Uem/FU OS 65 2007

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Uem / FU

OS 65-3 2007



Uem/FU OS 65-3 2007

„Die Letzte“


Einzeln sind wir stark, zusammen unschlagbar! Seite 4 • Uem/FU OS 65-3 2007


Editorial

Lt Feustle Patrick

Geschätzte Ehemalige der Offiziersschule 65-3 2007 Geschätzte Kameraden, Freunde! Es ist soweit. Einige Zeit ist seit der Brevetierung nun

Editorial

3

Vom Rekruten zum Zugführer

4

Uem/FU OS 65-3 2007 stellt sich vor

7

schon verstrichen, viele Arbeitsstunden sind vollbracht,

Kultur und Umgang in der OS

10

Erfahrungen im Zugführerleben gesammelt. Doch es ist

OS Ablauf

12

Klassenübungen

14

Fachdienstübung Zürichgau

18

Gebirgswoche Andermatt

20

Fachausbildung EKF

26

Schlacht um Langenzinggen

29

OS – Die Lebensschule

30

ses Buch eine finale Zusammenfassung all unserer Er-

SSP – Sprachspezialisten

31

lebnisse und Abenteuer dar. Natürlich durfte auch ein

Gefechtsverlegungen

32

Durchhalteübung

37

bunden und verpackt in einem dauerhaften Cover, will

OS 65 „die Letzte“

46

keinesfalls im Schrank verstauben, sondern einen eh-

100 km Marsch

48

renvollen Platz im Bücherregal oder gar in der Glasvi-

Klassenabend

50

Brevetierung

54

Doch soll es auch dort nicht für immer ruhen! Nein,

Rede von Hptm Asg Jürg Hermann

60

vielmehr werden zukünftige Väter dieses Buch eines

Rede von Nationalrat Urs Hany

61

Tages ihren Kindern und Enkelkindern zeigen und be-

Offiziersball

64

Warum Offizier

84

dermatt, in dunkler Nacht oder bei brütender Sonne, zu

Interview mit dem Schulkommandanten

86

später Stunde oder früh am Morgen, tief im Berg oder

Insiders und Sprüche

88

Schlusswort des Klassenlehrers

96

Schlusswort

97

Danksagung/Impressum

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mehr geschehen - mehr als nur Offiziersalltag. Zu später Stunde und in dunkler Kammer ist herangewachsen, was ihr nun in den Händen haltet - das Offiziersschulbuch 65-3 2007. Ihr werdet schnell bemerken, viele Inhalte sind identisch mit jenen des Magazins, einiges wurde ein wenig abgeändert, Extras sind hinzugekommen! So stellt die-

ausführlicher Artikel zum Offiziersball nicht fehlen, ummalt mit vielen Fotoseiten. All dies zusammen, ge-

trine eines Offiziers finden.

geistert davon erzählen, was sich einst zugetragen hat, in Bülach, Dübendorf, Altmatt, Romanshorn oder An-

hoch oben auf dem Gletscher. Viel Spass beim Lesen und Zurückerinnern, beim Träumen von der guten alten Zeit der OS 65-3 2007!

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Vom Rekruten zum Zugführer Lt Sadri Patrick

Der Weg vom Rekruten zum Zugführer ist lang und steinig. Über den Soldaten zum Unteroffizier und schliesslich zum Offizier. Viele Hürden gilt es auf diesem Weg zu überwinden. Obwohl die Gesamtdauer im Vergleich zu früher verkürzt wurde, ist es für die meisten noch immer eine lange, aber auch unvergessliche Reise. Mit dem Einstieg in die Rekrutenschule ändert sich für viele junge Männer so manches in ihrem Tagesablauf. Die Ausbildung zum Offizier verlangt jedoch noch ein bisschen mehr ... Von dieser Geschichte soll dieser Artikel erzählen.

V

om (fast) ahnungslosen Rekruten, der schon beim

die Rekrutenschule, kurz RS, ein. Bei fast jedem macht

Anblick eines Offiziers nervös wird, bis zum Of-

sich da langsam ein flaues Gefühl im Magen breit. Bei

fizier, der genau diesen Respekt verkörpert. Doch wie

mir sah das ungefähr folgendermassen aus: „Sie be-

macht man aus einem scheuen Rekruten einen stolzen

treten nun militärisches Gelände! Bitte halten Sie Ihre

und glaubwürdigen Offizier? Ein Beschrieb des Werde-

Unterlagen bereit.“ Mit diesen Worten wurden die rund

gangs und der verschiedenen Wege, die dorthin führen,

400 neuen Rekruten empfangen. Mit einem farbigen

wo wir jetzt stehen.

Blatt Papier ausgerüstet wurden wir zu einer grossen

Von Feriencamps und Survival-Expeditionen oder: wie man sich den Militärdienst vorstellt

D

Turnhalle geführt, wo wir anhand der farbigen Blätter eingeteilt wurden. Etliche, die vor mir angekommen waren, standen in Viererkolonnen bereit. Die Zugfüh-

ie Rekrutenschule beginnt wohl bei allen gleich:

rer ordneten die frischen Rekruten nach Grösse ein. Die

mit dem Aufgebot zum Informationstag, auf den

ersten drückten bereits Liegestützen, andere versuchten

alsbald auch die Aushebung folgt. Erstmals werden die

sich die Grade einzuprägen. Denn bis Ende der Woche

körperliche und geistige Leistungsfähigkeit getestet, was

sollte jeder diese beherrschen.

für den einen oder anderen schon das Ende seines Mi-

Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist den meisten nicht

litärdienstes bedeutet. Immer noch in zivilen Kleidern,

mehr nach Militär zu Mute. Doch lehrreich ist die Re-

jedoch schon mit diversen Unterlagen ausgerüstet, rückt

krutenschule für jeden. Man lernt, auf Details Acht zu

man dann, gemeinsam mit vielen anderen Rekruten, in

geben und stets Ordnung zu halten, um unangenehme

2007/2008 November Dezember Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November 45 46 47 48 49 50 51 52 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47

Monat Woche

AGA

Ausbildung

U

Beförderung Soldat

a

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Anwärterschule

Of Anw Schule

U

Beförderung Obergefreiter

Of LG

U

Offiziersschule

Beförderung Oberwachtmeister

Verbandsausbildung

Beförderung Leutnant


Konsequenzen zu vermeiden. Nach einigen Wochen RS

um sich unter anderem auf den Offizierslehrgang vor-

hängt eine Liste auf, mit den Namen derjenigen, die für

zubereiten und in der Entschlussfassung, welche eine

die Kaderausbildung vorgesehen sind. Darauf folgt ein

der wichtigen Tätigkeiten eines Offiziers ist, drillmässig

Gespräch mit dem Schulkommandanten: „Sie haben

geschult zu werden.

eine Qualifikation zum Offizier erhalten, wollen Sie Entscheidung: Offizier - ja, nein? Die nachgeschobene

Offizierslehrgang in Bern - oder: die Möglichkeit theoretisch einen Infanteriezug zu befehlen

Drohung „Falls Sie ablehnen sollten, werden sie Unter-

m Offizierslehrgang in Bern werden die Offiziersas-

Offizier werden?“ Mit diesen Worten steht man vor der

offizier!“ erleichtert das Ganze nicht gerade. Mit diesen Worten steht eine Entscheidung an, die damals wohl je-

I

piranten aller Truppengattungen zusammen in ge-

mischten Klassen während vier Wochen in der Befehls-

den von uns zum Nachdenken anregte (lesen Sie dazu

gebung und der Entschlussfassung geschult. Ebenso

auch den Artikel „Warum Offizier“ auf Seite 84). Am

stehen Besuche bei den Teilstreitkräften Heer und Luft-

letzten Abend der siebten Woche werden die Kaderan-

waffe auf dem Programm. Durch den Austausch profi-

wärter zum Soldaten befördert. Danach trennen sie sich

tieren alle voneinander und man kann Erfahrungen und

von ihren Kameraden und werden in die Unteroffiziers-

Ansichten austauschen. Geschichte und Sicherheitspoli-

schule verlegt.

tik sowie internationale Einsätze sind ebenfalls Themen

Die Unteroffiziersschule - oder: wie Privilegien und Pflichten zusammenhängen

K

der vielen Gastreferenten, welche wirklich wissen, wovon sie sprechen. Auch Offiziersehre und -kodex sowie Knigge-Grundlagen werden vermittelt. Nebst der vielen

aum in der Unteroffiziersschule, ändert sich vie-

Theorie durften wir uns damals in Bern aber auch an

les. Nach Arbeitsschluss ist der Besuch der Mili-

der Planung verschiedener infanteristischer Aufgaben

tärkantine erlaubt, es steht ein Soldatenhaus auf Platz,

auf Stufe Zug versuchen, wie eine Überwachung des

ein Fitnessraum und viele andere Kleinigkeiten, die uns

Autobahnabschnittes Wankdorf oder der Bezug eines

spüren lassen, dass wir jetzt etwas aufgestiegen sind.

Standortes in einem Dorf im Emmental, in welchem

Die Züge heissen jetzt „Klassen“, es gibt einen Klassen-

alle Fahrzeuge auf geschickte Weise versteckt werden

chef, der für den Bestand und weitere Aufgaben verant-

sollten. Am Ende werden alle Absolventen des Offi-

wortlich ist. FUM ist ein wichtiger Teil der Ausbildung,

zierslehrganges zu Oberwachtmeistern befördert. Mit

ebenso die fachgebietsspezifische Ausbildung. Auf di-

vielen Informationen und Erlebnissen, wie zum Beispiel

versen Übungen, teilweise auch mit der Offiziersschule,

einmal den Kopf in den Nachbrenner eines FA-18 gehal-

hat man die Möglichkeit, sein Können unter Beweis zu

ten oder die Hand in den Lauf eines Panzers Leopard II

stellen. Nach zehn Wochen und der Beförderung zum

gesteckt zu haben, kehren die meisten wieder zurück in

Obergefreiten trennen sich erneut die Wege. Die Offi-

ihren angestammten Lehrverband.

ziersaspiranten werden in eine eigene Klasse umgeteilt, FUM: Führungsausbildung der unteren Milizkader. Modular aufgebaute Führungsausbildung, welche mit zivil anerkannten Modulzertifikaten abgeschlossen werden kann

1

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Offiziersschule - oder: „Naja, oooh, aua, warum will ich Offizier werden?“

D

schiedenen Rängen, Interessen und Funktionen. Dies kann viele Probleme aufwerfen, jedoch auch ganz neue,

ie Offiziersschule: eine Bereicherung für jeden,

bisher noch nicht gemachte Erfahrungen mit sich brin-

der das mal erleben durfte. Die meisten Aussen-

gen. So kann die VBA als erste Feuerprobe für Offiziere

stehenden schütteln nur den Kopf, doch um so viele

und Gruppenführer angesehen werden. Sicherlich eine

Erlebnisse und Erfahrungen zu sammeln, wie man dies

strenge Zeit mit wenig Schlaf, guten Erfahrungen und

in der Offiziersschule kann, gibt es nur sehr wenige

lehrreichen Erlebnissen.

Möglichkeiten. Obwohl bei uns alle Aspiranten freiwillig die Offizierslaufbahn eingeschlagen hatten, mussten sich einige schon nach der ersten Woche mit Worten wie „Sorry, das ist mir zu anstrengend, das würde ich nicht überstehen“ verabschieden. Zugegeben, die ersten

Fraktionierung

W

ährend der Kaderausbildung hat man die Möglichkeit, nach jeder Schule zu fraktionieren,

was bedeutet, die Ausbildung zu unterbrechen, um sie

vier Wochen sind nicht einfach. Doch nach einiger Zeit

zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Dies ermög-

entwickelt sich ein eingespieltes Team, man kennt sich

licht es jedem, seinen zivilen Zielen und gleichzeitig

gegenseitig mit allen Stärken und Schwächen ziemlich

auch den Bedürfnissen der Armee gerecht zu werden.

gut. Man bemerkt, wenn es jemandem nicht so gut geht.

Die Fraktionierung hat den Nachteil, dass man in der

Diese Fähigkeit wird für uns später auch wichtig sein,

Zwischenzeit sehr viel vergisst und die körperliche Fit-

um einen Zug zu führen. Zudem lernt man sich selbst

ness in der Regel nachlässt.

besser kennen (Wie bin ich, wenn ich zwei Tage nicht

Durch Fraktionierung sind einige Korporäle (Un-

geschlafen habe? Ganz ehrlich - gereizt, müde und etwas

teroffiziere) der Armee 95 nach einem oder zwei (mi-

teilnahmslos; und denken braucht so seine Zeit). Es dau-

litärisch: „zwo“) Wiederholungskursen zu uns in den

ert nicht mehr lange, bis wir als Zugführer vor Rekruten

Offizierslehrgang gestossen. Diese bereicherten unse-

stehen werden. Als Zugführer, welche für uns selbst noch

re Klassen sehr. Vor allem konnten wir von deren Er-

vor einem Jahr die bösen Vorgesetzten waren.

fahrung viel profitieren, was uns die eine oder andere

Die VBA

A

schwierige Aufgabe vereinfachte.

uf die Offiziersschule folgt nach dem Kadervorkurs die Verbandsausbildung. Hier bekommen die

frisch ausgebildeten Offiziere erstmals einen ganzen Zug (bestehend aus frischgebackenen Soldaten und Gruppenführern) unterstellt. So ist die Verbandsausbildung ein erstes Zusammentreffen junger Männer mit ver-

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Der Stress von heute ist die gute alte Zeit von morgen


Uem/FU OS 65-3 2007 Lt Feustle Patrick

Die Klasse 1 der dritten Übermittlungs- und Führungsunterstützungs-Offiziersschule, Uem/FU OS 65-3/07, stellt sich vor. Am 11. Juni 2007 rückten 28 motivierte Oberwachtmeister in Bülach ein. Über die ganze OS-Zeit reduzierte sich dieser Bestand um drei Aspiranten. Fünfzehn Wochen später traten 23 zukünftige Offiziere zur Brevetierungsfeier an, die beiden Sprachspezialisten waren bereits einen Monat zuvor befördert worden.

W

ährend der ganzen Ausbildungszeit war die Of-

ganzen Woche oder während einer bestimmten Übung

fiziersschule in nur eine Klasse gegliedert, da

zu führen. Auch die Gestaltung von Ausbildungslekti-

der Bestand zwei Klassen nicht zuliess. Der Unterschied

onen und Referaten will geübt sein, wozu in diversen

einer OS-Klasse zu einem normalen Zug ist vor allem in

Themenbereichen die Gelegenheit bestand.

der Organisation und der Aufgabenverteilung zu suchen. Dabei wird die Klasse zwar durch den Klassenlehrer geleitet, jedoch nicht in allen Aufgaben geführt. Vielmehr ist es das Ziel, dass jeder Aspirant während seiner Offi-

D

ie Rolle des Schulkommandanten war es, die Gliederung des Schulverlaufs sowie dessen Koor-

dination zu gestalten. Trotz seines eher planungstech-

ziersschulzeit Führungsaufgaben und somit Verantwor-

nischen Aufgabenbereiches liess er es sich nicht neh-

tung übernehmen kann - sei dies für Mensch, Material

men, manch eine Stunde bei der Truppe zu verbringen,

oder Munition. Da in der Uem/FU-Offiziersschule kein

beispielsweise in der Gebirgswoche oder sogar auf dem

eigentliches Praktikum durchgeführt wird, sondern die

100km Marsch. Eine besondere Aufgabe kam auch den

frischgebackenen Zugführer direkt in die Verbandsaus-

Klassenlehrergehilfen zu. Sie übernahmen wichtige

bildung entlassen werden, ist es umso wichtiger, dass

Kontroll- und Leitfunktionen während Übungen und

Führungserfahrung gesammelt werden kann. So kamen

Ausbildungen.

die meisten in den Genuss, die Klasse während einer

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 9


Michael Meister Automatiker 5314 Kleindöttingen AG Richtstrahl-Offizier

Patrick Feustle Elektromonteur 8376 Fischingen TG Richtstrahl-Offizier

Schmerz ist vorübergehend, Stolz ist für immer.

Ein Weg entsteht dadurch, dass man ihn geht!

Airsoft

PC, Fotografie, Design, Musik

Stefan Renfer Elektromonteur 5443 Niederrohrdorf AG Richtstrahl-Offizier System

Claudio Schwarz Kaufmann 8600 Dübendorf ZH Stabssekretär

Geht nicht, gibt’s nicht!

Zeit ist Geld Schlaf.

Jubla-Leiter, Sport, Ausgang, Kollegen

Patrick Sadri Kaufmann 9545 Wängi TG Übermittlungs-Offizier

Aquanautik und Terraristik, Lesen, PC, Fotografie, Biken, Kendo Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren!

Unihockey, Webdesign, Fotografie

Roland Wirz Elektroniker 8103 Unterengstringen ZH Funkaufklärungs-Offizier

Unihockey, Fussball, Cevi, Skifahren

Florian Marchon Student 4513 Langendorf SO Übermittlungs-Offizier

Pfadi, Querflöte, Webdesign, Fotografie, Lesen Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt.

Christoph Scholl Informatiker 2545 Selzach SO Informatik-Offizier

Politik, Kollegen, Skifahren The needs of the many overweight the needs of the few.

Simon Burri Elektromonteur 3053 Lätti BE Informatik-Offizier Karate, Pfadi

Man kann dir den Weg zeigen, gehen musst du ihn selbst.

Vincent Perroulaz Monteur électricien 1073 Savigny VD Officier transmission

Sport en général, foot, MotoGP, formule 1

Christian Schiffmann Informatik Ing. FH 3661 Uetendorf BE Informatik-Offizier Sport, Reisen

Christian Wyss Kaufmann 6210 Sursee LU Funkaufklärungs-Offizier Inlinehockey, Filme(n), Trübeli sammeln

Sigis wies well, en Wurscht vom Bell.

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Michael Burkhard Elektromonteur 8272 Ermattingen TG Übermittlungs-Offizier

Lukas Naef Student 9242 Oberuzwil SG Funkaufklärungs-Offizier

Dario Grecuccio Polymechaniker 9230 Flawil SG Richtstrahl-Offizier

Jeder Tag, an dem man nichts Neues lernt, ist ein verlorener Tag.

Erfahrung ist der beste Lehrmeister, nur das Lehrgeld ist teuer.

Lieber stehend sterben, als kniend leben.

Camping, Natur, Dart, DJ

Computer, Webdesign, Werken

Snowboarden, Reisen, PC

Mirsad Alija Student 9445 Rebstein SG Richtstrahl-Offizier

Bike, Töff, Badminton, Wakeboarden

Roger Büsser Student 9050 Appenzell AI Funkaufklärungs-Offizier

Sport (Hockey, Velo), Lesen, Musik, PC Es ist keine Schande hinzufallen, aber es ist eine Schande einfach liegenzubleiben.

Marcel Moesler Informatiker 9050 Appenzell AI Übermittlungs-Offizier Auto, PC, Kino, Musik

Für eine gute Abkürzung ist kein Umweg zu weit.

Gerry Kammerer Student 9469 Haag SG Funkaufklärungs-Offizier

Fussball, Tennis, Sport allgemein, Kino Things only change if you change them.

Reto Siegenthaler Informatiker 7320 Sargans SG Informatik-Offizier

Sportschiessen (Luftgewehr und Kleinkaliber) Kraft macht keinen Lärm. Sie ist da und wirkt.

Mark Schweizer Informatiker 8126 Zumikon ZH Funkaufklärungs-Offizier Squash, Bars, Freunde

Sie nannten ihn auch den Spanier!

Jürg Kaufmann Kaufmann 8132 Egg ZH Übermittlungs-Offizier

Krafttraining, Kollegen, Fussball, Sport allgemein, DVD, PC, Gaming

Christoph Wyrsch Informatiker 8863 Buttikon SZ Richtstrahl-Offizier System Fussball

Möge Gott sein zwischen dir und dem Leid, an allen verlassenen Orten, die du erreichen wirst.

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Kultur und Umgang in der OS Lt Büsser Roger

In der heutigen Zeit hat jedes Unternehmen eine eigene Kultur und pflegt den Umgang mit Mitarbeitern und Kunden auf ihre eigene Art. Um eine solche firmenspezifische Kultur zu erlangen werden sogenannte Kulturworkshops durchgeführt. Wie sieht das aber im Militär und speziell in unserer OS aus? Eigentliche Workshops können zwar nicht durchgeführt werden, trotzdem vereinfachen eine gute Kultur und ein entsprechender Umgang untereinander das Leben erheblich.

B

eim Einrücken am Montagnachmittag kamen viele

ist man der Lacher der Klasse. Und das ist nicht abschät-

wieder in die Situation, welche sie in der Zwischen-

zig gemeint: Die Klasse hat Freude, die Person hat ein

zeit schon einige Male erlebt hatten: Eine neue Kaserne,

bleibendes Bild geschaffen.

neue Vorgesetzte, neue Kameraden. Im Militär bleibt

Was unsere Klasse dann so speziell macht, ist, dass

trotzdem vieles gleich, denn gewisse Umgangsformen

sich aufgrund dieser „eingebürgerten“ Parolen und Ges-

(wie das Grüssen von Ranghöheren) sind vorgegeben.

ten ein guter Klassengeist entwickelt hat. Ist jemand mal

Anfangs kommt man sich immer ein wenig fremd vor

in einem Tief, so ist es möglich ihn mit Zusprechen auf-

und man sucht nach bekannten Gesichtern. Nach der

zurütteln und an die guten, schönen Momente zu erin-

Zimmerzuteilung stellte man schnell fest, dass sich die

nern.

Kameraden links und rechts nebenan genau in derselben Situation befanden.

Weiter kann jedermann stets auf die Unterstützung der Kameraden zählen. Ist ein Kamerad sportlich

Für das Bekanntmachen sollten wir aber auf dem

schwach und muss er noch den 5 km Waffenlauf nach-

kommenden Marsch noch genügend Zeit haben, denn

holen, so wird während seiner Abwesenheit nicht nur

dort sieht man schon die einzelnen Charaktere und Ty-

das eigene Velo gereinigt, sondern normalerweise eben

pen – vom ungewillten Sportler bis zum unsportlichen

auch noch das des Kameraden. Es ist nicht etwa so, dass

Gewillten findet man alles. Hat man die üblichen Fragen

man nichts besseres zu tun hätte. Es geht hierbei darum,

nach Name, Wohnort, Funktion und Alter dann einmal

den Kameraden dort zu helfen, wo sie schwach sind. Im

gestellt, kommen schon die eigenen Äusserungen zum

Gegenzug ist man dann natürlich auch froh, wenn man

aktuellen Geschehen und damit verbundene (Militär-)

an der eigenen Schwachstelle (z. B. beim Schlafsackauf-

Erlebnisse zum Ausdruck. Dann geht es nicht mehr lan-

rollen) unterstützt wird. Für Stärkere bedeutet das, dass

ge bis auch schon die ersten „dummen“ Sprüche fallen

sie ihre persönlichen Ambitionen zeitweilig zugunsten

und schon nach zwei, drei Tagen sind diese der ganzen

der Allgemeinheit zurückstellen müssen. So hat je-

Klasse hinlänglich bekannt und im allgemeinen Ge-

der seine spezifischen Talente und Stärken, aber auch

brauch.

