Everest, der letzte Schritt SULDEN - Am 8. Mai vor 40 Jahren
stand Reinhold Messner zusammen mit Peter Habeler auf dem Gipfel des Mount Everest. Sie hatten den Gipfel des höchsten Berges der Welt (8848 m) als erste Menschen ohne die Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff erreicht. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums dieser bergsteigerischen Höchstleistung entsteht derzeit unter dem Titel „Everest, der letzte Schritt“ ein über 80-minütiger Fernsehfilm. Produziert wird der Film von ServusTV für die Sendereihe „Bergwelten“. Schon allein die Tatsache, dass Reinhold Messner die Regie führt, ist eine Garantie dafür, dass eine möglichst realitätsnahe Nacherzählung der ersten Everest-Besteigung ohne Sauerstoff entsteht. Zusätzlich von originalen Filmaufnahmen, die bei der Besteigung im 8. Mai 1978 am Everest im Himalaya entstanden sind, werden auch Aufnahmen miteingebaut, die unlängst vor Ort in Nepal gedreht wurden sowie in der vergangenen
In den Bildern (v.l.): Simon Messner, Reinhold Messner und Hans-Peter Stauber.
Woche in Sulden im Bereich des Madritsch-Gebietes. „Mit den Dreharbeiten im Himalaya und in Sulden können wir vor allem jene Szenen darstellen, zu denen es keine originalen Aufnahmen gibt“, sagte Messner, als er den Film am 7. Februar zusammen mit seinem Sohn Simon und dem TV-Journalisten Hans-Peter Stauber im Hotel „Bambi“ in Sulden vorstellte. Die Rolle von Reinhold Messner spielt sein 27-jähriger Sohn Simon. Nach „Still Alive? - Das Drama am Mount Kenya“ und „Der Heilige Berg“ ist „Everest, der letzte Schritt“ ein wei-
teres Filmprojekt von Reinhold Messner. Als Filmemacher gehe es ihm darum, „Geschichten zu erzählen, die erlebt worden sind. Das Leben erzählt bessere Geschichte als jeder Fantasieroman.“ Mit dem Titel „Everest, der letzte Schritt“ erinnert Messner an die 4 Phasen des Alpinismus, sprich an den Eroberungsalpinismus, den Schwierigkeitsalpinismus, den heroischen Alpinismus und den Verzichtsalpinismus, also einen Alpinismus, bei dem auf technische Hilfsmittel weitgehend verzichtet wird, wie z.B. auf Sauerstoff. Als 5. Phase nannte
Messner den Pistenalpinismus, zumal das Bergsteigen heutzutage zu über 90 Prozent auf „Pisten“ stattfinde. Messner dankte dem Filmstab, allen weiteren Mitwirkenden und allen Suldnern, die bei den Dreharbeiten mitgeholfen und Großartiges geleistet haben. Hans-Peter Stauber, der seit 2011 für die Sendereihe „Bergwelten“ verantwortlich ist, kündigte an, dass der Film Anfang Mai in Österreich erstmals ausgestrahlt wird und anschließend in weiteren Ländern des deutschsprachigen Raums. In Sulden wird der Film laut Messner heuer im Sommer öffentlich vorgeführt. Um einen Beitrag seitens der Südtiroler Filmförderung wurde für diesen Film nicht angesucht. Übrigens: Offiziell gefeiert wird die erste Everest-Besteigung ohne Sauerstoff nicht. Wohl aber reisen die noch lebenden Expeditionsteilnehmer zu einem privaten Treffen nach Nepal. SEPP
DER VINSCHGER 05/18
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