Energie und Umwelt
Forschung am Paul Scherrer Institut
Die Versuchsplattform ESI – kurz für Energy System Integration – des Paul Scherrer Instituts testet erneuerbare Energiealternativen in ihrem komplexen Zusammenspiel miteinander.
Inhalt 4
Energie − Treibstoff des Lebens
19
Gut und lange geladen
6
«Wir arbeiten beide im Kontext der Energiestrategie 2050»
20
Die Atmosphäre im Blick
20
Hoch oben
22
Dicke Luft in Delhi
22
Vom Grossen zum Kleinen
23
Umwelt mobil
24
Der Kern der Dinge
24
Wie ein Schwamm für Wasserstoff
25
Simulationen machen Kernanlagen
8
10
Eine Plattform – viele Energiesysteme Die Energy-SystemIntegration-Plattform ESI
12
Energie in Gas speichern
12
Gewinnung von Wasserstoff
13
Methanisierung
13
Weissbuch Power-to-X
14
Wertvoller Wasserstoff
15
Saubere Energie dank Brennstoffzelle
16
Die Möglichmacher
17
Saubere Abgase dank Schwammstruktur
17
Weg vom «schmutzigen Diesel»
17
Wasser spalten
18
Grüne Treibstoffe für den Flugverkehr
18
Molekulare Helfer
sicherer 25
Mit Sicherheit eingeschlossen
25
Eine Zukunftsfrage
26
Hotlabor: Wissen aus den heissen Zellen
28
Energiesysteme: Der Blick für das Ganze
28
Energiemix der Zukunft
29
Mobilität von morgen
31
Das PSI in Kürze
31
Impressum
31
Kontakte
Umschlagbild Brennstoffzellenforschung am PSI 3
Energie − Treibstoff des Lebens Wie man Energie nachhaltig gewinnt
• Sichere Nutzung der Kernenergie
und speichert, ist eine entscheidende
• Sichere Entsorgung radioaktiver
Zukunftsfrage für jede Gesellschaft. Die Forschung des PSI hilft dabei, heute Antworten auf diese Fragen von morgen zu finden.
Abfälle • Ganzheitliche Bewertung von Energiesystemen • Auswirkungen von Energienutzung auf Klima und Atmosphäre
Jedes Lebewesen benötigt Energie in Form von Nahrung. Der Mensch konsu-
Ziel der PSI-Forschenden ist es, bei
miert über Nahrung hinaus aber noch
Energiegewinnung, Energienutzung,
weitaus grössere Mengen an Energie:
Energiespeicherung und bei deren Um-
in privaten Haushalten, der Wirtschaft
weltauswirkungen eine möglichst hohe
und für die Mobilität. Würde man den
Effizienz bei gleichzeitiger Schonung
weltweiten Primärenergiebedarf aus-
der Ressourcen zu erreichen. Dazu ist
schliesslich mit Erdöl decken, dann
es notwendig, die eingesetzten Mate-
bräuchte man dafür mehr als 135 Bil
rialien und ihr Verhalten unter den ver-
lionen Tonnen. Die Schweiz benötigte
schiedenen Einsatzbedingungen genau
davon über 26 Millionen Tonnen oder
zu kennen.
knapp 0,2 Prozent.
Die Forschungsinfrastruktur des PSI bietet dafür ideale Voraussetzungen.
Energie tritt in unterschiedlichen For-
Die Grossforschungseinrichtungen wie
men auf, zum Beispiel:
die Synchrotron Lichtquelle Schweiz
• als elektrische Energie
SLS, der Freie-Elektronen-Röntgenlaser
in Form von Strom
SwissFEL, die Schweizer Spallations-
• als thermische Energie
Neutronenquelle SINQ, die Schweizer
in Form von Wärme
Forschungsinfrastruktur für Teilchen-
• als kinetische Energie
physik CHRISP und die Schweizer
in Form von Bewegung
Myonenquelle SμS erlauben tiefe Einblicke in die allerkleinsten Strukturen
Die verschiedenen Energieformen las-
von Materialien. Auch die Energy-
sen sich ineinander umwandeln. PSI-
System-Integration-Plattform, kurz ESI,
Forschende arbeiten daran, möglichst
das Hotlabor und neue leistungsfähige
effiziente Verfahren zu entwickeln, um
Grossrechner helfen den Forschenden
Energie zu erzeugen, zu speichern und
des PSI dabei, entscheidende Fort-
umzuwandeln.
schritte bei der Sicherung einer nach-
Dabei konzentrieren sie sich auf fol-
haltigen Energieversorgung zu erzielen.
gende Bereiche:
Neben der physikalischen und chemi-
• Erforschung nachhaltiger Energie-
schen Erforschung von Stoffen und
quellen, zum Beispiel Biomasse
Verfahren hat die Modellierung von
• Effiziente Umwandlung von Ener-
neuen Materialien und die Simulation
gieträgern zur Speicherung und
von Energiesystemen grosse Bedeu-
Wiedergewinnung von Energie für
tung.
Wärme, Strom, Mobilität 4
Energie nachhaltig gewinnen, umwandeln und speichern – ein Forschungsziel für heute und morgen
5
«Wir arbeiten beide im Kontext der Energiestrategie 2050» Zur Person Andreas Pautz (links, Jahrgang 1969) leitet seit 2016 den Forschungsbereich Nukleare Energie und Sicherheit (NES) am PSI und ist Professor für Kerntechnik an der EPFL in Lausanne. Er studierte Physik an den Universitäten Hannover und Manchester und promovierte in Kerntechnik an der TU München. Thomas Justus Schmidt (Jahrgang 1970) ist seit Januar 2018 Leiter des Forschungsbereichs Energie und Umwelt (ENE) des PSI. Er studierte Chemie an der Universität Ulm, wo er auf dem Gebiet der Elektrokatalyse von Brennstoffzellenreaktionen promovierte. Er ist zudem Professor für Elektrochemie an der ETH Zürich.
Herr Schmidt, Sie leiten am PSI den
Erneuerbaren und wir bei der Frage, wie
gehend zu vermeiden und Kosten zu
Forschungsbereich «Energie und Um-
man die Kernkraftwerke in der Schweiz
minimieren. Wir sehen das aus wissen-
welt», Herr Pautz, Sie stehen dem Be-
sicher bis in die 2040er-Jahre – und
schaftlicher Perspektive; das ist keine
reich «Nukleare Energie und Sicher-
möglicherweise sogar weit darüber hi-
politische Diskussion, die wir führen.
heit» vor. Was unterscheidet Ihre
naus – betreibt und wie man schliess-
Mit dem Beschluss, die Laufzeit der
Forschung, was hat sie gemein?
lich die radioaktiven Abfälle entsorgt.
bestehenden Kernkraftwerke nicht zu
Schmidt: Der Bereich «Energie und
Wir leisten unseren Beitrag dazu, dass
begrenzen, sind diese zu einem Teil der
Umwelt» erforscht die Gewinnung von
das unter maximaler Sicherheit ge-
Energiestrategie geworden. Es gibt in
Energie aus erneuerbaren Quellen, de-
schieht und wir unserer Nachwelt mög-
der Schweiz übrigens keinen anderen
ren Umwandlung, Speicherung und die
lichst wenige Altlasten hinterlassen.
Forschungsstandort, an dem so viel
Frage, welche Konsequenzen die Nutzung der Energie durch den Menschen
Das heisst, Sie beide sehen sich nicht
am PSI, also mit so vielen Mitarbeiten-
auf Umwelt und Atmosphäre hat. Mit
als Gegenspieler, indem Sie unter-
den auf einem so engen räumlichen
der Nuklearenergie beschäftigen wir
schiedliche Energiequellen vertreten?
Umfeld.
uns hingegen nicht.
6
Energieforschung betrieben wird wie
Schmidt: Nein. Wir arbeiten eng
Pautz: Das ist unser Spezialgebiet.
zusammen und müssen dabei die Zeit
Arbeiten Sie auch an gemeinsamen
Gemeinsamkeit ist, dass wir beide im-
skalen im Auge behalten, wenn eine
Projekten?
mer im Kontext zur Energiestrategie
Technologie potenziell durch eine an-
2050 der Schweiz arbeiten. Wir haben
dere abgelöst wird.
Pautz: Sicher, beispielsweise im Projekt SURE. Dabei untersuchen wir,
beide in dieser Übergangsphase wich-
Pautz: Richtig, es geht um das op-
wie wir in den nächsten Jahren eine
tige Aufgaben zu erfüllen, der Bereich
timale Zusammenspiel mit dem Ziel,
sichere und resiliente Energieversor-
«Energie und Umwelt» auf der Seite der
mögliche Umweltbelastungen weitest-
gung für die Schweiz aufbauen können.
Die Forschungsbereiche im Vergleich Energie und Umwelt (ENE)
Nukleare Energie und Sicherheit (NES) Mitarbeitende
220
190 Doktoranden
Das umfasst viel mehr als nur eine
80
40
CO2-Minimierung, sondern auch Aspekte wie Versorgungssicherheit, Netz-
Industrie-Drittmittel
stabilität, Abwehr von externen und
2 Mio. CHF
10 Mio. CHF
internen Gefahren. Schmidt: Wir betreiben diese For-
Wissenschaftliche Publikationen/Jahr
schung in einem gemeinsamen PSI-
275
250
Labor, dem Labor für Energiesystemanalysen. Das ist spezialisiert auf solche
Betriebene Anlagen
ganzheitlichen Betrachtungen des kom-
3
3
pletten Energiesystems. Transport, Industrie, Privathaushalte, Stromerzeugung, das fliesst dort alles zusammen.
rinnen und Schweizer werden. Aber wir
Schmidt: Wir haben unter anderem
haben international einen sehr guten
unsere Aktivitäten bei der Verbren-
Brauchen Diskussionen über die Ener-
Ruf, und daher genug Nachfrage. Ge-
nungsforschung reduziert. Das war
giewende und darüber, wie wir sie
meinsam mit der EPF Lausanne und der
zwar ein wichtiges Thema, ist aber nicht
bewerkstelligen können, mehr wissen-
ETH Zürich bieten wir zum Beispiel den
mehr zukunftsorientiert. Dafür haben
schaftliche Objektivität?
