Deutschlands Blogger – Die unterschätzten Journalisten

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Deutschlands Blogger

Experteninterviews wurden 20 Blogger und in

tung der weitergehenden Frage, ob Blogs be­

einer Onlinebefragung 1.399 professionelle

reits zu einer ernsthaften Konkurrenz für den

Journalisten und journalistische Blogger unter

professio­nellen Journalismus geworden sind

anderem zu ihrem Rollenselbstverständnis,

(Kapitel 10). Abschließend wird ein Ausblick

zu ihrer Qualifikation, zu ihrem Qualitätsver­

(Kapitel 11) auf die weitere Entwicklung von

ständnis und zu ihrer Einstellung gegenüber PR

Blogs gewagt.

und Schleichwerbung befragt. Dieser Kommu­

Wissenschaft ist auf eine gewisse Distanz

Ergänzende

nikatorperspektive steht die Nutzerperspekti-

zu ihren Beobachtungsgegenständen angewie­

Nutzerbefragung

ve gegenüber: In einer ergänzenden Befragung

sen. Das ist notwendig, um nicht die Fragen,

wurden 156 Nutzer zu ihren Einschätzungen

Probleme, Zwänge oder Begriffe von Praktikern

und Erwartungen gegenüber klassisch journa­

unreflektiert zu übernehmen. Für interessierte

listischen sowie gegenüber journalistischen

Praktiker ist dies jedoch häufig anstrengend,

Blog-Angeboten befragt.

weil Studien zum Zeitpunkt ihres Erscheinens

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Zum Aufbau der Studie: Im folgenden Kapi­

immer bereits veraltet zu sein scheinen und

tel werden auf der Basis des Forschungsstan­

das Lesen wissenschaftlicher Texte oft anstren­

des die vorhandenen Leerstellen und die da­

gend ist. All das gilt auch für die vorliegende

raus abgeleiteten Forschungsfragen benannt

Studie. Sie ist eine Momentaufnahme, die in

(Kapitel 2). Nach dem Methodendesign (Kapi­

fünf Jahren anders aussehen würde. Geschrie­

tel 3) werden in mehreren Kapiteln die empi­

ben ist sie von bekennenden Nichtbloggern,

rischen Befunde dargestellt. Zunächst wird er­

die nicht den Anspruch haben, Bloggern und

neut die Frage aufgegriffen, wie sich professio­

Journalisten ‚ihre‘ Welt erklären zu wollen –

nelle Journalisten und journalistische Blogger

was auch nicht Aufgabe der Wissenschaft ist.

gegenseitig sehen (Kapitel 4). Anschließend

Wir danken dem Blogger und Blogger-Rela­

stehen der berufliche Status (Kapitel 5), das

tions-Experten Djure Meinen für kluge Fragen

Rollenselbst- sowie das Qualitätsverständ­

und kritische Kommentare zu einer früheren

nis im Mittelpunkt (Kapitel 6). Kapitel 7 gibt

Fassung des Textes, die es ermöglicht haben,

eine Antwort auf die Frage, ob Blogger näher

dessen Anschlussfähigkeit für die Praxis zu er­

‚dran‘ sind an ihrem Publikum und damit zu

höhen. Professor Dr. Hans-Jürgen Arlt danken

Recht als partizipative Journalisten bezeichnet

wir für Hinweise zu den theoretischen Über­

werden. Anschließend wird dem vielfach ge­

legungen, Julia Klingemann für die Durchfüh­

äußerten Verdacht nachgegangen, ob Blogger

rung der Experteninterviews und dem Medien­

tatsächlich ‚Pressesprechers Liebling‘ (Kapi­

datenbank-Anbieter Cision für den Zugang zur

tel 8) und die neuen Schleichwerber (Kapitel 9)

Journalisten- und Bloggerdatenbank. Der Otto

sind. Während diese Kapitel vor allem auf den

Brenner Stiftung danken wir schließlich für

Kommunikatorbefragungen beruhen, ist die

eine – wie immer – souveräne, weil Unabhän­

Nutzerbefragung die Grundlage zur Beantwor­

gigkeit garantierende Zusammenarbeit.


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