Kein Mann der Theorie

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VINSCHGER THEMA

Seit über 15 Jahren ist Andreas Tappeiner Bürgermeister der Gemeinde Laas.

Seit 2003 am Ruder Der Laaser Bürgermeister spricht über bisher Geleistetes und über das, was bis 2020 noch geschehen soll. der Vinschger: Herr Tappeiner, Sie

gehörten neben Dieter Pinggera und Ulrich Veith zu jenen drei Personen, die vom SVP-Landesobmann Philipp Achammer und von Landeshauptmann Arno Kompatscher gebeten wurden, bei den Landtagswahlen im Herbst auf der sogenannten Landesliste zu kandidieren. Warum haben Sie diese Bitte ausgeschlagen? ANDREAS TAPPEINER: Ich fühle mich hier in meiner Heimatgemeinde wohl und bin gerne als Verwalter tätig. In der Gemeinde ist man dem Bürger nahe und im direkten Kontakt. Als ein praktisch denkender und handelnder Mensch gefällt mir das gut. Im Landtag geht es um Gesetze, Artikel und Debatten, das Praktische wird eher hinten angestellt. Manchmal habe ich den Eindruck, um den Rechtsgrundsätzen einer öffentlichen Verwaltung gerecht zu werden, bedarf es einer eigenen Denk- und Handlungsweise. Aber für diese Arbeit braucht es natürlich auch Menschen.

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DER VINSCHGER 26/18

Sie traten das Bürgermeisteramt sozusagen außertourlich an, und zwar im Mai 2003, nachdem Ihr Vorgänger Wolfgang Platter zum Nationalpark gewechselt hatte. 2005, 2010 und 2015 wurden Sie in Ihrem Amt bestätigt. De facto haben Sie die 15-jährige Mandatsbeschränkung bereits zum jetzigen Zeitpunkt überschritten. Machen Sie sich schon jetzt Gedanken darüber, wer Sie 2020 beerben könnte oder gar sollte? Natürlich mache ich mir Gedanken darüber, wie es mit der Gemeindeverwaltung in Zukunft weitergehen wird. Letztendlich werden es aber die Wählerinnen und Wähler sein, die im Mai 2020 die Entscheidung treffen werden. Ich bin überzeugt, dass es in unserer Gemeinde genügend fähige Personen gibt, welche die Gemeinde gut weiterführen können und auch werden. Die Liste der öffentlichen Projekte und Vorhaben, die während Ihrer bisherigen Amtszeit im Hauptort und

auch in den Fraktionen umgesetzt werden konnten, ist lang. Können Sie uns die wichtigsten nennen? Was den Hauptort betrifft, ist sicher das Wohn- und Pflegeheim zu nennen. Wir konnten die Zahl der Heimplätze von 25 auf 50 erhöhen und weitere Strukturen bzw. Einrichtungen für unsere älteren Mitbürger schaffen. Besonders froh bin ich darüber, dass es gelungen ist, mit Hilfe der Vertragsurbanistik den „Pinggera -Anger“ zu erwerben und einen großen Spielplatz zu errichten. Die Freiflächen vor dem Wohnund Pflegeheim tragen zu mehr Lebensqualität bei und machen die gesamte Umgebung sehr lebenswert. Zu den weiteren wichtigen Vorhaben, die wir im Hauptort umsetzen konnten, gehört der Bau der neuen Grundschule und des neuen Kindergartens sowie die Errichtung des Zivilschutzzentrums. In Tschengls wurde z.B. das Mehrzweckgebäude mitsamt

Kleinfußballfeld neu gebaut, in der Fraktion Allitz ist u.a. die neue Feuerwehrhalle zu nennen und in Eyrs wird derzeit die Grundschule mit Kleinturnhalle neu gebaut. Was hat die Gemeindeverwaltung während der vergangenen Jahre unternommen, um die Bergfraktionen, wie etwa Tanas, zu unterstützen bzw. der Abwanderung vorzubeugen? Zusätzlich zu Infrastrukturprojekten, wie es z.B. in Tanas die Erneuerung der Trinkwasserversorgung war, versuchen wir als Verwaltung, auch kleinere Vorhaben und Initiativen zu unterstützen, die vom Kostenaufwand her zwar nicht groß sind, dessen Umsetzung aber dennoch sehr wichtig ist, vor allem auch für die Stärkung der Identität einer Fraktion und des Zusammengehörigkeitsgefühls. Gerade in Tanas hat sich diesbezüglich in den vergangenen Jahren viel Positives getan, auch dank des Einsatzes des Ratsmitgliedes Raimund


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