Masterstudiengang Nuclear Enginee-
wir andere Themen aufgenommen,
Pautz: Versachlichung der Energie-
ring an. Den beginnen jedes Jahr zwi-
etwa die Wasserstofferzeugung. Wich-
debatte würde extrem helfen. Man
schen 10 und 15 neue Studierende,
tiger geworden ist auch die Frage, wie
sollte einfach klug abwägen, ange-
aktuell sogar über 20. Das zeigt, dass
sich die Energienutzung auf unsere
sichts der Tatsachen, die wir heute
Kernenergie international kein Auslauf-
Umgebung auswirkt. Zum Beispiel:
haben, beispielsweise bezüglich Klima
modell ist.
Welchen Einfluss haben Aerosole auf
oder Versorgungssicherheit. Es muss
die menschliche Gesundheit?
ein evaluierender Denkprozess zu-
Hören Sie oft den Vorwurf: «Die Schweiz
Pautz: Bei uns steht der Langzeit-
stande kommen.
will doch aus der Kernenergie ausstei-
betrieb der Kernanlagen auf der Agenda
gen, warum forscht das PSI dann noch
sowie die Endlagerung und der Rück-
daran?»
bau der Anlagen. Seit klar ist, dass die
Schmidt: Das zeigt auch, wie wichtig der holistische Ansatz ist, den wir am PSI verfolgen, um das Energiesys-
Pautz: Kaum. Dass man Fachleute
Schweiz aus der Kernenergie ausstei-
tem als Ganzes zu verstehen. Dieser
für mindestens die nächsten 25 Jahre
gen wird, haben wir Aktivitäten einge-
Ansatz wird nicht an vielen Orten auf
benötigt, ist unbestritten, alleine schon
stellt, die für Anlagenneubauten in der
der Welt verfolgt.
für die Entsorgungsproblematik. Die
Schweiz nötig gewesen wären, zum
Notwendigkeit, die nuklearen Kompe-
Beispiel die Entwicklung von neuen
Haben Sie Schwierigkeiten, in Ihrem
tenzen in der Schweiz zu erhalten, wird
Brennstoffen. Untersuchungen zu
Bereich Nachwuchs zu finden?
auch politisch kaum noch in Frage ge-
neuen Sicherheitssystemen beobach-
Schmidt: Nein. Es hilft, dass wir
stellt. Die Schweiz soll in puncto Kern-
ten wir nur noch am Rande. Was ich in
sehr international aufgestellt sind. In
technik auch weiterhin international
Zukunft gerne vorantreiben würde, ist
dem Bereich «Energie und Umwelt»
mitreden können und über tiefgehendes
eine verstärkte Internationalisierung
arbeiten Menschen aus etwa 45 Natio
kerntechnisches Know-how verfügen.
bei den Industrie- und Forschungs-
nen.
kooperationen. Die internationale Aus-
Pautz: Das kann ich auch für mei-
Was hat sich in den letzten Jahren in
strahlung, die die Kernenergiefor-
nen Bereich bestätigen, auch wenn es
Ihrem Forschungsbereich verändert
schung am PSI hat, wollen wir weiter
tatsächlich immer weniger Schweize-
und was erwarten Sie für die Zukunft?
ausspielen. 7
Eine Plattform – viele Energiesysteme Weltweit befinden sich die Energiesysteme im Umbau. Vermehrt wird dabei auf die sogenannten neuen erneuerbaren Energieträger gesetzt: Das sind Sonne, Wind und Biomasse. Auch in der Schweiz steigt ihr Anteil an der Energieversorgung und soll dies auch weiterhin tun. Um die Effizienz zu steigern, ist die Erforschung und Entwicklung neuer Materialien und Verfahren notwendig − sowohl bei der Gewinnung von Energie aus erneuerbaren Quellen als auch bei deren Verteilung und Nutzung. Das PSI bietet mit seiner Energy-System-Integration-Plattform eine einmalige Kombination verschiedener Energiesysteme an einem Ort und dadurch exzellente Möglichkeiten, Verfahren zu erforschen, um Energie effizient zu gewinnen, zu speichern und umzuwandeln. Ziel ist es, in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus Forschung und Industrie verschiedene Varianten der Energiespeicherung (siehe auch Energie in Gas speichern, Seite 12f.) und der energieeffizienten Nutzung von Biomasse auf ihre technische und wirtschaftliche Machbarkeit hin zu untersuchen und weiterzuentwickeln. So wurde mithilfe der ESI-Plattform ein Verfahren entwickelt, mit dem sich wesentlich mehr Methan aus Biomasse, zum Beispiel aus Bioabfällen von Haushalten, erzeugen lässt. Methan ist der Hauptbestandteil von herkömmlichem Erdgas und somit ein bewährter Energieträger. Üblicherweise entsteht Methan aus Bioabfällen durch mikrobielle Prozesse, durch sogenannte Vergärung. Dabei entwickeln sich aber auch grosse Mengen Kohlendioxid. Das Gemisch 8
Die ESI-Plattform erforscht, wie überschüssige erneuerbare Energie aus Wind und Sonne gespeichert und bei Bedarf wieder verfügbar gemacht werden kann. Die einzelnen Elemente der ESI-Plattform sind in Containern untergebracht, damit man sie flexibel vor Ort einsetzen kann.
aus beiden Gasen, das Rohbiogas, be-
Die Möglichmacher, Seite 16f.). Das im
dustriellen Massstab sehr gut eignet.
steht zu 60 Prozent aus Methan und zu
Rohbiogas enthaltene Kohlendioxid
Das neue Verfahren zur effizienten Me-
40 Prozent aus Kohlendioxid. Letzteres
wird nahezu vollständig zu Methan
thangewinnung aus Biomasse beein-
wird in der Regel aufwendig vom Me-
umgewandelt. Das resultierende End-
druckte selbst die Experten des Bun-
than getrennt und nicht weiter verwer-
produkt ist so hochwertig und gleicht
desamts für Energie. Sie zeichneten
tet.
handelsüblichem Erdgas so sehr, dass
das PSI und Energie 360° für diesen
Den Forschenden des PSI ist es gelun-
es direkt in das Gasnetz eingespeist
wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen
gen, dieses Kohlendioxid durch Zugabe
werden kann.
Energieversorgung mit dem Schweizer
von Wasserstoff direkt in das Rohbio-
In einem Gemeinschaftsprojekt mit
Energiepreis Watt d’Or aus und kürten
gas nun auch noch in Methan umzu-
dem Zürcher Versorgungsunternehmen
beide gemeinsam zum Sieger in der
wandeln. Dazu benötigen sie unter
Energie 360° testeten die PSI-Forschen-
Sparte Erneuerbare Energien.
anderem sogenannte Katalysatoren −
den ihre Entwicklung unter realen Be-
Substanzen, die die Umwandlung von
dingungen. Mit der mobilen Anlage
einer chemischen Verbindung in eine
Cosyma, in der die Umwandlung von
andere erst möglich machen, sodass
Wasserstoff und Kohlendioxid zu Me-
sich Wasserstoff und Kohlendioxid mit-
than abläuft, zeigten sie, dass das neue
einander zu Methan verbinden (siehe:
Verfahren sich für den Einsatz im in-
Vereint im Dienste der Energieforschung Im Projekt ReMaP unter Federführung der ETH Zürich wird die ESI-Plattform mit den Demonstratoren der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) virtuell zusammengeschaltet. Gemeinsam mit den Plattformen NEST (zukünftige Gebäude), move (zukünftige Mobilität) und ehub (Energienetze auf Quartierebene) der Empa bietet die ESI-Plattform eine einmalige Versuchsanordnung für Forschung und Industrie, um das Wissen und die technischen Grundlagen für die Energiesysteme der Zukunft zu entwickeln.
9
3
1
2
4
Die Energy-SystemIntegration-Plattform ESI 1
Minigasturbine
Die Gasturbine im Miniformat wandelt Methan in Strom und Wärme um. Das ermöglicht es, Strom zu gewinnen, wenn der Wind gerade nicht weht und die Sonne gerade nicht scheint. An der Minigasturbine untersuchen die Forschenden, wie viel Wasserstoff sie dem Methan beisetzen können, damit die Umwandlung noch sicher und effizient geschieht. Denn Wasserstoff lässt sich leicht gewinnen, verbrennt schnell und könnte dabei helfen, auf schnelle Last änderungen zu reagieren.
10
2
GanyMeth
In diesem Reaktor entsteht Methan aus Wasserstoff und Kohlendioxid. Das Produkt wird auch Synthetic Natural Gas (SNG) genannt. Die Reaktion findet in einem Wirbelschichtreaktor mithilfe von Katalysatoren statt (siehe: Die Möglichmacher, Seite 16f.). In dem Reaktor werden Feststoffpartikel, bestückt mit einem Katalysator, durch eine aufwärtsgerichtete Gasströmung ständig durcheinandergewirbelt, sodass eine gute Durchmischung entsteht, an der die Reaktion stattfinden kann.
