Soziale Landwirtschaft

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Die Almstruktur auf der Rossalm gilt als Vorzeigebetrieb.

Die Delegation aus dem Obervinschgau bei der Almbesichtigung.

Fruchtbarer Austausch Zwischen der Interessentschaft Plosachalpe und einer Delegation aus dem Obervinschgau PLOSE/OBERVINSCHGAU - Eine interessante Lehrfahrt unternahmen kürzlich Vertreter von Obervinschger Fraktionen und Alminteressentschaften. Ziel war die Rossalm im Ski- und Wandergebiet Plose. Die Almstruktur, die als Vorzeigebetrieb gilt, steht im Besitz der Interessentschaft Plosachalpe mit 47 Mitgliedern. Neben einem Stall für 150 Stück Galtvieh wird die Rossalm auch touristisch genutzt: 120 Sitzplätze, 200 Terrassenplätze und 7 Gästezimmer. Insgesamt hat die Alminteressentschaft mit der Rossalm und der Pfannspitzhütte rund 30 touristische Arbeitsplätze geschaffen und ist somit der größte Arbeitgeber in der Fraktion Afers. Im Skigebiet Plose, das von der Größe her in etwa mit dem Skigebiet Schöneben vergleichbar ist, gibt es 13 Strukturen, die Verpflegung anbieten. Die Hütten sind zum Großteil Privatbesitz und werten das Biker-, Wander- und Skigebiet zusätzlich auf. Aufgrund der Konzentration des Liftanlagenbetreibers auf das Kernthema Lifte und die Beschneiung konnten in den vergangenen Jahren wieder Investitionen getätigt werden. Dies belegen die Wachstumszahlen des Liftanlagenbetreibers. Das Ziel der Interessentschaft war es, die Vorzeigehütte auf der Plose zu bauen und zu betreiben. Mit Ausgaben von ca. 2 Mio. Euro ist dies gelungen.

struktur und freuten sich über die vielen Inputs und Anregungen, die sie bei der Besichtigung und in Gesprächen erhielten. Hansjörg Winkler, der Obmann der Interessentschaft Plosachalpe, hatte auch dafür gesorgt, dass der Pächter Peter Hinteregger die Gäste aus dem Obervinschgau, unter denen sich auch der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler befand, bewirtete, und zwar außerhalb der Öffnungszeit. Hansjörg Winkler

Interessentschaft sowie auch der Pächter mit Impulsreferaten auf. Der Alminteressentschaft geht es laut dem Obmann vor allem darum, das Gebiet aufzuwerten und für zukünftige Generationen Werte zu schaffen. Von der Interessentschaft Plosachalpe wurden die logistischen Grundvoraussetzungen wie Zufahrt und Belieferung sowie die Erreichbarkeit seitens der Kunden hervorgehoben. Raika-Direktor Markus Moriggl zeigte im Rah-

Produkten der Gastwirtbetriebe in der Talsohle in keiner Weise in Konkurrenz. Vor allem im strukturschwachen Obervinschgau wären diese Strukturen eine Bereicherung. Der Erfolg der Rossalm mit den Gästezimmern bestätigt dies. Zum Abschluss des Tages fasste Matthias Theiner, der Moderator der Wirtschaftsbeirats-Treffen der Raiffeisenkasse Obervinschgau, die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Eine Entscheidung, die sich immer wieder stelle, sei jene zwischen Investieren oder Aufgeben. Bestimmte Ängste, ob Investitionen finanzierbar sind, seien normal. Als leidiges, aber wichtiges Thema nannte Theiner das Kapitel Urbanistik und Lizenzen. Um die genannten Punkte erfolgreich abhaken zu können, brauche es Bewegung, Druck, Probieren und Ausdauer. Entscheidend sei auch ein Zusammenspiel zwischen Eigentümer und Pächter. Außerdem gelte es, die Logistik und Infrastrukturen gut zu durchdenken. Begeisterung bei Teilnehmern

Die Teilnehmer der Lehrfahrt zeigten sich begeistert von der Einstellung und Haltung der Interessenten der Plosachalpe. Neue Ideen, Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick hagewährte zusammen mit dem frü- men der Lehrfahrt auf, welche ben es ermöglicht, eine Struktur heren Obmann und dem Ausschuss Rahmenbedingungen für einen dieser Art zu schaffen und damit einen gediegenen Einblick in die rentablen Hüttenbetrieb wichtig erfolgreich zu sein. Als Zeichen Interessentschaft. Über die Hürden und notwendig sind. Er verwies des Dankes überreichte Markus Zahlreiche Anregungen und Erfolge der Vergangenheit auf eine Mindestzahl von Sitzplät- Moriggl den Vertretern der InterDie 28 Vertreter von Fraktionen wurde ebenso informiert wie über zen im Innen- und Außenbereich. essentschaft einen Geschenkkorb und Alminteressentschaften aus die Herausforderungen und die Eine wichtige Rahmenbedingung mit regionalen Produkten des Baudem Obervinschgau, die der Ein- ins Auge gefassten Schwerpunkte sieht er auch in der Möglichkeit ernhofes „Aft Mult“. SEPP ladung der Raiffeisenkasse Ober- der Zukunft. Während des Mittag- der Vermietung von Kojen oder vinschgau gefolgt waren, zeigten essens mit Köstlichkeiten aus der Almzimmern. Das Produkt „Urlaub sich beeindruckt von der Infra- Region warteten Mitglieder der auf der Alm“ steht laut Moriggl mit

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