Schwachstellen. Was im Detail funktioniert, zahlt sich

Genau gleich verhält es sich mit einigen Gesten und

während belastenden, körperlich strengen Übungen

Mimiken: Einmal zur falschen Zeit am falschen Ort eine

aus. Einige Aspiranten sind ausdauernder, andere schon

falsche Bemerkung oder Bewegung gemacht und schon

längst am Anschlag. Wie selbstverständlich nimmt man

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sich Packungen ab und ist bereit, mehr zu tragen, obwohl man selbst schon längst lieber Pause machen würde. Jeder gibt und hilft da, wo er kann.

dann trotzdem nach ihrem Gutdünken gehandelt … Nun ist es aber nicht so, dass sich eine solche Helferkultur von selbst entwickelt: Ein in dieser Hinsicht

Die Unterstützung findet aber nicht nur aufgrund

äusserst nützlicher „Aspiranten Coca-Cola Abend“ fin-

von Stärken und Schwächen statt, sondern auch dort,

det jeweils am Freitagabend statt. Bei einem Getränk so-

wo gewisse „Spezialarbeiten“ zu erledigen sind. So ist

wie diversen Snacks aus den „Fresspäcklis“ (hier ist ein

der Munitions-Chef oftmals „anderweitig“ beschäftigt.

Dank an alle Mütter, Geschwister, Kollegen sowie sons-

Es ist für niemanden eine Frage, dass man seine Waffe

tige Verwandte und Bekannte angebracht) sitzt man in

auch noch reinigt.

einer gemütlichen Runde zusammen und philosophiert

Aber auch in Führungssituationen kann man mit viel

über Gott und die Welt, lacht über die vergangene Wo-

Unterstützung durch die Kameraden rechnen, denn oft-

che und freut sich auf das Wochenende und das Wie-

mals muss man in kurzer Zeit eine brauchbare Entschei-

dersehen mit den Kameraden am Sonntagabend.

dung treffen. In solchen Situationen wäre man zwar

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aspiran-

manchmal lieber alleine, Kameraden machen einem

ten einander gegenseitigen Respekt zollen, die Arbeit

aber auf Dinge aufmerksam, die man andernfalls ausser

des andern schätzen und ihn nach Möglichkeit unter-

Acht gelassen hätte.

stützen. Dabei sind gewisse erlebte Gemeinsamkeiten

Natürlich sind die Leute auch nicht immer ganz ei-

von grossem Nutzen, denn so geht nie vergessen, dass

ner Meinung und alle Aspiranten sind angehende Füh-

wir letztendlich alle im selben Boot sitzen und die OS

rungspersonen. So gibt es auch den einen oder ande-

gemeinsam bestehen wollen. Nicht zu vergessen sind

ren Konflikt, denn ein jeder hat seine eigene Idee von

schliesslich auch die militärischen Umgangsformen,

der Umsetzung des Auftrags. Am Schluss sind wir aber

welche so befolgt werden, dass sie eines Schweizer Offi-

noch immer zu einer Entscheidung gekommen und Un-

ziers würdig sind.

terführer die damit nicht einverstanden waren, haben

Verba docent, exempla trahunt!

Worte lehren, Beispiele reissen mit!

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 13


Woche 1

Woche 2

Woche 3

Woche 4

In der ersten Woche beschäf-

Die Bestrebungen uns weiter

Auf dem Programm stand

Nach 30 Kilometern nun

tigten wir uns vor allem mit

zu fordern wurden weiterhin

ein Vortrag über ABC Waf-

doch wieder etwas weniger.

der Materialfassung, der Ein-

aufrechterhalten, mit einem

fen/Ausbildung. Ausserdem

Das Programm sah den 7 km

trittsprüfung „INTRO“, dem

5 Kilometer Waffenlauf und

wurden wir über Neuerun-

langen Orientierungslauf vor.

22 Kilometer Eintrittsmarsch

der nächsten Nachtübung.

gen im Sanitätsdienst orien-

Weiter wurden wir nochmals

und etwas FUM. Auch ka-

Ausserdem durften einige

tiert. Einige unserer Kame-

an der Handgranate ausge-

men wir am Donnerstag

ihre erste Handgranatenaus-

raden gaben dem Rest der

bildet. Und während einige

erstmals in den Genuss einer

bildung absolvieren.

Klasse Lektionen über die

Aspiranten den Zentralkurs

wichtigsten Funkgeräte. Und

für externe Truppen vorbe-

last but not least - wir waren

reiteten, absolvierte das Gros

die erste Klasse, welche beim

der Klasse die dritte Klassen-

30 Kilometer Marsch pünkt-

übung.

Klassenübung.

lich die abfahrbereiten Fahrzeuge erreichte.

Woche 9

Woche 10

Woche 11

Woche 12

Eine kurze zweitägige Ge-

Wir sammelten weiter fleis-

Die erste Woche in Düben-

Die zweite Gefechtsverlegung

fechtsverlegung

Alt-

sig Kilometer. Der Vorberei-

dorf. Nach dem verlängerten

war definitiv härter als die

matt im Kanton Schwyz er-

tungsmarsch für die DHU

Wochenende rückten wir am

erste. Wir wurden zugleich

öffnete die Woche. Nach der

stand auf dem Programm.

Dienstagabend wieder ein.

als Gruppenführer, Zugfüh-

Action in der Kurzverlegung

Dieses Mal waren es 60 km

Mit individuellen Vorträgen

rer und Übungsleiter beübt.

verlief der Rest der Woche

an der Zahl, natürlich über

im

Bereich

Jeden Tag legten wir 18 Kilo-

ruhig, ausser einer weiteren

Stock und Stein. Ausserdem

verbrachten wir den Rest der

meter (zum Schiessplatz und

ABC Ausbildung mit dem 25

stand das Zügeln nach Dü-

Zeit. Schnell war Freitag und

zurück) und 200 Höhenme-

Meter Vollmontur-Kamera-

bendorf an. Auf Wiederse-

damit stand die Beförderung

ter (ein Weg) zu Fuss oder

denziehen.

hen Kaserne Bülach.

unserer zwei Sprachspezia-

per Fahrrad zurück.

in

militärischen

listen ins Haus.

Seite 14 • Uem/FU OS 65-3 2007

OS Ablauf


Woche 5

Woche 6

Woche 7

Wir hatten Gäste. Aspiranten

Erstmals Zugführer. Einige

Einige nennen es Ferienlager

Die Woche begann mit der

der Artillerie Offiziersschule.

von uns profitierten davon,

im Gebirge. Doch am Schluss

vierten und letzten Klas-

Einige Aspiranten unserer

auf der Übung mit der An-

durften wir getrost anderes

senübung. Am Morgen ver-

Schule zeigten ihnen und

wärterschule als Zugführer

behaupten. Sich in der Berg-

gnügten wir uns beim mili-

uns die verschiedenen tech-

agieren zu können. Nach

welt zu bewegen gehört nicht

tärischen

nischen Geräte, über welche

einer, im Vergleich mit den

zur einfacheren Ausbildung

(5 Kilometer Vollpackungs-

die Uem/FU verfügt. Es folg-

vergangenen Wochen, eher

unserer Armee. Sehr gut aus-

marsch, 10 Kilometer Fahr-

ten 10 weitere Kilometer zu

lockeren Woche, mussten wir

gebildete Bergführer lernten

rad und 1 Kilometer schwim-

Fuss: der Waffenlauf.

zum Schluss doch noch etwas

uns das Grundhandwerk im

men).

Gas geben - der 40 Kilometer

Gebirge.

Bülach-Triathlon

Marsch war angesagt.

Woche 13

Woche 15

Schlussinspektion stand auf

kreuz und quer durch die

Wir konnten ein weiteres

leutnant

dem Wochenplan. Das ers-

schöne Schweiz. In vielen

Diplom erwerben: den Mi-

Der Abend wurde danach im

te Mal inspizierte der neue

schweisstreibenden

Akti-

litärsportleiter, kurz MSL.

Zürcher Hotel „Marriott“ mit

Kommandant des Lehrver-

onen, bergauf und bergab,

Weiter beschäftigte uns die

dem durch die Aspiranten

bandes Führungsunterstüt-

kam sicher jeder einmal an

Rückgabe unseres Materials.

organisierten

zung 30, Brigadier Zahler,

seine Grenzen. Neben Sport

Am Freitag der lang ersehnte

gebührend gefeiert. Unsere

eine

kamen aber auch Kultur und

Moment: In der Kirche Nie-

Gaumen wurden mit einem

Freitag begann unsere Durch-

Fachdienst nicht zu kurz.

derglatt wurden wir im Bei-

erstklassigen

halteübung. Unterwegs zu

Finales Ende der Durchhal-

sein von Familie, politischen

wöhnt. Wehmutig frühstück-

Fuss, mit dem Schlauchboot

teübung war – zum letzten

und militärischen Gästen

ten wir am nächsten Morgen

und natürlich auch mit dem

Mal in der Uem/FU – der le-

zu Offizieren befördert. Die

zum letzten Mal gemeinsam.

Fahrrad, kämpften wir uns

gendäre 100 km Marsch.

Beförderung nahm Oberst-

Offiziersschule.

Am

Münchbach

vor.

Offiziersball

Menü

ver-

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 15


Klassenübungen Lt Marchon Florian

Ein Überblick über die Klassenübungen unserer Offiziersschule von A wie Anlernstufe, über F wie Forelle im Toilettenpapier und S wie sehr wenig Schlaf, bis Z wie Zürcher Seebecken auf zwei Rädern; aufgrund ihrer körperlichen und emotionalen Intensität mitunter die bleibendsten Erinnerungen an unsere Offiziersschule.

G

rosse Erwartungen und Anspannung lösten sie

seren Schlafsack mit, des weiteren mussten wir je Grup-

in uns aus, geliebt haben wir sie selten, trotzdem

pe auch noch eine Sanitätsbahre und ein (den Ersatz-

werden sie uns noch sehr lange in Erinnerung bleiben:

akkus sei Dank mächtig schweres) Funkgerät des Typs

unsere Klassenübungen. Eines hatten sie alle gemein-

SE–235 mitschleppen. Dass wir den Zug mit komplett

sam: Sie begannen jeweils damit, dass wir bereits Tage

getarnten Gesichtern betraten, trug sein Übriges dazu

zuvor unsere Packung komplett vorbereiten mussten –

bei, dass wir vom einen oder anderen Fahrgast mit gros-

unwissend ob die Klassenübung mal wieder (mehr oder

ser Verwunderung gemustert wurden.

weniger) überraschend etwas früher, vorzugsweise mitten in der Nacht, beginnen würde.

Von Bülach nach Eglisau und zurück – Mitten durch die Hölle

D

In Eglisau angekommen, erhielten wir die Zielkoordinaten (Höriberg nahe Bülach), die wir mit dem kompletten Gepäck anlaufen mussten. Um das ganze etwas „interessanter“ zu gestalten, erhielten wir zusätzlich die Koordinaten von elf Kontrollpunkten, von welchen

ie erste Klassenübung fand bereits am Donners-

deren fünf zu passieren waren. Während sich einige

tag der ersten Woche statt. Sie begann damit, dass

Gruppen lange Zeit liessen, um die Route auf der Kar-

uns am Vormittag einige unserer Kameraden Kenntnisse

te sorgfältig zu planen und sich so unnötige Mühen zu

in der Bedienung der verschiedenen Funkgeräte vermit-

ersparen, marschierten andere sehr rasch los, um frü-

telten. Obwohl die meisten von uns diese bereits früher

her anzukommen. Das Gepäck drückte schwer und es

in der militärischen Ausbildung einmal gelernt hatten,

herrschten, bei strahlend blauem Himmel und praller

kam uns diese Auffrischung gelegen – wie schnell ver-

Sonne, höllische Temperaturen über 30 Grad Celsius.

irrt man sich doch in den endlosen Funktionsmenüs ei-

Dieser Umstand ersparte es uns vermutlich, in Teilen

nes SE-235 Funksystems.

des ABC-Schutzanzuges marschieren zu müssen, wie

Nachdem wir das Mittagessen zu unserer eigenen

dies einigen unserer Vorgänger gegönnt war. Doch halt:

Überraschung noch in der Kaserne Bülach eingenom-

Nachdem wir uns am späteren Abend mühsam bis we-

men hatten, begaben wir uns in Gruppen von fünf

nige Kilometer vor das Ziel gekämpft hatten und die

bis sechs Aspiranten mit dem Zug nach Eglisau. Wir

Temperaturen etwas gesunken waren, kam per Funk

schleppten unseren kompletten Kampfrucksack, die

doch noch die Anweisung des Kaders, den ABC Bereit-

Grundtrageinheit, Sturmgewehr sowie Pistole und un-

schaftsgrad 2 (Teilschutz vor Chemiewaffen) zu erstel-

Seite 16 • Uem/FU OS 65-3 2007


len. Kurz vor dem Ziel hatten wir noch das Vergnügen,

ten R-905 (gerichteter Funk) erstellen. Dabei waren wir

uns in den ABC BG 4 (Chemiewaffen-Vollschutz) zu

unterschiedlich erfolgreich, was am verschiedenen Wis-

stürzen, was leider auch das Tragen der Schutzmaske

sensstand gelegen haben könnte.

beinhaltete. So kämpften wir uns schwer atmend bis ins

Am Nachmittag begaben wir uns mit den Fahrrä-

Ziel, wo wir uns aber noch nicht hinlegen durften. Wir

dern in die Kurzdistanz-Schiessanlage nahe Kloten, um

mussten zunächst noch eine Lektion über den Aufbau

unsere Fertigkeiten am Sturmgewehr etwas zu verbes-

eines mustergültigen militärischen Biwaks über uns er-

sern. Nach dem Schiessen erhielten wir neue Koordina-

gehen lassen und schliesslich ein solches erstellen. Da

ten, welche wir mit dem Fahrrad anfahren sollten. Als

dies sehr lange dauerte, wir noch selbst kochen mussten

wir diese auf der Karte eingezeichnet hatten, dachten

und das Biwak ständig bewacht werden wollte, schliefen

wir zunächst an einen Irrtum unsererseits – mehrfa-

die meisten von uns nicht viel länger als eine Stunde.

che Überprüfung hat dann aber ergeben, dass uns die-

Dementsprechend harzend liefen am Morgen auch der

ser „Fahrradausflug“ tatsächlich quer durch das halbe

Abbau und der Rückweg in die Kaserne.

Zürcher Seebecken führen würde. Zwei platte Reifen

Böses Erwachen

N

verzögerten dieses Unterfangen zusätzlich, so dass wir schliesslich wieder einmal erst am späten Abend unser

ur gerade gute zwei Stunden nachdem wir am

Ziel erreichten. Dort durften wir endlich unsere wich-

Sonntagabend der zweiten Woche eingerückt wa-

tigsten Grundbedürfnisse stillen, indem wir zunächst

ren und uns ins Bett gelegt hatten, begann die zweite

ein leckeres Barbecue am Feuer verbringen und uns

Klassenübung. Wir wurden mit dem Alarm „GRANAT“

schliesslich direkt in die Schlafsäcke legen durften. Ei-

aus dem Schlaf gerissen. Den Rest der Nacht sowie den

nige von uns hatten den Schlaf offensichtlich dermassen

ganzen Montagvormittag verbrachten wir mit einer

nötig, dass die Wache während der Nacht nicht funkti-

technischen Einsatzübung. Wir mussten in Gruppen im

onierte.

Raum Freiamt ein Netz aus mehreren Richtstrahlgerä-

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 17


Beiss ins Gras

D

ie dritte Klassenübung durften wir am Mittwoch

sich nicht schlecht amüsiert zu haben. Er habe sich, nach

der vierten Woche wieder ausgeruht in Angriff

eigenen Angaben, sogar überlegt „das Boot zu verlassen

nehmen. Nach einem normalen Arbeitstag begaben wir

und zu Fuss zu gehen, um das Ziel etwas schneller zu

uns gegen 17.00 Uhr, wie immer voll bepackt und kom-

erreichen“. Auch unser Kader sorgte für einige Lacher:

plett getarnt, mit den Fahrrädern an die Thur. Leider

Als der Kommandant (Kdt), der sich irgendwo an Land

war die Route vorgegeben, so dass wir einen Umweg

befand, via Funk von unserem stellvertretenden Kom-

über mehrere Hügel machen mussten.

mandanten (Kdt Stv) unseren Standort wissen wollte,

An der Thur angekommen, genossen wir zunächst

ergab sich folgendes Gespräch:

eine Ausbildung über die Handhabung des militäri-

Kdt: „Wo befindet ihr euch? Antworten!“ Kdt Stv: „Ver-

schen Schlauchbootes M6, welche von einem Kamera-

standen! Generalstäbliche Antwort: Auf dem Rhein.

den gehalten wurde. Die Tatsache, dass dieses Schlauch-

Antworten!“ Kdt: „Verstanden! Typisch: Kurz – präg-

boot bis zu zweieinhalb Tonnen Nutzlast transportieren

nant – unbrauchbar! Schluss!“

kann, versetzte einige Aspiranten doch etwas in Er-

Nach dem Bootsausflug wurden wir in abgedunkel-

staunen. So wuchsen dann auch die Erwartungen an

ten Fahrzeugen in kleinen Gruppen an verschiedene

die bevorstehende Schlauchbootfahrt. Die Anmerkung

Orte gebracht, von wo aus wir zu einem Biwakplatz

unseres stellvertretenden Kommandanten, dass die sich

marschieren sollten. Nachdem wir bereits die Hälfte des

im Zubehör des Bootes befindenden kleinen Holzke-

letzten Hügels erklommen hatten, wurde uns per Funk

gel zum Abdichten von Schusslöchern im Boot dienen,

mitgeteilt, dass sich die Koordinaten geändert hatten.

wurde von den meisten von uns mit schrägen Köpfen

Grummelnd stiegen wir den Hügel wieder hinab und

aufgenommen. Da die Chancen jedoch recht gering wa-

nahmen den langen und mühsamen Weg ins endgülti-

ren, dass wir diese würden einsetzen müssen, machten

ge Biwak unter die Füsse. Dieser beschwerliche Marsch

wir uns keine weiteren Gedanken darüber.

liess uns übrigens zu der Vermutung kommen, dass der

An die anschliessende Fahrt mit zwei Schlauchbooten

Name der Übung, die „BIG“ hiess, lediglich eine Abkür-

flussabwärts erinnern sich viele von uns mit einem stil-

zung für „Beiss ins Gras“ war. Nachdem wir am Biwak

len Lächeln, wofür einige Ereignisse während der Über-

angekommen waren, lagen Forellen bereit, welche wir in

fahrt verantwortlich sind. So klappte die Kommunika-

nasses Toilettenpapier gewickelt ins Feuer legten. Gross

tion auf dem vorderen Boot nicht besonders gut, was

war das Erstaunen über diese Zubereitungsart, noch

zu unzähligen ungewollten Manövern wie Pirouetten

grösser das Erstaunen über den schmackhaften Fisch.

und wiederholtem „Anlegen“ am Ufer führte (was sehr komisch aussah). Unser stellvertretender Kommandant befand sich übrigens auch auf diesem Boot und scheint

Seite 18 • Uem/FU OS 65-3 2007

Nach einer Nacht, die länger als erwartet ausgefallen war, begaben wir uns zu Fuss zurück in die Kaserne.


Bülach-Triathlon

D

ie vierte und letzte Klassenübung ähnelte stark der zweiten: am Vormittag wurden wir zu Fuss und

mit dem Fahrrad in der Region Bülach herumgejagt, worauf wir beim Schwimmbad Bülach landeten und

diesen kleinen Triathlon mit einer Schwimmeinlage von 1000 Metern komplettieren konnten. Am Nachmittag begaben wir uns erneut mit den Richtstrahlgeräten auf eine technische Einsatzübung, welche reibungslos, jedoch auch nahezu unspektakulär verlief. Einzig die Tatsache, dass das Nachtessen aufgrund eines Fehlers der Übungsleitung viel zu spät eintraf (es wird gemunkelt, dass sich einige Aspiranten mit Grillfleisch aus einem Tankstellenshop beholfen haben sollen …) brachte etwas Spannung. Die Übung war am nächsten Morgen genau so schnell und unspektakulär wieder vorbei.

O

bwohl oder gerade weil wir auf allen vier Klassenübungen viele Hochs und Tiefs gemeinsam

durchmachen mussten, werden sie uns wohl sehr lange in Erinnerung bleiben.

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 19


Fachdienstübung Zürichgau Lt Mösler Marcel

“ZÜRICHGAU“ war eine technische Einsatzübung, die während vier Tagen im Zürcher Oberland stattfand. Sie diente uns als Vorbereitung auf das, was uns später in den praktischen Diensten wie VBA und WK erwarten würde. Die Übungsstandorte befanden sich rund um den Zürichsee. Kernauftrag war es, Kommunikationsmittel zugunsten verschiedener Bataillone zu erstellen, betreiben und unterhalten. Die Übungsanlage entsprach ungefähr dem, was wir später auch im Einsatz an einem WEF wieder antreffen könnten.

A

lle Teilnehmer der Übung „ZÜRICHGAU“ waren

eine Material- und Funktionskontrolle durchgeführt,

Angehörige der Übermittlungs/Führungsunter-

um allfälligen Schwierigkeiten beim Aufbau der Netze

stützungs Kader Schule 65. Einige Offiziersaspiranten

vorzubeugen. Nach erfolgreicher Kontrolle begann die

erhielten die Funktion eines Zugführers bzw. dessen

eigentliche Übung. Die Wege der verschiedenen Züge

Stellvertreters. Wo dies nicht möglich war, wurden wir

trennten sich in Richtung der Standorte um den Zürich-

als normale Soldaten eingesetzt, was die Möglichkeit

see.

bot das technische Wissen ein wenig aufzufrischen. Die Anwärter aus der Unteroffiziersschule nahmen ihre zukünftige Funktion als Gruppenführer wahr. Die meisten Anwärter waren jedoch als Soldaten (d. h. ohne Führungsfunktion) eingeteilt.

D

ie Standorte und Aufträge der Züge waren sehr unterschiedlich. So war ein Zug zuständig für

den Betrieb einer klassifizierten Führungsanlage, was bedeutete, dass die dort stationierten die Sonne nicht

Bei dieser Übung konnten wir zum ersten Mal die

oft sahen, da die Anlage sich einige Meter unter dem

theoretisch erarbeitete Führungsausbildung praktisch

Boden befand. Ein weiterer Zug erstellte Richtstrahlver-

anwenden, um den unterstellten Zug zum Erfolg zu

bindungen, über welche die verschiedenen Züge mittels

führen. Darunter fallen Themen wie Vorbild sein, Mo-

speziellen Telefoninstallationen verschlüsselt telefonie-

tivation, Führungspsychologie, Konflikte erkennen und

ren und Daten austauschen konnten.

bearbeiten – oder kurz: „FUM live“!