3
HydroPilot
In einer Pilotanlage erforscht das PSI die hydrothermale Vergasung von nasser Biomasse mit überkritischem Wasser. Dabei werden Abfälle mit hohem Wasseranteil wie Klärschlamm, Kaffeesatz und Gülle einem hohen Druck und einer hohen Temperatur ausgesetzt. Dadurch entsteht aus den Abfällen ein hochwertiges Gas, ähnlich dem Biogas. In dem Projekt werden ähnliche Vorgänge untersucht wie an Konti-C, allerdings in grösserem Massstab, um industrieähnlichere Bedingungen zu simulieren.
4
5
6
Gas-Tanks
Wasserstofftank (4) Kohlendioxidtank (5) Sauerstofftank (6)
7
Elektrolyseur
Aus Wasser entsteht mithilfe von Strom Wasserstoff und Sauerstoff.
10
12
11
7 8 6 9
5
Leitungen n Biogene Masse n Kohlendioxid (CO2) n Wasserstoff (H2) n Sauerstoff (O2) n Strom n (Synthetisch rohes) Biomethan n Wasser (H2O) n Luft n Nasse Biomasse
8
Cosyma
Rohbiogas aus einer Biogas anlage enthält nur etwa 60 Prozent Methan, der Rest ist Kohlendioxid. Die Test anlage Cosyma (Containerbased System for Methanation) verarbeitet das Rohbiogas weiter, indem sie Wasserstoff zuführt, das mit dem Kohlendioxid reagiert. So erhöht sich die Methan ausbeute. Der Prozess nennt sich Direktmethanisierung.
9
Konti-C
Die Versuchsanlage untersucht, wie sich aus nasser Biomasse – Gülle, Klärschlamm oder Algen – Energie gewinnen lässt. Bei hohen Temperaturen und Drücken wird die Biomasse in synthe tisches Biogas, also Methan, umgewandelt. Das hat den Vorteil, dass die Biomasse zuvor nicht getrocknet werden muss, denn dieser Vorgang benötigt viel Energie und macht eine Verarbeitung wirtschaftlich oft unrentabel.
10 Kontrollraum und Besucherplattform
11 Gasreinigung/ Gastrocknung
Hier werden Wasserstoff und Sauerstoff aus dem Elektrolyseur getrocknet und gereinigt, um dann in Speichertanks gepumpt zu werden.
12
Brennstoffzelle
Die Brennstoffzelle erzeugt Strom aus Wasserstoff und Sauerstoff. Dabei entsteht Wasser. Da ein Brennstoff zellensystem alleine zu wenig Strom erzeugt, sind in diesem Container vier Systeme aus je 236 Einzelzellen zusammengeschaltet. So wird eine industrielle Umgebung simuliert.
11
Energie in Gas speichern Ein Problem bei Wind- und Solarkraft
ihre direkten Treibhausgasemissionen
ist, dass ihre Quellen nicht immer
drastisch zu reduzieren. Gemäss der
gleichmässig zur Verfügung stehen.
Energiestrategie 2050 will sie den Aus-
Wenn genügend Wind weht, produzie-
stoss von Treibhausgasen bis 2030 im
ren Windkraftanlagen ausreichend
Vergleich zu 1990 um 50 Prozent ver-
Strom; bei Flaute versiegt diese Quelle.
ringern, bis 2050 bis zu 85 Prozent.
Auch die Einstrahlung des Sonnen-
Nach 2050 soll die Energieversorgung
lichts ändert sich nicht nur im Tag-
in der Schweiz vollkommen klimaneu-
Nacht-Rhythmus, sondern auch wetter-
tral erfolgen. Um dieses Ziel zu errei-
abhängig und saisonal.
chen, kommt den neuen erneuerbaren
Eine zuverlässige Energieversorgung
Energien, also Biomasse, Wind- und
braucht deshalb effektive Energiespei-
Solarkraft, eine entscheidende Bedeu-
cher: Sie konservieren die Energie, die
tung zu – und der Frage, wie man die
in produktionsstarken Phasen gewon-
produzierte Energie speichern kann.
nen wurde, und geben sie ab, wenn gerade Windstille herrscht oder die
Schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien H2
ELEKTROLYSE
Wasserstoff
+ Anode
e– e–
Sauerstoff
e– H+
H+
e–
Bei der Proton-Exchange-MembraneElektrolyse (PEMEL) führt elektrischer Strom dazu, dass sich Wasser an der sogenannten Anode in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Zunächst entstehen Sauerstoff und positiv geladene Wasserstoff-Ionen (Protonen). Diese wandern durch die nur für sie durchlässige Membran und vereinigen sich an der Kathode mit Elektronen zu gasförmigem Wasserstoff.
METHANISIERUNG
CH4
H2 H2
Stromzufuhr Kathode –
Membran
Die Schweiz hat sich das Ziel gesetzt,
Sonne nicht ausreichend scheint. Ein Erdgasnetz
Gasspeicher
Verfahren, das dabei zum Einsatz kommt, heisst Power-to-Gas. Dabei werden mit elektrischem Strom, zum Beispiel aus Wind- oder Sonnenener-
Industrielle Nutzung
Mobilität
Stromerzeugung
Wärmeversorgung
gie, Gase wie Wasserstoff oder Methan erzeugt. Diese Gase dienen als Energiespeicher und speisen bei Bedarf ihren Energieinhalt wieder in die Ener-
Mit Wasserstoff lassen sich beispielsweise Fahrzeuge mit einer Brennstoffzelle betreiben (siehe Seite 15). Das Gas lässt sich auch in das Erdgasnetz einspeisen. Die Industrie wiederum kann es verwenden, um ihre Produktionsprozesse aufrechtzuerhalten: Wasserstoff ist ein wichtiger Rohstoff, etwa bei der Herstellung von Stickstoffdünger in der chemischen Industrie oder beim «Aufbrechen» (Cracken) von Kohlenwasserstoffen in Erdölraffinerien.
gieversorgung zurück.
Gewinnung von Wasserstoff Wasserstoff entsteht unter anderem durch die Elektrolyse von Wasser. Im Prinzip wird dabei Strom in Wasser
12
geleitet, das sich daraufhin in seine
Methan erzeugt, der Hauptbestandteil
neues Verfahren dafür entwickelt und
Bestandteile Wasserstoff und Sauer-
von herkömmlichem Erdgas.
so erreicht, dass sich aus Biogas aus
stoff zerlegt. Für die Elektrolyse existie-
Ein Spezialfall der Methanisierung ist
Bioabfällen bis zu 60 Prozent mehr
ren unterschiedliche Verfahren. Das PSI
die sogenannte Direktmethanisierung.
Bio-Methan gewinnen lässt (siehe:
wendet die Protonen-Austausch-Mem-
Dabei wird der Wasserstoff nicht mit
Eine Plattform – viele Energiesysteme,
bran-Elektrolyse an (Proton Exchange
reinem Kohlendioxid zusammenge-
Seite 8f). Die höhere Methanausbeute
Membrane Electrolysis, PEMEL, siehe
bracht, sondern mit Biogas, das bereits
schont damit Ressourcen und die Um-
Seite 12).
zu einem guten Teil aus Methan be-
welt.
steht, aber noch einen vergleichsweise
Sowohl bei der Gewinnung von Was-
hohen Anteil an Kohlendioxid enthält.
serstoff als auch bei der Methanisie-
Auch direkt in diesem Gasgemisch
rung kommen Hilfssubstanzen zum
lässt sich aus Kohlendioxid mit Was-
Einsatz, die die Reaktionen überhaupt
Eine weitere Möglichkeit, Energie in
serstoffzugabe zusätzliches Methan
erst ermöglichen. Es handelt sich um
Gas zwischenzulagern, ist die soge-
erzeugen und so der Methangehalt im
sogenannte Katalysatoren, die am PSI
nannte Methanisierung. Dabei wird aus
Biogas deutlich erhöhen, bis zur Erd-
ebenfalls intensiv erforscht werden
Wasserstoff und Kohlendioxid das Gas
gasqualität. PSI-Forschende haben ein
(siehe Seite 16f.).
Methanisierung
Weissbuch Power-to-X Wissenschaftler des PSI haben gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von sechs Schweizer Hochschulen und Forschungsinstitutionen umfangreiche Informationen zu verschiedenen Aspekten von Power-to-X-Technologien zusammengetragen. So werden Technologien bezeichnet, mit denen Energie in Zeiten eines Überangebots von elektrischem Strom in anderen Energieformen, zum Beispiel chemischen Energieträgern, gespeichert werden. Unter anderem haben die Forschenden in einem Weissbuch zusammengefasst, welches Potenzial Power-to-X-Verfahren für die Energiestrategie 2050 haben, vor welchen Herausforderungen die Technologie steht und welche Schlüsselfaktoren eine Verbreitung begünstigen. In Auftrag gegeben hat das Weissbuch die Eidgenössische Energieforschungskommission (CORE), erstellt haben es die Partner des Swiss Competence Center for Energy Research (SCCER) Heat and Electricity Storage, Biosweet, Crest, Furies und Mobility, und finanziert haben es die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung Innosuisse sowie das Bundesamt für Energie (BFE). Ein Fazit: Die Beiträge, die Power-to-X in einzelnen Energiesektoren wie Verkehr, Heizung oder durch die Rückverstromung leisten kann, sind sehr unterschiedlich. So ist die erneute Gewinnung von Strom aus Energieträgern wie Wasserstoff oder Methan, die mit Power-to-X-Verfahren erzeugt wurden, derzeit noch sehr teuer. Die Kosten für solche − auch Power-to-Power genannten − Verfahren könnten aber durch Technikfortschritte und durch zunehmende Erfahrung im Umgang mit diesen Technologien bis 2030 um bis zu zwei Drittel sinken. Kraft- und Brennstoffe, die mit Strom aus erneuerbaren Energien in Power-to-X-Verfahren entstehen, können fossile Energieträger wie Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel ersetzen und somit helfen, Kohlendioxid-Emissionen zu reduzieren. Wirtschaftlich wird dies aber nur sein, wenn entsprechende umweltpolitische Anreizmechanismen zum Tragen kommen. Download «Power-to-X: Perspektiven in der Schweiz» unter https://bit.ly/3gHAjWu
13
Wertvoller Wasserstoff Wasserstoff ist das häufigste Element
than, was die Effizienz der gesamten
sehr schnell verbrennt, könnte die
im Universum. Auf der Erde spielt er
Umwandlungskette steigert und viel-
Turbine mit mehr Wasserstoff im Brenn-
eine bedeutende Rolle für das Leben
fältige Speicheroptionen eröffnet. Un-
gasgemisch vielleicht sogar besser auf
und den Energiekreislauf in der Natur.
