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ROSENHĂœGEL
Liebe Leserinnen und Leser Das Projekt Pfadiheim Rosenhügel war ein voller Erfolg. Ein Standort für ein neues Pfadiheim wurde gefunden, die vorhandene Liegenschaft renoviert und eröffnet. Doch hinter dieser einfachen Beschreibung steckt ziemlich viel: Erfolge und Rückschläge, Freude, Frust und zum Schluss vor allem Erleichterung. Nur mit dem riesigen Einsatz zahlreicher Helferinnen und Helfer konnte das Projekt schliesslich umgesetzt werden. Der vorliegende Abschlussbericht soll den Prozess hinter diesem einmaligen Pfadiheim beleuchten, Probleme und ihre Lösungen aufzeigen und vielleicht auch dazu anregen, Ähnliches zu versuchen. Denn dieses Projekt ist ganz bestimmt der Beweis, dass man vieles schaffen kann, wenn man nur daran glaubt, hartnäckig ist und die nötige Freude mitbringt. Wir laden euch herzlich ein, mit der Lektüre dieses Berichts nochmals in das Projekt einzutauchen, Erinnerungen wieder aufleben zu lassen oder schlicht und einfach zu staunen, was wir fertig gebraucht haben. Aus Sicht des Projektteams können wir ganz ehrlich sagen: Wir sind ziemlich stolz darauf! Euer Projektteam der Pfadi Chur
AUSGANGSLAGE Was sich seit längerem abgezeichnet hatte, wurde Realität: Das alte Pfadiheim der Pfadi Chur an der Calandastrasse musste einer grossen Überbauung weichen. Die Zeit drängte, und damit war der Auftrag an das Projektteam klar: Einmal neues Pfadiheim bitte, bezugsbereit in zwei Jahren!
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er Verein Pfadi Chur besteht aus drei Abteilungen; der Maitlapfadi (Mädchen), der Pfadi Scalära (Knaben) und der Pfadi-Trotz-Allem (PTA) für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Insbesondere für die Anforderungen der Pfadi-Trotz-Allem ist ein gut ausgerüstetes und funktionales Pfadiheim Bedingung für die Durchführung der Aktivitäten. Seit bald 100 Jahren bietet die Pfadi Chur Kindern und Jugendlichen aus der Umgebung eine abwechslungsreiche und ganzheitliche Freizeitbeschäftigung. In den verschiedenen Altersstufen Wölfe (6-10 Jahre), Pfadi (10-14 Jahre), Pios (14-16 Jahre) und Rover (ab 17 Jahren) erleben sie einen verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur und schliessen Freundschaften, die ein Leben lang halten. Jahrzehntelang haben die Wölfe, Pfädis, Pios und Rover der Pfadi Chur ihre samstäglichen Aktivitäten im Pfadiheim an der Calandastrasse durchgeführt. Ab März 2016 wurde das gesamte KEB-Areal überbaut und die Pfadi Chur musste umziehen. Während mehrerer Jahre wurden vom AltPfadi-Verein (APV) Chur, dem Pächter des vormaligen Pfadiheims, Alternativen zur Liegenschaft an der Calandastrasse geprüft. Umzug in eine bestehende Liegenschaft in der Stadt, Neubau im Wald, Grossprojekt mit Übernachtungsmöglichkeit? Nebst rechtlichen Unsicherheiten zur Realisierbarkeit scheiterte ein Neubau im Wald schliesslich an den enormen Erschliessungskosten alleine für Verkehr, Strom, Wasser und Abwasser.
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Ein Projekt mit Mantelnutzung (z.B. Vermietung für Lager und Anlässe) wurde nicht weiter verfolgt, weil der Aufwand enorm gewesen wäre und dennoch Nutzungskonflikte mit den samstäglichen Aktivitäten der Pfadi Chur entstanden wären. Bei der Suche nach bestehenden Liegenschaften in und um die Stadt Chur wurde der APV schliesslich von der Stadt Chur unterstützt. Dank des Einsatzes einzelner Gemeinde- und StadträtInnen wurde der Pfadi schliesslich eine Liegenschaft der Bürgergemeinde zur Nutzung angeboten. Das Haus auf dem Rosenhügel wurde in der Folge ausgiebig auf seine Tauglichkeit für die Zwecke der Pfadi Chur überprüft. Trotz des schlechten Zustands der Liegenschaft kam man zum Schluss, dass mit genügend Einsatz und Spendenbereitschaft ein Umbau in ein funktionales Pfadiheim machbar sei. In der Folge wurde ein junges Projektteam zusammengestellt, dass über Know-how in den Bereichen Bauwesen, Fundraising, Kommunikation, Finanzen, Recht und Projektplanung/-begleitung verfügte. Das Projektteam machte sich sogleich an die Planung der nötigen und gewünschten Umbauten und legte den Projektbeschrieb schliesslich der Mitgliederversammlung der Pfadi Chur vor, mit dem Antrag auf finanzielle Unterstützung durch den Verein Pfadi Chur. Mit grossmehrheitlicher Zustimmung wurde der Projektvorschlag genehmigt und dem Projektteam damit der Auftrag zur Umsetzung erteilt. Der Bau konnte beginnen!
