VINSCHGER THEMA
In diesem Gebäude im KasernenAreal wird das Gründer- und Innovationszentrum untergebracht.
Ja zu drei Bauprojekten Zentrum für Innovationsdienstleistung und Kreativwirtschaft, Fitness- und Präventionszentrum sowie neuer Standort für „avimundus“. SCHLANDERS - Mit gleich drei wichtigen Bauvorhaben hatte sich der Gemeinderat von Schlanders bei seiner jüngsten Sitzung zu befassen. Mit einer Gesamtsumme von ca. 3 Millionen Euro wird das ehemalige Versorgungsgebäude im Kasernenareal saniert und adaptiert. Das über 80 Meter lange Gebäude mit einer Gesamtfläche von 2.300 Quadratmetern und einem Volumen von 12.200 Kubikmetern soll auf zwei Etagen das Zentrum für Innovationsdienstleistung und Kreativwirtschaft beherbergen. Was es damit auf sich hat, versuchten die IDM-Vertreter Hubert Hofer und Patrick Ohnewein zu erläutern sowie Hannes Götsch, der Koordinator des Gründer- und Innovationszentrums. Das Zentrum in Schlanders wird laut Hofer von den Dienstleistungen des Technologieparks Südtirol (NOI), der am 2. Oktober in Bozen eröffnet wird, profitieren. „Der NOI Techpark soll das ganze Land miteinbinden“, so Hofer. Ziel ist
es, Unternehmen, Forscher und Studierende zu vernetzen, damit Innovation gedeihen kann, speziell in den Forschungsfeldern alpine und grüne Technologie sowie Landwirtschaft und Handwerk. Hofer. „In Südtirol gibt es viele Exzellenzbetriebe und diese müssen wettbewerbsfähig bleiben.“ Wie kann man den Vinschgau beleben? Über die Ziele und Inhalte des geplanten Zentrums im Kasernen-Areal informierte Hannes Götsch. Drei Kernfragen stünden im Mittelpunkt: Wie können wir den Vinschgau in Zukunft beleben? Wie können wir bestehende Arbeitsplätze sichern und zukunftsfähige Arbeitsmöglichkeiten schaffen, um ausgebildete Arbeitskräfte anzuziehen? Wie können wir den Standort Vinschgau über die Landesgrenzen hinaus attraktiv und sichtbar machen? Das Zentrum soll ein Ort der Begegnung für Wirtschaft,
Bildung und Kultur werden. Als weitere Ziele nannte Götsch die Öffnung der gesellschaftlichen Mentalität hin zu Neuem, die Schaffung von Räumen für Kreativität, Experimente und zeitgemäße Arbeitsweisen sowie die Entwicklung des Vinschgaus zu einem interessanten Standort für Forschung und Entwicklung durch Diversifikation. Es gehe darum, den Austausch zu fördern, etwa in Form temporärer Arbeitsplätze, und Raum zu geben. Raum für innovative Firmen, für neue Ideen und Ansätze in den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Kultur. Auch über die Ansiedlung des Masterlehrganges „Material und Form im Handwerk“ informierte Götsch. Das einzige Gebäude, das erhalten bleibt
Das Versorgungsgebäude ist übrigens das einzige, das im Zuge der Nachnutzung des Kasernen- Areals erhalten bleibt. Architekt Thomas Hickmann stellte das Sanierungskonzept vor. Geplant sind u.a. Werkstätten, Wohneinheiten für temporäre Arbeitsplätze, ein großer Veranstaltungs- und Tagungsraum, Küche, Bar, sanitäre Anlagen und Verwaltungsräume. Eine große Herausforderung ist die Anpassung an die BrandIm Bildhintergrund (v.l.): Hubert Hofer (IDM), Patrick Ohnewein schutzbestimmungen. Bei der Dis(IDM), Architekt Thomas Hickmann sowie das Team des BASIS- kussion im Gemeinderat stieß das Projektes Hannes Götsch, Katharina Flöss, Luca Daprá und Kunigunde Projekt auf breite Zustimmung. Weissenegger; vorne die Mitglieder des Gemeindeausschusses Bezüglich der Kosten meinte BM Manuel Trojer, Dieter Pinggera, Reinhard Schwalt, Dieter Pinggera, dass die GemeinMonika Wielander Habicher und Dunja Tassiello. de jetzt zwar eine erhebliche Vor-
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leistung erbringe, dass aber im Zuge der Umsetzung der Studie zur Nachnutzung des gesamten Kasernen-Areals auch Rückflüsse zu erwarten seien. Für das Gründer- und Innovationszentrum, den ersten konkreten Schritt der Nutzung des Areals, stelle das Land 700.000 Euro bereit, „und wir sind zuversichtlich, noch weitere Beiträge zu bekommen.“ Außerdem werden über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 4 Arbeitskräfte (Hannes Götsch und sein Team) finanziert, und zwar bis Oktober 2019. Das vom Land genehmige EFRE-Projekt für Schlanders nennt sich BASIS (Business and Service Incubator Schlanders) und sieht die Schaffung einer Dienstleistungsstruktur für Gründer und bestehende Unternehmen im Vinschgau vor. Laut Vizebürgermeister Reinhard Schwalt sei darauf zu achten, dass die „Vernetzung“ zu den EU-Töpfen und nach Bozen auch in punkto Folgekosten aufrecht bleibt: „Jetzt bauen und nachher sparen geht nicht.“ Bei der Abstimmung sprachen sich 15 Räte für das Ausführungsprojekt aus. Erhard Alber enthielt sich der Stimme, Josef Rettenbacher stimmte dagegen. Übrigens: Am 13. Oktober findet im Kasernen-Areal als Auftaktveranstaltung die Tagung „Vom Flair des Bestehenden – Digitale Revolution als Chance“ statt. Der Untertitel lautet: „Raumkonzepte im peripheren Umfeld neu denken und sinnvoll reaktivieren.“ SEPP