tersuchungen mit Gasbrennern haben
schnelle Laständerungen ansprechen,
Im Energiesystem der Zukunft entsteht
gezeigt, dass man Methan bis zu 20
hoffen die Wissenschaftler. Dass Gas-
er in Power-to-Gas-Verfahren, treibt
oder gar 30 Prozent Wasserstoff zuset-
netze für hohe Wasserstoffanteile fit
Brennstoffzellen an oder lässt sich in
zen kann, ohne dass die Gasbrenner
gemacht werden können, zeigt ein Blick
das vorhandene Erdgasnetz einspei-
durch lokale Überhitzung Schaden
in die Vergangenheit: Noch bis vor rund
sen.
nehmen. Deshalb wollen die PSI-For-
50 Jahren war Stadtgas in der Schweiz
schenden herausfinden, ob auch die
weit verbreitet und enthielt bis zu
Ins Erdgasnetz eingespeist wird Was-
kleine Gasturbine so viel Wasserstoff
50 Prozent Wasserstoff.
serstoff bereits jetzt, allerdings in ei-
verträgt und wie sie bei einem höheren
nem sehr geringen Anteil. Über einen
Wasserstoffanteil auf kurzfristig nach-
weiteren Schritt kann Wasserstoff auch
gefragte Lastspitzen reagiert. Da Was-
zu Methan – dem Hauptbestandteil von
serstoff sehr reaktionsfreudig ist und
Erdgas – umgewandelt werden. PSI-Forschende prüfen jetzt an einer Minigasturbine, wie sich der Wasserstoffanteil im Erdgasgemisch erhöhen lässt. Die Anlage ist in ihrem Gehäuse nicht grösser als ein Kleiderschrank und liefert eine elektrische Leistung von 100 Kilowatt. Damit könnte man den Leistungsbedarf eines kleinen Quartiers mit etwa fünf bis sieben Einfamilienhäusern abdecken – passend zum Trend, die Stromversorgung zu dezentralisieren. Die Minigasturbine ist ein kommerzielles Produkt und eine typische Anlage zur Wärme-Kraft-Kopplung, wie sie in Hotelanlagen, Wohnsiedlungen und auf Campingplätzen zum Einsatz kommen kann, um die dortige Infrastruktur mit Strom und Wärme zu versorgen. Wasserstoff lässt sich in Zukunft umweltfreundlich mithilfe der Elektrolyse gewinnen (siehe Seite 12), wenn genügend Strom aus neuen erneuerbaren Energien zur Verfügung steht. Wenn sich mehr Wasserstoff im Erdgas verwenden lässt, entfällt der Umwandlungsschritt von Wasserstoff zu Me14
Die Minigasturbine ist Teil der ESI-Plattform und wandelt Methan in Strom und Wärme um. PSI-Forschende prüfen an ihr, wie sich der Wasserstoffanteil im Erdgasgemisch erhöhen lässt.
Saubere Energie dank Brennstoffzelle So kann beispielsweise Wasser, das Abfallprodukt aus der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff, für Brennstoffzellenantriebe in der Praxis ein Problem darstellen. In kälteren Klimaregionen kann das Wasser nämlich bei abgeschaltetem Antrieb gefrieren und die Funktion der Brennstoffzellen beeinträchtigen. PSI-Forschende haben deshalb mithilfe der Spallations-Neutronenquelle SINQ die Verteilung von Eis und Wasser in einer Brennstoffzelle direkt abgebildet. Ebenso überprüften sie, wie ein speziell entwickeltes Material das entstehende Wasser besser ableitet. Mithilfe der Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS untersuchten PSI-Forschende ausserdem, wie die PolymerWenn wir atmen, nehmen wir Sauer-
-beschleuniger – durchführen, welche
elektrolytmembran einer Brennstoffzelle
stoff in unseren Körper auf. Das lebens-
einzigartige Einblicke in das Innere der
verschleisst. Das bessere Verständnis
wichtige Gas benötigen wir, um Ener-
Brennstoffzellen und der genutzten
dieser Vorgänge in einer Brennstoffzelle
gie zu gewinnen. Eine Reaktion dabei
Materialien ermöglichen. Dadurch ge-
wird dabei helfen, bessere Materialien
ist die Verbindung von Wasserstoff und
winnen die Forschenden ein grundsätz-
und Verfahren für deren Einsatz im Ener-
Sauerstoff zu Wasser. Genau das ge-
liches Verständnis der Vorgänge in der
giesystem zu entwickeln.
schieht auch in einer Brennstoffzelle.
Brennstoffzelle und können sie sehr gezielt verbessern.
Eine Brennstoffzelle erzeugt elektrischen Strom aus einem Brennstoff und Sauerstoff. Der Brennstoff ist meist Wasserstoff, kann aber auch Methanol, Butan oder Erdgas sein. Bei der Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff wird Energie frei und es entsteht Wasser. Auf diese Weise liefert eine Brennstoffzelle
Anode Wasserstoff
–
+ Kathode Sauerstoff
e
–
Das PSI engagiert sich seit vielen Jahren
e– PEM e– (Protonen- e– AustauschMembran) e–
auf verschiedenen Stufen der Brenn-
H+
stoffzellenforschung: von der Optimie-
H
rung einzelner Komponenten bis zur
H+
Untersuchung vollständiger Brennstoff-
H+
Kohlendioxid-freie, saubere Energie.
zellensysteme. Am PSI können For-
e–
e–
+
Prinzip der PEM-Brennstoffzelle: An der Anode wird Wasserstoff unter Abgabe von Elektronen zu Protonen (H+) oxidiert, die durch die Membran wandern. An der Kathode wird Sauerstoff durch Elektronen (e–) reduziert; es entsteht Wasser. Anode und Kathode sind an einen elektrischen Verbraucher angeschaltet; es fliesst Strom.
Wasser
schende Untersuchungen mithilfe von Grossanlagen – Teilchenerzeuger und 15
Die Möglichmacher
Am PSI entwickeln Forscher effizientere Katalysatoren sowie die dafür notwendigen Trägermaterialien.
Katalysatoren sind Substanzen, die eine
giereicheren Methan umzuwandeln,
chemische Reaktion beschleunigen,
benötigt man Katalysatoren. Für die
effizienter machen oder gar erst ermög-
Reaktion von Kohlendioxid mit Was-
lichen. Die Rolle von Katalysatoren über-
serstoff zu Methan ist das Element
aufgelöster Spektroskopie an der Syn-
nehmen in der Biologie Enzyme. Das
Nickel besonders geeignet. Es kommt
chrotron Lichtquelle Schweiz SLS den
sind natürliche Eiweissmoleküle, die es
bei der Direktmethanisierung zum Ein-
Verlauf von chemischen Reaktionen zu
dem Menschen beispielsweise ermög-
satz, einer am PSI entwickelten Tech-
beobachten. Das hat gegenüber kon-
lichen, Stärke in Zucker umzuwandeln.
nologie, um die Methanausbeute bei
ventionellen Verfahren einen entschei-
Auch in der Industrie sind Katalysatoren
der Vergärung von Bioabfällen deutlich
denden Vorteil: Statt nur Momentauf-
von unschätzbarem Wert.
zu erhöhen (siehe die Seiten 8, 9 und
nahmen lässt sich der Verlauf der
13). Der Katalysator sorgt dafür, dass
Reaktionen darstellen. Es ist wichtig,
Kohlendioxid ist als Endprodukt vieler
sich Kohlendioxid und Wasserstoff zu
genau zu verstehen, wie sich die Ab-
Verbrennungen ein vergleichsweise
Methan und Wasser verbinden.
läufe mit der Zeit verändern, denn wäh-
träges Gas, das nicht gerne mit anderen
Bei der Untersuchung und Optimierung
rend einer chemischen Reaktion vari-
Substanzen reagiert. Um Kohlendioxid
von Katalysatoren profitieren PSI-For-
ieren unter Umständen Temperaturen
bei moderaten Temperaturen zum ener-
schende von der Möglichkeit, mit zeit-
und die Mengen der Ausgangsstoffe.
16
Saubere Abgase dank Schwammstruktur
Struktur bietet enorm viel Oberfläche.
sen sich Empfehlungen ableiten, wann
Wenn sich darin das Palladium fein
dem Katalysator wie viel Ammoniak
verteilt, kann es noch besser mit den
zugeführt werden sollte, um die Stick-
Katalysatoren leisten wertvolle Dienste
Abgasen reagieren – der Schadstoff-
oxide im Abgas zu jeder Zeit so gering
beim Filtern von Abgasen. So arbeiten
ausstoss verringert sich deutlich.
wie möglich zu halten.
