VINSCHGER GESELLSCHAFT
Die SVP-Kammerabgeordneten Manfred Schullian, Renate Gebhard und Albrecht Plangger (v.l.) mit der Patt-Kollegin Emanuela Rossini (2.v.r).
Abi’s Start… …in die neue Legislaturperiode im römischen Parlament ROM/VINSCHGAU - „Für meine Partei ist das Wahlziel erreicht. Alle Kandidaten und Kandidatinnen sind gewählt, im Gegensatz zum Trentino, wo alle Kandidaten unserer befreundeten Parteien abgewählt wurden. Mit einer solch katastrophalen Wahlbeteiligung, vielen weißen und ungültigen Stimmen, hätte es ja auch bei uns noch schlechter gehen können. Persönlich habe ich viele Tage mit dem nicht zufriedenstellenden Wahlergebnis ‚gehadert’. Der Wähler aber hat immer Recht, damit muss man sich abfinden und die Schuld bei sich selbst suchen. Es ist mir einfach nicht gelungen, die Wähler ausreichend anzusprechen und für die Wahlen zu begeistern.“ So kommentiert der Vinschger Kammerabgeordnete Albrecht „Abi“ Plangger den Ausgang der Parlamentswahlen vom 4. März.
alle Südtiroler Parlamentarier am 13. März gemeinsam im Zug nach Rom. Heuer war das nicht so. Die Senatoren fuhren schon am 20. März nach Rom, obwohl die ersten Sitzungen im Senat und in der Abgeordnetenkammer erst für den 23. März angesagt waren. Wolf regelrecht „angebetet“
die Stimmung insgesamt und die Argumente dieser Wolfsliebhaber.“ So traf er mit Leuten aus dem Ministerium in Rom zusammen, mit Fachleute aus den wolfsreichen Nationalparks im Apennin, mit den Bären- und Wolfsbeauftragten aus Österreich und Deutschland, „aber mit keinen Politik-Kollegen.“ Beeindruckt war Plangger vom Referat eines jungen holländischen Rechtsanwaltes, „der behauptet hat, dass es im Rahmen der staatlichen Wolfsmanagementpläne heute schon aufgrund der ‚Berner Konvention’ und der ‚Habitat-Richtlinie der EU’ möglich wäre, bestimmte Regionen als ‚wolfsfrei’ zu zonieren, wie z.B. Südtirol zum Schutz der extensiven Alm-und Weidewirtschaft. Im Saal hätten zwar alle die Nase gerümpft, „aber ich habe einem Vertreter des Umweltministeriums, der vor mir saß, auf die Schultern geklopft und ihm gesagt, dass dies wohl die Problemlösung für Südtirol sein könnte.“ Unmittelbar nach dem Referat hat Abi dem Anwalt und Universitätsprofessor
mitgeteilt, „dass er von uns hören wird.“ Das Zustandekommen dieser Bekanntschaft sei mehr wert gewesen, „als nach Rom zu fahren, um sich zur Wiederwahl gratulieren und ‚abbusseln’ zu lassen.“ „Bärenkongress“
Foto: MUSE/Ufficio Stampa
Am Tag nach dem „Wolfskongress“ stand in Trient ein „Bärenkongress“ auf dem Programm, um Albrecht Plangger zog es vor, im die aktuelle Situation der TrenLand zu bleiben und erst zur konstituierenden Sitzung nach Rom tiner Bären im Adamello-Gebiet zu fahren. Er besuchte daher am zu beleuchten. Zumal auch Piero 19. und 20. März in Trient den Genovese, der oberste Wildbiologe internationalen Kongress „Life der ISPRA in Rom, angereist war, WolfAlps“. 500 Teilnehmer aus packte Abi diese Gelegenheit beim ganz Europa zogen eine Bilanz Schopf und organisierte kurzfrisder letzten 5 Jahre über die Wietig ein Treffen mit Genovese und deransiedelungs-Maßnahmen des Ultner Gemeindevertretern. Ziel war es, den Weg für eine RotwilWolfs in den Alpen. Abi: „Was da dentnahme auch im Ultner Anteil in den Referaten ‚verzapft’ wurde, des Nationalparks zu ebnen und ist für mich, der für ein wolfsfreies über einen „Feldversuch“ für eine Südtirol kämpft, jenseits von Gut und Böse. Der Wolf wurde regelFrühjahrsentnahme im Mai/Juni recht ‚angebetet’ und mehr verehrt zur Wildschadensverhütung in Mit neuem Elan als die heiligen Kühe in Indien. der Landwirtschaft zu diskutieAus dieser Sackgasse komme Mich interessierten aber vor allem ren. Damit sollte laut Plangger man schlussendlich nur heraus, ein flächendeckendes Einzäunen „wenn man sich mit neuem Elan der der Mähwiesen im Parkgebiet verSachpolitik zuwendet, die Themen hindert werden. Beim Treffen mit aufbereitet und dafür Lösungen Genovese, der auch in Südtirol sucht“, die man im Wahlkampf wildbiologisch gut und schlecht „ins Auge gefasst“ oder versproWetter macht, waren natürlich chen hat. „Und besser machen auch der Parkdirektor und der kann man es immer“, so Abi. Die Ultner Parkförster mit dabei, sowie Liste der Themen, die man als der Marteller Bürgermeister als Parlamentarier aufgreifen soll, ist Südtiroler Mitglied im Koordiniegroß „und das ist gut so. Es gibt rungsausschuss des Nationalparks. genügend interessante Themen, Abi: „Das Ergebnis des Treffens war Beim Kongress „Life WolfAlps“ in Trient wurde der Wolf laut Albrecht sehr gut und könnte zu einem schökleine und große, die für die Bürger Plangger „mehr verehrt als die heiligen Kühe in Indien.“ nen Geburtstagsgeschenk werden, wichtig sind.“ Vor 5 Jahren fuhren
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DER VINSCHGER 13/18