„Ziehen an einem Strang“

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

Lehrfahrt ins Europäische Parlament MALS/BRÜSSEL - Das heurige VWL-Projekt in den vierten Klassen des SOGYMs stand im Zeichen der EU. Sieben Projektgruppen erarbeiteten mit ihren Projektbetreuern/innen Unterthemen zur EU und präsentierten kürzlich die neu erworbenen Erkenntnisse vor Schülern/Schülerinnen und Presse. Höhepunkt dieses Projektes war die Lehrfahrt ins Europäische Parlament nach Brüssel Ende Februar dieses Jahres. Europaparlamentarier Herbert Dorfmann empfing die Schüler/innen im Europäischen

Gruppenfoto im Europäischen Parlament mit dem EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann.

Parlament und gewährte einen Einblick in seine Aufgaben. Er stand den Schülern/innen Rede und Antwort und wies auf die Wichtigkeit dieser Europäischen

Institution hin. Er ist z. B. der Meinung, dass der „Brexit“ keine Nachahmungseffekte nach sich ziehen werde. Die Lehrfahrt nach Brüssel wurde auch dazu genutzt,

das Außenamt der Europaregion zu besuchen. Frau Caminades erklärte mit ihrer Mitarbeiterin Frau Chiarel den Schülern/innen ihre Aufgabenbereiche und sie zeigten Möglichkeiten auf, ein Praktikum in einer europäischen Institution zu absolvieren. Da das Thema EU sehr vielseitig und aktuell ist, wird es auch im nächsten Schuljahr Thema des Schwerpunktprojekts am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium in Mals sein. RED

Ein besonderes Ereignis TAUFERS IM PUSTERTAL/LAATSCH -

Nach vierjährigen, umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten erstrahlt nun die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Taufers im Pustertal im alten Glanz. Der Abschluss dieser Arbeiten wurde mit einem feierlichen Gottesdienst, in dessen Rahmen auch der neue Volksaltar aus Laaser Marmor von Diözesanbischof Ivo Muser geweiht wurde, gebührend gefeiert. Von den gelungenen Arbeiten konnte sich auch eine Delegation aus der

Pfarre Laatsch, mit Dekan Stefan Hainz und Fraktionsvorsteher Andreas Paulmichl an der Spitze, ein Bild machen. Die Abordnung aus dem Obervinschgau wurde auf diesen besonderen Gegenbesuch eingeladen, da die ehemalige Reinisch-Orgel der Pfarre Taufers seit Dezember 2017 in der Laatscher Pfarrkirche einen neuen, gebührenden Platz gefunden hat. Bei der Orgelweihe in Laatsch war auch eine starke Vertretung aus der Pustertaler Pfarre dabei. Nach der

Im Bild (vorne v.l.): Dekan Martin Kammerer, Bischof Ivo Muser, Dekan Stefan Hainz und Diakon Hermann Forer; (hinten v.l.): Robert Wolf, Rosina Lanz, Isabella Erhard-Brunner, Werner Brunner, Josef Asam und Franz Josef Paulmichl

Festmesse, die vom Pfarrchor Taufers und Bläsern der Musikkapelle musikalisch umrahmt wurde, fand ein gemeinsames Mittagessen im Pfarrheim statt. Nach der leiblichen Stärkung besichtigte die Gruppe

aus dem Vinschgau Burg Neuhaus hoch über der Ahr und schließlich die Pfarrkirche von Gais, eine der ältesten Landkirchen Tirols, die im Wesentlichen ihre romanische RED Gestalt bewahrt hat.

AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (4)

So transparent, fast unsichtbar Manche Parteien können auf eine über hundertjährige erfolgreiche Geschichte zurückblicken, andere haben den Zenit ihrer Bedeutung längst überschritten oder sind genauso schnell verschwunden wie sie aufgetaucht waren. Zum Beispiel die Piratenparteien, die sich als Alternative gegen das Establishment und als Auffangbecken für Protestwähler etablieren wollten. 2006 wurde in Schweden die erste Partei dieses Typs gegründet, weitere folgten in anderen Ländern. Interessantes Detail: Man könnte erwarten, dass Parteien wegen ihres Programms gewählt werden. Nicht so bei den Piraten. Zuerst waren die Wähler da, erst danach musste man die schwierige Frage lösen, wofür man sich – außer für Transparenz – überhaupt politisch einsetzen wolle. Immerhin gab es 2012 europaweit viele Wählerstimmen, so kam es zur Gründung der Piratenpartei Südtirol. Allerdings gab es von Anfang an Schwierigkeiten. Es ist schon fast ironisch, dass die deutschen Piraten eine Änderung des Urheberrechtsgesetzes verfolgten und mit dem Slogan „Gute Ideen sind da um kopiert zu werden“ auf Plakaten warben, die Misere der Südtiroler aber schon vor der Gründung begann, als es eine Auseinandersetzung mit den Italienern wegen der Namensrechte gab. Auch die basisdemokratische Grundausrichtung war besser gemeint als umgesetzt. Wenn jeder etwas Anderes will, wofür steht dann die Gemeinschaft? So war das Ende schon vorprogrammiert, bevor es richtig losging. Heute existieren die Südtiroler Piraten im Wesentlichen in Form einer Facebook-Gruppe mit nicht ganz 1.700 Likes, deren letzte Posts schon gut neun Monate alt sind und meist aus geteilten Beiträgen Z anderer Gruppen bestehen. Immerhin transparent zitiert.

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DER VINSCHGER 21/18


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