In der Aufbauphase der Netze ist jeder Mann und

Ziele, welche wir vom Übungsleiter Oberst i Gst Alder

jede Hand gefragt. Denn erst sobald bei einem Stand-

erhalten hatten, waren unter anderen den Fünf-Punkte-

ort alle Anlagen eingerichtet waren, konnte dort in den

Befehl konsequent anzuwenden sowie das System des

Normalbetrieb übergegangen werden. Wachen wurden

Kommandierens, Kontrollierens und Korrigierens stets

eingesetzt, Ablöselisten erstellt und das Überleben auch

umzusetzen.

über längere Zeit sichergestellt.

D

Die nächste Phase der Übung war für die Züge un-

er Grundstein jedes erfolgreichen Einsatzes ist

terschiedlich aufwändig zu bewältigen. Während bei ei-

das Vertrauen der Unterstellten in ihren Chef,

nem Zug der Bezug eines anderen Standortes auf dem

das Material sowie ihre Ausbildung. Was das Material

Plan stand, musste ein anderer Zug nur eine Spezialis-

anbelangt, wurde vor dem eigentlichen Einsatzbeginn

tengruppe austauschen lassen.

Seite 20 • Uem/FU OS 65-3 2007


Am Vorabend vor dem Ende der Übung wurde bereits der Rückbau der Standorte befohlen, um am nächsten Morgen die Abgabe schnellstmöglich erledigen zu können. An einem Sammelplatz auf dem Flugplatz Dübendorf wurde eine Kontrolle sämtlichen Materials durchgeführt, um allfällige Verluste zu bemerken und die verlorenen Gegenstände am vorherigen Standort wieder einzusammeln.

N

ach dieser Aktion war die Verschiebung zurück zur Kaserne angesagt. Dort angekommen wur-

de rasch das Material zurückgegeben und die Übung mit der Übungsbesprechung durch den Übungsleiter, Oberst i Gst Alder, abgeschlossen.

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 21


Gebirgswoche Andermatt Lt Siegenthaler Reto

Andermatt, die Welt der Berge. Die Uem/FU OS 65-3 2007 erlebte in ihrer siebten Woche Offiziersschule einen Eindruck von der klischeehaften Schweiz, der Schönheit der Natur, aber auch der kargen Bergwelt, der Anstrengung und der Körperkontrolle während jedem Schritt und Tritt. Ausgerüstet mit einer zweieinhalbtägigen Gebirgsgrundausbildung, begleitet und geführt von professionellen Bergführern wurde die Berg-, Orientierungs-, Anpassungs- und Durchhaltefähigkeit einer kleinen, eingeschworenen Gruppe ausgelotet.

Montag, 23. Juli 2007

N

es dann auch: Nebst vielem technischem Material, wie

ach dem späten Einrücken vom Vortag war nach

Steigeisen, Klettergürtel etc., wurde auch die neuste Mi-

einer kurzen Phase Schlaf früh Tagwache in An-

litärkleiderkollektion gefasst, welche den AdAs im Ge-

dermatt. Kurz nach 05.00 Uhr herrschte reger Betrieb in

birge zur Verfügung steht. Auch erhielt jeder von uns

unserer Unterkunft. Jeder war motiviert und neugierig,

ein Paar Schalenschuhe, welche für eine bessere Gang-

was uns wohl der erste Tag bieten würde. Doch bereits

art im Gebirge sorgen sollten.

bei der Verschiebung zum Morgenessen mussten wir

Am Nachmittag ging es dann endlich ins Gebirge.

zur Kenntnis nehmen, dass es hier in den Bergen auch

Wir stiegen jedoch stufengerecht ein und verschoben

im Monat Juli ziemlich kalt sein kann. Einer der Aspi-

mit zwo Mercedes Sprinter auf den Furkapass. Das The-

ranten verkündete entsetzt, dass wir gegen die sieben

ma dieser Ausbildungssequenz war auf das „Orientie-

Grad Celsius hätten.

ren und Gehen im Gelände“ begrenzt. Doch als unsere

Nach einem Kilometer Marsch zur prunkvollen, fast

Bergführer merkten, dass wir uns nicht schlecht anstell-

majestätisch dastehenden, Kaserne Andermatt erhielten

ten, konnten wir bereits einige technische Teile von der

wir unseren ersten Lohn für das Ausharren in der klir-

Ausbildung des nächsten Tages vorziehen. Am späten

renden Kälte, ein üppiges Morgenessen, wobei es uns an

Nachmittag wurden bereits diverse Knoten geübt und

nichts mangelte.

wir wurden bereits ein erstes Mal abgeseilt.

Um genau 07.30 Uhr begann die Einführung mit an-

Nach dem Nachtessen stand noch der Materialdienst

schliessender Theorie über das Gebirge im Theoriesaal.

in der Kaserne an. Wir lernten schnell, dass dieser

Wir wurden von Major Fieschi begrüsst, einem kleinen

Dienst ein sehr wichtiger Bestandteil des Alltags der

Tessiner mit einem grossen Schnurrbart. Maj Fieschi

Gebirgsspezialisten ist. Schliesslich ist intaktes Material

leitete unseren Kurs, zunächst stellte er uns sein Kader

eine gute Lebensversicherung im Gebirge.

vor, welches uns dann später im Gelände ausbilden und begleiten würde.

Die kleine Dorfkirche in Andermatt schlug noch nicht mal zehn Uhr abends, lag die Uem/FU OS 65 be-

In den nun eingeteilten Gruppen ging es ans Mate-

reits in der Führungsanlage in den Betten und schlief

rialfassen. Dieser Aufgabe sahen wir erfreut entgegen,

friedlich, geschafft vom ersten „Höhentraining“ auf

schliesslich würden wir ja für eine Woche die Gore-Tex-

dem Furkapass.

Jacke und -Hose sowie die Fleece-Jacke erhalten. So war

Seite 22 • Uem/FU OS 65-3 2007


Dienstag, 24. Juli 2007

W

ährend dem Materialfassen wurde das Tagesziel bekannt gegeben. Den Fahrern wurde befohlen

auf den Gotthardpass zu verschieben. Auf der Tremola, der alten Passstrasse aus dem Jahre 1830, angekommen, wurde das Material gruppenweise aufgeteilt, damit mit der Kletterausbildung begonnen werden konnte. Während der Kletterausbildung besuchte uns der Schulkommandant unserer Kaderschule, Oberst i Gst Fritz Alder. Beeindruckt vom Wissen der Gebirgsspezialisten beobachtete er unsere ersten Gehversuche in der Felswand. Das Kader richtete einen Begehbarmachungsparcours ein, anhand welchem uns demonstriert wurde, welche Möglichkeiten die Gebirgsspezialisten haben, um die anderen Truppengattungen beim Arbeiten im Gebirge zu unterstützen. Natürlich absolvierten wir alle den Parcours. Am Nachmittag mussten wir beweisen, wie man mit einem Kletterseil, welches von der Brücke hing, einer grossen Reepschnur und einer Prusikschlinge vom Gebirgsbächlein hoch zur Brücke kommt. Der Trick mit den zwei Prusik-Knoten war schnell gefunden und wir angelten uns alle Stück für Stück hoch zur Brücke. Der Abend gestaltete sich individuell. Fakultatives Nachtessen stand auf dem Programm, so suchte sich unsere Klasse grüppchenweise einen Platz in den diversen Bergrestaurants in Andermatt, wo der Tag friedlich ausklang.

Mittwoch, 25. Juli 2007

D

ie Liste des Materials, welches an diesem Morgen rausgefasst werden musste, war um einiges län-

ger als an den beiden Tagen zuvor. Den Fahrern wur-

de die Route befohlen. Es sollte erneut der Furkapass

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 23


sein, jedoch an einer anderen Stelle. Als wir auf die

Mittagessen an diesem Tag. Wir setzten uns am Ran-

Karte schauten, war schnell klar, worum es ging. Rund

de des Gletschers auf eine Felsplatte und speisten. Als

um unseren Ausbildungsplatz war es weiss: Um unsere

Zusatzaufgabe über den Mittag mussten wir herausfin-

Gebirgs-Grundausbildung zu komplettieren fehlten uns

den, wie drei vom Bergführer ausgesuchte Gipfel heis-

noch die Gletscherkenntnisse.

sen und wie hoch diese sind. So wurde aus Mittagsschlaf

Am Rande des Gletschers angekommen durften wir

Kartenlesen und aus Faulenzen Höhenlinien abzählen.

eine kurze Theorie über das korrekte Anpassen und

Das einzig schwierige an dieser Übung war, unseren ge-

Montieren der Steigeisen geniessen. Als jedermann die-

nauen Standort auf der Karte zu ermitteln. Hatte man

se altertümlichen, doch effizienten Gehhilfen montiert

diesen gefunden, konnten die Gipfel schnell abgelesen

hatte, liefen wir los. Vorerst bildeten wir keine Seilschaf-

werden.

ten, da unsere Bergführer den Gletscher kannten und

Am Nachmittag testeten wir unsere Steigeisen aufs

wir uns zuerst an die Gangart mit den Eisen gewöhnen

Exempel. Wir fixierten zwo Eisschrauben in der Eis-

sollten.

schicht des Gletschers und liessen uns in eine Gletscher-

Nach zirka einer Stunde bildeten wir dann Dreier-

spalte abseilen. Von dort aus versuchten wir so steil wie

und Zwoer-Seilschaften. Begleitend zu den Ausführun-

möglich mit den Eisen noch zu gehen. Dies funktionier-

gen der Bergführer seilten wir uns gegenseitig aneinan-

te erstaunlich gut. Von einem der Gebirgsspezialisten

der an.

wurde uns dann noch kurz demonstriert, wie man je-

Einer der beiden gefassten Lunches bildete unser

Seite 24 • Uem/FU OS 65-3 2007

manden aus einer Gletscherspalte bergen kann. Hierbei



wurden zwei Varianten gezeigt, eine für ansprechbare

nur noch eine Sichtweite von wenigen Metern und der

Verletzte und eine andere für ohnmächtige Gestürzte.

Boden war eisig und abschüssig. Jedem von uns war be-

Die Funktionsweise basierte jedoch bei allen Beispielen

wusst: ein Fehltritt und wir würden uns ein paar hundert

auf dem einfachen Flaschenzug.

Meter weiter unten wieder finden, in welchem Zustand

Den Abschluss des heutigen Arbeitstages bildete eine

wollte sich in diesem Moment niemand ausmalen. Aber

kurze Höhenwanderung von ungefähr eineinhalb Stun-

es ging weiter, mit voller Konzentration auf die Schritte

den zur SAC-Hütte „Piansecco“. Auf das Nachtessen wa-

und den Halt unter den Füssen tasteten wir uns bergauf.

ren alle gespannt, hatte doch jeder nach solch einem an-

Die anderen Gruppen konnte man hören als würden sie

strengenden Tag einen Bärenhunger. Die Betten waren

neben uns hergehen, der Schall wurde von den schroff

schnell bezogen und ebenso schnell besetzt, denn jeder

emporragenden Felswänden dermassen kanalisiert.

wollte frühestmöglich schlafen gehen.

Doch in Wirklichkeit waren diese etliche Meter von uns

Donnerstag, 26. Juli 2007

B

entfernt, sehen konnte man sowieso niemanden, der Nebel war zu dick.

ereits um 05.00 Uhr gingen an diesem Morgen in

Es weiss heute niemand mehr genau, wie lange wir in

der Capanna Piansecco die Lichter an. Eine lange

dieser Umgebung noch weiterliefen. Irgendwann sagte

Route stand uns bevor, welche sich diesmal nicht nur

unser Bergführer zu uns, wir sollten uns auf die Fels-

auf die Wanderwege beschränkte. Die Marschroute war

platte setzen, die Passhöhe sei ganz nah. Wir glaubten

demzufolge theoretisch auf der ganzen Karte möglich.

ihm das und setzten uns hin, sehen konnten wir ohne-

Um uns nach dem Frühstück einzulaufen, begannen

hin nicht viel. Er sagte, dass er uns rufen würde, wenn

wir die Tour auf einem Wanderweg, welcher in nord-

wir nachstossen sollten, er würde den anderen Gruppen

östlicher Richtung von der Hütte wegführte. Doch nach

helfen, über den Grat zu kommen. Erst da merkten wir,

einer guten Stunde gemütlichen Wanderns war es so-

wie kalt es eigentlich war. Wir sassen schweissgebadet

weit, wir hatten die Stelle erreicht, an welcher wir den

da, während wir dem Wind zum Opfer fielen. Auch hat-

Wanderweg verlassen mussten. Also stiegen wir zuerst

ten wir Bedenken, dass Steine auf uns fallen könnten,

über eine Wiese gute 400 Höhenmeter auf. Irgendwann

denn wir hörten wie die anderen Gruppen an einem

wurde die Wiese dann zu Fels und Geröll, doch auch

Seil den Grat hochkletterten. Dabei scharrten sie mit

dies sollte uns nicht daran hindern, unser Tagesziel, den

den Füssen immer wieder kleine Steinchen und Schutt

Piz Pesciora (3122 m) zu erreichen. Irgendwann hat-

aus der Felswand, welche dann nach unten stürzten. Das

ten wir auch die Stelle mit dem Geröll überwunden, ab

ganze Spektakel muss sich unmittelbar über uns abge-

dann lagen nur noch Schnee und Nebel vor uns. Wir

spielt haben, wir hörten jedes Wort, jedes Kommando

tappten uns Schritt für Schritt nach vorne und legten

der Bergführer klar und deutlich.

so einen Höhenmeter nach dem anderen zurück. Die-

Nach sicherlich über einer Stunde wurden wir ge-

ses Teilstück war mit Abstand das anstrengendste. Der

rufen, wir sollten nun auch zum Kletterseil kommen,

Wind pfiff uns um die Ohren, mit dem Nebel hatten wir

wir würden dann über den Pass geführt. Also montier-

Seite 26 • Uem/FU OS 65-3 2007


ten wir unsere Kletterhelme und gingen noch ein paar

der Fuss- und Blasenpflege beschäftigt. Nach dem Essen

Schritte bergwärts. Bald schon sahen wir den Grat, un-

waren alle relativ rasch im Bett. Mit solch einer anstren-

ser Bergführer sass oben und instruierte uns, wie wir

genden Tour hatte niemand von uns gerechnet.

uns mit den Händen hochziehen sollten. Auch bei uns fielen Schutt und Geröll aus der Wand. Es war steil. Der Grat war genau auf 3'002 Metern über Meer, dieses Ziel konnten wir also gerade noch erfüllen, doch als wir uns

Freitag, 27. Juli 2007

E

rstes Gesprächsthema nach dem Morgenessen war das bevorstehende Wochenende. Jeder von uns

die letzte Armlänge hochzogen und den Kopf über die

freute sich darauf, wir hatten es uns auch redlich ver-

messerscharfen Felsenzacken streckten, verstummte je-

dient. Doch die Ernüchterung folgte wenig später gratis

der von uns. Es brachte keiner von uns noch ein einziges

und ohne Bestellung, wir befanden uns noch immer auf

Wort über die Lippen. Etwa doppelt so hoch und eben-

gut 2'500 Metern über Meer. Unsere Gebirgsspezialisten

so steil wie es eben mit dem Kletterseil das letzte Stück

legten noch einen drauf und bereiteten eine Klettertour

hochgegangen war, ging es auf der anderen Seite wieder

für diesen Morgen vor.

runter. Von den Bergführern der anderen Gruppen war

So war es dann auch, bevor wir uns an den Abstieg

dort bereits eine Begehbarmachung eingerichtet wor-

machten, wurde zuerst noch geklettert. Wirklich Lust

den, an welcher wir uns nun sichern sollten. Das Spek-

darauf hatten die wenigsten, schmerzten doch bei allen

takel hatte also noch kein Ende gefunden, so stiegen wir

die Füsse recht übel. Doch wir bissen nochmals die Zäh-

ebenso mühsam wieder hinunter. Nach zweimaligem

ne zusammen und absolvierten mindestens zwo Touren.

Abseilen und x-fachem Wechsel der Begehbarmachung

Danach verstauten wir das ganze Material in den Ruck-

erreichten wir wieder einigermassen festen Boden unter

säcken und begaben uns auf den Abstieg.

den Füssen. Wir standen nun auf dem nächsten Glet-

Kurz vor dem Mittagessen trafen wir dann in der

scher, auf welchem wir das Mittagessen einnehmen

Kaserne Andermatt ein. Nach dem Schlussrapport mit

durften.

Major Fieschi konnten wir unsere individuelle Heimrei-

Nach dem Essen wurden wiederum Seilschaften à

se antreten.

drei Mann gebildet, die Steigeisen wurden montiert.

In unseren Köpfen wirkten noch immer die Erinne-

Nun ging es den Gletscher hinunter. Wir machten zir-

rungen und Gedanken an eine harte, schweisstreibende

ka zwohundert Höhenmeter, bevor wir erneut über eine

Woche, in der es viele Hinternisse zu überwinden gab.

kleinere Felswand mussten. Diese stellte jedoch kein

Aber auch Erinnerungen an eine Woche mit herrlichen

grösseres Hindernis dar, also gingen wir direkt in den

Aussichten, wunderbaren Eiswelten, gewaltigen Felsge-

Seilschaften darüber. Wieder zurück auf dem Gletscher

bilden. Das Geleistete wird sicher allen noch viele Jahre

legten wir nochmals ein paar Höhenmeter zurück und

in Erinnerung bleiben!

kamen so gegen 18.00 Uhr in der SAC-Hütte Rotondo an. Vor dem Essen waren einige Aspiranten noch mit

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Fachausbildung EKF Lt Büsser Roger

Heutzutage werden Kriege nicht mehr nur auf dem Schlachtfeld entschieden. Von entscheidender Bedeutung über Sieg oder Niederlage sind unter anderem auch Informationen über die gegnerischen Mittel und deren Standorte. Aus diesem Grund hat die Schweizer Armee schon vor Jahren Fachspezialisten-Abteilungen auf dem Gebiet der elektronischen Kriegsführung (EKF) geschaffen. Die sechs Aspiranten aus dem Bereich EKF verbrachten drei Wochen in Jassbach/Schwarzenburg, um dort eine fachspezifische Ausbildung zu geniessen.

I

n der ersten Woche mussten wir – wie alle Aspiranten

Torwache und Telefondienst). Es ist erstaunlich, was al-

– erst am Montagabend einrücken. Sodann richteten

les erledigt werden muss, bis ein Standort tatsächlich

wir uns in den Zimmern ein und bekamen erste Auf-

bezugsbereit ist. So müssen nebst der gesamten Vor-

träge für den folgenden Tag. Die eigentliche Ausbildung

bereitung eine komplette Systemkontrolle und eine Er-

ging aber erst am Dienstagmorgen los. Wir lernten die

kundung stattfinden. Hier muss auch der Grundbesitzer

Richtstrahlantenne (System zur Datenübertragung mit-

kontaktiert werden. Erst wenn man all dies erledigt hat,

tels gerichteter Funkwellen), deren Spezifikationen und

kann man in den eigentlichen Einsatz gehen.

Aufbau kennen. Nicht zu kurz kam dabei ein Teil über

Am Abend kamen wir schliesslich noch in den Ge-

die Theorie der Wellenausbreitung und wie und warum

nuss, den Unterschied zwischen taktischen und opera-

so ein Gerät funktioniert. Vor allem die praktischen Tei-

tiven Systemen sowie die Aufgabe der EKF kennenzu-

le, wie den Aufbau, werden in Zukunft unsere Unter-

lernen. Hierzu nur soviel: Auch wenn der Name diesen

stellten übernehmen, als Vorgesetzter muss man jedoch

Trugschluss zulässt, wird die EKF nicht nur im Krieg ein-

eine minimale Ahnung von den Systemen haben.

gesetzt. Sie hat vielseitige Aufgaben und wird zur Über-

Am Nachmittag wurde dann noch ein zukünftiger

wachung der Funkfrequenzen auch an der EURO 08

Einsatzstandort besichtigt, bevor es am Abend zusam-

eingesetzt (es soll vermieden werden, dass verschiedene

men mit der RS aus Jassbach in den fakultativen Aus-

Funknetze auf derselben Frequenz betrieben werden).

gang nach Thun ging.

In naher Zukunft werden neue Systeme hinzukom-

Am Mittwoch kamen wir dann – wie wir später rück-

men, welche es unter anderem einem Kommandanten

blickend sagen würden – zum Höhepunkt der Woche.

ermöglichen, bei Naturkatastrophen via Radio die Be-

Um 08.00 Uhr mussten wir mit Ausrüstung auf dem

völkerung in der Region zu informieren – auch wenn

Standort „Bütschelegg“ sein. Dort wurden wir in den

die staatlichen oder privaten Radiosendestationen nicht

Ablauf eines Standortbezuges eingeführt und darin ge-

mehr funktionsfähig sind.

schult. Dies wird auch unsere spätere Aufgabe als Zug-

Am Donnerstag und am Freitag ging es dann noch

führer sein. Die Lehren, die alle zogen, werden wir wohl

darum, am Simulator Peilungen von Funksignalen vor-

nicht so schnell vergessen. So ist es aufgrund des Per-

zunehmen, diese zu Funknetzen zusammenzuführen

sonalmangels in der Armee zeitweise angebracht, einer

und so den Kommandostandort zu lokalisieren. Mittels

Person mehrere Aufgaben gleichzeitig aufzutragen (z. B.