MILESTONES MAI 2014 Erste Besichtigung des Hauses Rosenhügel, Zusammenstellen der Projektgruppe
NOV 2014 Kostenschätzungen, Ausarbeitung Budget, Vorbereitungen für die Vorstellung des Projekts der Mitgliederversammlung der Pfadi Chur
JUN 2016 Bau des Schutznetzes oberhalb des Pfadiheim Rosenhügel
APR 2016 Gartenarbeiten und kleinere Bauarbeiten im Haus, Abklärungen zum Steinschlagschutz JAN 2016 Umzugsarbeiten und Abriss des alten Pfadiheims an der Calandastrasse
JAN 2015 Vertrag und Schlüsselübergabe des Bauobjekts am Rosenhügel mit der Bürgergemeinde Chur, detaillierte Bauplanung MÄR 2015 Annahme des Projekts durch die Mitgliederversammlung der Pfadi Chur, Zusage finanzielle Unterstützung des Vereins Pfadi Chur über 60‘000 CHF, Start Fundraising
AUG 2016 Einweihung des Pfadiheim Rosenhügel mit Gartenfest und Werbeaktivität der drei Abteilungen
NOV 2016 Reflektion des gesamten Projekts, Projektabschluss
JAN 2016 Einbau sämtlicher elektrischen Installationen
OKT 2015 Kücheneinbau, Installation der neuen Öfen
MAI 2015 Strassenspendenaktion in der Altstadt, erste Bauarbeiten im Wohnhaus JUL 2015 gesamte Isolation, Innenausbau Stall, neues Dach
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UMBAU Die Liegenschaft auf dem Rosenhügel war in unbenutzbarem Zustand: Der Hausteil kleinräumig, schimmlig, unheizbar und ohne vernünftige Küche, der Stall nicht mehr als ein Bretterverschlag mit nicht begehbarem zweiten Stockwerk. Und heute? Ein wunderschönes Pfadiheim ist entstanden!
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austeil: In diesem alten Strickbau wurden eine Wand entnommen und die Decke einem Stahlträger gestützt, die Fenster ausgetauscht, alle Wände von Schimmel befreit und neu gestrichen, die Böden behandelt, das Dach saniert, neue Pellet-Öfen eingebaut, eine neue Küche eingebaut und die ganze Inneneinrichtung neu gestaltet. Dazu wurde die ganze Elektroinstallation erneuert und die Kanalisation umgelegt und teilweise abgehängt.
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tallteil: Aus dem alten Wirtschaftsgebäude wurde ein wunderschöner Aufenthaltsraum. Dafür wurde das Gebäude von innen isoliert und verkleidet, von aussen teilweise verkleidet, ein zweiter Stock eingebaut, ein Pelletofen, Fenster eingebaut, ein vollständiger Boden aus Lärche verlegt, eine Treppe in den zweiten Stock gebaut, sämtliche Wände und Balken abgeschliffen, eine Türe zum Gartensitzplatz eingerichtet und auf beiden Stockwerken eine Elektroinstallation verlegt.
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arten: Im vormals als Hunde-Auslauf verwendeten Garten mit über 1000m2 Fläche wurde wucherndes Unkraut bekämpft, ein Hundezwinger und Kleintier-Stallungen abgebrochen, Unmengen an Material entsorgt, ein Sitzplatz eingerichtet, ein Zugangsweg befestigt, eine Zugangstreppe zum Keller erstellt und ein kleiner Gemüsegarten eingerichtet. Obwohl sich bereits vieles getan hat; die Arbeit am Garten wird uns vermutlich auch in Zukunft nicht ausgehen ...
