VINSCHGER GESELLSCHAFT
Naturns setzt verstärkt auf das Fahrrad
Gruppenbild vor dem Start auf dem Rathausplatz. NATURNS - Die Einschränkung des Autoverkehrs im Ortskern ist eines der Ziele des Entwicklungsprojektes „Vision Naturns 2030+“, mit dem sich die Gemeindeverwaltung der Herausforderung einer ausgewogenen und nachhaltigen Entwicklung stellt. In Sachen Verkehr geht es in erster Linie darum, diesen innerörtlich zu vermeiden. Genau darauf zielt das Interreg-Projekt „Pro-Byke“ der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt ab, an dem die Gemeinde Naturns beteiligt ist. Auch das Ökoinstitut Süd-
tirol ist mit eingebunden. Ganz im Zeichen des Projektes stand am 22. September der FahrRadTag. Um die Fahrradmobilität zu fördern, hat sich in Naturns ein Fahrrad-Team gebildet, dem 8 engagierte Bürgerinnen und Bürger angehören und das sich unter der Koordination der Gemeindereferentin Astrid Pichler darum bemüht, das innerörtliche Radwegenetz zu verbessern. Um herauszufinden, wo es Schwachstellen gibt, wo Fahrradständer fehlen oder wo bauliche Maßnahmen sinnvoll wären, hat das
Fahrrad-Team am 22. September eine Radrundfahrt durch das Dorf unternommen. Im Anschluss daran gab es eine weitere Rundfahrt, an der sich alle beteiligen konnten. Ausgehend vom Rathausplatz wurde zur östlichen Ortseinfahrt geradelt, durch die St.-Prokulus-Straße und die Feldgasse bis zum Schlossweg, durch die Hauptstraße bis nach Kompatsch und über die Bahnhofstraße zurück zum Rathausplatz. Astrid Pichler sowie Franziska Mair von der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und Elisa-
tizität und Natürlichkeit bewahren. In diesem Jahr waren wir erstaunt, als wir von dem für das Gebiet der Etsch-Quelle geplanten Projekt erfuhren. Jedes Jahr ist die Etsch-Quelle der erste Ort, den wir nach unserer Ankunft aufsuchen, weil es ein Ort unberührter Schönheit der Natur ist. Mit großer Enttäuschung haben wir dieses Jahr einen veränderten Ort vorgefunden: einen Wald mit vielen gerodeten Bäumen. Wir haben vom Projekt der Gemeinde zur Neugestaltung der Etsch-Quelle erfahren, die unserer Meinung nach jedoch den Reiz des Ortes zerstört. Insbesondere glauben wir, dass die geplanten Betonelemente die Landschaft unnötig stören. Seit einigen Jahren stellen wir fest,
dass die architektonische Identität des Landes zunehmend durch Neubauten verändert wird, die sich vom landestypischen Stil abwenden: Abkehr von Giebeldächern, Holz wird durch Glas und Metall ersetzt und es werden keine Wandmalereien mehr angebracht. Viele italienische Gemeinden haben Regelungen für Neubauten eingeführt, dank derer sie die architektonische Identität der schönen Dörfer bewahren konnten. Wir glauben auch, dass Reschen diese Art von Schutz verdient, und wir appellieren an Sie, dass auch Sie die Schönheit und die Einzigartigkeit dieses Ortes, den wir lieben, bewahren.
LESERBRIEFE
Brief an die Gemeinde Graun: Überlegungen zum geplanten Projekt für die „Aufwertung“ der Etsch-Quelle Unterfertigte Elisa Nucci, Doktor der Kunstgeschichte und Expertin für den Erhalt und die Aufwertung des Kultur- und Landschaftserbes, schreibt Ihnen im Namen einer Gruppe von Menschen, die in Rom lebt und seit Jahrzehnten jedes Jahr Urlaub in Reschen macht. Wir wählen seit Jahren diese Urlaubsdestination wegen der landschaftlichen Schönheit, aber auch wegen der Einfachheit, mit der die Bürger leben und die Tiroler Traditionen mit Authen-
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DER VINSCHGER DESKTOP_32/18
ELISA NUCCI, AUGUST 2018
beth Mair vom Ökoinstitut hatten einleitend das Projekt „Pro-Byke“ vorgestellt. Mitgeradelt ist auch der SVP-Landtagskandidat Zeno Christanell. In der Zeit vor der Eröffnung der Tunnels von Naturns und Staben im Jahr 2003 waren in Naturns laut Christanell täglich rund 16.000 Autos gezählt worden. Nachher sank die Zahl zunächst auf ca. 3.000 und mittlerweile dürften es wieder rund 6.000 sein. „Viel Autoverkehr im Dorf ist hausgemacht“, sagte Astrid Pichler. SEPP
Treffen der Vinschger Chronisten SCHLANDERS - Am Samstag, 29. September, um 15.00 Uhr findet in der Bibliothek Schlandersburg in Schlanders das Jahrestreffen der Chronistinnen und Chronisten des Vinschgaus statt. Eingeladen sind auch alle jene Personen, welche die Chronikarbeit kennenlernen möchten. „Unser Anliegen ist es, in jeder Gemeinde eine Person oder eine Gruppe von Personen zu finden, welche die Aufgabe der Chronistin bzw. des Chronisten wahrnehmen“, sagt Bezirks-Chronist Wolfgang RED Thöni.