Abhören des Funkrauschens (bei digitalen Gesprächen

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hört man nur ein Rauschen) kann ausserdem festgestellt

verschiebt der Zug fahrzeugweise zum Standort und be-

werden, um welche Art von Gerät es sich handelt und

ginnt mit dem eigentlichen Aufbau und dem Einrichten.

somit ein Schluss auf die Art der Truppe gezogen wer-

Wenn man dann als Zugführer einen realen und keinen

den.

fiktiven Zug mit fünfzehn Leuten unter sich hat, sieht

A

das ganze theoretisch gelernte doch schon wieder ganz

m Sonntagabend der zweiten Spezialausbildungs-

anders aus. Am Dienstagabend konnten wir dann auch

woche mussten wir schliesslich nicht mehr nach

ein wenig Führungserfahrung sammeln, da der Zugfüh-

Jassbach, sondern nach Schwarzenburg in die RS einrü-

rer an einen Rapport musste und wir Aspiranten somit

cken, um dort die Theorie der Vorwoche noch praktisch

den Standort führten.

zu erproben. Leider fand in dieser Woche aber auch die

Zu beachten gilt auch, dass man Materialdepots er-

Inspektion statt, so dass wir Spezialaufträge fassten und

stellt, Leitungen baut, Antennen aufstellt und Generato-

die Führungsaufgaben zu kurz kamen.

ren betreibt. All diese Objekte sind vor allem für Tiere

So auch gleich am Montag. Zu sechst machten wir

sehr ungewohnt und spätestens wenn das Telefon nicht

uns auf, einen Biwak- und einen Einsatzstandort zu er-

mehr funktioniert, bemerkt man, dass Kühe gerne auf

kunden. Das Ganze gestaltete sich dabei schwieriger als

Leitungen herumkauen. Die Reperatur ist reine Routi-

erwartet, da die entsprechenden Kontaktpersonen nicht

nesache.

anwesend waren. Schliesslich schafften wir es aber doch und lieferten – nach Meinung der Vorgesetzten – zwei genügende bis gute (perfekt gebundene) Erkundungsberichte ab. Am nächsten Tag war das aber schon wie-

W

eniger nach Routine sah es allerdings aus, als das gesamte Kader mitten in der Nacht auf

Mittwoch um 02.00 Uhr geweckt wurde: Eine Peiler-

der vergessen und der Teil „Einsatz“ wurde in die Tat

antenne im Wert von knapp 250'000 SFr. war in zirka

umgesetzt. Dabei war es sehr lehrreich zu sehen, wie

sieben Metern Höhe auseinander gefallen (ob Pferde in

genau ein Einsatz abläuft. So geht der Zugführer zusam-

die Abspannungen gerannt waren oder einfach nur das

men mit einem Vordetachement von der Einsatzstelle

Material ermüdete, ist noch unklar). Schliesslich muss-

aus direkt auf den Standort. Dort angekommen tätigt er

ten wir erfahren, dass die Pferde weiterhin aggressiv das

letzte Vorbereitungen für den Bezug, während der Rest

Materialdepot und den Generator attackierten. In der

des Vordetachementes bereits mit dem Bau einer Tele-

Folge wurden sie vom Bauer von der Weide geführt und

fonleitung beginnt. Währenddessen wartet der Rest des

wir konnten (zusammen mit Militärpolizei und allen

Zuges getarnt in der Nähe (einige Kilometer entfernt)

möglichen vorstellbaren Vorgesetzten) den Schaden am

auf die Rückkehr des Zugführers. Dieser kommt nach

nächsten Morgen ohne Angst vor erneuten Attacken be-

Beendigung der Vorbereitungen zum Zug und hält dort

gutachten.

eine Befehlsausgabe an seine Gruppenführer. Oftmals

Nach dem Einsatzende wurden alle Geräte wieder

geschieht dies anhand eines Geländemodells. Erst jetzt

zusammengeräumt, gereinigt und schliesslich dem

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 29


Zeughaus zurückgegeben. Diesen (unbeliebten) Teil des Einsatzes nutzte der Zugführer wiederum dazu, uns ein wenig mehr Führungserfahrung sammeln zu lassen.

I

n der letzten Woche waren wir wieder in Jassbach stationiert, wobei wir am Montag einen 40km Marsch

über verschiedenste Anhöhen zurücklegten. Am Dienstag schliesslich kamen wir nochmals in den Genuss einer praktischen Lektion „Befehlsausgabe“. Danach ging's in den 1. August-Urlaub bis Donnerstagmittag. Am Donnerstag bekamen wir gleich Befehle vorgelegt und mussten einen Standortbezug vorbereiten, diesen gemäss bekanntem Schema mit einem fiktiven Zug beziehen und schliesslich auch noch dort übernachten. Glücklicherweise handelte es sich um einen Bauernhof, so dass wir trocken auf Stroh schlafen konnten. Am Folgetag hiess es dann zuerst zusammenräumen, sodann erneut auf die „Bütschelegg“ verschieben, wo wir nochmals eine Theorielektion über den kompletten Übungsablauf (begonnen mit den Vorbereitungen drei Monate vor dem Einsatz) und die einzelnen Tätigkeiten während den Phasen vermittelt bekamen.

D

as war's dann aber schon von den EKF-Wochen. Während diesen drei Wochen haben wir mehr

über die EKF erfahren, als in den 22 vorangehenden Wochen Rekruten- und Anwärterschule. Die Tätigkeiten eines EKF Zugführers wurden uns vor Augen geführt, wir konnten selbst Erfahrungen sammeln, haben diverse Befehlsausgaben verfasst und nicht zuletzt auch den Einsatzablauf kennen gelernt. Nach diesen drei Wochen haben wir das Gefühl bekommen, befähigt zu sein in der Verbandsausbildung einen Zug zu führen.

Seite 30 • Uem/FU OS 65-3 2007


Schlacht um Langenzinggen Lt Wirz Roland

Strahlend blauer Himmel, endlos weites Meer, Sandstrand mit Palmen und mittendrin ich, liegend in einer Hängematte, das Leben geniessend und an nichts anderes denkend, als an strahlend blauen Himmel und endlos weites Meer. „Tagwache, auf, in fünf Minuten alle im Theoriesaal, bereit für Befehlsausgabe!“ Mit diesen Worten wird man aus den schönsten Träumen geweckt. Nachtübung beginnt.

D

ie ersten vier Wochen unserer Offiziersschule

nes Häuschen mitten im Wald verschanzte, brütete die

waren geprägt von Nachtübungen. Allzu oft hör-

Angreifergruppe über den Angriffsplänen. Die Nacht

te man vor dem Schlafengehen Aussagen wie „Heute

war stockdunkel, doch dank modernster Technik blieb

Nacht gibt es sicher eine Übung“. Natürlich waren diese

kein Gegner unerkannt.

Behauptungen völlig aus der Luft gegriffen, bewahr-

Stundenlang lagen die Verteidiger wartend in den

heiteten sich leider doch des Öfteren. Angefangen mit

Büschen, immer wieder aufgeschreckt von knacksenden

„eine Stunde früher aufstehen“ weil das Gewehr nicht

Ästen oder dubiosen Lichtquellen. Eine unheimliche

sauber geputzt war, bis hin zu Nachtmärschen mit Voll-

Stille lag in der Luft. Doch plötzlich gellten die ersten

packung inklusive Biwakbau.

Schüsse durch den Wald. Alle waren wieder hellwach.

Eine Nachtübung blieb uns allen ganz besonders in

Erste Gestalten tauchten aus der Dunkelheit auf. Man

Erinnerung. Wieder einmal wurden wir unsanft aus

versuchte sie anzuvisieren und zu treffen, doch so leicht,

dem Schlaf gerissen. Ein kurzer Blick auf die Uhr ver-

wie man sich das vorgestellt hatte, war es nicht. Immer

riet, dass man etwa eine Stunde geschlafen hatte. Nach

mehr Gegner waren zu sehen und plötzlich wurde man

zwanzig Minuten waren alle bereit, die Gesichter mit

selber beschossen. Sich möglichst klein machend ver-

Tarnstift grün und braun bemalt. Jetzt hiess es Sim-

suchte man weiter möglichst viel zu treffen. Immer

Ausrüstung (Simulationswesten, die die Kampfsimula-

mehr Angreifer sanken getroffen zu Boden. Auf einmal

tion mit Sturmgewehren ermöglichen) montieren und

ging alles schnell. Ein Trupp versuchte das Häuschen

Nachtsichtgeräte fassen. Während in manchen Aspi-

der Gegner zu stürmen, Schüsse fielen und dann war es

rantengesichtern richtige Vorfreude abzulesen war („In

aus. Der Angriff war gestoppt, Sieg für die Verteidiger.

jedem Mann steckt doch ein kleiner Bub“), war aus an-

Erschöpft aber zufrieden traten wir die Rückreise an,

deren die Müdigkeit noch nicht ganz entwichen. Nichts

die Sieger zur Belohnung motorisiert, die gescheiterte

desto trotz waren alle gespannt, was die Nacht noch

Angreifergruppe zu Fuss. Nach der Reinigung des Ma-

bringen würde.

terials blieb wie so oft keine Zeit mehr für Schlaf und

Nachdem alle Gewehre richtig eingestellt waren und

deshalb hockten wir uns direkt ans Frühstück, zwar

die Munition gefasst worden war konnte es losgehen.

ausgelaugt, aber doch mit einer Erinnerung mehr im

Während sich die Verteidigergruppe rund um ein klei-

Kampfrucksack.

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 31


OS - Die Lebensschule Lt Alija Mirsad

Im 21. Jahrhundert wird eine gute Bildung hoch angesehen. Dabei eignen wir uns Wissen in verschiedenen Fachbereichen an und unser Geist versucht, die Komplexität des Seins ansatzweise zu erfassen. Die Schulzeit beeinflusst jedoch die wenigsten in einem solchen Mass, dass man von einer strukturellen Veränderung der Persönlichkeit sprechen kann. Um eine solche Entwicklung anzustossen, bedarf es einer Ausbildung, welche uns nicht nur unsere physischen und psychischen Grenzen aufzeigt (und erweitert), sondern auch die Bedeutung von Werten und Tugenden darlegt, welche heute schon lange nicht mehr selbstverständlich erscheinen.

D

ie Ausbildung zum Offizier macht aus uns jun-

chen es den Aspiranten, jedem Tag tugendhaft mit ei-

gen, zukünftigen Führungspersonen erwachsene

nem Lächeln im Mundwinkel zu begegnen. Wir wach-

und verantwortungsbewusste Mitglieder der Gesell-

sen mit jedem Problem, mit jeder Entscheidung, die

schaft, die bereit sind, mehr für ihr Vaterland zu leis-

wir treffen, mit jeder Erfahrung, die wir machen, und

ten. Ein Schweizer Offizier steht für Pflichtbewusstsein,

verändern uns. Das Erlebte bildet einen grossen Fundus

Kameradschaft, Loyalität, Respekt, Rücksichtsnahme,

an Erinnerungen und so weicht Egoismus der Kamerad-

Uneigennützigkeit, Mut und Ehre. Unsere Aufgabe ist

schaft, da eine Kette nur so stark wie ihr schwächstes

es, diesen Werten Leben einzuhauchen und sich dessen

Glied ist. Vertrauen, Respekt, Freundschaft und Brüder-

täglich bewusst zu sein, denn, einmal angetreten, be-

lichkeit verbinden Offiziere in einem heutzutage selten

kleidet man dieses Ehrenamt sein Leben lang.

gewordenen Masse. Es geht dabei nicht nur um die Aus-

Diese Charaktereigenschaften werden auf fast künstlerische Art und Weise in unser Wesen eingemeisselt. Wie sich der Mensch durch seinen Verstand vom Tier unterscheidet, so hebt dieser Ausbildungsprozess den Aspiranten aus der Masse der egozentrisch orientierten, postmodernen Menschen hervor. Im Verlaufe der Offi-

bildung, sondern auch um die Erziehung und Werte, die uns während der Dienstzeit zuteil werden.

D

ie Eigenschaften einer militärischen Führungsperson werden sowohl in der Wirtschaft, als auch

in der Gesellschaft geschätzt. Dennoch werden diese

ziersschule verändert sich die Einstellung zur sozialen

Tugenden nicht mit einem modernen Offizier assozi-

Umwelt und uns wird die Möglichkeit zu Eigen, uns aus

iert, da man sich nicht bewusst ist, was es heisst, eine

der selbstverschuldeten „Unmündigkeit“ zu befreien. In

solche Ausbildung zu absolvieren.

einem schleichenden, aber stetigen Prozess nimmt der zukünftige Offizier Abstand zum Geschehen und wird zum absoluten Beobachter, der nördlich des Nordpols steht. Nur in Extremsituationen kann der Mensch über

M

it dem Wandel der sozialen Welt nahmen die Präsenz sowie die Bedeutung des Militärs im

öffentlichen Leben ab. Die Beweggründe einer jungen

sich hinauswachsen und erkennt, dass der Wille der

Person, die sich für die Offiziersschule entscheidet,

Schlüssel ist. Grenzen werden so zu vernachlässigbaren

können von einem aussenstehenden Beobachter kaum

Hindernissen. Die erworbenen Fertigkeiten ermögli-

nachempfunden beziehungsweise verstanden werden.

Seite 32 • Uem/FU OS 65-3 2007


Dies führt dazu, dass sich nur wenige zu diesem Ent-

oder Geldes Willen nehmen wir die Strapazen auf uns,

schluss bekennen und solche, die sich unschlüssig sind,

sondern ‚non scholae, sed vitae discimus’ (nicht für die

ganz davon ablassen. Doch nicht des Ansehens, Ruhmes

Schule, sondern fürs Leben lernen wir).

SSP - Sprachspezialisten Lt Wyrsch Christoph

« Wenn die Sprache nicht stimmt, ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist » (Konfuzius, chinesischer Philosoph) – Eine Weisheit, uralt und doch zeitmodern, zivil und auch militärisch anwendbar. Ein Bericht über die zwei Sprachspezialisten (SSP) unserer Klasse.

D

ie Schweiz hat vier Landessprachen, die Welt

spezialisten entschieden. Sprachspezialisten nehmen

spricht aber in vielen weiteren Sprachen. Im heu-

Aufgaben im Rahmen des Assistenzdienstes zugunsten

tigen weltumfassenden Kommunikationsnetz darf sich

ziviler oder militärischer Stellen sowie im Rahmen des

die Schweizer Armee deshalb mit unseren „vererbten

Friedensförderungsdienstes oder Aktivdienstes wahr.

Sprachen“ nicht begnügen. Denn Verhandlungen und

Wer Sprachspezialist werden will, muss gute schriftliche

Informationsbeschaffung sind wichtige Aspekte jeder

und mündliche Kenntnisse einer gefragten Einsatzspra-

Armee. Dies insbesondere in globaler Hinsicht, wo man

che besitzen. Bei Asp Heim ist dies Chinesisch, bei Asp

kein Schweizerdeutsch versteht. Unsere multikulturelle

Misir Türkisch. Beide waren während elf Wochen Teil

Nation mit hohem Bildungsstand bietet hier die Basis

unserer Klasse und sind am Freitag, 24. August 2007, zu

für eine exotische Einheit des Militärs: die Sprachspezi-

Leutnants befördert worden.

alisten. Wir hatten in unserer Offiziersschule zwei dieser raren Exoten und deshalb sollen auch sie ihren Platz in diesem Buch finden. Steve Heim und Münir Misir sind Schweizer Bürger mit ausländischen Wurzeln und müssen ebenfalls Militärdienst leisten. Aufgrund ihrer guten Sprachkenntnisse haben sie sich für die Ausbildung zum Sprach-

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Gefechtsverlegungen Lt Meister Michael

Schüsse flitzen durch die Luft, lautes Knallen von Petarden und Granaten. Am Horizont verdichtet sich wie von Zauberhand der Nebel, innert kürzester Zeit ist alles grau und finster. Die Erde bebt, Holzschnitzel und Dreck schnellen empor. Richtig erkannt - Gefechtsverlegung in Altmatt. Neben der Durchhalteübung und der Gebirgswoche die wohl abenteuerreichste Woche der OS 65-3 2007!

T

op motiviert (auch die verbliebenen Waffenläufer,

Verschnaufpause. Zum Glück gab es die auch, denn auf

deren Nacharbeit vom Montag, 05.00 Uhr, ver-

dem Programm stand die Einführung in das Gefechts-

schoben worden war …) und mit grossen Erwartungen

schiessen. Jeder Aspirant musste bis zum Abend ein Ge-

starteten wir unsere Reise nach Altmatt. Spätestens an

fechtsschiessen oder eine Gefechtsübung planen.

der Ortstafel „2. Altmatt“ bemerkten die meisten, dass

Bei Gefechtsschiessen und -übungen geht es darum,

wir am Schiessplatz Altmatt vorbeigefahren waren. Das

einen Gruppenführer in seiner Funktion als Führer im

musste so sein, denn unser primäres Ziel war Sattel

Gefecht zu schulen und zu trainieren. Im Falle des Ge-

Dorf. Dort wurden wir von Maj i Gst Kimmig herzlich

fechtsschiessens geschieht dies mittels Feuer und Bewe-

empfangen.

gung, wobei sich zwei Trupps gegenseitig Feuerschutz

Mit Freude richtete sich jeder Aspirant in der gross-

bis in die jeweils nächste Deckung geben und sich so

zügigen Zivilschutzanlage gemütlich ein. Nicht nur das

dem Feind ohne grosse Gegenwirkung nähern können.

persönliche Material wurde ausgeladen, nein auch das

Bei einer Gefechtsübung wird ein möglichst realis-

persönliche Fahrrad. Wir konnten uns nicht vorstellen,

tisches Gefecht mit unerwarteten Situationen, Dilem-

was wir damit bloss anstellen sollten. Dies änderte sich

mas, verschanzten Gegnern etc. simuliert. Da es dabei

rasch, als wir einige Minuten später das Fahrrad live

zu heiklen Situationen kommen kann, wird dies mittels

„erleben“ durften. Die Verschiebung mit unserem bis

SIM (Simulationsausrüstung) durchgeführt. SIM weckt

zum Rand gefüllten Kampfrucksack erwies sich näm-

in fast jedem das Kind im Manne. Es handelt sich dabei

lich nicht gerade als „Spritztour“.

um einen Laseraufsatz für das Sturmgewehr 90 kombi-

Dass die Strecke von Sattel hinauf (!) nach Altmatt

niert mit einer Sensorweste (siehe Film “Achtung, Fer-

eine Überholspur für Personenwagen hat, ist kaum er-

tig, Charlie!“). Abschüsse werden mittels (nervendem)

staunlich, denn neben den ohnehin schon langsamen

Piepton lautstark verkündet.

Lastwagen waren wir wie Schnecken unterwegs und

Nachdem wir also unsere Beine und unseren Geist

kämpften teilweise um jeden Höhenmeter. Die etwas

beansprucht hatten, fehlte jetzt nur noch eines … Noch-

„légère“ Woche zuvor machte sich schnell in den Beinen

mals die Beine! Nicht schlecht staunten wir, als unser

bemerkbar. So hatte wohl jeder einen schier endlosen

Klassenlehrer, Hptm Ineichen, den Verschiebungsbefehl

Kampf gegen seine innere Stimme, die anriet, das Fahr-

mittels Beamer visualisierte. Immerhin ging es runter.

rad den Berg hoch zu schieben. Beim Schiessplatz Alt-

Doch die Tatsache, dass die Fahrräder auf dem Schiess-

matt angekommen brauchten die meisten eine längere

platz Altmatt bleiben sollten, liess uns einen weiteren

Seite 34 • Uem/FU OS 65-3 2007


Gedanken durch den Kopf schnellen: „Wie kommen wir morgen bloss wieder hier hoch!?“

Auf dem Schiessplatz stand uns nun ein reinrassiges Gefechtsschiessen bevor, das von vorbestimmten Aspi-

Offizierswürdig nahmen wir auch diesen Befehl an

ranten aus unserem Zug geführt wurde. Der Zug wurde

und setzten uns mit mehr oder weniger Vorfreude auf

in zwei Gruppen geteilt, die auf zwei verschiedenen Ar-

den Schlaf in Bewegung. Wie die meisten befürchtet

beitsplätzen üben durften, je eine bei Maj i Gst Kimmig

hatten, brauchten wir für die zirka acht Kilometer lange

und Hptm Ineichen.

Strecke trotzdem eineinhalb Stunden. Diese Erkenntnis

Die ausgewählten Aspiranten mussten unter Be-

zeigte klar und deutlich, dass wir am nächsten Morgen

weis stellen, dass sie sich als Übungsleiter eignen. Ein

mit mindestens zwei Stunden (von Hptm Ineichen be-

Übungsleiter ist, wie es der Name schon sagt, berech-

stätigt) “Wanderung“ zum Schiessplatz würden rech-

tigt, Gefechtsübungen zu leiten. Die Ausbildung zum

nen müssen. Und dies, wie könnte es auch anders sein,

Übungsleiter war das eigentliche Wochenziel unserer

wirkte sich auf unseren (nun nicht mehr so) erholsamen

Schiessverlegung. Bestand man die notwendigen schrift-

Schlaf aus, war das Frühstück beim Schiessplatz doch

lichen und praktischen Prüfungen nicht, ist man später

um 07.00 Uhr angesetzt.

nicht befugt, Gefechtsschiessen zu leiten und muss da-

Sehr langsam kamen wir am nächsten Morgen in die

für fremde Hilfe hinzuziehen.

Gänge … bis zum Marsch. Den Aufstieg nahmen wir

Die zuvor konzipierten Übungsszenarien wurden

nämlich im Eiltempo und so musste sich auch der „bis-

nun auf Herz und Nieren getestet. Dass sich das Bäch-

her schnellste Infanteriezug“ (welcher zwei Stunden be-

lein auf dem Gefechtsfeld für Verschiebungen besser

nötigt hatte; Aussage von Hptm Ineichen) klar geschla-

eignen würde, da man dort optimal vor gegnerischem

gen geben.

Feuer gedeckt wäre, wollte niemand so richtig wahrha-

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 35



ben. Klarheit schaffte da nur Hptm Ineichen.

auf Genuss einstellen und uns diverse Demonstrationen

Einmal nass, war auch das nur halb so schlimm. Na-

von Waffen und Waffensystemen, wie Panzerfaust, Gra-

türlich spielte auch das Wetter perfekt mit, auf Sonnen-

natwerfer für das Sturmgewehr, Nebelkörper, Leinen-

schein folgte Platzregen, dann wieder Sonnenschein. So

wurfausrüstung und Sprengstoff jeder Art und Menge,

ging es den ganzen Tag lang – kaum war der Regenschutz

zu Gemüte führen. Den Granatwerfer konnten wir selbst

montiert, schien uns die Sonne ins Gesicht, wieder aus-

ausprobieren. Das Resultat: Freude in den Gesichtern

gezogen, regnete es in Strömen … Da sich das Bächlein

der Aspiranten. Ob der Schiessplatzwart ebenfalls Freu-

durch den Platzregen rasch in einen Bach verwandelte,

de verspürte, sei dahingestellt. Denn da das eigentliche

hatte bald niemand mehr auch nur einen einzigen tro-

Ziel, der Eingang eines Gefechtsübungs-Hauses, nur

ckenen Fleck an der Kleidung.

selten getroffen wurde, litt die Fassade desselben umso

Am Nachmittag folgte eine Gefechtsübung, in wel-

mehr.

cher wir in den „vier F“ beübt wurden. Diese stehen

Wieder eine Verschiebung zu Fuss nach Sattel in die

für: „Find, Fix, Flank, Fight“. Und dies bedeutet, kurz

Unterkunft und am Morgen wieder hoch. Doch diesmal

erklärt, den Gegner aufzufinden, ihn mit Feuer zu fixie-

hatten einige Mühe. Wohl auch, weil es leider nur für

ren, dann mit einem Teil der Gruppe zu flankieren und

drei Stunden Schlaf gereicht hatte.

zuletzt von der Seite und von vorne zu bekämpfen und vernichten.

Der Einsatz am Morgen bewies eindeutig, dass die Maslow'sche Bedürfnis-Pyramide wirklich Recht hat!