Weg vom «schmutzigen Diesel»
Wasser spalten
Kanäle aus Keramik geleitet. Deren
In Dieselmotoren entstehen bei der
serstoff: Er lässt sich in Tanks speichern
Oberfläche ist mit dem eigentlichen
Verbrennung des Kraftstoffs gesund-
und später, zum Beispiel in Brennstoff-
Katalysator beschichtet. Meist besteht
heitsschädliche Stickoxide. Um diese
zellen, wieder in elektrische Energie
er aus fein verteilten Edelmetallparti-
zu reduzieren, wird dem Abgas gasför-
umwandeln. Gewonnen wird Wasser-
keln, häufig Palladium auf einer Träger-
miges Ammoniak zugegeben, das, an-
stoff aus Wasser in sogenannten Elek-
substanz. Je nach Motortyp bleiben
geregt durch einen Katalysator, mit den
trolyseuren mit Strom (siehe Seite 12).
beim Verbrennen von Erd- oder Biogas
Stickoxiden zu harmlosem Stickstoff
Forschende des PSI haben ein neues
aber recht grosse Mengen des Haupt-
und Wasser reagiert. Katalysator ist in
Material entwickelt, das dort als Kata-
bestandteils Methan übrig. Dieses lässt
diesem Fall Kupfer auf einem Zeolith-
lysator die Aufspaltung der Wassermo-
sich mit üblichen Katalysatoren nicht
Gerüst. Bei niedrigen Temperaturen
leküle beschleunigt.
so einfach zersetzen.
funktioniert der Prozess jedoch noch
Ziel der Forschenden am PSI ist ein
In Tests, die die PSI-Forschenden
nicht optimal.
Katalysator, der gleichzeitig effizient
durchführten, erwiesen sich für diesen
Die Forschenden untersuchten Struktur
und günstig ist, weil er ohne Edelme-
Zweck Zeolithe als am besten geeignet.
und Funktion eines Kupfer-Zeolith-Ka-
talle auskommt. Dafür greifen sie auf
Das sind hochporöse Substanzen auf
talysators unter realistischen Betriebs-
ein bekanntes Material zurück: Perows-
Basis von Siliziumdioxid. Unter dem
bedingungen an der SLS. Das wich-
kit, eine komplexe Verbindung der Ele-
Mikroskop sehen sie aus wie ein
tigste Ergebnis: Eine stufenweise
mente Barium, Strontium, Kobalt, Eisen
Schwamm: durchzogen von vielen win-
Dosierung des Ammoniaks erlaubt eine
und Sauerstoff.
zigen Löchern, die über Kanäle mitein-
schnellere Reaktion als eine bei kon
Sie entwickelten als Erste ein Verfah-
ander verbunden sind. Eine solche
stanter Ammoniakzugabe. Daraus las-
ren, das Perowskit in Form von winzigen
Forschende des PSI daran, leistungsfähigere Katalysatoren für Gasautos zu entwickeln. In einem Fahrzeugkatalysator wird das Abgas durch eine Vielzahl paralleler
Ein Energieträger der Zukunft ist Was-
Nanopartikeln erzeugt. Nur so kann es effizient wirken, denn ein Katalysator Zeolithe sind aufgrund ihrer Schwammstruktur hervorragende Trägermaterialien für Katalysatoren. In ihrem Gerüst fein verteilte Metalle können besonders effektiv mit den Abgasen reagieren.
benötigt eine möglichst grosse Oberfläche. Macht man die Partikel des Katalysators möglichst klein, addieren sich deren Oberflächen zu einer umso grösseren Gesamtoberfläche. Das neue Herstellungsverfahren liefert grosse Mengen des Katalysatorpulvers und dürfte sich leicht an einen industriellen Massstab anpassen lassen.
17
Grüne Treibstoffe für den Flugverkehr In der Initiative «SynFuels» entwickeln Forschende des PSI und des Partnerinstituts Empa gemeinsam einen Prozess, um Kerosin aus erneuerbaren Ressourcen herzustellen. Es sollen flüssige Treibstoffgemische von höchster Qualität entstehen, die möglichst rückstandsfrei verbrennen und sich damit für den Antrieb von Flugzeugen eignen. Die beiden Schweizer Forschungsinstitute suchen zusammen nach Wegen, um Kohlendioxid und Wasserstoff zu längerkettigen Molekülen zu verknüpfen und so synthetische Treibstoffe zu produzieren. Dass sich diese Treibstoffe auch für ein Flugzeugtriebwerk eignen, ist ein ehrgeiziges, aber lohnendes Ziel: Flugzeugtreibstoffe sind die Treibstoffe mit der höchsten Qualität. Gelingt es, sie aus erneuerbaren Ressourcen herzustellen, wird man mit dem Prozess auch alle anderen Kraftstoffe synthetisieren können. Kerosin ist ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen mit sehr genau spezifizierten chemischen und physikalischen Eigen-
Treibstoffs erfolgt über ein oder meh-
tron Lichtquelle Schweiz SLS. Mit der
schaften, die für die Ökonomie und
rere Zwischenprodukte wie Methan,
Grossforschungsanlage lassen sich
Sicherheit des Flugbetriebes unbedingt
Kohlenstoffmonoxid, Methanol, Ethy-
Einblicke in die Reaktionsmechanis-
einzuhalten sind. Ein synthetischer
len oder Dimethylether.
men gewinnen oder Forschende kön-
Treibstoff muss selbstverständlich die-
nen mit ihrer Hilfe untersuchen, wie
selben Eigenschaften aufweisen.
sich die Katalysatoren während des
Ausgangsstoffe für den zu entwickeln-
Molekulare Helfer
Einsatzes verändern und wie die Veränderungen das Produktspektrum be-
den Herstellungsprozess sind Kohlendioxid und Wasserstoff. Das Kohlendi-
Schlüssel zum Erfolg des Projekts sind
einflussen.
oxid kommt dabei aus verschiedenen
Katalysatoren (siehe Seite 16, Die Mög-
Wichtiger Teil des Projekts sind auch
Quellen, etwa aus Biomasse, direkt aus
lichmacher). Sie sollen die schrittweise
Analysen dazu, wie hoch der ökologi-
der Umgebungsluft oder aus industri-
Umwandlung von Kohlendioxid und
sche Fussabdruck der hergestellten
ellen Produktionsprozessen, beispiels-
Wasserstoff zu flüssigen Kohlenwas-
Treibstoffe ist, welchen Beitrag diese
weise der Zementherstellung. Der be-
serstoffen auf molekularer Ebene er-
zur Treibhausgasreduktion in der
nötigte Wasserstoff wird mithilfe von
möglichen.
Schweiz leisten können und wie wirt-
erneuerbarem Strom aus Wasser ge-
Ein unentbehrliches Hilfsmittel im
schaftlich ihre Herstellung ist.
wonnen. Die Synthese des flüssigen
«SynFuels»-Programm ist die Synchro-
18
Gut und lange geladen Strom sorgt für Licht und Wärme, treibt
len, dem gängigen Material für die
Ein tiefer Blick in einen völlig anderen
die meisten Haushaltsgeräte an und
Elektroden handelsüblicher Akkus.
Typ von Batterien offenbarte Verbesse-
versorgt unsere Unterhaltungsgeräte
Durch ausgeklügelte Optimierung der
rungspotenzial bei den sogenannten
mit Energie. Durch den Mobilitätswan-
Graphitanode – der negativen Elek
Feststoffbatterien. Diese Art Akku
del und neue Verkehrskonzepte wird
trode – bei einer herkömmlichen Lithi-
kommt völlig ohne Flüssigkeiten aus,
elektrische Energie auch hier an Be-
umionen-Batterie erhöhten die For-
die in herkömmlichen Akkus für den
deutung gewinnen. Strom lässt sich in
schenden die bei hohen Strömen
Ladungstransport zuständig sind. Da
Batterien, auch Akkumulatoren ge-
nutzbare Speicherkapazität unter La-
diese Flüssigkeiten brennbar sind, wür-
nannt, speichern und so auch mobil
borbedingungen auf das Dreifache.
den Feststoffbatterien die Elektromo-
einsetzen. Das stellt Stromspeicher
Eine Zugabe von Silizium erhöhte die
bilität deutlich sicherer machen. Rönt-
vor Herausforderungen, die PSI-For-
nutzbare Speicherkapazität weiter.
genaufnahmen an der Synchrotron
schende lösen.
Auch bei einem anderen Batterietyp
Lichtquelle Schweiz SLS des PSI liefer-
auf Lithiumbasis erzielten PSI-For-
ten Forschenden bislang einmalige
Ob in Smartphones, Tablets, Laptops
schende eine deutliche Leistungsstei-
Einblicke in die Abläufe einer Feststoff-
oder Elektrofahrzeugen – ein Problem,
gerung. Lithium-Schwefel-Akkus kön-
batterie sowohl beim Auf- als auch
das sich bei allen mobilen Stromspei-
nen theoretisch deutlich mehr Energie
beim Entladen. Das verbessert das
chern stellt, ist ihre Haltbarkeit. Mit
liefern als die üblichen Lithiumionen-
Verständnis von den Schädigungen,
anderen Worten: Nicht nur wie schnell,
Akkus, die heutigen Prototypen verlie-
die der Akku dabei erleidet, und hilft,
sondern auch wie oft und wie zuverläs-
ren aber schon nach wenigen Ladezy-
bessere Energiespeicher für die Zukunft
sig kann ich wie viel Energie darin spei-
klen merklich an Kapazität. Durch die
zu entwickeln.
chern und abrufen? Forschende des
Optimierung der Elektrodenstruktur
PSI-Labors für Elektrochemie arbeiten
liess sich die Zahl der Ladezyklen deut-
daran, bestehende Systeme zu verbes-
lich steigern.