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SCHWIERIGKEITEN Ein Grossprojekt mit einem Investitionsvolumen von 350‘000 Franken verläuft selten ohne Schwierigkeiten. Doch weder Schimmel, Rost noch Ungeziefer, und auch nicht vermeintlich kaputte Kanalisationen oder unvermittelt auftretende Naturgefahren konnten das Projekt aus der Bahn werfen.
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Dieses Haus ist alt und hässlich, dieses Haus ist kahl und leer, denn seit mehr als fünfzig Jahren da bewohnt es keiner mehr. Dieses Haus ist halb verfallen und es knarrt und stöhnt und weint, dieses Haus ist noch viel schlimmer als es scheint.» So beginnt das beliebte Pfadi-Lied «Das alte Haus von Rocky Docky». Ein Schelm, wer diesen Text nun auf die Liegenschaft am Rosenhügelweg bezieht. Allerdings stellte sich bei der ersten Besichtigung tatsächlich die Frage: Stehen wir im neuen Daheim der Pfadi Chur oder in einem Fass ohne Boden? Werden wir es schaffen, Gruseligkeit in Wohnlichkeit und Müffeligkeit in Gemütlichkeit umzuwandeln? Oder rosten vorher die Stahlträger und faulen die Balken weg? Eine Gruppe Leiterinnen und Leiter sowie einige Alt-Pfadi nahm sich der Sache an. Und musste zuerst einmal die Mitgliederversammlung der Pfadi Chur überzeugen, dass das Projekt durchführbar ist. Mit einer Baukostenbeteiligung des Sportfonds über 20% der budgetierten Projektkosten und einer Zusage der Pfadi Chur über 60‘000 Franken wurde das Fundraising aufgenommen. Zahlreiche Anfragen an Firmen, Private, Stiftungen und die öffentliche Hand wurden verschickt. Eine Standaktion in der Churer Poststrasse brachte an einem Tag 4000 Franken in Bar ein. Und Tag für Tag trafen Spenden von Gönnern, Sponsoren und Stiftungen ein. Und so näherte sich unser Kontostand und die zugesagten Beiträge langsam den budgetierten Kosten von 250‘000 Fran-
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ken. Dennoch stellte die Finanzplanung eine stetige Herausforderung dar: Was liegt noch drin, worauf müssen wir verzichten? Wird das fehlende Geld noch zusammenkommen? Wie viel können wir in Eigenleistung erledigen? Phasenweise schien das Akquirieren von Geld fast einfacher als das Motivieren von freiwilligen Helfern, am Umbau mitzuwirken. Dass viele bauliche Entscheidungen erst mit Aussicht auf die nötigen finanziellen Mittel gefällt werden konnten, hat den Bauprozess in die Länge gezogen. Statt von Beginn an alle Aufträge erteilen und die Baustelle ‚in einem‘ durchziehen zu können, waren immer wieder Pausen nötig. Die eigentliche Schwierigkeit bestand dabei darin, bei allen Projektbeteiligten die Motivation über die ganze Projektdauer von mehr als zwei Jahren und auch in Phasen geringerer Aktivität hochzuhalten. Als grösster Schock bleibt allen Beteiligten sicherlich die plötzliche Erkenntnis haften, dass der projektierte Steinschlagschutz trotz erteilter Baubewilligung nicht den Anforderungen der Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) entsprach. Die Eröffnung stand an und innert kürzest möglicher Zeit musste eine Alternative gefunden werden. Trotz der Beteiligung von Stadtregierung, Stadtverwaltung, Kantonsverwaltung und GVG konnte keine günstigere Lösung gefunden werden: Ein Steinschlagnetz musste her, und die Kosten von über 40‘000 Franken mussten vollumfänglich von der Pfadi Chur berappt werden.
KOSTEN Das Budget ging von gut 250‘000 Franken Umbaukosten aus. Zuletzt waren es 352‘000 Franken. Grob verschätzt? Mitnichten! Vielmehr lief das Fundraising so geschmiert, dass schlussendlich viel mehr realisiert werden konnte, als man sich anfänglich erträumt hatte ...
