Fehlen der Widderchen, während andere Schmetterlinge und Insekten noch vorhanden sind. Auf der Malser Haide, die einen Schwund an früher dort nachgewiesenen Widderchen aufzeigt, würden auch die Faktoren der kaum noch blühenden Wiesen und deren Überdüngung mit eine Rolle spielen. Saubere Luft und strukturreiche Landschaft: Unschätzbares Gut auch für den Tourismus
„Biodiversität“, sagte Tarmann am Abend des 30. November im Kulturhaus Mals, „ist ein Wert, der schwer zu klassifizieren ist“. Aber saubere Luft, eine strukturreiche Landschaft, vorhandene Schmetterlinge, Widderchen und Beobachtungen zeigen: Pestizide verdrängen die Widderchen Blumen sind ein Merkmal für eine intakte Natur. Für Joachim Und doch ist Grund zur Sorge: Winkler, Initiator der Studie, sind Das Versiegeln von Flächen, zu diese Fakten jetzt eine Ausgangsbafrühe und zu häufige Mahd, das sis für Maßnahmen, die in Zukunft Fehlen von Blühstreifen, arten- für den Erhalt dieser messgenauen arme Monokulturen und zu viel Bioindikatoren getroffen werden Gülle auf den Wiesen, sie alle sind könnten. Aus Mals eine pestizidmitverantwortlich für das Ver- freie Gemeinde zu machen, dürfschwinden von Zeiger-Arten. Nun te dazugehören. - Übrigens, ein belegen die Beobachtungen auch Forscher-Highlight gab es ebenso: die Konsequenzen vordringender Tarmann fand 2017 in Mals – und Monokulturen und ausgebrachter erstmalig in Südtirol – die AdsciPestizide und zeigen, inwiefern ta dujardini. (Entdeckt 2014 von der Hotspot Mals bereits beginnt, Tarmann und Efetov). Ihre Raupe zu kränkeln: In Mals zeigen auch lebt am Blutroten Storchschnabel, Standorte, die eigentlich ideale der wiederum vor allem trockene Habitate sein müssten, wie der und kaum gedüngte Wiesen beanTartscher Bichl oder die unteren sprucht. KAT Tartscher Leiten, ein komplettes