sern, zum Beispiel solche auf Basis von Lithium, aber auch neue Speichersysteme zu entwickeln, zum Beispiel auf Basis anderer Elemente wie Natrium. Mithilfe der Grossforschungsanlagen des PSI blicken die Forschenden in die Materialien, um die Vorgänge beispielsweise beim Auf- und Entladen teilweise bis auf die Ebene einzelner Atome hinab zu verfolgen. Dabei berücksichtigen sie alle Komponenten einer Batterie, von den Kontakten, über die Strom zu- oder abfliesst, bis zum eigentlichen Speichermaterial, das die elektrische Energie vorhält. So gelang es einer Forschergruppe des PSI in Kooperation mit Forschenden der ETH Zürich, ein neues Verfahren zu
Die Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS ermöglicht direkten Einblick in die Vorgänge innerhalb einer Batterie.
entwickeln, um deutlich leistungsfähigere Elektroden aus Graphit herzustel19
Die Atmosphäre im Blick Wenn wir Energie gewinnen oder nut-
archiv zu bewahren, beteiligen sich
zen, beeinflussen wir auch immer
PSI-Forschende am internationalen
unsere Umwelt, vor allem die Erdatmos
Ice-Memory-Projekt. Im Rahmen dieses
phäre. Das PSI erforscht darum Vor-
Projektes werden weltweit Eisbohr-
gänge in der Luft − sowohl nahe an der
kerne gewonnen, die dann geschützt
Erdoberfläche als auch in mehreren
vor Klimawandel und steigenden Tem-
Tausend Metern Höhe. Das Wissen
peraturen in einem Lager in der Antark-
darüber hilft, richtige Entscheidungen
tis aufbewahrt werden sollen.
in Sachen Luftreinhaltung zu treffen.
Mithilfe von Eisbohrkernen aus den Alpen zeigten PSI-Forschende beispiels-
Was haben die Arktis und Antarktis,
weise erstmals, dass industrieller Russ
Grossstädte wie Peking oder Neu-Delhi
kaum verantwortlich sein kann für die
und das Schweizer Jungfraujoch ge-
Schmelze der Alpengletscher, die sich
mein? An allen diesen Orten arbeiten
vor allem zwischen 1850 und 1875 voll-
PSI-Forschende. Sie messen Umwelt-
zog. Erst ab etwa 1875 übersteigt der
faktoren und sammeln Daten, um sich
Russgehalt der Luft den natürlichen Wert
ein besseres Bild von den Vorgängen
und lässt sich somit auf menschliche
in der Atmosphäre zu machen.
Aktivitäten zurückführen. Zuvor stammte
In den Alpen gewinnen PSI-Forschende
der Russ vorwiegend aus natürlichen
Eisbohrkerne aus Gletschern. In ihnen
Quellen, vor allem aus Waldbränden.
sind Spurenstoffe aus der Atmosphäre längst vergangener Zeiten eingeschlossen. Durch die Analyse ihrer Zusam-
Hoch oben
mensetzung lassen sich Trends in der Klimageschichte ermitteln. Diese er-
Auf rund 3500 Metern Höhe, in der
möglichen es wiederum, Prognosen für
Forschungsstation auf dem Jungfrau-
die künftige Entwicklung unseres Kli-
joch, untersuchen PSI-Forschende un-
mas aufzustellen. Um dieses kalte Ge-
ter anderem Aerosole, die landläufig
dächtnis der Erde als einmaliges Klima-
besser als Feinstaub bekannt sind.
Die Smogkammer des PSI ist ein Partner innerhalb des Infrastrukturprogramms EUROCHAMP-2020, einem internationalen Programm zur Integration von europäischen Simulationskammern, um atmosphärische Prozesse zu untersuchen. Dieses Programm unterstützt Forscher beim Zugang zu hochmodernen Smogkammeranlagen in Europa, einschliesslich der PSI-Smogkammer. EUROCHAMP-2020 bietet Forschern die Möglichkeit, ihre Instrumente und ihr Fachwissen in verschiedene Simulationskammern für Messkampagnen und Instrumentenprüfungen einzubringen. www.eurochamp.org
20
In der Smogkammer des PSI kann man studieren, wie aus Gasen und festen Partikeln Feinstaub entsteht und wie dieser Feinstaub sich in der Atmosphäre verändert.
21
Aerosolforschung auf dem Jungfraujoch hilft unter anderem dabei, besser zu verstehen, wie in den verschiedenen Jahreszeiten Russteilchen zu Wolkentröpfchen werden.
Auch sie beeinflussen das Klima. An-
Luft in gigantischen Metropolen wie
ders als die Treibhausgase Kohlendi-
dem indischen Delhi untersuchen. Dort
oxid und Methan tragen sie aber nicht
messen sie zwanzig bis dreissig Mal
dünner Teflonfolie. In diesen Raum
immer zur Erwärmung bei, sondern
höhere Konzentrationen von Schadstof-
lassen sich gezielt Gase leiten. Um die
können das Klima auch abkühlen. Man-
fen als in der Schweiz – vornehmlich
natürliche Umgebung möglichst gut
che absorbieren Sonnenlicht, erhitzen
aus menschlichen Quellen. Mit ihren
nachzustellen, lässt sich die Kammer
sich dadurch und tragen so zur Erwär-
Geräten und Analysen decken die Wis-
mit UV-Licht bestrahlen, das dem UV-
mung der Atmosphäre bei. Andere
senschaftler auf, welche Quellen und
Anteil des Sonnenlichts entspricht. So
streuen das Licht zurück ins All, haben
Prozesse wie viel Feinstaub produzie-
können Wissenschaftler Vorgänge in
also einen kühlenden Effekt. Zudem
ren und welche Massnahmen daher die
der Atmosphäre unter kontrollierten
bilden sich an Aerosolpartikeln Wol-
Situation verbessern können.
Bedingungen beobachten und analy-
kentröpfchen. Dank der Höhenlage des
In China ist das bereits gelungen: Dort
sieren.
Jungfraujochs lässt sich dort sehr gut
haben PSI-Forschende gezeigt, dass
erforschen, wie sich die kurzlebigen
der Smog in Peking zu einem wesent-
Partikel auf dem Weg von der Erdober-
lichen Teil aus sekundär gebildetem
fläche in die höheren Schichten der
Feinstaub besteht, zu dem auch weit
Atmosphäre verändern und dort
entfernte Quellen beitragen. Neben
Energieproduktion geht einher mit
schliesslich die Wolkenbildung beein-
Messungen vor Ort führten sie dafür
Emissionen in Form von Feinstaub und
flussen.
auch Experimente in der Smogkammer
Gasen. Die daraus resultierenden
am PSI durch und importierten dafür
Klima- und Gesundheitseffekte sind
einen chinesischen Ofen samt Kohle.
das Resultat einer enormen Zahl kom-
Dicke Luft in Delhi
Vom Grossen zum Kleinen
Die Erkenntnisse trugen dazu bei, die
plexer Prozesse in der Atmosphäre. Um
An einem Standort mit weitaus höheren
Luftqualität in Peking durch Massnah-
Auswirkungen der Energieproduktion
Temperaturen als an den Polen der Erde
men der Regierung zu verbessern.
bestimmten Quellen oder Prozessen
oder in den alpinen Lagen der Alpen
Das Herz der Smogkammer des PSI ist
zuzuordnen oder Auswirkungen in die
arbeiten PSI-Forschende, wenn sie die
ein 27 Kubikmeter fassender Kubus aus
Zukunft zu projizieren, benötigen wir
22
nebst der Diagnose in der Atmosphäre
eines Eiskeims organisieren. Oder sie
stehen auch externen Nutzern für Fra-
auch Experimente im Labor, die es er-
bekommen Einblick in das Schicksal
gen an der Schnittstelle von Umwelt-
lauben, einzelne physikalische und
von Nitrat, einem Abbauprodukt von
forschung und physikalischer Chemie
chemische Phänomene im Detail zu
Stickoxiden, an der Eisoberfläche, be-
zur Verfügung.
verstehen. Dazu gehören die Smog-
vor es in einem Gletscher archiviert
kammern, aber auch mit modernsten
wird. Schliesslich lernen sie das Zu-
analytischen Methoden ausgerüstete
sammenspiel von gelösten Stoffen an
Reaktoren im Labor.
der Wasseroberfläche verstehen, zum
Hier kommen auch die Grossfor-
Beispiel wenn sich ein Wolkentröpf-
Um nicht nur an einzelnen Orten die
schungsanlagen des PSI zum Zuge.
chen bildet. Ein anderes Experiment
Umwelt zu erforschen, können For-
PSI-Forschende haben an der Synchro-
erlaubt es, mit Röntgenblick in Fein-
schende das sogenannte Smogmobil
tron Lichtquelle Schweiz SLS Infrastruk-
staubteilchen hineinzuschauen, um zu
nutzen. Das Fahrzeug kann mit vielen
turen aufgebaut, um Vorgänge an Ober-
sehen, wie sie aufgebaut sind oder wie
verschiedenen Messinstrumenten
flächen von Feinstaub, Eis oder Wasser
sie unter dem Einfluss einer chemi-
ausgestattet werden. Bei Messfahrten
auf molekularer Ebene zu untersuchen.
schen Reaktion oder unter veränderten
können sie damit sowohl die räumliche
So lernen sie zu verstehen, wie sich
Umweltbedingungen ihre Struktur än-
als auch die zeitliche Verteilung von
Wassermoleküle auf der Oberfläche
dern. Diese experimentellen Anlagen
Schadstoffen in der Luft untersuchen.
Umwelt mobil
Das Smogmobil des PSI. Darin installieren lässt sich unter anderem eine Apparatur, die Luft durch die Poren eines Filters zieht. Die Ablagerungen können Forschende dann analysieren.
