Was geschieht auf Strimm?

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VINSCHGER THEMA

Der Strimmhof am Allitzer Sonnenberg gehört seit gut einem Jahr der Fraktion Laas; im Bild links Fraktionspräsident Oswald Angerer, der auf dem Hof immer wieder nach dem Rechten sieht; in den weiteren Bildern die Küche, die Stube, das Bad, eines der Zimmer sowie ein Teil der vielen ungenutzten Räume im Rohbau.

Zurzeit ist die Küche kalt Fraktion Laas schmiedet Pläne für die künftige Nutzung des Strimmhofes. Wappenverleihung vor 400 Jahren. ALLITZ - Eine wahrlich wechselvolle Geschichte hat der Strimmhof am Allitzer Sonnenberg hinter sich. Als der Weiterbestand des Hofes vor fast 30 Jahren auf der Kippe stand, wurde auf Anregung des damaligen Laaser Bürgermeisters Wolfgang Platter eine Initiativgruppe zur Rettung des Strimmhofes eingesetzt. Es ging darum, den mit 1.754 m Meereshöhe höchstgelegenen, dauerhaft besiedelten Hof im Gemeindegebiet von Laas als Bauernhof zu erhalten und eine Zweckentfremdung zu verhindern. Die wichtigste Maßnahme war der Bau eines neuen Wohnhauses, zumal das alte desolat war. Viele halfen mit, um den Weiterbestand des Hofes zu sichern: verschiedenste

Organisationen, Pfarreien, Privatpersonen aus ganz Südtirol, Unternehmen, Handwerker. Mit Hilfe von Landesbeiträgen sowie Einnahmen aus verschiedenen Initiativen und Spenden ist es gelungen, das neue Haus Anfang der 1990er Jahre schuldenfrei an die Bewohner zu übergeben. Das Ziel der Initiativgruppe war somit erreicht. Hof gehört der Fraktion

Laas laut Angerer auch insofern zu Gute, als dass die Eigenverwaltung eine Wertsteigerung erfahren hat und somit kleinere Grundparzellen im Tal veräußern bzw. abtreten kann. Angerer: „Grundsätzlich können wir als Fraktion keine Flächen verkaufen, sondern nur tauschen. Oft ist es aber so, dass es für kleine Fraktions-Parzellen keine Tauschflächen gibt.“ Ideen für künftige Nutzung

Was die künftige Nutzung des Strimmhofes betrifft, so hat Angerer klare Vorstellungen: Der Hof soll demnach nicht nur privaten Landwirten zur Bewirtschaftung überlassen werden, sondern er soll in irgendeiner Form der Allgemeinheit zu Gute kommen. Angerer: „Das ist ein persönliches Anliegen meinerseits.“ Konkret kann sich der Fraktionspräsident die Nutzung des Hofes für Bildungs- und Kulturzwecke vorstellen. Zusätzlich zu bereits gut eingerichteten Wohnräumen gibt es im mehrstöckigen Haus auch viele ungenutzte Räume im Rohbau, die sich mit relativ geringem Aufwand herrichten ließen. Auch die Errichtung eines Buchenschankes könnte sich Angerer vorstellen, zumal der Strimmhof Im Bild links die ehemalige Mühle, rechts das, was vom früheren Sägewerk übrig geblieben ist. ja am Vinschger Höhenweg liegt

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DER VINSCHGER 44/17

Seit dem 15. September des Vorjahres gehört der geschlossene Hof der Eigenverwaltung Bürgerlicher Nutzungsrechte Laas. „Es gab noch weitere Kaufinteressenten, aber dem Besitzer Ernst Niedermair und seiner Frau

Christine war es ein Anliegen, dass der Hof nicht in weltfremde Hände gerät, sondern in irgendeiner Form der Allgemeinheit zu Gute kommt“ sagte Fraktionspräsident Oswald Angerer dem der Vinschger. Hätte jemand von der „Zehn Höfe Interessentschaft“ Interesse am Strimmhof bekundet, „hätten wir als Fraktion von einem Kauf abgesehen.“ Dies war aber nicht der Fall und so erwarb die Fraktion den Hof zu einem Preis von 607.000 Euro. Der Strimmhof umfasst 14,64 Hektar Grundflächen. Ein Wasserkraftwerk gehört ebenso dazu wie der Mitbesitz eines Gemeinschaftswaldes der „Zehn Höfe Interessentschaft“ sowie der Allitzer Alm. Der Ankauf des Hofes kommt der Fraktion