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eue Fenster? Kein Geld! Drei Öfen? Zwei müssen reichen! Dach isolieren? Dachboden abschliessen reicht auch! Neue Küche? Mal schauen ... Anfänglich hielt sich der Optimismus bezüglich Geldsuche in Grenzen. Woher soll man auch plötzlich Hunderttausende von Franken auftreiben? Jedenfalls nicht nur bei Privaten, da waren wir uns einig. Wie man dem Budget entnehmen kann, waren es jedoch schlussendlich Private genauso wie Stiftungen, die öffentliche Hand und Firmen, die sich grosszügig zeigten. Und nicht nur die eingangs beschriebenen ‚Luxusideen‘ liessen sich damit verwirklichen, auch für viele andere bauliche Eingriffe war plötzlich Geld vorhanden. Sogar die Seite 8 beschriebenen Steinschlagnetze konnten via Gönnerund Sponsorenbeiträgen finanziert werden. Erträge Spenden Firmen Spenden Private Spenden Stiftungen Strassenspendenaktion Mai ‘15 Beiträge öffentliche Hand Pfadi Chur/Alt-Pfadi Vereine Eigenleistungen
Erträge TOTAL
CHF 64‘321,56 38‘663,75 81‘500,00 4‘497,50 70‘000,00 63‘454,53 29‘570,00
Aufwand CHF Entsorgungsaufwand, Altlasten 5‘326,45 Isolation 12‘948,71 Dach 62‘115,00 Innenausbau 106‘085,59 Aussenausbau 26‘306,10 Kamin/Ofen 30‘532,70 Garten 27‘344,60 Arbeits-/Verbrauchsmaterial 11‘707,50 Inneneinrichtung 4‘862,62 Entsorgung altes Pfadiheim 10‘634,70 Sonstiger Aufwand 12‘332,82 Steinschlag 41‘810,55 352‘007,34 Aufwand TOTAL 352‘007,34
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EIGENLEISTUNGEN T
rotz aller Spenden, hilfsbereiter Firmen und Handwerker: Ohne die Eigenleistungen der Mitglieder der Pfadi Chur wäre es nicht gegangen. Fast 2000 Stunden kamen zusammen beim Wände abschleifen, Teppiche abkratzen, Balken bürsten, Brombeeren ausgraben, Wände streichen, Platten verlegen, Wege bauen, Dach abdecken, Rasen mähen, Grümpel entsorgen, Isolieren, Elektroinstallation verlegen, Lampen aufhängen und unzählige Male putzen. Nicht mitgezählt die unzähligen Stunden des Kopfzerbrechens über Planung, Durchführung und aufkommende Probleme mit dem Umbau. Der Einsatz all dieser Helferinnen und Helfer ist bemerkenswert. Eindrücklich wäre auch eine Familienrangliste nach Helferstunden, denn nicht nur aktive und ehemalige Pfadfinder, auch Ehepartner, Töchter, Söhne, Mütter, Väter, Schwestern, Brüder, Grosseltern, Nachbarn und Freunde haben mitgeholfen. Vielen herzlichen Dank für dieses riesige Engagement von euch allen!
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Pfadiheim Rosenhügel SPONSOREN Wir bedanken uns herzlich bei unseren Gönnern, Sponsoren und Unterstützern!
Jacques Bischofberger Stiftung
Riederer Fenster AG
Wilhelm-Doerenkamp Stiftung
Lions Club Chur
• Anita Lutz Wälchli • Nicol. Hartmann & Cie. AG • Crestageo AG • APV Maitlapfadi Chur • APV Pfadi Chur • Franca und Walter Giger • Schw. Pfadiheim-Stiftung • Cadonau-Fonds der Pro Juventute Graubünden • Holcim Schweiz AG • Migros Kulturprozent • Foppa Finanz AG • Werner Caviezel • Curdin Bischof • Frank Schuler • KamBaTec GmbH
Ingenieurbüro Flütsch AG
Stiftung Dr. M. O Winterhalder
Studach AG, Chur
• Evangelische Kirchgemeinde Chur • Marco Braguglia • Gasser Baumaterialien AG • Soroptimist International Club Chur • Pro Juventute Graubünden • Stadtgemeinde Chur • Katholische Arbeitnehmer-Bewegung • Weber AG, Chur • Gastromina Chur AG • Bildhauer Bianchi AG • Sanitär Plüss AG • Patrick Durisch
Silvio Erni Schreinerei
Gemeinnütziger Frauenverein Chur
Luzius U. Graf Architektur
• Albert Alder • Sandra Maissen und Frédéric Baudin • Peter Christen • Christoph Nänni • Doris Malär • Christian Jost - Heizung und Sanitär • Kath. Kirchgemeinde Chur • Baugeologie und GeoBau-Labor, Chur • Spaeter Chur AG • «do it» AG • Hans Rudolf Bener • Nathalie Schwarz Feller • Hansjürg Caspescha
INA IMMOBILIEN
• Dr. Fischer • Rico Randegger • J. Hemmi • Eveline Bronnenhuber • Franz F. Schuler • Sulser Print AG • Elektro Mehli AG • Vögele Recycling AG • Schlüssel Mutzner • Arbeitseinsatz Öko-Job • Casanova Druck und Verlag AG • LAO Chur AG • Maler Hardegger GmbH • Zingg Gartengestaltung • Roth Gerüste AG, Untervaz
Dazu bedanken wir uns herzlich bei allen anonymen Spendern auf der Strasse, bei allen Firmen und Handwerkern, die mitgearbeitet haben und natürlich bei allen, die uns vor Ort tatkräftig unterstützt haben!