23
Der Kern der Dinge Die Schweiz wird aus der Kernenergie aussteigen − das sieht die Energiestrategie 2050 vor. Aber auch nachdem das letzte Kernkraftwerk vom Netz gegangen ist, soll das Wissen zum Umgang mit Kernenergie und allen sicherheitsrelevanten Aspekten erhalten und durch Forschung verbessert werden. Nur so lassen sich auch in Zukunft valide Fakten vorhalten, damit die Schweiz in Bezug auf die Kernenergie weiterhin national und international gute Entscheidungen treffen und als kompetenter Gesprächspartner mitreden kann. Die Forschenden im PSI-Bereich Nukleare Energie und Sicherheit (NES) arbeiten an folgenden Aufgaben: • Erwerb neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse über nukleare Sicherheit • Weiterentwicklung modernster Simulationsmethoden für Sicherheitsbewertungen • Bewertung und/oder Aktualisierung der Kriterien für die nukleare Sicherheit, um Änderungen der Strategien für die Stromerzeugung, die techno-
kraftwerken verwendet wird? Wie ver-
grität der Hüllrohre von Kernbrennstäben
logische Entwicklung, Modernisie-
halten sich die Brennstäbe, insbeson-
beeinflusst werden könnte. Dafür nutz-
rungen und den langfristigen Betrieb
dere die Hüllrohre, die den eigentlichen
ten die Forschenden bildgebende Ver-
zu berücksichtigen
Brennstoff, das Uranoxid, einschlies-
fahren mit Neutronen. Das Neutronen-
• Entwicklung von experimentellen Ein-
sen, während des Betriebs und nach
Imaging ist ein am PSI perfektioniertes
richtungen zusammen mit modern
ihrem Einsatz? Was würde im Falle ei-
Verfahren, das eine eigene PSI-Arbeits-
sten Instrumentierungstechniken für
nes schweren Reaktorunglücks passie-
gruppe an der hiesigen Grossfor-
das Design, die Durchführung und die
ren und wie lässt sich sicherstellen,
schungsanlage SINQ, der Schweizer
Interpretation von Messungen an re-
dass radioaktive Substanzen nicht in
Spallations-Neutronenquelle, mit einem
alen physikalischen Phänomenen von
die Umwelt gelangen?
der weltweit besten Neutronenmikros-
hoher Sicherheitsrelevanz, die für die
kope regelmässig durchführt.
Verifizierung, Validierung und Quali-
Bei ihren Untersuchungen konzentrier-
Wie ein Schwamm für Wasserstoff
ten sich die Forschenden auf Wasser-
Konkrete Fragen lauten beispielsweise:
So fand beispielsweise die Gruppe Nu-
mit den Metallen bildet, was die Stabi-
Wie altert das Material, das in Kern-
klearbrennstoffe heraus, wie die Inte
lität der Rohre beeinträchtigt.
fizierung von Berechnungsmethoden erforderlich sind.
24
stoff, der in das Metall der Hüllrohre eindringt und dort sogenannte Hydride
saugt das Wasser auf, die Haut bleibt
den aber trotzdem untersuchen will,
trocken. Die Beschichtungen, die ur-
kann man damit erforschen, beispiels-
sprünglich zum mechanischen Schutz
weise Störfälle in komplexen Nuklear-
eingeführt wurden, stabilisieren so
anlagen. Die Forschenden am Labor für
vermutlich die Hüllrohre auf lange Sicht
Simulationen und Modellierung (LSM)
zusätzlich.
am PSI profitieren dabei von der rasanten Entwicklung der Computertechnologie.
Simulationen machen Kernanlagen sicherer
Mit Sicherheit eingeschlossen
Computersimulationen helfen ent-
Mit Rechenmodellen und Computersimulationen untersuchen Forschende die Vorgänge in Kernkraftwerken und machen die Anlagen so sicherer.
scheidend dabei, Kernkraftwerke si-
In der Schweiz schreibt das Kernener-
cher zu betreiben. Auch Aufsichtsbe-
giegesetz eine geologische Tiefenlage-
hörden überprüfen damit die Sicherheit
rung der hochaktiven sowie der
der Anlagen. Ob es um den Einbau
schwach- und mittelaktiven Abfälle aus
neuer Komponenten oder um Tests und
Kernkraftwerken und anderen Quellen
Versuche zur Wahrung der Sicherheit
vor. Forschende des PSI wirken an die-
geht, fast alles muss vorher am Com-
sem wichtigen gesellschaftlichen Un-
puter berechnet und analysiert werden.
terfangen mit, indem sie die Naturvor-
Forschende am PSI entwickeln dazu
gänge erforschen, die für die Sicherheit
Rechenmodelle und Computerpro-
eines Tiefenlagers von Bedeutung sind.
gramme, die Komponenten und Teilsysteme sowie deren Zusammenspiel im Kernreaktor immer genauer modellieren. Sie fungieren damit als unabhänDie Arbeitsgruppe untersuchte, wie
gige Forschungspartner der Schweizer
sich eine zusätzliche Schutzschicht bei
Aufsichtsbehörde, des Eidgenössi-
Hüllrohren auswirkt, die sogenannten
schen Nuklearsicherheitsinspektorats
Mit der Betreuung von Studieren-
Liner. Diese sind weltweit und insbe-
ENSI, und tragen dadurch dazu bei, die
den, Doktorierenden und jungen
sondere in der Schweiz im Einsatz. Sie
Sicherheit der schweizerischen Kern-
Wissenschaftlern und Wissenschaft-
schützen die Hüllrohre gegen mecha-
kraftwerke zu gewährleisten und fort-
lerinnen trägt das PSI zusammen mit
nische Beschädigungen. Liner haben,
während zu verbessern.
der ETH Zürich und der ETH Lau-
so fanden die Forschenden heraus,
Schon seit einigen Jahren geht der
sanne dazu bei, die Fachkompetenz
einen positiven Effekt: Hüllrohre, die
Trend hin zu sogenannten Best-Esti-
in Sachen Nuklearenergie in der
über eine solche Schutzschicht verfü-
mate-Modellen, das heisst realisti-
Schweiz langfristig zu erhalten: Im
gen, weisen darunter weniger Hydride
schen Rechenmodellen. Man versucht
standortübergreifenden Masterstu-
auf. Der Wasserstoff dringt vermehrt in
dabei, die Vorgänge in einem Reaktor
diengang Nuclear Engineering ler-
diese Beschichtung ein und wird schon
auf Grundlage physikalischer Gesetze
nen Ingenieure, wie man Kernkraft-
dort gestoppt. Der Liner wirkt wie ein
möglichst genau zu beschreiben und
werke effizient und sicher betreibt,
Schwamm für den Wasserstoff. Als
zu quantifizieren. Hypothetische Ereig-
wie man sie stilllegt und radioaktive
würde eine Person im Bademantel in
nisse, die zwar extrem unwahrschein-
Abfälle entsorgt.
den Nieselregen gehen: Das Frottee
lich sind, die man aus Sicherheitsgrün-
Eine Zukunftsfrage
25
Hotlabor: Wissen aus den heissen Zellen Die gesamte wissenschaftliche Exper-
nur unter strengen Sicherheitsvorkeh-
Rund 35 Mitarbeitende betreuen die
tise der Schweiz zum Materialverhalten
rungen untersucht werden. Solche Un-
sicherheitstechnische und analytische
und der Alterung von Kernkraftwerken
tersuchungen geschehen im PSI-Hot-
Infrastruktur des Hotlabors – und arbei-
ist am PSI konzentriert. Vom nuklearen
labor, einer schweizweit einzigartigen
ten zudem an weiteren Forschungsthe-
Brennstoff selbst, über die Hüllrohre von
Anlage. In den sogenannten „heissen
men, zum Beispiel für die Medizin. So
Brennstäben bis hin zu den Reaktor-
Zellen“, hinter bis zu einem Meter di-
produzieren Wissenschaftler des PSI in
druckbehältern und Kühlmittelleitungen
cken Betonwänden und Bleiglasfens-
den heissen Zellen einen Teil ihrer Ra-
– Forschende des PSI untersuchen, wie
tern, ist die Radioaktivität hermetisch
diopharmaka − radioaktive Medika-
sich die Materialien unter den harschen
eingeschlossen und abgeschirmt – das
mente gegen Krebs, die Tumore direkt
Bedingungen während des Betriebs ei-
schützt die Mitarbeitenden und vermei-
im Körper bestrahlen. Das dafür benö-
nes Kernkraftwerks verändern.
det eine Kontamination der Umwelt.
tigte radioaktive Isotop Terbium-161 soll
Mit von aussen gesteuerten Greifarmen
in Zukunft an der Spallations-Neutro-
Bestrahlte und daher radioaktive Ma-
können die Forschenden Experimente
terialien, sei es aus Kernkraftwerken
mit dem radioaktiven Material im Inne-
oder aus Forschungsanlagen, dürfen
ren der Kammern sicher durchführen. Das Hotlabor des PSI untersucht in seinen abgeschirmten Hotzellen seit vielen Jahren verbrauchte Brennstäbe aus den Schweizer Kernkraftwerken, um Schäden frühzeitig zu erkennen.
26
nenquelle SINQ des PSI erzeugt und
und Oxidation der Brennstabhüllen ge-
ausgesetzt, etwa Korrosion oder dem
dann in den abgeschirmten Zellen des
nauestens unter die Lupe. Im Mittel-
Eindringen von Wasserstoff. Dringt zu
Hotlabors von dem Element, aus dem
punkt steht dabei, das Design der
viel Wasserstoff ins Hüllrohr, bilden
es entsteht, abgetrennt werden.
