VINSCHGER THEMA
Bei der Verleihung der Erbhofurkunde an die Familie Mitterer vom Angergut-Hof (v.l.): Landesobmann Leo Tiefenthaler, SBB-Direktor Siegried Rinner, Rosmarie, Andreas, Magdalena, Ulrike, Theodor, Anna Theiner und Tobias mit dem kleinen Matthias, Bezirksobmann Raimund Prugger und LR Arnold Schuler.
„Diskussionen über Monokultur sind fehl am Platz“ Bezirkstagung des Bauernbundes mit vielen Themen. Neue Herausforderungen stehen an. SCHLANDERS - Dass sich die Landwirtschaft in ständiger Entwicklung befindet und immer neue Herausforderungen, aber auch Chancen auf die Bäuerinnen und Bauern zukommen, zeigte sich einmal mehr bei der Bezirkstagung des Bauernbundes, die am 5. Februar im Kulturhaus in Schlanders stattgefunden hat. Bezirksobmann Raimund Prugger blickte im Anschluss an die Begrüßung zahlreicher Ehrengäste kurz auf das Landwirtschaftsjahr 2017 zurück. Der Berglandwirtschaft habe die extreme Trockenheit im Frühjahr zu schaffen gemacht. Bezüglich der Milchwirtschaft sei vieles im Gespräch, „die Preise sind Gott sei Dank halbwegs stabil.“ Der Obstbau mache eine Durststrecke durch. Zu argen Schäden hätten im Vorjahr der Frost und der Hagel geführt. Beim Weinanbau gebe es einen jährlichen Zuwachs von ca. 2 Hektar. Die Zusammenarbeit zwischen der Weinwirtschaft und der Gastronomie fuktioniere gut, „in anderen Bereichen gibt es in punkto Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus
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DER VINSCHGER 04/18
noch reichlich Luft nach oben.“ Stabil geblieben seien auch die Preise im Gemüseanbau. Zugesetzt habe die Kälte auch den Beeren und Kirschen. Die Imker könnten sich über ein überdurchschnittlich gutes Ertragsjahr freuen. Etliche Dauerbrenner Die nicht selten geführten Diskussionen über Monokultur seien laut Prugger fehl am Platz. Vor allem im Vinschgau sei die Vielfalt im Anbau riesig. Als Dauerbrenner, die den Bauernbund laufend beschäftigen, nannte der Bezirksobmann u.a. den Nationalpark, die Wildschäden in höheren Lagen, den Wildverbiss, den Wassernutzungsplan und die Großraubtiere Bär und Wolf. Auch auf einige „Aufreger“ im Jahr 2017 verwies Prugger. Er bezog sich auf das Schiebel-Buch und bestimmte Äußerungen zum Thema Pflanzenschutz. Prugger forderte mehr Verständnis für die Arbeiten in der Landwirtschaft: „Wir tun nichts, was wir nicht tun dürfen.“ Über neue Anforderungen an den Verband referierte SBB-Direktor
Siegfried Rinner. Er blickte auf die Geschichte des Bauernbundes zurück. Über 90% der derzeit rund 280 Mitarbeiter seien im Bereich der Dienstleistungen beschäftigt. Dennoch sei die politische Arbeit des Bauernbundes nach wie vor sehr wichtig. Die Bedeutung der politischen Arbeit auf allen Ebenen sei nicht zu unterschätzen. „Wir sind Lobbyisten im positiven Sinn. Wir sind die Gewerkschaft der 20.000 bäuerlichen Familien in Südtirol. Wir haben Glaubwürdigkeit und sind zu einer Referenz für viele Partner geworden“, so Rinner. Als besondere neue Herausforderungen nannte er die Digitalisierung der Dienstleistungen, den weiteren Ausbau der Aus- und Weiterbildung, Online-Kurse inbegriffen, sowie neue Modelle der Zusammenarbeit zwischen Landwirten.
neue Regelung zu finden und vom absoluten Schutzstatus des Wolfes wegzukommen, „stehen uns schwierige Jahre bevor.“ Ziel sei es, „bestimme Entnahmen in einem bestimmten Ausmaß zuzulassen.“ Allerdings sei das politisch sehr schwierig, weil der Druck der Gesellschaft für den absoluten Schutz sehr groß sei. Auch Möglichkeiten der Prävention gelte es auszuloten. Ein wolffreier Alpenraum ist in den Augen Schulers eine „totale Utopie“. „Angriffe gegen die Landwirtschaft“
Eine neue Dimension hätten im Vorjahr die Diskussionen zum Thema Pflanzenschutz erreicht. Die Landwirtschaft sei mehrfach mit weit hergeholten Vorwürfen angegriffen worden, auch über Medien im Ausland. Er wolle nichts beschönigen und weitere Verbesserungen seien sicher noch möglich „Regelung ist notwendig“ und notwendig, „aber es muss alles Landesrat Arnold Schuler schnitt in einem bestimmten Rahmen eine Reihe von Themen an. Be- bleiben“, so Schuler. Ohne Dialog züglich Bär und Wolf rief er dazu komme man nicht weiter. Verbesauf. „dieses Thema realistisch zu serungsbedarf gebe es auch in der sehen.“ Wenn es nicht gelingt, eine Kommunikation. In diesem Punkt