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NUTZUNG Wozu dient ein Pfadiheim eigentlich? Wohnen dort die Pfadileiter? Oder ist es einfach ein teuer Spielplatz für Kinder? Weder noch: Das Pfadiheim dient als Treff- und Ausgangspunkt für Aktivitäten, bietet Platz für Versammlungen, Heimwochen, Basteleien und: das alljährliche Weihnachtsguazlen!
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as Anforderungsprofil an das neue Pfadiheim war weitgehend durch den hohen Standard des vorhergehenden Pfadiheims gegeben: Ständige Verfügbarkeit für Aktivitäten und Höcks unter der Woche und am Wochenende, Platz für eine gleichzeitige Nutzung durch mehrere Pfadigruppen, Kochmöglichkeit, Lage in Stadtnähe und Erreichbarkeit zu Fuss und mit dem Rollstuhl. Die Liegenschaft auf dem Rosenhügel erfüllt all diese Anforderungen und sogar noch einige weitere: Lage in Waldnähe, Möglichkeiten zur eigenen Gestaltung der Umgebung, Sitzplatz im Freien. Einziger Wermutstropfen: Eine ‚richtige‘ Übernachtungsmöglichkeit, also ein Massenlager mit fixen Betten, gibt es wie schon im alten Pfadiheim nicht. Immerhin darf im gesamten Hausteil mit Schlafsack und Mättali geschlafen werden; «Wir sind ja schliesslich Pfadfinder»! Ein halbes Jahr nach der feierlichen Eröffnung zieht Alicia Hardegger, die Abteilungsleiterin der Maitlapfadi Chur, Bilanz: «Das Pfadiheim wird von uns zum kochen, basteln, Filme drehen, Floss bauen und zum Schätze suchen gebraucht. Es bietet uns viele Möglichkeiten und wir fühlen uns da sehr wohl. Auch im Garten haben sich die Pfädis vergangenen Sommer ans Werk gemacht und Gemüse angepflanzt. Nebst dem Haus bieten uns auch die Umgebung und der Umschwung viele Möglichkeiten.» Klingt ja fast, als ginge man in der Pfadi gar nicht mehr in den Wald! Da muss Daniel Iselin, Abteilungsleiter der
Pfadi Scalära, doch etwas entgegenhalten: «Wir brauchen das Pfadiheim vorwiegend für Höcks (die Planung der Aktivitäten und Lager durch die Leiter). Unsere Aktivitäten finden immer noch praktisch alle in Wald statt. Zum Höcken ist es aber super: Die Küche ist super gut ausgerüstet und es ist auch immer sauber (der Hausverwalterin sei Dank!). Seit neuestem hat es auch einen Tschütterli-Kasten im oberen Stock des Stalls und der ist bei Pio-Aktivitäten und Höcks noch lässig ...»
Ein nächstes Projekt steht bereits an: Ein riesiges Holzlager vor der Kellertür lässt erahnen, dass die Pios demnächst ein Floss bauen möchten. Die Projekte werden den Pios, Leitern und auch allen anderen sowieso nicht ausgehen: Im Garten steht eine Blockhütte zur Umnutzung, der Gemüsegarten wartet jedes Jahr auf Setzlinge und auch die Brombeeren möchten immer wieder gerne gemäht werden: An die Arbeit, also!
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Ein Projekt der