VINSCHGER GESELLSCHAFT
Ein Freudentag für die Latscher Feuerwehr
Pfarrer Johann Lanbacher segnete das Fahrzeug. LATSCH - Grund zum Feiern hatte die Freiwillige Feuerwehr von Latsch am Wochenende des 21. und 22. Juli nicht nur aufgrund des traditionellen Feuerwehrfestes, sondern dabei wurde auch gleich ein neues Löschfahrzeug seiner Bestimmung übergeben und gesegnet. „Ein Freudentag für die Wehrleute. Ich wünsche allen, die das Fahrzeug bedienen, eine gute Hand“, brachte es der Latscher Pfarrer Johann Lanbacher auf den Punkt. Nach rund 30 Jahren wurde das alte Klein-
löschfahrzeug ersetzt durch einen flotten Mercedes-Benz Sprinter. „Das alte Fahrzeug hat guten Dienst geleistet. Aber seine Zeit ist nun gekommen“, betonte der Vize-Kommandant Lukas Rizzi. Als Patin für das neue Fahrzeug fungiert Sabine Patscheider, seit 19 Jahren als Schriftleiterin im Dienst für die Feuerwehr. Die Kosten von rund 170.000 Euro wurden zu 35 Prozent von der Gemeinde Latsch, zu 25 Prozent durch Landesbeiträge und zu 40 Prozent aus Eigenmitteln gestemmt. „Förderer
Freuen sich über das neue Löschfahrzeug (v.l.): Beifähnrich Reinhart Gruber, Fähnrich Manuel Mitterer, Beifähnrich Markus Bachmann, Vizekommandant Lukas Rizzi, Karin Patscheider, Patin Sabine Patscheider, Florina Patscheider, Kommandant Werner Linser und Zugskommandant Stefan Tscholl.
und Unterstützer, wie die Raiffeisenkasse, die Fraktion oder eben unsere Patin haben dazu beigetragen. Ein Dank gilt aber auch der gesamten Bevölkerung. Ohne euch wäre das alles nicht möglich“, lobte Feuerwehr-Kommandant Werner Linser. Der Latscher Bürgermeister Helmut Fischer wies auf die vielen Tätigkeiten der heimischen Wehr hin. „Möge dieses Fahrzeug dazu beitragen, dass ihr
den Dienst weiterhin so effizient wie bisher macht. Das ist ein weiterer Baustein in der großen Geschichte unserer Feuerwehr“, so Fischer. Feierlich wurde an den Zugskommandanten Stefan Tscholl schließlich der Schlüssel für das Fahrzeug übergeben. AM
AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (7)
Wie es Kortsch ins Ausland geschafft hat Mehrere namhafte österreichische und Schweizer Theater erwähnen auf ihrer Internetseite den kleinen Vinschger Ort Kortsch. Gut, der Kortscher Theaterverein ist seit Jahrzehnten auch außerhalb des Vinschgaus für seine exzellenten Inszenierungen bekannt, aber ob das als Erklärung ausreicht? Die Lösung ist denkbar einfach. 2006 hatten die Kortscher ein Stück des Vorarlbergers Stefan Vögel aufgeführt. Diese Information ist damals in den Wikipedia-Artikel des Autors eingeflossen (der übrigens von einem Mitglied des Kortscher Theatervereins geschrieben wurde) und da viele Presseleute, die etwas über Stefan Vögel wissen wollen, in die Wikipedia (statt auf dessen Homepage) schauen, um dann daraus abzuschreiben, verbreitet sich die Schlanderser Fraktion international. Nebenwirkungen der Informationsmonokultur. Diese beginnt allerdings schon an anderer Stelle. Wer erinnert sich denn noch an Altavista, Lycos, Magellan, Excite, Fireball, Webcrawler und MetaGer? Wenn heute über 92 Prozent aller Anfragen im World Wide Web über Google getätigt werden, scheint Suchmaschinenvielfalt ein überwundenes Phänomen aus vergangenen Zeiten. Für die Generation Internet ist Magellan im besten Fall ein portugiesischer Seefahrer. Dabei hatten und haben die Alternativen doch einiges zu bieten. Altavista zum Beispiel hat mit Babel Fish den ersten maschinellen Übersetzungsdienst im Netz entwickelt. Fireball ermöglicht anonymes Suchen und sammelt keine Informationen über den Nutzer. MetaGer liefert Ergebnisse unabhängig vom eigenen Surfverhalten, um eine Filterblase zu vermeiden, in der verstärkt das aufgelistet wird, von dem ein Algorithmus glaubt, dass man es lesen möchte. Sehr heikel, wenn man sich unvoreingenommen eine Meinung bilden will. Wie sehr sich der Blick ins Netz durch andere Suchmaschinen verändert, zeigt der Begriff „Kortsch“. Für Excite ist es in Z erster Linie ein in den USA vorkommender Familienname.
12
DER VINSCHGER 27/18