Im ersten Gefecht wurden die Markeure (drei Aspi-

Diese sagt nämlich aus, dass Grundbedürfnisse, wie

ranten) ausser Gefecht gesetzt und der Auftrag durch

Schlaf, Essen und Trinken, gedeckt sein müssen, um

die beübte Gruppe ohne Verluste zu Ende geführt. Da-

Leistung in anderen Bereichen vollbringen zu können.

rauf folgte durch Oberstlt Münchbach und Hptm Inei-

Die Zeit floss und der Regen auch. So kämpften wir

chen ein kurzes Briefing der Markeure. Diese wurden

uns durch den - schon fast reissenden - Bach und moti-

darauf neu platziert, jedoch wurden nur noch zwei

vierten uns mit dem Gedanken an den Ausgang. Nach

eingesetzt. Das Briefing zeigte seine Wirkung schon

einem köstlichen Mittagessen und dem danach kurzen,

nach wenigen Minuten. Zwar wurde schon nach einem

aber erholsamen Schlaf, stand uns ein weiteres Ge-

kurzen Schusswechsel ein Markeur getroffen, doch der

fechtsschiessen bevor. Der Donnerstag wurde ebenfalls

zweite, namentlich Asp Meister, nutzte die Gelegenheit

von solchen eingenommen.

und beendete das Gefecht mit maximalem Verlust für

Am Freitag Morgen gab es eine zweite Chance, uns

die Gruppe - von den acht Aspiranten „überlebte“ näm-

in einer Gefechtsübung zu messen. Wieder gab es drei

lich lediglich einer. Dies zeigt eindeutig, dass man sich

Markeure, die versuchten den Gruppenführer daran zu

sehr gut auf ein Gefecht vorbereiten muss.

hindern, den Auftrag zu erfüllen. Der Gruppenführer,

Am Abend dann durften wir uns fast voll und ganz

Asp Naef, bewahrte jedoch in der Hitze des Gefechts ei-

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 37


nen kühlen Kopf und erfüllte seinen Auftrag mit fünfzig Prozent Verlusten. Trotzdem (oder eben gerade darum) bat er um einen zweiten Versuch, da er sehr viel aus dem ersten Gefecht gelernt hatte. Hptm Ineichen gab ihm diese Chance und voilà: Asp Naef koordinierte seine Soldaten so gut, dass er keine Verluste erleiden musste und den Auftrag ohne weiteres erfüllen konnte. So konnte zumindest die Gruppe von Asp Naef voller Euphorie die Rückverschiebung nach Dübendorf in Angriff nehmen. Alles musste wieder verladen und die Schiessplätze dem Schiessplatzwart abgegeben werden. Die Rückverschiebung erfolgte, dank der Koordination durch den XO der Woche, Asp Perroulaz, sehr speditiv. So durften wir die Reise mit den voll beladenen Duros in Richtung Dübendorf antreten - zumindest die meisten von uns. Drei Aspiranten, namentlich Scholl, Kaufmann und Alija, mussten vom Schiessplatz Altmatt noch etwa 45 km in Richtung Dübendorf marschieren, da sie den 60 km Marsch nicht vollständig bestritten hatten. Dies ist nach so einer Woche und mit doch schon ziemlich aufgeschwollenen Füssen eine beachtliche Leistung! Natürlich wurden sie dann vom Rest der Klasse gebührend empfangen. Erstaunlich gut gelaunt traten wir dann am Samstag Morgen ab in das wohlverdiente Wochenende! Klar waren alle froh, dass die Woche vorbei war, dennoch nimmt sicher jeder sehr viele positive Erlebnisse aus dieser Woche mit.

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Durchhalteübung „KRÄHENFUSS“ Lt Kaufmann Jürg

Donnerstag Abend, 14. Woche der Uem/FU Offiziersschule. Schon lange wird gemunkelt, was wohl in den nächsten sieben Tagen kommen wird. Gerüchte gibt es viele, doch sind die Geschichten wirklich wahr? Heliflug, schier unendliche Märsche, Velo fahren bis zum Umfallen? Alle sind gespannt, die Packungen auf den Zimmern längst bereitgestellt. Jeder versucht auf seine Weise, sich mental optimal vorzubereiten …

D

übendorf - Kaderausbildungszentrum. Nachtru-

fehlende oder auch überflüssige Gegenstände wurden

he wurde befohlen und den Aspiranten war klar,

zu Protokoll genommen. Die Übungsleitung scheute

was das bedeutete - die DHU begann. Zirka 50 Minuten

weder Kosten noch Mühen und liess sogar die Militär-

waren wir im Bett, schon hiess es: „Wecki-Wecki! Im

polizei antanzen! Diese Materialkontrolle zog auch Fol-

Filmsaal in zehn!“ Dort nahm uns als erstes der Chef

gen für den Verlauf der DHU nach sich, wie sich später

Regie, Major Kimmig, in Empfang. Wir mussten wieder

herausstellen sollte.

einmal den heissgeliebten Aufsatz zum Thema „Warum

Nach einer kurzen Verpflegung traten wir die erste

wollte ich Offizier werden?“ schreiben. Selbstverständ-

Phase an. Ein 50 km Lastenmarsch stand auf dem Pro-

lich unter erschwerten Bedingungen: Es wurde sehr

gramm. Die Packung hatte es im wahrsten Sinne des

laute Musik abgespielt und der Major spielte noch ein

Wortes IN sich! Einige Dinge dienten ausschliesslich

wenig mit dem Licht herum, so dass man sich wie in ei-

zur Erschwerung der Last. Das Ziel des ersten Teilab-

nem billigen Club vorkam. Als weitere Auflage durften

schnittes war Nänikon im Zürcher Oberland. Dort wur-

wir nur zwischen 140 und 160 Wörtern verwenden und

de die Klasse halbiert und auf zwei M6 Schlauchboote

hatten 20 Minuten Zeit. Nach der Abgabe wurden wir

verteilt, in welchen wir zur Badi Egg paddeln durften,

mit dem Satz: „Weiterhin eine gute Nacht …“ wieder ins

wo wir den zweiten Teil des Lastenmarsches in Angriff

Bett geschickt.

nahmen. Weiter ging es zu Fuss. Die Packung begann

Wie erwartet war der Aufenthalt dort nur von kurzer

immer mehr zu drücken, viel zu viele Pausen muss-

Dauer, denn nach weiteren 40 Minuten mussten wir uns

ten eingelegt werden und das Ziel schien einfach nicht

erneut im Filmsaal einfinden. Diesmal stand der Kom-

näher zu kommen. Man half sich wo man konnte, wer

mandant vor uns und zeigte uns den neuen Film der

mehr zu tragen vermochte, unterstützte die bereits an-

Schweizer Fallschirmaufklärer, „Beyond enemy lines“.

geschlagenen Kameraden. Kaum angekommen, ging es

Anschliessend gab es einen Kurztest über den Film. Er-

schlaflos weiter auf den ersten Velomarsch. Sinn dessen

neut zottelten die Aspiranten zurück in die Unterkunft.

war es, so erfuhren wir später, zu eruieren, wie lange

Nachdem wir dann wieder aus den Federn getrommelt

wir durchhalten würden. Bei vielen machte sich die Er-

worden waren, war allen klar, dass es jetzt losgehen

schöpfung langsam aber sicher bemerkbar, die Konzen-

musste. In der Tiefgarage begann es mit der Material-

tration liess nach und manch einer musste sich wirklich

kontrolle. Alles wurde akribisch genau kontrolliert und

überwinden, um nicht ständig in einen Sekundenschlaf

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 39


Dies ist ein Artikeltitel Asp. Renfer Stefan

zu fallen. In Mels angekommen, folgte auf wenige Minu-

entierungslauf zu absolvieren. Auf dem Spiel stand das

ten Schlaf eine technische Fachdienstübung. In diesem

Mittagessen. Je besser man sich im OL anstellte, desto

Teil war es mit gutem Einsatz und speditivem Arbeiten

mehr Mittagessen gab es. Die beiden Besten bekamen

möglich, ein wenig Schlaf nachzuholen.

zur Belohnung ihrer Leistung sogar je zwei Lunchsäck-

Später gab es wieder einen langen Velomarsch. Die-

lein. Besonders wurde darauf geschaut, ob die Aspi-

ser ging vom Zeughaus Mels zum Seedamm-Center in

ranten bis zum Schluss gerannt waren. Diejenigen, die

Pfäffikon SZ. Auf dem Weg dorthin mussten wir un-

das nicht getan hatten, gingen leer aus. Trotzdem ging

ter anderem den Kerenzerberg erklimmen, was vielen

keiner mit einem ganz leeren Magen in die anschlies-

Mühe bereitete. Am Ziel angekommen, blieb leider kei-

sende Gefechtsübung. Dies war dem guten Klassen-

ne Zeit, um uns im Alpamare zu vergnügen. Trotzdem,

geist zu verdanken, welcher sich übrigens während der

eine kurze Pause gönnte man uns.

ganzen Offiziersschule immer wieder zeigte. Für die

Jetzt mussten wir nur noch irgendwie zum nächsten

nächste Übung hatte sich der Klassenlehrer, Hptm Inei-

Ziel, nämlich dem Schiessplatz Altmatt, kommen. Nun,

chen, einen ganz besonderen Parcours ausgedacht. Die

die Übungsleitung hatte sich auch da etwas schönes aus-

Aspiranten mussten sich fiktiv gegenseitig in Deckung

gedacht: einen Strafmarsch! Die Länge des Umweges,

ziehen, dies natürlich im ABC Vollschutz mit aufgesetz-

welche die einzelnen Gruppen erdulden mussten, war

ter Gasmaske! Im zweiten Teil durften wir Jagd auf die

davon abhängig, wie gut man im vorgängig abgelegten

Zielscheiben machen. Es „klöpfte“ also wieder mal so

Test „Eiserne Ration“ abgeschnitten hatte und wie die

richtig.

Materialkontrolle verlaufen war. Im Klartext heisst das:

Gegen Abend ging es erneut auf einen Velomarsch.

Die Spitzengruppe musste nur einen Posten anlaufen,

Diesmal von Altmatt nach Göschenen mit Zwischensta-

bevor sie zum Schiessplatz gelangte. Die letzte Gruppe

tion Morgarten. Dort hielten zwei Aspiranten ein Refe-

musste vor dem Anlaufen des Ziels drei Posten aufsu-

rat über die Schlacht am Morgarten. Es musste kräftig

chen. Dies machte für einige einen Weg von zirka 25 km

in die Pedale getreten werden, denn es ging stetig nach

aus. So wurden unsere Nerven stark beansprucht und

oben! Bei vielen kochten die Emotionen über und es

auch die Müdigkeit spielte ihre Macht mehr und mehr

wurde reichlich geschimpft. Auch bei dieser Verschie-

aus.

bung war es nicht möglich, dass alle das Ziel aus eigener

In der nächsten Phase der DHU ging es ausschliesslich

Kraft erreichten, man half und unterstützte sich, wo man

ums Gefecht. Der Zugführer (Klassenchef) bekam den

konnte. Hinzu kamen noch Pannen, wie beispielsweise

Auftrag, den gesamten Zug im Gefecht zu führen. Auf-

platte Reifen. Trotzdem waren schlussendlich wieder

grund der grossen Entfernungen zwischen den Grup-

alle bereit für die nächste Phase. Zusammen mit Major

pen gestaltete sich die Kommunikation sehr schwierig.

Kimmig gab es eine kurze Verschiebung zu einer Füh-

Diese Übung war sehr zeitaufwändig und dauerte den

rungsanlage im Gotthard. Mit der ganzen Packung ging

ganzen Morgen. Danach galt es einen Waffenplatz-Ori-

es rund 1'500 Treppenstufen im Schrägstollen hinauf!

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Was ist schon das bisschen Treppenlaufen … weit ge-

ständlich im Chemiewaffen-Vollschutz, mit Gasmaske

fehlt! Es war ziemlich anstrengend. Oben angekommen

und allem drum und dran. Die Strecke war etwa zwei

stand ein weiteres Simulationsgefecht vor der Tür. Über

Kilometer lang. Grundsätzlich tönt die Aufgabe einfach,

dieses Gefecht wurde bereits im Vorfeld spekuliert, da es

doch war es recht mühsam! Zudem hatte praktisch jeder

scheinbar in einem ausgedienten Notspital stattfinden

Aspirant eine andere Idee, wie es am besten funktionie-

sollte. Zur Freude aller war dies tatsächlich der Fall! Es

ren könnte, was für ein zwischenzeitliches Chaos sorg-

wurden drei Teams gebildet, wobei eines verteidigte und

te. Schliesslich gelang es uns, uns bis zur Häuser- und

die beiden anderen angriffen. Sehr interessant war, dass

Ortskampfanlage nahe St. Luzisteig durchzukämpfen,

man sich die Deckung der verschiedenen Räumlichkei-

wo uns eine kleine Belohnung erwartete. Am nächs-

ten zu Nutze machen konnte. Hinzu kam, dass diejeni-

ten Morgen hatten wir das Vergnügen, die Festung St.

gen, die gleich am Anfang der Übung getroffen wurden,

Luzisteig zu besichtigen und man versprach uns eine

noch ein wenig Schlaf nachholen konnten. Nachdem

Mahlzeit. Doch erst wurden wir kräftig übers Ohr ge-

die Teams sich zwei Mal in Angriff und Verteidigung

hauen. Es wurde versucht, uns weiss zu machen, die

abgewechselt hatten, ging es weiter mit einem ganz be-

Verpflegung sei nicht bestellt worden und falle darum

sonderen Schmankerl: Der langersehnte Flug mit einem

aus. Kurz darauf löste der Hauptmann den Scherz des

Super Puma (Aérospatiale AS 332; mittlerer Transport-

Kaders auf und wir wurden in der warmen Cafeteria mit

hubschrauber der Schweizer Armee) war an der Rei-

einem ausgiebigen Brunch verwöhnt! Von da an ging al-

he! Alle, die noch nie einen solchen Flug erlebt hatten,

les Schlag auf Schlag. Vor unserer letzten Verschiebung

waren sehr aufgeregt und konnten es kaum erwarten,

hatten wir die Gelegenheit, uns die Festung Magletsch

endlich einzusteigen. Trotzdem konnten wir den Wor-

näher bringen zu lassen. Die zivilen Führer waren mit

ten des Kommandanten nicht trotzen. Wie er es uns

Herzblut bei der Sache, was allen sofort auf- und gefiel.

zuvor prophezeit hatte, ging es nur gute zehn Minuten,

Später wurde die gesamte Klasse in die Bahn verfrachtet

bis einer nach dem anderen einnickte. Das nächste Ziel

und nach Romanshorn TG gebracht. Dort angekommen

war Fläsch GR. Von da aus ging es Richtung Festung

erwartete die Aspiranten vor der schwersten Prüfung,

St. Luzisteig, aber erst wurden die Aspiranten erneut

dem 100 km Marsch, noch eine weitere unangenehme

auf ihr „bergsteigerisches“ Können geprüft. Nach dem

Angelegenheit: Diese Kleinaktion verdient den Überti-

Erklimmen eines Gipfels und einem weiteren netten

tel „Lastesel“! Mit wirklich allem, was wir je an Material

Märschchen, trafen wir auf den Klassenlehrer, Haupt-

gefasst hatten, mussten wir zum Biwakplatz spazieren.

mann Ineichen. Vor ihm lagen zwei Sanitätsbahren auf

Offen gesagt: Mehr als spazieren war mit einem sol-

dem Boden. Allen war klar, was nun folgen musste: Zwei

chen Gepäck auch absolut ausgeschlossen. Der nächste

Gruppen wurden gebildet, welche zum Ziel hatten, je ei-

Tag stand ganz im Zeichen des Marschierens. Sage und

nen der dispensierten Aspiranten auf einer Bahre zu tra-

schreibe 100 Kilometer standen auf dem Programm!

gen. Damit das Ganze nicht zu einfach wurde selbstver-

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 41




1

Dübendorf

Greifensee

180

2

Greifensee

Rellikon

3

Rellikon

Schmerikon

110

4

Schmerikon

Kerenzerberg

310

5

Kerenzerberg

Mels

6

Mels

Pfäffikon SZ

7

Pfäffikon SZ

Willerzell

8

Willerzell

Zweite Altmatt

250

9

Zweite Altmatt

Göschenen

680

10

Göschenen

Andermatt

330

11

Andermatt

Fläsch

12

Fläsch

Balzers

400

13

Balzers

Luzisteig

120

14

Luzisteig

Sargans

15

Sargans

Romanshorn Bhf

16

Romanshorn Bhf

Romanshorn

17

Romanshorn

Dübendorf

Total Total aus Muskelkraft zurückgelegte Strecke: Dabei überwundener Höhenunterschied (aufwärts):

Seite 44 • Uem/FU OS 65-3 2007

[m]

Bahn

[m]

Super Puma

Ortsbezeichnung

Lastwagen

Ortsbezeichnung

Boot M6

Nr

Höhe abwärts

Fahrrad

nach

Fussmarsch

Höhe aufwärts

von

[km]

[km]

[km]

[km]

[km]

[km]

18

0

5 29 25 0

32

300

62 460

20 14 70

600

100 5 2

0

14

0 40 350 3070

85 5 100

1060

173

157

5 335 km 3'070 m

66

100

85


Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 45


Kampfrucksack

Grundtrageinheit

Objekt

Gewicht in kg

Stk

Total kg

Objekt

Gewicht in kg

Stk

Total kg

T-Shirt

0.150

3

0.450

Grundtrageinheit

2.300

1

2.300

Gnägi

0.350

2

0.700

Pist-Magazin

0.080

1

0.080

Käschu

1.280

1

1.280

Stgw-Magazin

0.095

2

0.190

Regenjacke

0.900

1

0.900

Pamir

0.100

1

0.100

Regenhose

0.650

1

0.650

Feldflasche voll

1.080

1

1.080

Regenhut

0.150

1

0.150

Schuma + Filter

0.750

1

0.750

C-Jacke

1.300

1

1.300

C-Zubehör

0.030

2

0.060

C-Hose

1.300

1

1.300

Taschenlampe

0.230

1

0.230

C-Stiefel

1.400

1

1.400

Ersatzbatterie

0.100

1

0.100

C-Handschuhe

0.100

1

0.100

Kompass

0.080

1

0.080

KaRuSa

1.320

1

1.320

Pfeife

0.010

1

0.010

Unterwäsche

0.100

5

0.500

Pistolenhalfter

0.140

1

0.140

Socken

0.120

4

0.480

Bajonett

0.380

1

0.380

Doppeltasche

0.250

1

0.250

5 + 3 Manipat

0.013

8

0.104

Gamelle + Besteck

0.460

1

0.460

Total

Gewehrputzzeug

0.390

1

0.390

Pistputzzeug

0.390

1

0.390

Mannsputzzeug

0.700

1

0.700

Zelteinheit

0.700

1

0.700

Zelttuch

1.250

1

1.250

Spaten

1.500

1

1.500

Beil

1.150

0

0.000

Pickel

1.300

0

0.000

Pullover

1.000

0

0.000

Sonnenbrille

0.100

1

0.100

Stahlhelm

1.400

1

1.400

Lederhandschuhe

0.200

1

0.200

Karten

0.340

9

3.060

Toilettenpapier

0.300

1

0.300

Zahbürste + -Pasta

0.050

1

0.050

Notkocher

0.060

1

0.060

Notportion

0.190

1

0.190

Total

Seite 46 • Uem/FU OS 65-3 2007

21.530

5.604


Auf Mann

Transporttasche

Objekt

Gewicht in kg

Stk

Total kg

Objekt

Gewicht in kg

Stk

Total kg

Karten

0.340

2

0.680

Transporttasche

3.500

1

3.500

Tarnjacke

0.680

1

0.680

Sim-Ausrüstung

1.850

1

1.850

Tarnhose

0.680

1

0.680

Toilettenpapier

0.300

1

0.300

Mutz

0.080

1

0.080

Toilettenartikel

0.800

1

0.800

Gurt

0.130

1

0.130

T-Shirt

0.150

3

0.450

KS

2.270

1

2.270

Gnägi

0.350

2

0.700

Beingümmeli

0.005

2

0.010

KS

2.270

1

2.270

T-Shirt

0.150

1

0.150

Socken

0.120

5

0.600

Gnägi

0.350

0

0.000

Turnschuhe

0.250

1

0.250

IVP

0.020

1

0.020

Total

Schreibmat

0.050

1

0.050

Kartentasche

0.080

1

0.080

BUK FU

0.130

1

0.130

Tarnstift

0.020

1

0.020

Taschenmesser

0.070

1

0.070

Erkennungsmarke

0.025

1

0.025

Schlafsack

LüGa

0.030

1

0.030

Objekt

Gewicht in kg

Stk

Total kg

Stgw + Mag leer

4.195

1

4.195

Schlafsack

2.800

1

2.800

Pist + Mag leer

0.900

1

0.900

Unterlage

1.210

1

1.210

10.200

Total

Total

10.720

4.010

Gesamtrechnung Objekt

Total kg

ständige Begleiter (KaRuSa, GT, auf Mann)

37.334

zusätzlich Lastenmarsch (Transporttasche, Schlafsack)

14.730

Total

52.064

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 47


OS Dies 65ist„die einLetzte“ Artikeltitel Lt Schwarz Asp. RenferClaudio Stefan

Die Armee veränderte sich in den letzten Jahren ständig. Dies ging auch an der Offiziersschule der Uebermittlungs-/ Führungsunterstützungstruppen nicht vorbei. Asp Schwarz konnte in einem einstündigen Gespräch mit dem ehemaligen Kommandanten in die Vergangenheit eintauchen.

Offiziersschule gestern

B

evor es die Uem/FU Offiziersschule gab, existierte

Ein Beispiel: Um eine Führungssituation möglichst re-

nur eine reine Übermittler Offiziersschule. FUM

alitätsgetreu nachzustellen, beübte der damalige Kom-

gab es anno dazumal noch nicht. Dafür wurde den Offi-

mandant der Offiziersschule, Oberst i Gst Koller, die

ziersaspiranten viel anderes geboten. Die Offiziersschu-

Aspiranten im Jahr 2003 mit einer besonders brisan-

le erstreckte sich über siebzehn Wochen – zwei mehr als

ten Übung: Ein Flugzeugabsturz wurde nachgestellt.

heute. Früher hatte man also mehr Zeit, um die zukünf-

Polizei, Feuerwehr und sogar Reporter waren vor Ort.

tigen Offiziere zu formen und auszubilden.

Brennende Wracks und Figuranten liessen das Ganze noch realistischer wirken. Das wäre heute FUM als An-

Was ist eigentlich eine DHU und was bezweckt man

schauungsunterricht. Anstelle von FUM wurden die As-

damit? Nun DHU ist die Abkürzung für Durchhal-

piranten in Führungsseminaren in der Privatwirtschaft

teübung. Ziel einer solchen Übung ist es, die physi-

von Grossfirmen bestens auf ihre Aufgabe als Zugführer

schen und psychischen Fähigkeiten angehender Of-

vorbereitet.

fiziere zu testen und sie an ihre Belastungsgrenzen zu führen. Die verschiedenen Teilaufgaben und die Zeitverhältnisse sind bewusst eng gesteckt, so dass man automatisch in Stress gerät. Das dient den Aspiranten auch dazu, sich selbst kennenzulernen und zu

Offiziersschule heute

D

ie Praxis ist der Theorie gewichen. FUM heisst das neue Zauberwort. FUM wurde unter Bun-

desrat Samuel Schmid auf Druck der Privatwirtschaft

erleben, wie sie unter Stress reagieren. Man arbeitet

eingeführt. Diese Ausbildung ermöglicht es angehen-

darauf hin, auch unter solch erschwerten Bedingun-

den Kadern, Module abzuschliessen und Zertifikate

gen noch führen zu können! Aufgrund ihres Gra-

zu erwerben. Verfolgt man dies zivil noch weiter, kann

des, ihrer Verantwortung und der Wichtigkeit ihrer

man es bis zum Eidg. Dipl. Führungsfachmann bringen.