Brennstäbe kontinuierlich zu verbes-
sich Hydride, Verbindungen von Was-
Kernaufgabe des PSI-Hotlabors sind
sern, sodass aus dem sicher einge-
serstoff und den Metallen des Hüllrohr-
ausführliche Untersuchungen an be-
schlossenen Brennstoff möglichst viel
materials, die das Hüllrohr spröder
strahlten Brennstäben, um zu verste-
Energie gewonnen werden kann. Die
machen und das Wachstum bestehen-
hen, wie sie sich während des Betriebs
Erkenntnisse helfen den Kernkraftwerk-
der Risse begünstigen. PSI-Wissen-
oder in der Phase der Zwischenlagerung
betreibern, ihre Kraftwerke effizienter
schaftler nutzen die hauseigenen
verändern. Forschende im Hotlabor
und sicherer zu machen.
Grossforschungsanlagen und die heis-
untersuchen regelmässig materialwis-
Dem Hüllrohr der Brennstäbe gilt ein
sen Zellen des Hotlabors, um besser
senschaftlich die abgebrannten Brenn-
besonderes Augenmerk. Diese erste
zu verstehen, wie der Wasserstoff auf-
stäbe aus den Schweizer Kernkraftwer-
Schutzhülle gegen das Austreten von
genommen wird, sich dann im Hüllrohr
ken mit modernen Analysemethoden.
Radioaktivität aus einem Kernreaktor
verteilt und dieses dadurch mecha-
Sie nehmen die mögliche Versprödung
ist im Betrieb sehr hohen Belastungen
nisch schwächt.
27
Energiesysteme: Der Blick für das Ganze
Am PSI erforschen Wissenschaftler
welche politischen Vorgaben, gesell-
derem zu einer Partnerschaft mit dem
Energiesysteme in ihrer ganzen Kom-
schaftlichen Trends oder technologi-
Weltenergierat (WEC) geführt, in des-
plexität, auf nationaler wie globaler
schen Entwicklungen das Umfeld be-
sen Rahmen Szenarioanalysen über die
Ebene. Dazu nehmen die Forschenden
stimmen könnten. Ihre Ergebnisse sind
globale Stromversorgung entstehen.
sowohl die einzelnen Bereiche −
keine in Stein gemeisselte Prognosen,
Alle drei Jahre werden die Weltenergie-
Strom- und Wärmeversorgung sowie
sondern vielmehr fundierte Antworten
szenarien in einer aktuellen Version
den Verkehr − als auch ihr Zusammen-
auf die Frage: «Was wäre, wenn?»
veröffentlicht. In drei unterschiedlichen
spiel unter die Lupe. Ausserdem prüfen
Szenarien beschreiben Forschende das
sie diese vernetzten Systeme darauf,
globale Energiesystem und liefern eine
ob sie wirtschaftlich nachhaltig sind.
Energiemix der Zukunft
Dazu entwickeln die Forschenden Sze-
Das erwiesene wirtschaftsökonomi-
2040 und darüber hinaus weiterentwi-
narien und treffen Annahmen darüber,
sche Fachwissen am PSI hat unter an-
ckeln könnte.
Vorstellung davon, wie es sich unter bestimmten Rahmenbedingungen bis
28
«Unfinished Symphony» nehmen Re-
Mobilität von morgen
gierungen deutlich grösseren Einfluss darauf, wie sich das Energiesystem
Benzin, Diesel, Erdgas, E-Auto, Hybrid
entwickelt, beispielsweise durch Ge-
oder Brennstoffzelle – welche Techno-
setze, langfristig stabile Rahmenbedin-
logien und Treibstoffe sind die umwelt-
gungen und Subventionen. In diesem
freundlichsten? In einer Ökobilanz im
Szenario kommen klimapolitische Ent-
Auftrag des Bundesamts für Energie
scheidungen und andere Nachhaltig-
analysierte das Labor für Energiesystem-
keitsaspekte viel stärker zum Tragen.
analysen am PSI, wie sich die verschie-
«Hard Rock» wiederum geht von einem
denen Arten von Personenwagen auf die
geringeren Wirtschaftswachstum aus
Umwelt auswirken. Dabei berücksich-
als die beiden anderen Szenarien; die
tigten die Forschenden den gesamten
einzelnen Staaten kooperieren weniger
Lebenszyklus der Fahrzeuge, also Pro-
und es gibt weniger Innovationen.
duktion, Betrieb und Entsorgung. Ihre
Das Labor für Energiesystemanalysen
Ergebnisse umfassten beispielsweise
des PSI hat über die vergangenen Jahre
Treibhausgasemissionen, Primärener-
ein computergestütztes Modell des
giebedarf sowie die Bildung von boden-
weltweiten Energiesystems aufgebaut
nahem Ozon oder von Feinstaub.
und kontinuierlich weiterentwickelt.
Ein Ergebnis: Aus Klimaschutzperspek-
Das wendet es für die Weltenergiesze-
tive sind alternative Fahrzeuge und
narien an. Dieses Modell – das Global
Treibstoffe – Batterie- und Brennstoff-
MARKAL Model, kurz GMM – bildet die
zellenfahrzeuge sowie synthetisches
heutigen Strukturen des Energiesys-
Methan – nur dann sinnvoll, wenn die
tems mit seinen Wechselwirkungen ab
Elektrizität zum Betrieb des Elektromo-
und integriert viele mögliche zukünftige
tors beziehungsweise zur Produktion
Optionen für die Energieversorgung. So
von Wasserstoff und Methan aus Koh-
berechnen die Forschenden, wie sich
lendioxid-armen Quellen stammt. Dies
Entwicklungsziele und Rahmenbedin-
gilt heute und in Zukunft. Mit Strom aus
gungen auswirken werden, etwa auf
annähernd Kohlendioxid-freier Produk-
den Energiemix, den Zugang zu Ener-
tion (Wasser-, Wind- und Kernkraft-
gie, auf die Kohlendioxid-Emissionen
werk) ermöglichen es Batteriefahr-
und das Wirtschafts- und Bevölke-
zeuge, Brennstoffzellenfahrzeuge und
rungswachstum. Ein Ergebnis, das für
Antriebe auf Basis von synthetischem
alle drei Szenarien gilt: Elektrizität wird
Methan, die Treibhausgasemissionen
Die Szenarien tragen musikalische
zunehmend wichtiger. Auch erreicht
auf etwa die Hälfte gegenüber her-
Bezeichnungen, die eine gewisse
der durchschnittliche Pro-Kopf-Ener-
kömmlichen Benzin- und Dieselautos
Grundstimmung ausdrücken. «Modern
gieverbrauch in den kommenden zehn
zu reduzieren. Falls jedoch Erdgaskraft-
Jazz» geht davon aus, dass sich die
Jahren ein Maximum und sinkt danach
werke den zusätzlichen Strombedarf der
Märkte vergleichsweise frei entwickeln
wieder ab. Der Gesamtenergiever-
Elektromobilität decken, dann sinken
und sich das Verbraucherverhalten
brauch wird allerdings in keinem der
die Treibhausgasemissionen nicht. Pa-
sprunghaft und durchgreifend ändert,
drei Szenarien geringer, sondern wird
rallel zum Ausbau der Elektromobilität
also beispielsweise sehr schnell sehr
sich in zwei der drei Szenarien sogar
muss also immer auch die erneuerbare
viele Elektroautos gekauft werden. In
noch mehr als verdoppeln.
Stromproduktion ausgebaut werden.
Forschende am PSI vergleichen im Detail die Umweltauswirkungen von Personenwagen mit unterschiedlichen Antriebsarten und ermitteln deren Ökobilanz.
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Das Paul Scherrer Institut aus der Vogelperspektive
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Das PSI in Kürze Das Paul Scherrer Institut PSI ist ein Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften. Am PSI betreiben wir Spitzenforschung in den Bereichen Zukunftstechnologien, Energie und Klima, Health Innovation und Grundlagen der Natur. Durch Grundlagen- und angewandte Forschung arbeiten wir an nachhaltigen Lösungen für zentrale Fragen aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Das PSI entwickelt, baut und betreibt komplexe Grossforschungsanlagen. Jährlich kommen mehr als 2500 Gastwissenschaftler aus der Schweiz, aber auch aus der ganzen Welt zu uns. Genauso wie die Forscherinnen und Forscher des PSI führen sie an unseren einzigartigen Anlagen Experimente durch, die so woanders nicht möglich sind. Die Ausbildung von jungen Menschen ist ein zentrales Anliegen des PSI. Deshalb sind etwa ein Viertel unserer Mitarbeitenden Postdoktorierende, Doktorierende oder Lernende. Insgesamt beschäftigt das PSI 2200 Mitarbeitende. Damit sind wir das grösste Forschungsinstitut der Schweiz.
Impressum Konzeption/Texte/Redaktion Sebastian Jutzi, Brigitte Osterath Fotos Scanderbeg Sauer Photography, Markus Fischer, Mahir Dzambegovic Gestaltung und Layout Monika Blétry Druck Paul Scherrer Institut Zu beziehen bei Paul Scherrer Institut Events und Marketing Forschungsstrasse 111 5232 Villigen PSI, Schweiz Telefon +41 56 310 21 11 Villigen PSI, Oktober 2021
Kontakte Forschungsbereichsleiter Energie und Umwelt Prof. Dr. Thomas J. Schmidt Tel. +41 56 310 57 65 thomasjustus.schmidt@psi.ch Forschungsbereichsleiter Nukleare Energie und Sicherheit Prof. Dr. Andreas Pautz Tel. +41 56 310 34 97 andreas.pautz@psi.ch Leiterin Abteilung Kommunikation Mirjam van Daalen Tel. +41 56 310 56 74 mirjam.vandaalen@psi.ch
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Energie und Umwelt_d, 2/2024