Position ist es für die Offiziere sehr wichtig, dass sie

Doch diese Ausbildung hat auch eine Kehrseite. So wird

physisch und psychisch besser ausgebildet sind als

ein Zugführer beim Abverdienen ins eiskalte Wasser ge-

ihre Unterstellten. Ein weiteres Ziel, das man nicht

worfen. Ahnung von der Theorie hat er, doch diese auch

vergessen sollte: Erlebnisse schaffen. Erfahrungen

in die Praxis umzusetzen ist nicht gerade einfach.

dieser Art sind unbezahlbar und niemand kann sie einem wieder nehmen!

P

arallelen zum alten Modell gibt es aber noch immer. So sind beispielsweise die Gebirgswoche, die

Seite 48 • Uem/FU OS 65-3 2007


Gefechtsschiesswoche wie auch der Fachdienst nach wie vor Bestandteil der Offiziersschule. Auch die Durchhalteübung und der 100 Kilometer Marsch haben den Übertritt in die Armee XXI geschafft.

Offiziersschule morgen

D

Offiziersschule Bülach – die Letzte

U

nsere Offiziersschule war die letzte in Bülach stationierte. Während knapp 40 Jahren verdienten

sich dort die Übermittler und später auch die Führungsunterstützer ihre Sporen ab. Nun beginnt eine neue Ära.

ie Uem/FU OS 65 wird neu zur FU OS 30. Dies

Bye Heer und Bülach, welcome Luftwaffe und Düben-

resultiert aus der Fusion der Führungsunter-

dorf!

stützung des Heeres und der Luftwaffe. In einer gross angelegten Zügelaktion zügelte die Offiziersschule von Bülach nach Dübendorf, wo ihr neuer Standort ist.

E

Was verbirgt sich hinter den drei Buchstaben FUM? Die Abkürzung FUM bedeutet Führungsausbildung

s ändert sich noch viel mehr: Das Ausbildungsmo-

der unteren Milizkader. Dabei handelt es sich um ein

dell wird angepasst, die angesprochenen Schwä-

modular aufgebautes System mit verschiedenen Fach-

chen (Theoretiker statt Praktiker) werden ausgemerzt.

gebieten. FUM ist angepasst auf national anerkannte

Das neue Modell sieht folgendes vor:

Ausbildungen und wird zertifiziert, so dass der As-

Die allgemeine Grundausbildung dauert nach wie vor

pirant auch einen ausgewiesenen zivilen Nutzen da-

sieben Wochen. Darauf folgen neun Wochen Unteroffi-

raus ziehen kann. Man hat die Möglichkeit, während

ziersschule (vorher 15 Wochen) und vier Wochen zen-

seiner gesamten Ausbildung zum Offizier sieben die-

traler Offizierslehrgang in Bern (keine Veränderung).

ser Module abzuschliessen. Insgesamt gibt es zwölf

Die grosse Änderung erfolgt in der Offiziersschule.

Module – die verbleibenden fünf können aber auf

Diese dauert 24 Wochen (vorher 15 Wochen), integriert

dem privaten Weg abgeschlossen werden. Nützt man

aber ein Praktikum, in welchem Führungserfahrung ge-

diese Chance, hat man quasi eine Zweitausbildung in

sammelt werden kann. Die Ausbildung wird am Schluss

der Tasche: Eidg. Dipl. Führungsfachmann.

durch den praktischen Dienst, welcher fünf oder acht Wochen dauert, abgerundet.

FUM ist in der Privatwirtschaft weitgehend aner-

Zudem wird der 100 Kilometer Marsch höchstwahr-

kannt. So gesehen hat diese Ausbildung im Militär

scheinlich abgeschafft. Dies, weil die neue FU OS 30 der

auch einen grossen Nutzen für einen Job im zivilen

Luftwaffe und nicht mehr dem Heer unterstellt ist.

Leben.

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 49


100 km Marsch - die letzte Tort(h)ur Lt Kammerer Gerry

Was sind 100 km? 19 Aspiranten wollten es genauer wissen und waren bereit, nach sechs harten Tagen Durchhalteübung noch einmal 100 weitere Kilometer auf sich zu nehmen. 100km – eine schier unvorstellbare Distanz für einen „Spaziergang“. Von Schmerzen und Qualen über Freuden und Lustiges wurde einiges erlebt!

F

lug LX466 der Swiss von Zürich nach London –

dem Thurgau seinen Namen gab. Noch viel Wegstrecke

es vergehen sechs Minuten. In dieser Zeit hat das

liegt vor den Aspiranten und jeder weiss, dass ihn dieser

Flugzeug gerade wieder 100 Kilometer zurückgelegt. Romanshorn im Neuwald, 01.21 Uhr, 19 Aspiranten machen sich auf den Weg, diese Distanz zu Fuss zurückzulegen. Erst knapp 85 Minuten zuvor, die Aspiranten noch tief schlafend, hiess es: „Wecki, Wecki!“ Nun sind sie bereit für die letzten 100 Kilometer.

I

Fluss noch bis zur Rheinmündung begleiten wird.

K

ilometer um Kilometer werden abgespult und langsam spüren alle ihre Wehwehchen. Auch ist

es nun Tag geworden – immerhin hilft dies gegen die aufkommende Müdigkeit, mit welcher schon viele zu kämpfen haben. Der Weg führt nun mehr oder weniger

n den letzten sechs Tagen haben die Aspiranten be-

der Thur entlang – in Ossingen ist bereits mehr als die

reits dutzende Kilometer zurückgelegt, viele davon

Hälfte des Weges zurückgelegt, Posten fünf erreicht. Als

zu Fuss oder mit dem Velo, meist mit viel Gepäck, Schlaf

Belohnung gibt es Teigwaren mit Poulet an Rahmsauce.

fanden sie kaum. Immerhin durfte für diese 100 Kilo-

Motivationssteigernd wirken auch Kuchen und Nuss-

meter das Gepäck auf das Nötigste reduziert werden:

gipfel sowie Kaffee. Doch es geht noch weiter – langsam

Grundtrageinheit, Pistole und Zwischenverpflegung

schlängelt sich die Thur ihrem unteren Ende zu – je-

sowie Getränke – die Philosophien darüber, was sonst

der Aspirant hat wohl langsam das Gefühl, die Thur

noch nötig ist und was nicht, gehen stark auseinander.

nun genügend gesehen zu haben! Mit jedem Kilometer

In fünf Gruppen geht es dann los. Manche kommen

wünscht man sich mehr und mehr, der Helikopterflug

schneller vorwärts, andere nehmen Umwege in Kauf

im Superpuma wäre für jetzt geplant und die 100 km

(Kartenlesen im Dunkeln erweist sich als nochmals

damit zurückgelegt worden. Die letzten Kilometer an

eine Spur schwieriger …). Doch alle finden nach und

der Thur werden nun vollkommen zur „Torthur“: Wald,

nach vorwärts durch den Thurgau. Hatswil, Hefen-

feuchtes Klima und Stechmücken allenthalben. Nicht

hofen, Sommeri heissen einige der Ortschaften, durch

alle Aspiranten haben das Glück, von zivilen Passanten

die marschiert wird, auch Kümmertshausen ist mit da-

Anti-Brumm angeboten zu bekommen. Einige müssen

bei. Doch wen kümmerts – bei Nacht sieht man sowieso

mit zehn Mückenstichen und mehr Vorlieb nehmen.

nicht viel und wir sind ja nicht auf einer Sightseeing-

Weiter geht es dem Rhein entlang. Eine Ländlermusik-

Tour. Ein Zug fährt vorbei – achtunddreissig Minuten

kapelle ist da auf dem Schiff unterwegs: Glück für zwei

braucht er für 100 Kilometer. Die Aspiranten sind nach

Gruppen – diese bekommen Bier spendiert und auf

zirka 15 Kilometern gerade in Bürglen angekommen

Wunsch wird sogar extra „Schacher Seppeli“ gespielt!

und sehen zum ersten Mal die Thur – den Fluss, der

Bei der Einmündung der Töss in den Rhein, der Tös-

Seite 50 • Uem/FU OS 65-3 2007


segg, gibt es die zweite warme Postenverpflegung: Wie-

Die Siegergruppe benötigte lediglich 17 Stunden

nerli mit Suppe. Posten 8 ist erreicht.

und 20 Minuten. Neben den offiziellen zwei Pflicht-

E

pausen an den Posten mit warmem Essen machten

s geht bereits gegen Abend zu, 24 Kilometer sind

die Asp Meister, Kaufmann und Perroulaz gerade

noch zu absolvieren. Manche Aspiranten sehen of-

noch drei weitere Pausen. Zwei davon aber nur we-

fensichtlich so mitleidereggend aus, dass ein Taxifahrer

gen natürlichen Geschäften … Zudem rannten sie

seine Dienste sogar kostenlos anbietet. Doch das Er-

zirka fünf der 100 km, darunter auch den letzten Ki-

lebnis, einen Hunderter erfolgreich zu absolvieren, will

lometer ins Ziel.

sich niemand nehmen lassen! Um 19.40 Uhr erreicht

Mehrere Anwohner erbarmten sich der erschöpften

die erste Gruppe bereits das Ziel – die reine Marschzeit

Aspiranten und boten Getränke an.

betrug 17 Stunden und 20 Minuten. Gratulation! Wäh-

Asp Wyrsch witzelte mit Oblt Naef während der

rend für diese Gruppe bereits das Feiern und Erholen

DHU: „Wenn Sie Ihr Auto überladen haben, dann

anfängt, gilt es für die meisten anderen noch einige har-

nehme ich Ihnen schon gerne was ab.“ Am Posten

te Kilometer zu überstehen. Schliesslich, um 01.44 Uhr,

fünf bekam Asp Wyrsch dann eine Geländemodell-

kommt dann auch die letzte Gruppe im Ziel an. 23 Stun-

kiste zum Tragen mit. Nach gut zwanzig Metern rief

den und 23 Minuten ist diese marschiert – Swiss LX466

Oblt Naef nach Asp Wyrsch, machte ein Foto von

wäre in dieser Zeit bereits um die halbe Erde geflogen.

ihm und nahm ihm die Kiste wieder ab.

E

Asp Schwarz wollte bei Posten eins aufgeben, durfte

in einmaliges Erlebnis war es auf jeden Fall –

aber nicht und kam auch prompt ins Ziel.

100 Kilometer zu Fuss! Erinnerungen an humpeln-

Asp Meister der Siegergruppe wollte bei Posten zwei

de Kameraden, geschwollene Füsse, erschöpfte Gestal-

aufgeben …

ten – aber auch Siegesschreie und strahlende Gesichter,

Asp Perroulaz wusste sich mit Schlägen ins Gesicht

Freudentränen nicht mehr fern.

und dem rufen von „Perroulaz, vien!“ zu motivieren.

Asp Greccucio musste zirka 14 Kilometer vor dem

Hptm Ineichen spendierte der Siegergruppe beim

Ziel den letzten grossen Hügel hinauf gestützt wer-

zweitletzten Posten ein Bier.

den. Nach weiteren fünf Kilometern fanden seine

Asp Kaufmann der Siegergruppe bekam in Bassers-

Kameraden bei einem Bauernhof einen Schubkarren.

dorf, zirka sechs Kilometer vor dem Ziel (d. h. nach

Der Bauer war noch wach und auf Anfrage bereit,

94 zu Fuss zurückgelegten Kilometern!), von einem

den Schubkarren auszuleihen, so dass Asp Greccucio

Kind zu hören: „Möged si nümma?“

nun damit ins Ziel gestossen werden konnte.

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 51


Klassenabend Lt Naef Lukas

Sie haben unseren Schulalltag geprägt, waren imstande, zu jeder Tageszeit den Humor am Leben zu erhalten. Nur wir wissen, was sie meinen, woher sie kommen und wie sie entstanden sind. Die Rede ist von Insidersprüchen. Viele hat es gegeben, schier unendlich wäre wohl ihre Auflistung. Dieser Artikel stellt eine kleine aber feine Sammlung dar … mögen sie weiterhin ihren Zweck erfüllen.

D

ie Gestaltung des Klassenabends oblag den Asp

Dann folgte der gemütliche Teil des Abends. Im soge-

Schweizer und Naef, was viel erwarten liess. Er

nannten Waldcasino, der Waldhütte Höriberg, gingen

begann auch recht freundlich im Theoriesaal mit einem

wir zum Bräteln über, Bier war auch reichlich vorhan-

kleinen Filmchen. Wir durften aus einer reichhaltigen

den. Drei charmante Damen hatten zuvor die Waldhüt-

Menükarte des örtlichen Pizzakuriers unser eigenes

te geschmückt und vorbereitet.

Menü aussuchen. Doch nachdem die ersten paar Minuten des Filmes verstrichen waren, stürmte eine Person mit Gasmaske den Theoriesaal und verkündete lautstark „C-Alarm“. Jeder realisierte sofort: der Abend

N

ach einem üppigen Mahl und den ersten Runden Bier setzten wir das Programm mit dem Spiel

„Montagsmaler“ fort. Wir wurden in zwei Gruppen ein-

drohte doch nicht zu einem schläfrigen, langweiligen

geteilt. Um unsere Einsätze für das Casino zu verdienen,

Filmabend auszuarten. Wir verliessen eiligst den Saal

mussten die Mitspieler beider Teams verschiedene Be-

und wurden draussen von mehreren mit Gasmasken be-

griffe erraten. Besonders hervorzuheben ist die Leistung

stückten AdA in die zwei bereitgestellten Duros gejagt,

von Hptm Ineichen, welcher zur Darstellung des nicht

vorgeblich um uns an einen sicheren Ort zu bringen.

ganz trivialen Begriffs „Duftwolke“ seine pantomimi-

D

schen Fähigkeiten unter Beweis stellen durfte.

ie Duros fuhren uns zum berüchtigten Höriberg.

Mit den gesammelten Chips starteten wir dann in

Dort angekommen wurden wir sofort durch ei-

die Casinorunde. Gleichzeitig wurde das Dessertbuffet

nen Entgiftungsschlauch geschleust (Blachenschlauch

eröffnet. Wer nun denkt „es ging ja nur um Chips“, hat

55, fünf Meter Länge). Besonders zu erwähnen ist hier

falsch gedacht: Die üppig eingerichtete Bar war nämlich

unser Klassenlehrer: Trotz einer ausgefeilten Technik

nicht gratis. Jeder Drink wurde nur gegen Chips ausge-

(siehe Bonusmaterial auf der Film-DVD) hatte Hptm

schenkt. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass

Ineichen sehr zu kämpfen, doch nach zwei Minuten hart

sich einige zum „Schweinchen“ machen liessen. Dies

am Limit meisterte auch er diese Herausforderung. Auf

war die letzte Chance für die erfolglosen Zocker: Wer

der anderen Seite angekommen, waren die Strapazen al-

kein Geld mehr hatte, durfte den „Schweinchen-Mutz“

lerdings noch nicht vorbei. Wir bekamen einen schreck-

aufsetzen und sich hinter die Bar stellen. Dafür bekam

lich „leckeren“ Entgiftungstrank, welcher sicherlich

er dann wieder ein Startkapital. Oblt Naef fühlte sich

nicht durch die Lebensmittelkontrolle gekommen wäre!

mit dem Schweinchen-Mutz offensichtlich sehr verbun-

[Anm. d. Red.: Merkwürdig, dass die Organisatoren

den – oder vielleicht trug er den Mutz auch nur so oft,

selbst nur wenig abbekommen haben …]

weil er dann direkt an der Bierquelle sass. [Gewisse Er-

Seite 52 • Uem/FU OS 65-3 2007


eignisse, welche in diesem Zusammenhang vorgefallen sind, wurden von der Redaktion zensiert.]

D

a es mit der Zeit bei allen Aspiranten und Kadern langsam finanziell den Bach runter ging, wurde

nochmals die Möglichkeit geboten, im grossen Stil Chips zu erarbeiten: mit einem Trinkspiel! Spätestens da war die Stimmung auf dem Höhepunkt angelangt! Bis auf einen kleinen Schlagabtausch zwischen Oblt Naef und Asp Schweizer verlief der Abend heiter weiter, bis nach einem Abschlusstanz („Da hat das rote Pferd, …“) die

An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die drei Damen

gemütliche Runde aufgelöst wurde und wir zurück nach

Mimi, Rahel und Luzia, welche die Hütte eingerichtet ha-

Dübendorf ins KAZ verschoben. Dort angekommen

ben, Croupiers für unsere Spiele waren und am nächsten

ging jeder in sein Bett, ausser Asp Burkhard, welcher

Tag sogar die Hütte in Ihren Ursprungszustand zurück-

sich kurzentschlossen ein eigenes Zimmer aussuchte.

versetzten! Grosses Merci!

Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 53


Seite 54 • Uem/FU OS 65-3 2007


Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 55


Brevetierung Lt Marchon Florian

Im Glanz des Offiziersballs droht die Brevetierung in der Erinnerung fast etwas unterzugehen. Doch an symbolischer und mitunter auch spiritueller Bedeutung übertrifft sie den Ball bei weitem. Eindrücke vom wahren Höhepunkt unserer Offiziersschule.

D

ie fünfzehn Wochen unserer Offiziersschule neig-

Oberstlt Andreas Münchbach sie mittels Handschlag

ten sich langsam dem Ende zu, die Brevetierung

und Übergabe des Offiziersdolches zu Leutnants der

als Höhepunkt näherte sich mit grossen Schritten. Am

Übermittlungs/Führungsunterstützungstruppen.

Freitag, 21. September 2007, besammelten wir uns dann

meinsam mit dem Schulkader und den Gästen sangen

zur Mittagszeit zum letzten Mal im Filmsaal des Ka-

die frischgebackenen Offiziere die Schweizer National-

derausbildungszentrums Dübendorf zur Vorbereitung

hymne. Die Schule wurde zum letzten Mal abgemeldet

der Brevetierung. Schulkommandant Oberstlt Andreas

und die Offiziere aus der OS 65-3 2007 entlassen.

Münchbach erklärte uns im Detail den Ablauf der Brevetierung und klärte letzte Fragen zum Anzug und weitere Unklarheiten. Begleitet von Oberstlt Münchbach begaben wir uns im Car ins nahe Niederglatt. Zunächst

Ge-

N

ach dem Ausmarsch gratulierten wir uns gegenseitig, die Freude war gross, die Anspannung

verflogen. Beim darauffolgenden Apéritif gab es viel zu

probten wir in der Kirche Niederglatt mehrmals das ge-

erzählen, Gratulationen durften entgegengenommen

samte Prozedere der Brevetierung. Schliesslich sollte bei

werden, strahlende Gesichter allenthalben.

diesem wichtigen Ereignis jeder Handgriff sitzen. Dann kam das grosse Warten, Begrüssen von Gästen. Eine freudige Anspannung machte sich unter den Offiziersaspiranten breit. Wichtige Gäste aus Familie, Militär und Politik waren eingeladen.

D

ann, pünktlich um 15.00 Uhr, marschierte die Offiziersschule in die Kirche ein, worauf der Ein-

marsch der Standarte und die Meldung der Offiziersschule folgten. Oberstlt Münchbach eröffnete die Zeremonie und übergab die Parole an die Gäste. Es folgten wohlwollende und motivierende Worte von Herrn Urs Hany, Zürcher Nationalrat, und dem Armeeseelsorger der Schule, Hptm Asg Jürg Hermann. Dann erfolgte die eigentliche Brevetierung. Aufgrund der von den Aspiranten gezeigten Leistungen und Fähigkeiten ernannte

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N

un waren wir, worauf wir lange und hart hingearbeitet hatten: Offiziere der Schweizer Armee, be-

reit, die damit einhergehenden Aufgaben und Pflichten mit Gewissenhaftigkeit zu übernehmen.


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Rede von Hptm Jürg Hermann, Armeeseelsorger Hptm Asg Jürg Hermann

Geschätzte Offiziere

D

G

erne nehme ich, als Ihr ehemaliger Armeeseelsorger, die Gelegenheit wahr, Ihnen dafür eine

ie Gesellschaft braucht Menschen, Frauen und

Wegzehrung, sozusagen ein göttliches Sandwich, oder

Männer, wie Sie! Sie waren in der vergangenen

einfach eine seelische Nahrung für den militärischen

OS Zeit einem militärischen, zugegebenermassen einem

Alltag mit auf den Weg geben zu dürfen. Die Liebe für

rauen Klima ausgesetzt. In dieser Laborsituation muss-

Menschen ist die wichtigste Zutat dazu. Ohne Sie bleibt

ten sie sich alleine und als Klasse bewähren. Sie konn-

Ihre Wegzehrung, eben Ihr göttliches Sandwich, Ihr

ten, mussten oder durften lernen, wie Menschen unter

fachliches Know-How, Ihre soziale Kompetenz und Ihr

teils erschwerten Bedingungen sich dennoch achten, re-

militärisches Ansehen ungeniessbar. Ich versichere Ih-

spektieren und fair miteinander umgehen können. Von

nen, auch Ihr zukünftiger Armeeseelsorger wird für Sie

diesen Erfahrungen werden alle, Sie besonders in Ihrer

ein verlässlicher Ansprechpartner bleiben!

zukünftigen Aufgabe als Zugführer, profitieren können. Denn Sie werden für viele Menschen ein Vorbild sein.

E

r will Sie so gut es geht und so oft wie Sie es wünschen unterstützen, dabei erfüllt er seinen Dienst

• Sie führen und begleiten viele interessante und unter-

nach dem Prinzip einer biblischen SMS-Nummer, die

schiedliche Menschen.

da lautet: Psalm, mit Zielnummer 50-15. Die biblische

• Sie tragen die Verantwortung für eine Schicksalsge-

Antwort lautet: „Bist du in Not, so rufe mich zu Hilfe!

meinschaft, für Menschen, die sich nicht suchten und

Ich werde dir helfen.“ Ich wünsche Ihnen Erfüllung als

dennoch auf engstem Raum eine Zeit lang zusammen

Leutnants und Gottes Segen für Ihr Leben.

leben und zusammen arbeiten müssen. • Und Sie können vor allem das Klima in ihrer unmittelbaren militärischen aber auch zivilen Umgebung positiv beeinflussen.


Rede von Nationalrat Urs Hany Nationalrat Urs Hany

Sehr geehrter Herr Schulkommandant Oberstleutnant

sich im luftleeren Raum bewegt. Die Armee ist Teil un-

Münchbach

seres Staates, Teil unserer Staatsorganisation. Die Ar-

Geschätzte Eltern, Angehörige, Freundinnen und Freun-

mee rekrutiert sich aus der gleichen Bevölkerung wie

de der Aspiranten

die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Sie wird von

Liebe Offiziersaspiranten

den gleichen Staatsangehörigen finanziert und kann nur bestehen, wenn sie von diesen auch getragen wird.

E

s ist für mich eine Freude und Ehre, anlässlich dieser feierlichen Brevetierung zu Ihnen sprechen zu

dürfen. Vorerst danke ich Ihnen, Herr Oberstleutnant

A

uch mit genügender finanzieller Ausrüstung, selbst mit der besten Organisation ist Ihr Erfolg,

Münchbach, und Ihrem Instruktoren-Stab für die wahr-

liebe Aspiranten, nicht garantiert. Was am Schluss im-

scheinlich nicht immer einfache Arbeit, junge Männer

mer zählt, sind Menschen, die hinter einer Organisa-

zu Offizieren auszubilden. Ein spezieller Dank gilt aber

tion, hinter Ihrer, unserer Armee stehen, Menschen in

auch den Eltern, Partnerinnen, Freunden und Angehö-

der Rolle von Führenden und Geführten. Sie, meine

rigen der Aspiranten für ihre direkt oder indirekt geleis-

Herren, übernehmen die Aufgabe, als Offiziere in der

tete Unterstützung während den vergangenen Wochen.

Armee zu führen. Und führen heisst eben immer noch

N

MENSCHEN führen. Das scheint zwar klar zu sein,

un aber zu Ihnen, liebe Offiziersaspiranten: Ih-

wird aber bei Diskussionen um Restrukturierungen und

nen spreche ich meine Anerkennung und meine

Organisationsfragen immer wieder übersehen.

Wertschätzung aus. Sie haben einen Entscheid gefällt, einen Entscheid mit Konsequenzen: Sie haben sich verpflichtet mehr zu leisten als der Durchschnitt. Sie haben sich verpflichtet, als Offizier Verantwortung für andere

M

enschen zu führen, ist ihre Aufgabe und daran werden Sie gemessen. Und es ist kein Zufall, dass

Probleme von Chefs – egal ob in der Privatwirtschaft,

und für sich selber zu übernehmen. Sie haben sich auch

in der Verwaltung oder in der Armee – viel seltener

entschieden, eine geistig und körperlich anspruchsvolle

mit fachlichem Unvermögen als letztlich mit fehlender

Schule zu absolvieren, die Sie wahrscheinlich mehr als

Kompetenz im Umgang mit Menschen zu tun haben.

einmal an Ihre persönliche Leistungsgrenze geführt hat.

Offiziere sind nicht aussergewöhnliche Menschen, die

Dafür gebührt Ihnen Achtung und Anerkennung.

eine gewöhnliche Aufgabe haben, sondern gewöhnliche

E

Menschen, die eine aussergewöhnliche Aufgabe haben.

ine Offiziersbrevetierung ist nicht nur ein mili-

Und diese Aufgabe besteht eben darin, mit gewöhnli-

tärischer Anlass. Es ist mehr als Tradition, dass

chen Menschen aussergewöhnliche Leistungen zu er-

Vertreter von Bund, Kantonen und Gemeinden bei sol-

bringen. Diese Erkenntnis wird Ihnen die Stärke zum

chen Anlässen eingeladen und dabei sind. Die Armee

Führen Ihres Zuges geben und nicht der Goldstreifen

ist eben nicht eine in sich geschlossene Institution, die

auf Ihrer Schulter. Auf diesen dürfen Sie natürlich Stolz

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sein und sollen auch Ihre Freude daran haben, doch

es als vornehme Aufgabe, mir meiner Schwächen und

denken Sie immer daran: Beim Befehlen, beim Führen

Fehler jederzeit bewusst zu sein. Damit erkenne ich

steht das Überzeugen im Vordergrund und somit rückt

,dass ich Grenzen habe. Sie und ich sind letztendlich

einmal mehr der Mensch ins Zentrum des Geschehens.

gewöhnliche Menschen. Niemand wird das so gut merken wie Ihre Untergebenen, denn niemand durchschaut

T

atsache ist, dass Sie mit Menschen eine Leistung

die Schwächen eines Chefs so gut wie seine Untergebe-

erbringen sollen, ja eine Leistung erbringen müs-

nen. Ich stelle aber immer wieder fest, wie Mitarbeiten-

sen und Sie werden daran gemessen, wie Sie mit die-

de, ihren Chefs - guten Chefs zumindest - viel bis sehr

sen Menschen umgehen, wie Sie diese Menschen, diese

viel verzeihen, aber nur dann wenn der Chef zu seinen

Soldaten führen werden. Sie werden jedoch nicht daran

Schwächen, seinen Fehlern steht und somit ehrlich ist.

gemessen, wie Sie für sich selbst arbeiten. Sie werden daran gemessen, was Sie mit Ihrem Team, mit Ihren Unterstellten, mit Ihrem Zug erreichen werden. Auch wenn Sie ein noch so intelligenter, fleissiger und einsatz-

M

it dem Entscheid, Offizier zu werden, haben Sie auch ein Bekenntnis zur Elite abgelegt und dies

wie gesagt als gewöhnlicher Mensch, jedoch befähigt zu

freudiger Chef sind, nützen diese Eigenschaften wenig,

aussergewöhnlichen Leistungen. Einige von Ihnen mö-

wenn Sie diese nicht auf Ihre Untergebenen übertragen

gen sich vielleicht gegen diesen Begriff sträuben, denn

können.

für viele ist Elite ein ungeliebter, ja verpönter Begriff ge-

W

worden. Elite tönt beim ersten Hinhören für Einige auch

enn ich gesagt habe, Offiziere seien gewöhn-

hochnäsig und abgehoben, ganz und gar unschweize-

liche Menschen, die eine aussergewöhnliche

risch und undemokratisch.

Aufgabe hätten, will ich Ihre Leistung in keiner Art und Weise schmälern. Sie haben bereits heute mehr geleistet als andere und Sie haben mit der absolvierten Offiziersschule Ihr Leistungsvermögen unter Beweis ge-

I

ch bin jedoch nicht dieser Meinung: Wenn unser Land international wettbewerbsfähig bleiben will, wenn

wir weiterhin als Finanzplatz, als Dienstleistungsstand-

stellt. Doch das ändert nichts daran, dass auch Sie an

ort und auch als Produktionsstandort in der ersten Liga

Grenzen stossen werden. Denn auch Sie – wie alle ihre

mitspielen wollen, dann müssen wir ein unverkrampftes

Vorgänger, rsp. wie alle Chefs überhaupt - werden nicht

Verhältnis zum Begriff „Elite“ finden. Wettbewerbsfä-

nur Ecken und Kanten, sondern auch Schwächen und

hig bleiben wir dann, wenn wir in unseren Kernberei-

Fehler haben.

chen europa- resp. weltweit führend sind. Wer still steht

V

– und sei dies auch nur für kurze Zeit – fällt zurück

ielleicht hat gerade diese Offizierschule dazu bei-

und bleibt gewöhnlich und gehört nicht zur Elite. Wir

getragen, dass Sie sich dieser Schwächen besser

müssen uns immer an den Besten messen, an der Elite.

bewusst geworden sind. Als Unternehmer erachte ich

Selbstzufriedenheit ist in der Regel gleichbedeutend mit

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Rückschritt. Das gilt aber nicht nur für Wirtschaft und

wohl kaum zu vermeiden sein. Erinnern Sie sich dann

Gesellschaft sondern auch für unsere Armee. Somit,

an den heutigen Tag zurück, erinnern Sie sich dann an

meine Herren Offiziere, sollen Sie nicht elitär sein, aber

die Aussage „Offiziere sind nicht aussergewöhnliche

sie müssen zur Elite gehören. Basisfremde Eliten jedoch

Menschen die eine gewöhnliche Aufgabe haben, son-

sind nicht gerne gesehen und auch nicht nötig. In der

dern gewöhnliche Menschen, die eine aussergewöhn-

Schweizer Armee ist ein Offizier unvorstellbar, der nie

liche Aufgabe haben“. Erinnern Sie sich zurück an den

eine Grundausbildung absolvierte, der nie Rekrut war.

heutigen Tag, an dem Sie zurecht mit Stolz Ihre neue

Abgehobenheit und Überheblichkeit ist nicht unser

Aufgabe übernommen haben, ich bin sicher, Sie werden

Ding. Bodenhaftigkeit und Realitätssinn ist jedoch Vor-

dann die Unannehmlichkeiten wegstecken und Ihren

aussetzung für unseren direktdemokratischen, auf dem

Auftrag zusammen mit Ihren Soldaten erfolgreich zu

Milizsystem basierenden Staat.

Ende führen.

L

I

über Ihren Auftrag fluchen und sich über ihre Vorge-

Landes.

iebe junge Offiziere: Während Ihrer weiteren militärischen Laufbahn werden Sie mit Sicherheit ir-

gendwann, irgendwo einmal im Regen stehen, Frieren, setzten und ihre Untergebenen mehr als nur ärgern. Ich wünsche Ihnen diese Situation sicher nicht, aber sie wird

ch wünsche Ihnen alles Gute, viel Erfolg und persönliche Befriedigung in Ihrer neuen, anspruchsvollen

Arbeit im Dienst unserer Armee, im Dienst unseres


Offiziersball Lt Marchon Florian

Viele Höhepunkte unserer Offiziersschule werden uns mit Sicherheit in Erinnerung bleiben. Doch einer davon war anders: der Offiziersball. Ein Erlebnis, das sich für einmal nicht durch verschwitzte und schmutzige Tarnanzüge auszeichnete, sondern durch Stil und Tradition in gehobenem Rahmen. Nicht zuletzt war der Offiziersball auch der würdige Abschluss unserer einmaligen Offiziersschule.

F

reitag, 21. September 2007: Ein Car hält in Zürich

aufstiege der Titanic und geizte nicht mit Versprechun-

an einer lärmigen und wenig einladenden Durch-

gen, was das Interieur des Hotels anbelangt, ist es doch

fahrtsstrasse. Zweiundzwanzig frischgebackene Offizie-

sehr grosszügig angelegt und reich mit Kunst ausstaf-

re der Schweizer Armee treten hinaus auf die Strasse und

fiert. Zunächst begaben wir uns hinunter in die Lobby

versuchen sich sofort mittels Lagebeurteilung (AUGEZ)

zum Check-In. Aufgrund der guten Vorarbeit unserer

einen Überblick über die Situation zu verschaffen.

Kameraden Naef und Büsser konnte das Hotelpersonal

D

den Check-In rasch und freundlich erledigen. Auch un-

och liess man den Blick zunächst zurückschwei-

ser französischsprachiger Kamerad, Vincent Perroulaz,

fen auf die hübschen Damen, die die Offiziere

hatte dank des internationalen Charakters der Marri-

begleiteten, dann nach vorne auf die Metalltür mit der

ott Hotels für einmal keine Verständigungsprobleme.

zurückhaltenden Beschriftung „Zurich Marriott Hotel“,

Nach dem Check-In folgte eine unerwartete Hürde.

wurde schnell klar: Der langersehnte Moment war ge-

Die meisten Offiziere und ihre Begleitungen waren im

kommen, viele Klassenübungen, FUM Tests, Zugschu-

Haupttrakt, dem Hochhaus, untergebracht. Leider führ-

len, unzählige zurückgelegte Kilometer zu Fuss, per Rad

ten dort hinauf keine regulären Treppen, sondern nur

und auf dem Wasser – nicht zuletzt auf der DHU – waren

drei relativ kleine, langsam verkehrende Aufzüge, von

überstanden, der letzte Meilenstein – die Brevetierung –

welchen auch noch einer blockiert war. In der Folge

war genommen. Hatten wir uns nicht alle das eine oder

erreichten einige von uns ihr Zimmer erst nach einer

andere Mal, auf einem unsäglich langen Marsch oder ei-

Wartezeit von einer guten Viertelstunde. Nun war Zeit,

ner arg strapazierenden Übung, genau diesen Moment

sich individuell umzuziehen und sich für den Ball frisch

vorgestellt, ihn sehnlichst herbeigewünscht? Nun war es

zu machen. Die Offiziere trugen, wie für Anlässe dieser

soweit, es war der Abend des Offiziersballs.

Art üblich, die Ausgangsuniform mit weissem Hemd

S

o blieb uns also die Vorbereitung einer Befehlsausgabe erspart. Mit freudiger Anspannung und

ab und an einem Knurren im Bauch betraten wir das Marriott Hotel. Da wir dazu den Hintereingang benütz-

und schwarzer Krawatte, die Damen das klassische Abendkleid.

A

nschliessend trafen wir uns in der Hausbar, der „Bar & Lounge 42“, bei einem guten Drink, von

ten, gelangten wir zunächst ins Treppenhaus. Dieses

welchen es alle Varianten gab, vom klassischen Martini

erinnerte unweigerlich an die geschwungenen Treppen-

Bianco über exotische Fruchtmixe bis hin zu ausgefalle-

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nen blau gefärbten, in kegelförmigen Kristallcups servierten Longdrinks. Gemeinsam begaben wir uns dann durch das modern gestaltete „Time Square Foyer“ auf

D

ie langen Gespräche und vorzüglichen Speisen wechselten sich ab mit einigen Auflockerungen.

Dazu gehörte die Vorführung des OS-Films unseres Ka-

der ersten Etage in den Century Ballroom, welcher mit

meraden Lt Christian Wyss genauso wie eine Zusam-

vielen kleinen Details, wie einer beim Eingang aufge-

menstellung der besten Fotos unserer Offiziersschule

stellten Gästeliste, beinahe den Eindruck erweckte, nie

und natürlich der traditionelle Walzer. Zudem sorgte der

für einen anderen Zweck als unseren Offiziersball ein-

Thurgauer Entertainer Peter Kramer mit seinen Zau-

gerichtet worden zu sein. Die Dekoration stand im Zei-

bertricks, Gags, Tischspielen und musikalischen Einla-

chen des Feuers, mit Seidentüchern, Chilischoten und

gen für Abwechslung. Im späteren Verlauf des Abends

weiteren Dekorationselementen vorwiegend in Rot-

begaben wir uns zum Ausklang zurück in die Bar 42. Ei-

tönen. Eine ausgeklügelte Sitzordnung brachte je acht

nige Diskussionen dauerten noch bis weit in die Nacht

Offiziere und Begleiterinnen an einem runden Tisch

hinein. Dies machte sich auch am nächsten Morgen be-

zusammen und sorgte für viel Gesprächsstoff, im posi-

merkbar. Beim letzten gemeinsamen Brunch im hotelei-

tiven Sinne versteht sich. Ein kleines Heer von gut aus-

genen Restaurant „White Elephant“ wirkten noch nicht

gebildeten Kellnerinnen und Kellnern kümmerte sich

alle ganz ausgeschlafen. Wir genossen das reichhaltige

vorzüglich um die Herren Offiziere und ihre Begleite-

Frühstücksbuffet, welches für jeden Geschmack etwas

rinnen. Dabei waren sie so freundlich, dass sich der eine

zu bieten hatte, bevor wir uns – offiziell zum letzten

oder andere Schnitzer verzeihen liess oder bisweilen so-

Mal – verabschiedeten. Selbstverständlich wollten wir

gar für Unterhaltung sorgte. So soll es eine Servierdame

es nicht dabei bleiben lassen. Schliesslich war es nicht

gegeben haben, die ihre Gäste zwischen Mineralwasser

irgendeine Offiziersschule, die zu Ende ging, sondern

ohne Kohlensäure und solchem ohne Kohlensäure hat

unsere, die letzte und wahre Uem/FU OS 65!

wählen lassen …

D

as exklusive Fünfgangmenü wurde eingeleitet mit einer Buttermilchmousse mit schottischem Lach-

startar und einem Pfifferlingssalat. Als zweites Entrée wurde eine Kürbiscremesuppe mit steirischem Kernöl aufgetragen. Darauf folgte als Hauptgericht ein zartes Rinderfilet im Heu gegart mit Schlangenbohnen und getrüffeltem Kartoffelpüree an konfitierten Kirschtomaten. Zum Abschluss gab es raffinierte Dessertkreationen vom Buffet. Zum Menü wurden als Weisswein ein österreichischer Weissburgunder und als Rotwein ein Cru Bourgeois serviert.

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Warum Offizier Lt Scholl Christoph

Was bringt einem dazu, die Offizierslaufbahn einzuschlagen? Wenig Freizeit, kaum Kontakt zu Familie, Freunden und Bekannten und ein anstrengender Alltag. All diesen Umständen setzen sich gewillte Offiziersaspiranten freiwillig aus. Was nun ist es, dass dieses Ziel so erstrebenswert werden lässt?

W

enn man Familie, Freunden und Bekannten

fen kann. Verbunden mit dem stärkeren Pflichtgefühl

gegenüber bekennt, Offizier werden zu wollen,

dem Vaterland gegenüber war damals auch die Bereit-

gibt es im Allgemeinen nur zwei mögliche Reaktionen.

schaft, Offizier werden zu wollen, grösser. In den neun-

Jene, die dem Militär gegenüber positiv eingestellt sind,

ziger Jahren schien diese Entwicklung ihren Tiefststand

unterstützen diesen Schritt und bringen zum Ausdruck,

erreicht zu haben. Seit der Armeereform, welche unter

wie wichtig sie den Dienst zugunsten der Gesellschaft

dem Namen „Armee XXI“ bekannt ist, wurden aber die

finden. Der Armee gegenüber eher kritisch eingestellte

Ausbildungszeiten für die Weitermachenden generell

fragen sich, wie man sich überwinden kann, einen sol-

verkürzt. Dies hat zusammen mit der angepassten Be-

chen Mehraufwand auf sich zu nehmen.

soldung angehender Kader und der zeitweise durchzo-

Unter den Offiziersaspiranten kann man vielerlei Gründe feststellen, wieso jemand Offizier werden will. Sie reichen von früher Führungserfahrung über die Herausforderung der Ausbildung an sich, bis hin zum Pflichtgefühl dem eigenen Land gegenüber – um nur ei-

genen Arbeitsmarktsituation massgeblich zur Attraktivitätssteigerung beigetragen.

G

rundlegend können wir also beobachten, dass die Grundbereitschaft Militärdienst zu leisten wieder

nige zu nennen. Zusammenfassend kann aber sicherlich

grösser geworden ist. Allerdings ist im Gegensatz dazu

festgestellt werden, dass die Ausbildung zum Offizier

die Anzahl der nach der Rekrutierung für militärdienst-

kaum ohne innere Überzeugung abgeschlossen werden

tauglich erklärten stetig am abnehmen. Dies deutet auf

kann. Zu gross sind die Anstrengungen, zu lange die

einen etwas freizügigeren Umgang mit der Untauglich-

Tage und zu hoch die Hürden, als dass sie keiner schlag-

keitserklärung gegenüber früher hin. Einerseits aus Be-

kräftigen Gründe bedürfen würden.

standsgründen, andererseits aus versicherungstechni-

Doch um der Fragestellung „Warum Offizier?“ ge-

schen Belangen ist es heute schon fast zum Spaziergang

recht werden zu können, ist ein Blick in die Vergangen-

verkommen, sich dem Militärdienst zu entziehen. Umso

heit wohl unabdingbar. Obwohl das Image der Offizier-

mehr ist beachtlich, wie viele junge und engagierte Per-

sausbildung und somit auch des Ranges Offizier wieder

sönlichkeiten bereit sind „mehr zu leisten“ und ein Jahr

angesehener ist als noch vor wenigen Jahren, wird es

anspruchsvolle und unbequeme Ausbildung auf sich

wohl noch einige Zeit dauern, bis dieses wieder an den

zu nehmen. Unbequem deshalb, weil die heutige Ge-

glänzenden Ruf nach dem zweiten Weltkrieg anknüp-

sellschaft stark die Tendenz hat, all jenes, was nicht auf

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einfachstem Weg und mit einem Minimum von Einsatz

im schnellen Erfassen von Problemen, Erkennen der

erreicht werden kann, klar zu meiden.

Schwierigkeiten, Beurteilen der Lage sowie die Erfah-

W

rung auch in unbequemen Situationen einen Entschluss

as aber ist es, was die Ausbildung zum Offizier

zu fassen und diesen umzusetzen. All diese Prozesse,

von Kaderlehrgängen der Privatwirtschaft un-

welche im Militär unter dem Begriff Führungstätigkei-

terscheidet und diese somit zu einem unvergleichbaren

ten bekannt sind, können 1:1 so auch in der Privatwirt-

Erlebnis für alle Offiziere macht? Es ist die Tatsache,

schaft angewendet werden. Dies ermöglicht es einem

dass sich in nur 15 Wochen Freundschaften bilden, wel-

jungen Offizier, bereits auch im Arbeitsumfeld seine Er-

che teils in so kurzer Zeit in der Intensität selbst lange

fahrungen im Bereich der Führung einzubringen. Wei-

Freundschaften aus dem Privatleben übersteigen kön-

ter erwähnenswert ist die Genauigkeit, mit welcher ein

nen. So bleiben gemeinsam durchlebte Höhen und Tie-

Offizier gelernt hat ihm gestellte Aufträge zu erreichen.

fen stets in Erinnerung und verbinden Personen, welche

Abschliessend kann gesagt werden, dass egal aus wel-

sich sonst nie kennengelernt hätten, ein Leben lang. Ge-

cher Motivation heraus jemand die Ausbildung zum

rade die Tatsache, dass während der Offiziersschule fast

Offizier antritt, ihm eine reiche Ansammlung an Erfah-

ausnahmslos alle einmal an ihre psychischen oder phy-

rungen, Erlebnissen und Freundschaften mitgegeben

sischen Grenzen stossen, lässt die Freundschaften noch

wird. Dazu kommt, dass wohl die meisten Eltern, un-

intensiver werden. Denn es gibt kaum eine Erfahrung,

beachtet ihrer Grundeinstellung dem Militär gegenüber,

welche vergleichbar ist mit dem Erfüllen einer harten

letztendlich doch Stolz auf ihre Söhne und Töchter sind,

Übung oder gar des 100km Marsches. Wer kommt im

wenn diese ihre Zeit in den Dienst des Landes stellen

zivilen Leben schon innerhalb von nur 15 Wochen meh-

und Offizier werden.

rere Male in Situationen, in denen er gezwungen ist Hilfe anderer anzunehmen?

S

chlussendlich nicht zu vergessen, die grosse Erfahrung, welche man nach einem Jahr Militärdienst

mitnimmt. Häufig wird man nach dieser Aussage von Zivilen belacht und hört die Worte „Was hat Erfahrung im Militär schon mit dem Zivilen zu tun?“. An dieser Stelle muss klargestellt werden, dass damit nicht die Er-

fahrung im Umgang mit Waffen oder anderen militärischen Systemen gemeint ist, sondern die Erfahrungen

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Interview mit dem Schulkommandanten Lt Burkhard Michael

Durch sein Engagement und seine Erfahrung hat Oberstlt Andreas Münchbach unsere Offiziersschule (OS) wesentlich geprägt. Aspirant Burkhard durfte im Gespräch Einblick in verschiedene Facetten des Lebens und Denkens unseres Schulkommandanten abseits des „Daily Business“ der OS nehmen. Asp Michael Burkhard: Was für eine Einstellung zum

Wirklich keine Ahnung! Ich habe mich schon in sehr

Militär hatten Sie vor Ihrer Rekrutenschule?

vielen Bereichen betätigt. Vom KV bei der Migros, über

Oberstlt Andreas Münchbach: Ich dachte dazumal, ich

Lagerung/Verzollung, Informatik, Lagerverwaltung so-

würde am ersten Tag wieder nach Hause gehen, weil ich

wie PC-Support und Spedition (Arrangement) bei der

mir den Arm gebrochen hatte und einen Gips trug. Wi-

ABB Baden.

der Erwarten musste ich aber bleiben. Damals war die Rekrutenschule noch viel strenger als heute und man

Wie haben Sie Ihre OS in Erinnerung?

kam nicht so leicht davon. Eigentlich ging ich nur, weil

Wir hatten eine super Klasse und eine geniale Kamerad-

ich musste!

schaft. Unser Klassenlehrer war aber eine absolute Katastrophe. Trotzdem war es eine sehr schöne Zeit.

Was hat Sie dazu bewegt, das Militär zu Ihrem Beruf zu machen?

Wo sehen Sie den grössten Wandel in der Offiziers-

Hmm, schwierige Frage! Ich bekam nach der RS Freude

schule, verglichen mit Ihrer?

am Militär, die Abwechslung gefiel mir und ich konnte

In der OS waren damals achtzig Prozent Studenten –

gute Erinnerungen aus meiner Militärzeit mitnehmen.

oder sogar mehr – und wir waren eher „Befehlsempfänger“. Die Führung war „enger“ und die Betreuung durch

Was sind Ihre Lieblingstätigkeiten als Berufsoffizier?

die Berufskader war ganz anders. Heute hat man als As-

Bei der Truppe zu sein, gemeinsam etwas zu erleben

pirant viel mehr Freiheiten um Probleme zu lösen. Wir

und meine Aspiranten zum Erfolg zu bringen.

hatten noch viel mehr Angst vor unseren Vorgesetzten.

Aus welchen Gründen haben Sie das Kommando der

Was unterscheidet unsere von anderen OS Klassen?

Offiziersschule übernommen?

Diese OS Klasse motzt und diskutiert viel zu viel. Aber

Ich hatte zwei Möglichkeiten: S3 (Chef Ausbildung) des

der Wille, der Zusammenhalt und die Leistungen sind

Lehrverbandes zu werden, was mit sehr viel Büroarbeit

im Gros sehr gut. Sie sind eine sehr aufgeweckte Klasse.

verbunden ist, oder eben Kommandant der OS zu wer-

Das gefällt mir und macht den Alltag spannend.

den. Kann man als OS Kommandant auch etwas von seinen Was wäre heute Ihre berufliche Tätigkeit, hätten Sie

Aspiranten lernen?

sich damals nicht entschieden, Berufsoffizier zu wer-

Natürlich! Von jeder Klasse. Vor allem was die Reakti-

den?

onen von gewissen Apsiranten in bestimmten Situatio-

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nen und Handlungen, die Menschenkenntnis und den

Wieso nehmen sie bei jeder Offiziersschule (jährlich

Zusammenhalt anbelangt.

drei) die Strapazen der Gebirgswoche persönlich auf sich?

Ist die Uem/FU OS wirklich härter, strenger als ande-

Dafür gibt es einen speziellen Grund: Das Kommando

re?

der Gebirgsspezialisten will einen Berufsmilitär dabei

Vom Hören und Sagen – ja! Aber das kann ich nicht

haben. Zudem geniesse ich diese Woche, da die Berg-

direkt beurteilen, da ich Ablauf und Inhalt der anderen

welt mich fasziniert und ich mich dort sehr wohl fühle.

Offiziersschulen der Schweizer Armee zu wenig kenne. Es gibt sicher keine „weiche“ OS.

Ist der Offiziersrang aus Ihrer Sicht auch für zivile Führungsstellen von Vorteil?

Wie stehen Sie zur Abschaffung des 100 Kilometer-

Ja, weil man in sehr jungen Jahren Führungstätigkeiten

Marsches?

erlernt. Man sammelt Erfahrungen für das ganze Leben

Ist so, weil ist so. Es wurde so befohlen.

und es findet vielleicht auch früher eine Art Selbstfindung statt.

Wo sehen Sie die Stärken des Milizkaders? Durch das zivile Wissen und Können, besonders bei

Könnten Sie sich vorstellen, in die Privatwirtschaft

technischen Truppengattungen, kann man unter Ein-

zurückzukehren, oder wollen Sie im Militär „alt“ wer-

haltung tiefer Kosten enorm viel erreichen. So entsteht

den?

ein gutes Netzwerk zwischen dem Zivilen und dem Mi-

Vorstellen kann ich mir dies schon. Doch ich bin zufrie-

litärischen.

den mit meiner jetzigen Tätigkeit. Wer weiss schon, was das Leben noch für Überraschungen bietet! Ich glaube,

Wo sehen Sie die Stärken der Schweizer Armee?

dass die heutige Zeit durch Mobilität, Flexibilität und

Wie vorhin erwähnt. Einerseits das Milizsystem und

Anpassungsfähigkeit gekennzeichnet ist, dies im beruf-

andererseits die Vielfalt der Aufträge. Zum Beispiel

lichen wie im zivilen Umfeld.

das WEF, AMBA CENTRO (Bewachung der Botschaften), das Eidgenössische Turnfest, das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest, die EURO 08 usw. Was war Ihre schlimmste Erfahrung im Dienst? Als sich ein Hauptfeldweibel im Munitionsmagazin erschoss. Ich war damals Leutnant im Angestelltenverhältnis und musste ersatzweise die Funktion eines Feldweibels übernehmen.

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Insiders und Sprüche Uem/FU OS 65-3 2007

Sie haben unseren Schulalltag geprägt, waren im Stande, zu jeder Tageszeit den Humor am Leben zu erhalten. Nur wir wissen, was sie meinen, woher sie kommen und wie sie entstanden sind. Die Rede ist von Insidersprüchen. Viele hat es gegeben, schier unendlich wäre wohl ihre Auflistung. Dieser Artikel stellt eine kleine aber feine Sammlung dar … mögen sie weiterhin ihren Zweck erfüllen. “Das ist ein Fahrradständerproblem!“ - Maj Kimmig “Wo ist mein Laserschwert?“ - Maj Kimmig “Wecki, weckiii…“ - Maj Kimmig “Thomas I. aus N.“ - Asp Schwarz “Für das gibt es die Spezialisten – die Grünen!“ - Hptm Ineichen “Tuesch chli iisi …“ - Asp Kaufmann “Was fühlst du auf einer Skala von 1-10?“ - Asp Schweizer “Ich lasse mich da nicht verunruhigen.“ - Asp Feustle “An der DHU sitze ich in meinem Schoggipanzer und verteile Smarties.“ - Asp Feustle “Ich habe einen 360° Panorama Anschiss.“ - Asp Kaufmann “Auch wenn Sie es persönlich meinen – ich nehme es nicht persönlich.“ - Hptm Ineichen “Noch eine Runde Ruhe!“ - Asp Kammerer “Take the money and run.“ - Oberstlt Schmid “Der Körper ist mehr als nur Stativ für den Kopf.“ - Dr. Uwe Pöhse “Et pour les rommands la même chose.“ - Anonym “Er ist kein Sportler – er ist Oberst.“ - Fachlehrer Sigos “Aggrocuccio.“ - Asp Feustle “Kübelisieren.“ - Asp Burkhard “Loggo.“ - Asp Mösler “Chani Buuredütsch rede?!“ - Oberst i Gst Alder “Schneller denken!“ - Hptm Ineichen “Ach wie dumm …“ - Asp Feustle “Schebe B4.“ - Asp Burri “OS-Laktat.“ - Asp Grecuccio “Für Viererkolonne klatsche ich viermal in die Hände, dann haben wir hier die Streetparade.“ - Asp Grecuccio “Man kann dir den Weg zeigen (Richtung meiner Hand), gehen musst du ihn aber selbst (mit viel Gepäck).“ - Asp Burri “Manchmal ist man grosser, blonder Kasten und legt sich selbst ein Ei.“ - Anonym “Wenn Meister an die Streetparade geht, läuft er nicht mit, die Streetparade läuft Meister hinterher.“ - Asp Meister “Küdersex.“ - Anonym “Mobberwachtmeister“ - Anonym Seite 90 • Uem/FU OS 65-3 2007


“Für Sie – Achtung! Für Ihr Gesicht – Ruhn! Der Rest – Biwak!“ - Anonym “3-Pt-Befehl gemäss Grenadier: GO, GO, GO!“ - Asp Renfer “Guten Morgen – ihr Schweine!“ - Asp Feustle “Wenn Meister ins Wasser geht, wird er nicht nass, das Wasser wird Meister.“ - Asp Meister “Ich erfahre täglich Neuigkeiten (Anm. übers Zügeln), die mich nicht so flockig stimmen.“ - Maj Kimmig “So what?!“ - Maj Kimmig “Stärker als ein US Soldat sind immer noch 5,6mm.“ - Asp Mösler “Der, die, das Meteo?“ - Ach was, s’Meteo! - Maj Fieschi “Also der erste Tag ist gemein! Wenn man so was mit mir machen würde, würde ich das auch als fies empfinden!“ - Oberstlt Münchbach “Herr Münschbach.“ - Fachlehrer Nobs “… das wäre noch sexy …“ - FL Nobs “Überschollgeschwindigkeit.“ - Asp Meister “Bäm, Bäm, Bäm.“ - Asp Schweizer “Wie unpraktisch“ - Asp Feustle “Im SNORDA sind Sie noch nicht so der Hirsch oder Wyrsch.“ - Hptm Ineichen “Einzeln stark, zusammen unschlagbar.“ - Br Siegenthaler “Im Zentrum stehen die Einsätze.“ - KKdt Christophe Keckeis “Das ist hier sicher kein türkischer Basar.“ - Asp Feustle “Highscore verteidige.“ - Asp Misir “Organisez-vous.“ - Hptm Ineichen “Giovanni scho weiss!“ - Asp Feustle “1 KIRSCH 1,5 kVA Aggregat, hemmer au immer im Hosesack!“ - Asp Feustle “Ein Befehl via SE-079. [Anmerkung von Asp Schwarz: Das ist wohl das geilste, was ich je gesehen habe …*kopfschüttel*]“ - Asp Siegenthaler “Miliddär.“ - Asp Renfer “Hend si Tinte gsoffe?!“ - Hptm Ineichen “Manchmal geh’ ich am Abend noch furt.“ - Asp Feustle “Er isch eine, wo isch keine.“ - Asp Misir “Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!“ - Hannibal aus der Fernsehserie Das A-Team „Sin IQ plus 2 git es Glas Wasser.“ - Oberstlt Handschin “Und wa isch de MECCANO?“ - Asp Misir “Düüüürooooo oder Puuuuuuhhhch?“ - Anw Zooober

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IVP Asp Mösler: Ich würde gerne Ihr IVP sehen. Hptm Inneichen (läuft etwas rot an): Ich habe keines … Asp Mösler: Dann holen Sie eines … Training Viele Asp haben ihren Kopf auf dem Tisch und halten ein Nickerchen. Hptm: Das sieht ja aus wie bei der DHU! Asp Schwarz: Ja, wir trainieren ja dafür … Gefährliche Frage Asp Siegenthaler: Wer ist jetzt da schon wieder am „pfundä“? Maj Kimmig: Sie stellen da eine etwas gefährliche Frage, Asp Siegenthaler … Luftwäffele Asp Wyss: Wer isch da scho wieder am wäffele? Asp Schwarz: Luftwäffele? Der Badge Maj Kimmig: Ich bin Zügel-Chef. Asp Schweizer: Gibt‘s da auch einen Badge?! Nach Hause gehen Nach der Fachdienst U konnten die Anw bereits am Freitag nach Hause. Die Asp nicht. Asp Wyrsch: Wann können wir heute Abend nach Hause? Hptm: *verwyrscht* Asp Schwarz: Wyrsch, wir sind nicht mehr in der Anw S, willkommen in der OS! Öffnen, Datei speichern unter Asp Misir: Wir sind die ersten, welche den 30 km Handicapmarsch alle geschafft haben. FL Sigos: Und jetzt? Asp Misir: Ja, Datei öffnen, Datei speichern unter, das ist der MECCANO. Funkdisziplin? Asp Burri: An Schiff 1 von Schiff 2: Was sind das für Schiffsmanöver, die Sie da praktizieren? Antworten! Asp Siegenthaler: Schiff 1 verstanden! Befinden uns noch in der Anlernstufe. Antworten! Asp Burri: Verstanden, Schluss! VBS als letzte Instanz Asp Kammerer: Das VBS ist bei einer Dienstbeschwerde die letzte Instanz. Hptm Ineichen: Wer ist das VBS? Meinen Sie, Bundesrat Schmid entscheidet, ob die Fassstrasse richtig eingerichtet

ist?!

Schöner, schneller, besser Asp Renfer: Er [Misir] hat begriffen, dass es einen schöneren, besseren und schnelleren gibt. Asp Schweizer: Hier!

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Schlusswort des Klassenlehrers Hptm Ineichen Thomas | Klassenlehrer

Geschätzte Offiziere

S

füllung nicht prioritär behandelt. Ein guter Führer ver-

ie haben die Herausforderung wahrgenommen, 15

steht es, unter widrigen Umständen die Auftragserfül-

Wochen Ihres Lebens für die Ausbildung zum Offi-

lung unnachgiebig anzustreben und dabei bestmögliche

zier zu investieren. Sie haben Ihren militärischen Ruck-

Umstände für seine Unterstellten zu schaffen.

sack weiter gefüllt und sind nun bereit, das Gelernte

In Kürze werden Sie Chefs sein. Die Zeit und Möglich-

umzusetzen, Mehrarbeit zu leisten. Dafür gebührt Ih-

keit, Fehler zu begehen und daraus Lehren zu ziehen, ist

nen Respekt.

vorbei. Fehler erzeugen unmittelbar Auswirkungen auf

Als Offizier (officium = Pflicht, zusätzliche Aufga-

Ihre Umwelt. Fehler können auch nicht delegiert wer-

ben) der Schweizer Armee haben Sie Mehraufwand zu

den, Sie tragen die Konsequenzen und die Gesamtver-

leisten, Sie haben sich dafür entschieden, Sie sind bereit

antwortung. Es besteht die Gefahr, nicht mehr entschei-

dazu. Der Mehraufwand, die zusätzliche Arbeit, ma-

den zu wollen/können, aus Angst, Fehler zu begehen.

nifestieren sich in der Auftragserfüllung: der Auftrag

Umso mehr sind die Führungstätigkeiten entscheidend,

steht im Zentrum! Es geht darum, den Auftrag mit al-

Sie helfen Ihnen in der Entscheidfindung. Handeln Sie

len zur Verfügung stehenden Mitteln zu erfüllen. Die

sorgfältig und überlegt, aber zeitgerecht: Ihre Unter-

Menschen, die Sie führen, sind dabei das wichtigste

stellten erwarten von Ihnen, dass Sie entscheiden.

„Mittel“. Führen im Militär heisst deshalb insbesondere: „den einzelnen dazu bringen, seine ganze Kraft für

Ich wünsche Ihnen viel Kraft, Erfolg und das nötige

die gemeinsame Erfüllung des Auftrags einzusetzen, im

Glück in Ihrer Tätigkeit als militärischer Führer.

Ernstfall auch unter Einsatz des Lebens.“1 Der Auftrag steht im Zentrum! Sie sind für den Einsatz Ihrer Unterstellten verantwortlich: Handeln und entscheiden Sie überlegt, die Ressourcen sind kostbar und unersetzlich. Hüten Sie sich jedoch davor, die Ressourcen zu schonen und die Auftragserfüllung zu gefährden: Der Auftrag steht im Zentrum! Führen ist Chefsache, Sie als Chef müssen entscheiden, mit all den Konsequenzen, die daraus resultieren. Führen ist einfach und dankbar, solange es für alle angenehm ist. Führen wird schwieriger, wenn die Umstände unangenehm werden. Die Gefahr, den Menschen ins Zentrum zu stellen (und nicht den Auftrag) besteht genau dann, wenn der Chef lediglich auf sein Wohlergehen und das seiner Unterstellten achtet und die AuftragserDR 04, 1. Kap, Abs 2,1

1

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Hptm Thomas Ineichen, Klassenlehrer Uem/FU OS 65-3 2007


Schlusswort Lt Feustle Patrick

S

chon einige Zeit ist es her, als wir zusammen mar-

miteinander erlebt hat, so grosse Hürden überwunden

schiert sind, geschwitzt, gelacht und gelitten haben,

hat und viele Stunden verbracht – wie läuft dann diese

aber vielleicht noch zu wenig lange, um von der guten

Trennung ab? Uns verbindet viel, viele Erinnerungen,

alten Zeit zu sprechen. Kommen wird diese Zeit, das

viele gemeinsam durchgestandene Abenteuer! Nein, so

steht fest – für sie ist vorliegendes Werk geschaffen. Ent-

einfach funktioniert das mit der Trennung nicht. Die

standen in vielen Stunden, wird es uns immer wieder

Klasse 1 der Uem/FU Offiziersschule 2007 wird immer

als Gedächtnisstütze und Veranschaulichung beim Er-

bestehen bleiben. Jeder von uns geht seinen eigenen

zählen dienen.

Weg, wird vielleicht bald Familie haben, ein Haus bau-

Doch welche Worte haben es verdient, so ganz am

en, eine Firma gründen. Jeder wird in verschiedensten

Schluss dieses Buches niedergeschrieben zu werden?

Bereichen Verantwortung übernehmen, Engagement

Einfach zu beantworten ist diese Frage allemal nicht,

zeigen, stets sein Bestes geben. Doch jeder von uns, da

viel zu viele Geschichten gäbe es noch niederzuschrei-

bin ich mir sicher, wird ab und an den 15 Wochen zu-

ben, viel zu viele Erlebnisse zu erzählen. Auch wenn wir

rückgedenken und sich manchmal wünschen, wieder

bestrebt waren, die elementaren Kernerlebnisse wieder-

einmal mit der ganzen Bande das Glas zu heben. Solan-

zugeben, ist es dennoch ein schier unmögliches Vorha-

ge dieses Bedürfnis nicht gestorben ist, solange lebt die

ben, so nahe ans Erlebte zu treten, wie das unsere eige-

Uem/FU OS 65-3 2007! Darum appelliere ich an jeden,

nen Erinnerungen vermögen. Dennoch scheint mir der

sich dafür einzusetzen und zu gegebener Stunde die In-

Zweck dieses Buches bereits dann erfüllt, wenn es uns

itiative zu ergreifen, etwas auf die Beine zu stellen. Auf

etwas von dem zurückgeben kann, was sich anno 2007

dass wir dann erneut anstossen mögen.

zugetragen hat.

F

orming, Storming, Norming, Performing! Sicherlich sind sie den meisten noch bekannt, Begriffe

I

ch wünsche euch allen eine gute, glückliche und freudvolle Zeit; viel Erfolg, Zufriedenheit und auch

ein wenig Glück. Nicht nur im Amt als Offizier, sondern

aus dem FUM Unterricht, die wir schon auf diversen

bei allem, was ihr tut. Möge dies nicht das Ende, son-

Prüfungsbögen niedergeschrieben haben, mit der Zeit

dern der Anfang einer noch lange anhaltenden Gemein-

dann sogar in der richtigen Reihenfolge. Doch sind sie

schaft sein, einer Gemeinschaft von Offizieren, bemüht,

abschliessend, diese vier Begriffe? Ihr mögt euch erin-

die Welt ein Stück besser zu machen.

nern, es gehört noch ein Fünfter dazu – die Trennung. Ein Wort, bei den meisten Leuten wohl mit eher negativen Gedanken verknüpft. Trennung von der Freundin, Trennung von Arbeitskollegen, weil man die Stelle wechselt. Trennung von den Freunden aus der Offiziersschule?! Nun, gestalten lässt sich so eine Trennung auf viele Arten und Weisen. Doch wenn eine Klasse so viel

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Danksagung

Uem/FU OS 65-3 2007

Wir danken dem Berufs- und Zeitkader der Uem/ FU OS 65-3 2007 für die Ausbildung, Begleitung und Unterstützung während der Offiziersschule und ins-

Impressum

Auflage

35 Exemplare

Redaktion

Patrick Feustle Florian Marchon Claudio Schwarz

Layout

Patrick Feustle Florian Marchon

Autoren

Alija, Burri, Büsser, Burkhard, Feustle, Kammerer, Kaufmann, Marchon, Meister, Mösler, Sadri, Schiffmann, Scholl, Schwarz, Schweizer, Siegenthaler Wirz, Wyrsch, Hptm Ineichen

Bilder

Claudio Schwarz Franco Baumgartner Simon Burri Stefan Renfer Michael Burkhard Kader Offiziersschule

Kontakt

Patrick Feustle Haupstrasse 18 8376 Fischingen patrickfeustle@gmail.com

Druck

Buchbinderei Burkhardt AG, Mönchaltorf

besondere allen Beteiligten für die Unterstützung bei der Realisation dieses OS Buches. Namentlich und im Besonderen geht unser Dank an: Oberstleutnant Andreas Münchbach, Kommandant Major i Gst Thomas Ineichen, Klassenlehrer Hauptmann Daniel Eberle, Kompaniekommandant Oberleutnant René Naef, Klassenlehrergehilfe Leutnant Martin Kleiner, Klassenlehrergehilfe Oberst im Generalstab René Koller, Ehemaliger Kdt Die Finanzierung unseres OS-Buches ist nur durch die finanzielle Unterstützung vieler möglich gewesen. Wir danken besonders: Polytronic International AG, Muri Lilienberg Unternehmerforum, Hinwil Wyss-Hurni Filmproduktion, Sursee Möslers Käsewelt, Appenzell K. Schwarz Möbelbeizerei, Wallisellen Eleganti AG, Uznach Flawa AG, Flawil Herr Hans Huber, Appenzell BDO Visura, Solothurn Oberst i Gst Thomas Wirz, Kdt VBA Tm Oberstlt Daniel Siegenthaler, Sargans Familie Grecuccio, Flawil Kreiskommando Appenzell Innerrhoden Thomas Sutter, Appenzell

© 2008 by Uem/FU OS 65-3 2007, Klasse 1 Jegliche Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Für Anfragen jeglicher Art wenden Sie sich bitte an die oben genannte Kontaktperson.

Herr Melchior Looser, Landesfähnrich AI, Oberegg Herr Ruedi Messer, Bellach Uem/FU OS 65-3 2007 • Seite 101


Mirsad Alija Michael Burkhard Simon Burri Roger B端sser Patrick Feustle Dario Grecuccio Steve Heim Gerry Kammerer J端rg Kaufmann Florian Marchon Michael Meister M端nir Misir Marcel Moesler Lukas Naef Vincent Perroulaz Stefan Renfer Patrick Sadri Christian Schiffmann Christoph Scholl Claudio Schwarz Mark Schweizer Reto Siegenthaler Roland Wirz Christoph Wyrsch Christian Wyss


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